Zeit fürs Miteinander
Nachbarschaftfest
Zeit fürs Miteinander
Anwohner genießen sonnige Stunden auf der Straße
Riesige Seifenblasen schweben durch die warme Luft. Von der Bühne schallt Musik, vom Sportplatz her dringen die Rufe der jungen Kicker bis zum Festplatz auf der Straße. Es riecht nach Grillwurst und Popcorn, an den Tischen und Bänken sitzen Anwohner und Besucher und genießen den sonnigen Tag im Mai: Die Hermann-Brill-Straße feiert Nachbarschaftsfest.
Der Förderverein „Buchstütze“ der Stadtteilbücherei richtet einen Bücher- und Spieleflohmarkt aus. Erzieherinnen der Kita St. Kilian backen Crêpes und stellen die Lauge für die Riesen-Seifenblasen bereit. Beim Kindergarten St. Dionysius können Kinder Sand sieben und dabei „Edelsteine“ finden. Das „Kindermuseum unterwegs“ hat eine ganze Woche in Sindlingen verbracht und mit den Kindern das Thema „Sammeln“ behandelt – wer was wo findet und sammelt, vom Fußballer-Bildchen aus dem Supermarkt bis zu Steinen oder Federn beim Aufenthalt im Freien. Beim Nachbarschaftsfest dürfen Kinder und Erwachsene am Stand des Museums die fast vergessene Handarbeitstechnik der „Stricklieseln“ ausprobieren.
Wer es lebhafter mag, versucht sich an der Kletterlandschaft oder in der Raupe zum Durchkrabbeln, die das Team vom Abenteuerspielplatz Riederwald auf der Grünfläche zwischen Straße und Sportplatz aufgeblasen hat. Der Jugendclub Sindlingen-Süd organisiert ein Fußballturnier. Die Wohnungsbaugesellschaften und das Zentrum für Weiterbildung sind mit Ständen beim Straßenfest vertreten, ebenso die Sozialarbeit der Meisterschule, der „Frischhalteclub“ des Quartiers und eine Gruppe eritreischer Männer, die sich neu gebildet hat. Darüber freut sich Quartiersmanagerin Marja Glage ganz besonders. Ursprünglich suchten die Männer nur einen Raum, um ihren Kindern Eritreisch beizubringen, sagt sie. Im Gegenzug wurden sie gebeten, mehr Präsenz bei gemeinschaftlichen Aktivitäten zu zeigen. Und so halfen sie nun am Grill. Außerdem „geht vieles leichter, wenn Männer mit anpacken“, schätzt die Quartiersmanagerin die Unterstützung bei Auf- und Abbau. Für die Musik sorgte DJ Kuhley, später trat Zauberer Glenn Moreau auf. So gab es reichlich Unterhaltung für Kinder wie Erwachsene. Doch die beste Unterhaltung war für viele das Gespräch miteinander – ganz in Ruhe, auf der Straße, im Sonnenschein. hn