Leidenschaft für Chorgesang

Leidenschaft für Chorgesang

Männerchor Germania Dominik Pörtner will Freude weitergeben

„Spannend“ findet Dominik Pörtner den Männerchor Germania. „In der Altersstruktur ist alles drin, von 18 bis 90.“ Ein Querschnitt durch die Gesellschaft. „Man lernt viele Leute kennen, knüpft neue Kontakte. Das macht die Sache spannend“, findet der neue Dirigent des Chors. 

Umgekehrt ist es auch für den Chor ungewohnt, von einem so jungen Mann geführt zu werden. Das geschah zum letzten Mal 1965, als der damals 20-jährige Hans Schlaud den Dirigentenstab übernahm. Es war der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit, die erst 2016 endete.

Dominik Pörtner ist 1994 geboren, wird dieses Jahr 24 Jahre alt. Dennoch ist er in Sachen Chor ein alter Hase. „Ich leite seit meinem 17. Lebensjahr Chöre“, erzählt er. Das ist seinem Vater zu verdanken. Er war ebenfalls Chorleiter und nahm den Sohnemann überall mit hin. Hinzu kommen aber auch besonderes musikalisches Talent und frühe Förderung. Pörtner stammt aus einem Dorf bei Montabaur und besuchte schon als Kind die Kreismusikschule Westerwald. Als Vierzehnjähriger ließ er sich zum Vizechorleiter ausbilden; 2013 schloss er seine Chorleiterausbildung am renommierten Dr. Hoch-Konservatorium in Frankfurt ab. Parallel dazu nahm er Gesangsstunden und tritt sowohl als Solist wie auch Mitglied des Landesjugendchors Hessen auf. Er leitet neben der Germania noch fünf weitere Chöre, den MGV Mozart Eitelborn, MGV Teutonia Villmar, MGV Eintracht Niederselters, Sängervereinigung Frohsinn Wirges und die WirSings, das sind vier Männerchöre und ein gemischter.

Hans Schlaud hat ihn empfholen

 „Die Germania ist meine weiteste Strecke“, sagt er. Dass er überhaupt nach Sindlingen kam, ist Altmeister Hans Schlaud zu verdanken. Der frühere Leiter des Germania-Chors „hörte mich mit einem Chor bei einem Wettbewerb und empfahl mich“, erzählt er. Nach einem Probedirigat war die Sache geritzt.

Dominik Pörtner hat sehr klare Vorstellungen von dem, was er mit dem Chor machen und erreichen möchte. „Es ist mir wichtig, dass die Leute Spaß haben in der Probe, aber auch bereit sind zu Konzentration und Anspannung, um bei Wettbewerben punkten zu können. Mein Ziel ist es, die Freude am Chorgesang für alle Altersgruppen weiterzugeben. Das bedeutet, dass natürlich das alte Volkslied weiterhin gepflegt wird, aber im gleichen Atemzug auch die Moderne (Pop, Rock, Musicals) eine Rolle in der Probenarbeit spielen wird“, sagt er. Eine bunte Mischung eben, die Alte wie Junge zufrieden stellt. Locker, aber leistungsstark.

An sechs Abenden in der Woche ist Dominik Pörtner als Chorleiter unterwegs. Hinzu kommen seine eigenen Aktivitäten als Sänger und die Teilnahme an Wettbewerben. Doch anders als bei Hans Schlaud lebt er nicht davon. „Mit Blick auf die Zukunft der Chöre ist das Risiko zu groß, das hauptberuflich zu machen“, bedauert er. Deshalb absolviert er eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Wie auch immer es nach Ende der Lehre 2019 aussehen wird, eins ist sicher: „Ich möchte die Chöre auf jeden Fall weiter machen. Das ist meine Leidenschaft, das werde ich nicht aufgeben“, sagt Dominik Pörtner.

Wer mitsingen möchte: Der Männerchor Germania probt immer donnerstags von 20 bis 21.30 Uhr im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius, Huthmacherstraße 32. hn

Dominik Pörtner leitet den Männerchor Germania. Foto: Sittig

Dominik Pörtner leitet den Männerchor Germania. Foto: Sittig