Die Müllabfuhr fährt öfter vor

Die Müllabfuhr fährt öfter vor

Entsorgung Testlauf für wöchentliche Biomüll-Leerung

„Bitte beachten Sie: Biotonnenleerung nun wöchentlich!“ Einen Zettel mit dieser Information fanden die Bürger in den vergangenen Tagen an ihren Biotonnen. Bislang werden die organischen Abfälle im Zwei-Wochen-Rhythmus abgeholt. Ab April geschieht das in Sindlingen sowie Zeilsheim, Unterliederbach, Höchst, Nied und Griesheim wöchentlich.

Grund ist ein Testlauf, den das Umweltamt bei der Frankfurter Entsorgungs- und Service- Gesellschaft (FES) für die westlichen Stadtteile in Auftrag gegeben hat. „Wir wollen herausfinden, ob die Biotonne bei wöchentlicher Leerung intensiver benutzt wird und dadurch weniger organische Abfälle im Restmüll landen“, sagt Umweltamtsleiter Peter Dommermuth. Sollte dies der Fall sein, könnte die Auslastung der Biokompostanlage am Osthafen noch weiter gesteigert werden.

Pro Jahr holt die Müllabfuhr im gesamten Stadtgebiet etwa 25 000 Tonnen Bioabfall ab, der zu Kompost verarbeitet wird und als klimafreundliche Energiequelle dient. Er hat damit nach dem Altpapier
(41 000 Tonnen) das zweitgrößte Aufkommen bei den Verwertungsabfällen.

Das Müllaufkommen liegt insgesamt bei 430 000 Tonnen, teilt die Stadt mit. Die Biotonne ist seit 2016 Pflicht für alle Haushalte. Doch nicht jeder nutzt sie, häufig landen organische Abfälle im Restmüll. Wenn der dann auch noch unsachgemäß entsorgt wird (siehe Seite 3), hat das Auswirkungen auf das ganze Wohnviertel. Möglicherweise lassen sich die Bürger durch häufigere Leerungstermine dazu animieren, ihren Müll stärker zu trennen, hofft man im Amt. Für den Probelauf wurde der Frankfurter Westen ausgewählt, weil er als zusammenhängendes Gebiet mit guter Struktur verschiedenste Wohnformen, vom Einfamilienhaus bis zum Wohnblock, vom dörflichen Ambiente bis zum Mischgebiet, bietet. Die etwa 5000 Liegenschaften sind zudem alle Teil der festen Müll-Touren und damit gut planbar. Bis Ende August läuft der Versuch. Danach werden die Ergebnisse mit den Daten über die Müllmengen verglichen, die die FES in den vergangenen Monaten in den ausgewählten Stadtquartieren erhoben hatte. „Auf dieser Grundlage kann dann ermittelt werden, ob und wenn ja in welchen Stadtquartieren eine dauerhafte wöchentliche Leerung sinnvoll wäre“, sagt Dommermuth. Zusatzkosten entstehen nicht. Die Leerung der Biotonne ist in der allgemeinen Müllgebühr enthalten. Wer noch keine Biotonne hat, kann sie bei der FES beantragen. Fragen dazu werden am FES-Servicetelefon unter Telefon 0800 200 800 720 beantwortet. Fragen zum Testlauf beantwortet Brigitte Gräbner von der Abteilung Abfallwirtschaft des Umweltamts, Telefon 069/212–39153.

Fülle in der Tonne: Ab April wird wöchentlich geleert. Foto: sg

Fülle in der Tonne: Ab April wird wöchentlich geleert. Foto: sg