Treff voller Möglichkeiten

Treff voller Möglichkeiten

Jugendclub Vielfältiges Programm im ehemaligen „Frankfurter Hof“

Von außen hat sich nur das Schild geändert. Innen aber hat der ehemalige „Frankfurter Hof“ in der Okrifteler Straße eine Frischekur hinter sich. Dort betreibt nun der evangelische Verein für Jugendsozialarbeit den Jugendclub Sindlingen (Süd).

Prominente Lage an der Okrifteler Straße

Früher führte der Club ein etwas verstecktes Dasein im Keller des evangelischen Kindergartens im Sackgassenabschnitt der Gustavsallee. Jetzt weisen ein Schild und Lampen an der Fassade in der Durchgangsstraße schon von weitem darauf hin, dass hier ein Treffpunkt für Jugendliche liegt. In monatelanger Arbeit ist aus dem zuletzt als „Billardcafé Klick-Klack“ betriebenen Lokal ein moderner Jugendclub geworden.

Tischtennisplatte, Dartscheibe und Tischkicker stehen im ehemaligen Saal bereit. Auf der kleinen Bühne ist Raum für Tanz- und Theaterworkshops. Leinwand und Beamer erlauben das Austragen von Playstation-Turnieren, Karaoke-Wettbewerben und Kinoabenden. Eine Ecke für Brettspiele und fürs Entspannen findet sich auf der seitlichen Empore. An einem großen Tisch ist Platz fürs Malen und Basteln. Mitarbeiterin Nadina Smajlovic gibt hier Comic- und Mangaworkshops.

Beim Projekt „Stoffwechsel“ zusammen mit dem Weltkulturenmuseum und der Meister-Schule musste allerdings auch die Tischtennisplatte als Arbeitsfläche herhalten. „Die Jugendlichen haben erfahren, wie man Papier herstellt und anschließend daraus Mode macht“, sagt Leiter Nacer Achour-Otmane und zeigt auf Fotos vom Projekt, die neben Mangazeichnungen hängen.

Der ehemalige Gastraum ist noch immer ein Aufenthaltsraum, dominiert von der leuchtend roten Theke. Zwei Computerarbeitsplätze stehen hier, ein Kühlschrank und etliche Sitzmöbel. Eine Tür führt direkt in die nagelneue Küche, in der einmal pro Woche im Rahmen des Projekts „Gesunde Ernährung und Fußball“ gekocht wird. Überhaupt „wird Sport bei uns groß geschrieben“, sagt Achour-Otmane. Einmal pro Woche treffen sich jugendliche Besucher zum Fußball auf dem Bolzplatz in der Hermann-Brill-Straße. „Ich gehe aber auch mit den Jungs am Mainufer joggen“, sagt der Leiter. Das Engagement wurde mit einem dritten Platz in der Frankfurter Bolzplatz-Liga belohnt.

Damit es auch mit der Schule klappt, bietet der Jugendclub seinen Besuchern ab elf Jahren montags bis donnerstags von 14 bis 15 Uhr eine Hausaufgabenhilfe an. Danach ist Zeit für Workshops, Projekte, fürs Spielen oder einfach nur herumsitzen und schwätzen. Geöffnet ist der Treff Montag bis Freitag von 13.30 Uhr bis 22 Uhr. Für Jugendliche zwischen 18 und 21 Jahren bietet der Club zudem Beratungen zu Ausbildungsplatzsuche und Bewerbung an.

Kooperationen und Jugendbegegnungen

Gerne arbeitet der evangelische Verein mit örtlichen Kooperationspartnern wie der Stadtteilbücherei und dem Quartiersmanagement zusammen. Außerdem gibt es jedes Jahr europäische Jugendbegegnungen. In den Herbstferien durften acht Jugendliche eine Woche in Barcelona verbringen. Für dieses Jahr ist ein Austausch mit Frankreich in Vorbereitung, der vom deutsch-französischen Jugendwerk unterstützt wird. Zehn Jugendliche aus Sindlingen können nach Paris mitfahren.

Zusätzlich zu den wöchentlichen Angeboten wie Mädchentag, Jungentag, Tischtennis- oder Playstation-Turnier, Bewegungsspielen oder Kochworkshops gibt es regelmäßig Sonderveranstaltungen. hn

Nacer Achour-Otmane (links) und Nadina Smajlovic (rechts) betreuen die Besucher des Jugendclubs im ehemaligen Frankfurter Hof. Veit Wennhak (Zweiter von rechts) bot eine Sonderveranstaltung zur Suchtprävention an. Fotos: Michael Sittig

Nacer Achour-Otmane (links) und Nadina Smajlovic (rechts) betreuen die Besucher des Jugendclubs im ehemaligen Frankfurter Hof. Veit Wennhak (Zweiter von rechts) bot eine Sonderveranstaltung zur Suchtprävention an. Fotos: Michael Sittig