Die Traditionsgaststätte „Zur Mainlust“ hat zugemacht.
Die Traditionsgaststätte „Zur Mainlust“ hat zugemacht.
„Wegen Geschäftsaufgabe geschlossen“. Diese drei Zeilen haben viele Sindlinger, Kelsterbacher und Zeilsheimer schockiert. Die Traditionsgaststätte „Zur Mainlust“, gemeinhin schlicht „Loch“ genannt, gibt es nicht mehr. Inhaber Thomas Jelitto hat zugemacht.
Dienstags herrschte ganz normaler Betrieb, mittwochs blieb die Tür, die an sechs Tagen in der Woche offen gestanden hatte, verschlossen. Gerüchte kursierten. Unfall, Krankheit, Lottogewinn, Bankrott, amtliche Verfügungen – vieles wurde vermutet um zu erklären, warum dieser Hort deutscher Gaststättenkultur plötzlich dicht war. „Stimmt alles nicht“, sagt Thomas Jelitto: „Ich habe die Reißleine gezogen“. Zwar sei er gerne Wirt gewesen, aber nach 24 Jahren sei es genug. „Für nichts hat man Zeit. Der Kanal ist voll“, erklärt er. Lange hätten er und seine Frau Sonja diskutiert, ob sie die Gaststätte weiterführen oder nicht. Aber letztlich sei es alles zu viel. „Wir sind ausgebrannt, ich habe keine Lust mehr“, sagt Thomas Jelitto. Nun genießen die beiden Wirtsleute erst einmal die ungewohnte Freizeit. „Uns geht es gut. Wir leben weiter hier, wir sind nicht aus der Welt“, betont er. Aber Hoffnungen, dass es nach einer ausgedehnten Pause vielleicht doch wieder weitergehen könnte mit Bier und Apfelwein, Schnitzel und Schlachtfest, Kartenabenden und Würfelrunden, erteilt er eine Absage. Die Entscheidung sei endgültig. Das „Loch“ ist Geschichte. hn