Zum Nachteil der Anwohner

Kommentar

Zum Nachteil der Anwohner

Von Heide Noll

Radfahren ist gesund. Es zu fördern, ist gut. Wenn aber Ideologie zuschlägt, verkehrt sich die gute Absicht ins Gegenteil. Das ist seit Monaten zu sehen am Sindlinger Dalles mit der unsäglichen Querungshilfe für Radfahrer.

Die Radler werden gemeingefährlich gegen die Fahrtrichtung der Westenberger Straße, quer über den Bürgersteig und anschließend durch besagte „Hilfe“ direkt hinter der Kurve der Farbenstraße/Bahnstraße geführt. Die mobilen Betoninseln werden dauernd von Kraftfahrzeugen gerammt und verschoben. Kaum hat sie der Betriebshof gerichtet und die heraus stehenden Nägel eingeschraubt, brettert schon der Nächste dagegen. Den Nägeln kann man übrigens beim „Wachsen“ zusehen. Die Erschütterungen durch Busse und Lastwagen lassen sie im Verlauf weniger Tage wieder nach oben wandern, bis sie weit aus ihren Löchern ragen.

Und jetzt die Baustraße. Natürlich ist es nicht schön, wenn dem Radler ein schwerer Laster entgegen kommt. Aber noch viel weniger schön ist der tägliche Verkehr auf der Okrifteler Straße.

Wenn schon ein Betrieb von sich aus anbietet, die Belastung für die Bürger zu verringern, sollte ihm das auch erlaubt werden. Die derzeitige Regelung ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die an Bahnstraße und Okrifteler Straße wohnen. Damit Radfahrer während der wenigen Minuten, die sie für die Baustraße brauchen, freie Fahrt genießen können, müssen die Anwohner den ganzen Tag das Dröhnen schwerer Lastwagen, Gehwegraser, die Staus und das damit verbundene Gehupe ertragen. Das ist einfach nur ätzend und stützt das verbreitete Gefühl, dass die Politik – sei aus Gründen der Ideologie oder der Bürokratie – gegen den gesunden Menschenverstand agiert.