Sindlinger Politiker begrüßen die Vereinbarung

Sindlinger Politiker begrüßen die Vereinbarung

Seveso-Richtlinie Pawlik: Nur mit eigener Erschließung – Fribolin: Höchstens 1000 Wohneinheiten

„Ich bin froh, dass endlich Klarheit ist“, sagt der Sindlinger SPD-Stadtverordnete Sieghard Pawlik. Er gehört zu den Befürwortern eines Baugebiets „Sindlingen-West“ westlich der Straße zur Internationalen Schule. 

In der Vereinbarung von Stadt und Industriepark zur Seveso-Richtlinie sieht er einen wichtigen Schritt hin zu seiner Verwirklichung. „Das ist eine Chance für die Entwicklung Sindlingens und den Bau vieler und vor allem geförderter Wohnungen“, sagt er. Auch die „Angebotsstrukturen für den Einkauf im Sindlinger Raum“ könnten dadurch „deutlich verbessert und attraktiver werden.“ Pawlik fordert, nun umgehend den Bebauungsplanentwurf „vom Kopf auf die Füße“ zu stellen. Darin seien noch die Verlagerung der Sportplätze und Kleingärten sowie die Erschließung über den beschrankten Bahnübergang enthalten. „Das geht nicht“, sagt Pawlik: „Ohne eine eigene Erschließung wird dort nichts zu verantworten sein“. Er will beantragen, dass der Magistrat die Planung überarbeiten und Lösungen für die Zufahrt finden soll. „Ein Anschluss an das öffentliche Straßensystem würde nicht nur die in der bisherigen Planung enthaltene zusätzliche Verkehrsbelastung für die Ferdinand-Hofmann-Siedlung verhindern, sondern auch den jetzigen Durchgangsverkehr von und zur Internationalen Schule vermeiden und damit zu einer spürbaren Verkehrsberuhigung in der Siedlung führen“, erklärt Pawlik. Auch die Sindlinger CDU begrüßt die Vereinbarung. Damit werde dem „dringend erforderlichen Bau neuer Wohnungen wie auch den Interessen des Industrieparks beim Erhalt und der Neuschaffung von Arbeitsplätzen Rechnung“ getragen, schreibt Vorsitzender Albrecht Fribolin in einer Mitteilung. 

Unverändert bleibe aber die Forderung der CDU Sindlingen, das geplante Bauvolumen von 2000 auf 1000 Wohneinheiten zu reduzieren. Das entspräche immer noch einem Zuwachs von 22 Prozent, bezogen auf die bisherige Einwohnerzahl.

Durch diese Reduktion könnten ökologisch wertvolle Ackerflächen für die Sindlinger Landwirtschaft erhalten bleiben. Einbezogen werden sollten in diese Zahl auch andere potentielle Sindlinger Baugebiete wie zum Beispiel Sindlingen-Süd/Imkerweg.

Ein solches Vorgehen entspreche der CDU-Forderung nach organischem Wachstum und einer behutsamen und maßvollen Weiterentwicklung des Stadtteils unter Berücksichtigung gewachsener Strukturen. „Unverändert gültig ist auch die Forderung der Sindlinger CDU, in den Planungen auf die Umsetzung eines ausgewogenen Verhältnisses von gefördertem und privatem Wohnungsbau zu achten und Bau-Gigantismus zu vermeiden“, erklärt Albrecht Fribolin: „Eine Ghetto-Bebauung mit allen damit verbundenen sozialen Komplikationen lehnen wir grundsätzlich ab.“