Hilfenetz: Berichte aus dem Alltag

Hilfenetz

Berichte aus dem Alltag

Helfer tauschen sich beim Frühstück aus

Etwa 40 Helfer sind im Hilfenetz Sindlingen/Zeilsheim aktiv. Das ist ein nachbarschaftliches Engagement, das Angebot und Nachfrage zusammenbringt. Einerseits gibt es Senioren, die Hilfe im Haushalt wie Putzen, Waschen, Bügeln, Gartenarbeit oder Begleitung zum Einkaufen oder Arzt brauchen, andererseits Menschen, die Zeit und Lust haben zu helfen und sich so nicht nur sinnvoll zu beschäftigen, sondern auch etwas zu verdienen. Die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden von Sindlingen und Zeilsheim sowie der Caritasverband organisieren das Ganze. Die Vermittlung läuft über Barbara Jung und Angelika Krause, Albert-Blank-Straße 2, erreichbar montags von 10 bis 11.30 Uhr und donnerstags von 15.30 bis 17 Uhr, Telefon 37 56 26 79. Das Angebot gilt für Sindlinger und Zeilsheimer.
Es liegt in der Natur der Sache, dass sich die Beteiligten am Hilfenetz untereinander selten sehen. Deshalb veranstalteten die Organisatoren vor zwei Jahren schon einmal einen Seniorennachmittag für die Kunden. Denn zu 99 Prozent sind es Senioren, die den Service in Anspruch nehmen, sagt Christel Fribolin, eine der Vertreterinnen der katholischen Gemeinden Sindlingen in der so genannten Steuerungsgruppe: „Man sieht sich nur beim Vermitteln oder bei Festen“. Auch die Helfer untereinander haben kaum Kontakt. Aus diesem Grund lud das Hilfenetz die Helfer nun zu einem Frühstück ins Gemeindehaus St. Dionysius ein.
Marja Glage und Halil Öczerci vom Quartiersmanagement der Hermann-Brill-Straße hatten die Tische liebevoll gedeckt, „und so kam es bei leckeren Brötchen, kalten Platten, Kaffee und Tee zu lebhaften Gesprächen“, berichtet Christel Fribolin. Sie selbst, weitere Mitglieder der Steuerungsgruppe und Barbara Jung und Angelika Krause, die das Hilfenetzbüro verwalten, interessierten sich vor allem dafür, welche Erfahrungen die Helfer vor Ort, also in den Haushalten, gemacht haben. „Das Hilfenetz besteht jetzt seit vier Jahren und viele der Damen und Herren arbeiten von Anfang an bei „ihren“ Senioren“, weiß Christel Fribolin und sagt: „Besonders gefreut hat uns, dass es bei vielen Helfern und „Kunden“ inzwischen zu richtigen Freundschaften gekommen ist. Das ist sicherlich auch ein Verdienst von Barbara Jung und Angelika Krause, die immer versuchen, für jeden neuen Kunden den richtigen Helfer zu finden.“
Im nächsten Jahr soll es wieder einen Nachmittag für Senioren geben, an dem sich dann vielleicht noch weitere Freundschaften entwickeln werden. Im Moment kommen die meisten der rund 40 Helfer aus Sindlingen, die meisten der etwa 80 Kunden aus Zeilsheim. Kunden zahlen pro Stunde 12,50 Euro für die Hilfeleistungen. Die Helfer erhalten davon 8,50 Euro, von der Differenz werden ihre Haftpflicht- und Unfallversicherung sowie der Verwaltungsaufwand bezahlt. CF/hn