Adolph Kolping und sein Werk

Adolph Kolping und sein Werk

Ursprung Hilfe für die wandernden Gesellen

Das Kolpingwerk ist ein internationaler katholischer Sozialverband. Namensgeber Adolph Kolping (1813–1865) erlebte als Schuhmachergeselle große gesellschaftliche Umwälzungen. Die Zünfte, Rückgrat der Wirtschaft, brachen zusammen. Gingen zuvor Gesellen auf Wanderschaft, um mehr Kenntnisse zu erwerben, mussten sie es nun tun, um überhaupt Arbeit zu finden. Das war häufig mit viel Elend verbunden. Kolping konnte dank eines Stipendiums Theologie studieren und wurde Priester in Elberfeld bei Köln. Dort herrschten die Schattenseiten der industriellen Revolution vor, Fabriken und verarmte Arbeiter beherrschten das Stadtbild. Ein Lehrer, Johann Gregor Breuer, gründete einen Verein für junge Handwerker. Kolping sah darin ein Mittel zur Bewältigung der sozialen Probleme. Er gründete weitere Vereine.

Ziel war, den wandernden Gesellen Hilfe und Unterstützung zu geben. So entstanden Gesellenheime, Spar- und Krankenkassen, Fortbildungsmöglichkeiten und Freizeitangebote. Aus dem „katholischen Beitrag zur Lösung der Arbeiterfrage“ (Bischof von Ketteler, Mainz, 1864) erwuchs eine weltweite katholische Sozialbewegung. 1850 schlossen sich die ersten dieser Vereine zu einem Verband zusammen, der 1935 in „Kolpingwerk“ umbenannt wurde. Seit Ende der 1960er Jahre können auch Frauen und Mädchen Mitglied der einzelnen Kolpingsfamilien werden. Das Kolpingwerk versteht sich als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Menschen geben und erfahren Orientierung und Lebenshilfe. Im Sinne seines Gründers will der Verband Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln fördern.