Leben ist Veränderung – evangelische Gemeinde

Evangelische Gemeinde

Leben ist Veränderung

Gottesdienst und Empfang zum Neuen Jahr – Populäre Predigt

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“. Diese Stelle aus der Bibel (Hebräer 13,14) ist die Jahreslosung der evangelischen Gemeinde. Pfarrer Ulrich Vorländer widmete dieser biblischen Zeitansage die Predigt im Gottesdienst zum neuen Jahr. Wie stets beging ihn die evangelische Gemeinde am ersten Sonntag nach den Winterferien. Und wie immer unterstützte der Gesangverein Germania die Gemeinde und begleitete den Festgottesdienst. In diesem Jahr füllte der Männerchor unter der Leitung von Hans Schlaud den Kirchenraum mit seinen wohltönenden Stimmen. Im Anschluss traf sich die Gemeinde im Gemeindesaal zum geselligen Beisammensein.
Pfarrer Vorländer erhielt viel Lob für seine „Stadtteil-Predigt“. Er schlug darin er einen Bogen von den frühen Christen bis heute, von den Juden und Römern zu den Germanen und Alemannen – unseren Vorfahren. Sie kamen, siedelten, wurden von nachrückenden Franken verdrängt, von iro-schottischen Mönchen christianisiert. Im Lauf der Jahrhunderte wechselten Fürsten und Landbesitzer, weltliche und auch geistliche Herren und drückten „Sundilingen“ ihren Stempel auf. Kriege und die geschichtlichen Entwicklungen hinterließen Spuren, „bis dahin, dass heute eine bunte Schallschutzmauer die Grenze zu einem Industriepark darstellt, in dem eine gigantische Müllverbrennungsanlage seit Jahren nicht wirklich den Betrieb aufnimmt und uns hier auch ein klein wenig mit den modernen Bauruinen in unserem Land wie der Elbphilharmonie oder dem Berliner Fluchhafen verbindet“, sagte Vorländer. Der winterliche Baustopp auf dem Vorplatz der Kirche, auf dem das Pflaster schon fertig ist, sei dagegen rein jahreszeitlich bedingt. Dort sollen, wenn es das Wetter zulässt, noch ein Tor und eine Natursteinmauer errichtet werden. „Wir Menschen leben in sich wandlenden Zeiten. Und immer mussten und müssen Menschen damit zurechtkommen, sich anpassen und arrangieren, oder auch protestieren und sich wehren, den Mund aufmachen und die Ärmel aufkrempeln, mitwirken, etwas verändern“, nahm Pfarrer Vorländer das Thema wieder auf. Enttäuschungen und Zweifel gehörten zum Dasein, ebenso das Lernen aus Fehlern und Versäumnissen. „Ein systematisches Leben auf Pump ist ein Systemfehler unserer Zeit. Die Schulden- und Finanzkrise ist auch nicht vom Himmel gefallen, und auch noch nicht überwunden. Sie muß noch in Politik und Gesellschaft bearbeitet werden. Sie wird uns auch noch etwas kosten, aber nicht nur Geld, auch Umdenken und Umkehr!“, prophezeite der Geistliche. Das sei aber kein Grund, sich zu fürchten oder alles ergeben hinzunehmen unter dem Motto „Das ist halt so!“ oder „Es wird sowieso alles Böse enden!“ Das seien keine christlichen Geisteshaltungen. „Von ihnen lasst uns uns nicht anstecken, denn: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ hn

 

Sie singen gerne in der evangelischen Kirche: Die Männer des Gesangvereins Germani gestalteten wie stets den Festgottesdienst zum neuen Jahr mit. Foto: Michael Sittig

Sie singen gerne in der evangelischen Kirche: Die Männer des Gesangvereins Germani gestalteten wie stets den Festgottesdienst zum neuen Jahr mit. Foto: Michael Sittig

Sie singen gerne in der evangelischen Kirche: Die Männer des Gesangvereins Germani gestalteten wie stets den Festgottesdienst zum neuen Jahr mit. Foto: Michael Sittig

Sie singen gerne in der evangelischen Kirche: Die Männer des Gesangvereins Germani gestalteten wie stets den Festgottesdienst zum neuen Jahr mit. Foto: Michael Sittig

Für seine „Stadtteil-Predigt“ erhielt Pfarrer Ulrich Vorländer viel Lob. Fotos: Michael Sittig

Für seine „Stadtteil-Predigt“ erhielt Pfarrer Ulrich Vorländer viel Lob. Fotos: Michael Sittig