Serie Handel, Handwerk und Gewerbe: Zu Gast im Haus der Gewürze – Indien Masala Haus

Serie Handel, Handwerk und Gewerbe

Zu Gast im Haus der Gewürze

Indian Masala Haus Schärfe nach Geschmack

Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: Indien Masala Haus.

Mild, normal oder scharf: Im „Indien Masala Haus“ hat der Gast die Wahl. „Die Schärfe wird im Wesentlichen durch Chilipulver und indische grüne Peperoni bestimmt“, sagt Inhaber Harpal Singh Sahi (36 Jahre). So kann der Koch Klassiker wie „Chicken Tikka Masala“, Hühnerbrustfilet in Mandelsahnesoße, Lamm Vindaloo, Lammfleisch mit Kartoffeln in scharfer Soße, Fischfilts in süß-pikanter Mango-Soße oder eins der vielen vegetarischen Gerichte genau auf den Geschmack des Gastes abstimmen.

Basis aller indischen Gerichte sind die Gewürzzubereitungen, die im deutschen Sprachgebrauch stark vereinfacht als „Curry“ bezeichnet werden. Mehr als 100 Gewürzmischungen verwendet Herr Singh, von süßlich mild bis pikant scharf. Manche stammen aus seiner Heimatregion Punjab im Norden Indiens, etwa „Dal Tarka“, ein Linsengericht mit Ingwer und Koriander, oder der hausgemachte Käse Palak Paneer mit Rahmspinat und Ingwer. Vindaloo-Gerichte gehen meist auf die Region Goa zurück, die Bezeichnung „Madras“ weist auf Südindien hin. „Tandoori“ steht für Hähnchen, Lamm oder Fisch, das in Joghurt und Gewürzen mariniert und traditionell in einem Lehmofen gebraten wird. Die herausragende Bedeutung der Gewürze in der indischen Küche spiegelt sich im Namen wieder: „Masala heißt Gewürze“, erklärt Harpal Singh. Dazu gibt’s Basmati-Reis.

Seit März ist das „Indien Masala Haus“ im ehemaligen Dortmunder Eck in der Bahnstraße 76 heimisch. In den fünf Jahren davor betrieb es der Inhaber in Kriftel. „Leider wurde uns wegen Eigenbedarf gekündigt“, sagt er, denn das Lokal lief gut. Über Bekannte erfuhr er vom Leerstand am Sindlinger Kreisel und kam schließlich hier her. Dass gegenüber ein alt eingesessenes indisches Lokal liegt, schadet ihm nicht, findet er. Auch mit dem relativ kleinen Gastraum kann er leben, denn alle Gerichte werden im Lieferservice oder zum Abholen angeboten. „Alles wird frisch zubereitet“, sagt Singh: Tiefkühlkost kommt ihm nicht über den Tresen.

Das gilt auch für die italienischen und internationalen Gerichte, die er zusätzlich in der Karte hat. „Oft bestellen Familien oder Gruppen indisch, aber es gibt immer einige, die das nicht mögen. So finden auch sie etwas bei uns“, erklärt er.

Wenn er wollte, könnte er sogar Schupfnudeln, Maultaschen oder andere Klassiker der schwäbischen Küche zubereiten. Im „Schwarzwald-Hüsle“ nämlich begann seine gastronomische Karriere in Deutschland.

„Deutschland war schon immer mein Traumland“, erzählt er. Mit 21 Jahren hatte er erstmals Gelegenheit herzukommen. Vier Monate lang arbeitete er im Schwarzwald-Hüsle, ging dann für zwei Jahre nach Portugal und wurde 2005 von seinem deutschen Chef wieder zurück geholt. „Ein guter Mann. Er hat mir viel geholfen, mir die Sprache und vieles mehr beigebracht“, sagt Singh. Im Gegenzug arbeitete er auf den Festplätzen Deutschlands, zum Beispiel im jährlichen schwäbischen Weindorf in Hamburg. Heute hier, morgen dort: „Es war wie Messearbeit“, sagt er. Und damit sollte 2010 Schluss sein, als seine Frau nachkam. Singh zog nach Krifte und machte sich selbstständig. Manche seiner Stammgäste sind ihm gefolgt. Nun hofft er, auch die Sindlinger für die schmackhaften indischen Gerichte begeistern zu können. hn

Indien Masala Haus

Sindlinger Bahnstraße 76, Telefon: (069) 13 82 06 78

Fax: (069) 26 01 16 72, http://www.indienmasalahause-frankfurt.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertage von 11 bis 14 Uhr 17.30 bis 23 Uhr, Montag ist Ruhetag.

Geliefert wird in Sindlingen frei Haus. Auf Online-Bestellungen oder bei Abholung gibt es zehn Prozent Nachlass.

Indien Masala Haus

Indien Masala Haus