Reiterverein Am Tag der offenen Stalltür gibt es eine Reitstunde in komprimierter Form – Neuer Vorstand

Alles, was ein Reiter können muss

Reiterverein Am Tag der offenen Stalltür gibt es eine Reitstunde in komprimierter Form – Neuer Vorstand

Den Ablauf einer Reitstunde in komprimierter Form sahen die Besucher des Reitervereins beim Tag der offenen Stalltür. Kinder und Jugendliche zeigten Übungen aus dem Longenunterricht, mit dem die Reiterei in der Regel beginnt. Der Unterricht des Traditionsvereins richtet sich nach den Richtlinien der FN (Fédération Équestre Nationale / Deutsche Reiterliche Vereinigung). Klassischer Dressur- und Springunterricht wird Reitschülern ab sieben Jahren von Montag bis Freitag am Nachmittag und Abend sowie Samstag und Sonntag am Vormittag erteilt. Der Reitschüler lernt behutsam, Balance zu halten und den richtigen Takt zu finden, ohne dem Vierbeiner oder sich selbst zu schaden. 

Vier erfahrene Reitschüler ritten im Anschluss eine Quadrille mit vier Pferden. Das Formationsreiten bezeichnet das koordinierte Reiten von verschiedenen Hufschlagfiguren mit einer Gruppe von Reitern. Die Reiter müssen ihr Pferd unabhängig von den anderen Pferden in der Abteilung reiten können. Die Pferde dürfen nicht aneinander kleben, da sich die Abstände sonst nicht vergrößern lassen. Das Abwenden am Punkt und die Tempoanpassungen sollten ebenfalls klappen. 

Akrobatisch ging es auch bei der Vorführung der Voltigier-Gruppe zu. Beim Voltigieren werden turnerische Übungen auf einem an einer Longe gehenden Pferd ausgeführt. Das Turnen auf dem Pferderücken übt Balance und fördert Beweglichkeit und Körperspannung. Darüber hinaus lernen die Kinder alle Gangarten des Pferdes kennen, wobei sie sich zu Ausbildungsbeginn an dem Voltigiergurt mit zwei großen Griffen festhalten können. 

Dazu gab es ein buntes Begleitprogramm mit Informationen zu den Tieren des Vereins, Kaffee und Kuchen, Gegrilltem und Getränken. Das Größte für die kleinen Gäste war das Ponyreiten, bei dem die Kinder auf den Rücken der Tiere durch den Park geführt werden.

Es war die erste größere Veranstaltung, die vom neuen Vorstand des Vereins organisiert wurde. In der Jahreshauptversammlung im April war der alte Vorstand komplett ausgeschieden. Neuer Vorsitzender ist Dieter Baumann, Berufsreitlehrer und seit über zwei Jahren beim Sindlinger Reiterverein aktiv. „Es wäre doch schade um den Verein, wenn ihn keiner weiterführen würde“, sagt er, deshalb erklärte er sich bereit, zusammen mit Reitlehrerin Melanie Schlunke (zweite Vorsitzende), Mark Biermann (Schriftführer), Anja Weixler (Kassenwartin) und Ramona Werke (Jugendwartin) das Vorstandsteam zu bilden. „Viele helfen auch ohne Amt mit“, sagt er, zum Beispiel Yvonne Rimkus, die sich um den Internetauftritt kümmert, oder Alexandra Neuhäusel, die den Einkauf organisiert. 2019 sollen zusätzlich Beisitzer gewählt werden, um die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. „Ziel ist es auch, den Pferdebestand und den sozialen, gemeinnützigen Verein zu erhalten“, sagt Baumann. Um den Erhalt der Stallungen und Koppeln im Meister-Park macht er sich keine Sorgen. Die Eigentümer, eine Erbengemeinschaft, wollen die Anlage gerne verkaufen. Doch bislang scheint es damit nicht voran zu gehen. Der Reiterverein jedenfalls habe gerade seinen Pachtvertrag um zwei Jahre bis Ende 2019 verlängert bekommen. hn

Entspannter Nachmittag im Park: Während die Kinder reiten, genießen die Eltern die Sonne.

Entspannter Nachmittag im Park: Während die Kinder reiten, genießen die Eltern die Sonne.

Impressionen einer Reitstunde.  Fotos: Michael Sittig

Impressionen einer Reitstunde.
Fotos: Michael Sittig