Klaus Mettin führt den Vereinsring

Klaus Mettin führt den Vereinsring

Arge Sov Der bisherige zweite Kassierer tritt die Nachfolge von Andreas Rühmkorf an

„Freiwillige vor!“ Fehlanzeige. Weder vor, noch in der Versammlung der Vereine fand sich fürs Erste ein Bewerber für das Amt des Vorsitzenden. Dass die Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine nicht ohne Ergebnis vertagt werden musste, ist Klaus Mettin zu verdanken. In der zweiten Sitzungsunterbrechung ließ er sich überzeugen, die Nachfolge von Andreas Rühmkorf anzutreten. Erleichtert und einmütig wählten ihn alle Teilnehmer zum neuen Vorsitzenden.

Vorangegangen waren die üblichen Berichte und die Entlastung des Vorstands. Andreas Rühmkorf hatte schon vergangenes Jahr angekündigt, dass er das Amt des Vorsitzenden niederlegen wolle. „Das ist mein letzter Arbeitstag als Vorsitzender. Elf Jahre sind genug“, bekräftigte er zu Beginn der Sitzung. „Im Rückblick möchte ich diese Zeit nicht missen. Trotz Licht und Schatten und manchmal auch der Frage: warum machst Du das eigentlich, war es eine schöne Zeit, die mir persönlich viel gegeben hat.“

Rühmkorf führte den Zusammenschluss von 30 Vereinen, zehn Institutionen und fünf Mandatsträgern durch schwierige Zeiten. Es gab große Probleme mit dem Finanzamt, das der Arge Sov die Gemeinnützigkeit absprach. Erst mit anwaltlicher Hilfe, dem Verzicht auf die Gemeinnützigkeit, einer neuen Satzung und dem Verlust von Rücklagen gelang es, sie wieder in ruhiges Fahrwasser zu manövrieren. Jetzt aber sei sie „ein guter Verein, gesund und komplett in der richtigen Spur“, sagte Rühmkorf: „Es fehlt nur noch jemand, der es weiterführt.“

„Geht doch mal in Euch“

Knapp 30 Teilnehmer sahen sich ratlos an. Niemand wollte das Amt übernehmen. Also wurde erst einmal eine Pause eingelegt. Anschließend schlug Kassierer Michael Streubel vor, es erst einmal für ein Jahr zu versuchen. 2019 steht ohnehin der komplette Vorstand regulär zur Wahl. Der oder die neue Vorsitzende könne sich auf ein eingespieltes Team verlassen, betonte Streubel, der selbst seit 16 Jahren im Vorstand mitwirkt. „Der Vorstand ist etabliert, arbeitet, das läuft“, sagte auch Rühmkorf: „Niemand ist allein.“ Und: „Es wäre enttäuschend, wenn es so abrupt enden sollte.“ Immerhin stünden nicht nur die Zukunft der Arge Sov, sondern auch die der Stadtteilfeste auf dem Spiel, die der Vereinsring organisiert. „Wenn heute niemand gewählt wird, müssen wir es in einer außerordentlichen Sitzung erneut versuchen. Geht doch mal in Euch“, animierte Michael Streubel die Mitglieder. 

Nochmal Pause. Und in der ließ sich Klaus Mettin, bislang zweiter Kassierer der Arge Sov, überzeugen. Er legte das Kassenamt nieder, wurde einstimmig gewählt und mit dankbarem Applaus bedacht, als er die Wahl annahm. „Ich hätte es schade gefunden, wenn es hier aufhören würde“, sagte der 65-Jährige später. Klaus Mettin ist ein erfahrener Vereinsmensch. Er singt im Männerchor Germania, arbeitet im Vorstand des TV Sindlingen als Beisitzer mit und engagiert sich im katholischen Familienkreis. Dass er nun als Vorsitzender der Arge Sov künftig eine prominente Rolle im Sindlinger Vereinsleben spielen wird, hatte er vor Beginn der Sitzung selbst nicht gedacht. hn

Stabwechsel: Der bisherige Vorsitzende der Arge Sov, Andreas Rühmkorf (links), gratuliert seinem Nachfolger Klaus Mettin (Zweiter von rechts) zur Wahl. Kathrin Puchtler-Hofmann, Michael Streubel und Detlef Beyer (von links) bilden zusammen mit ihm den Vorstand. Foto: Michael Sittig

Stabwechsel: Der bisherige Vorsitzende der Arge Sov, Andreas Rühmkorf (links), gratuliert seinem Nachfolger Klaus Mettin (Zweiter von rechts) zur Wahl. Kathrin Puchtler-Hofmann, Michael Streubel und Detlef Beyer (von links) bilden zusammen mit ihm den Vorstand. Foto: Michael Sittig