Leben und Lernen in einfachen Verhältnissen

Leben und Lernen in einfachsten Verhältnissen

Nadja Staiger-Schmeiler berichtet von ihren Erfahrungen

„Mein Mann und ich sind vor drei Jahren zum ersten Mal in Nepal gewesen. Es war, neben der faszinierenden Landschaft und der hochinteressanten Kultur, die Herzlichkeit der Menschen, die uns berührt hat“, berichtet Nadja Staiger-Schmeiler. Sie engagiert sich in der Direkthilfe Nepal und reiste nun mit der Vorsitzenden Ursula Ochs und deren Mann Thomas nach Amppipal.
„Der Weg ist nicht gerade eine Spazierfahrt“, schildert sie Eindrücke: „Nach knapp neun Stunden anstrengender Reise auf zunächst noch asphaltierter Straße, die alsbald zur Schotterpiste wird und zuletzt in einen kaum noch befahrbaren, von Schlaglöchern zerfurchten, staubigen und ausgesetzten Pfad mündet, erreichten wir Amppipal“. Der Ort besteht aus einem kleineren Kern von etwa 20 kleinen sowie vielen weit verstreuten Häusern, die sich an den Hängen eines großen grünen Tals verteilen.
Projektleiter Krishna Thapa begrüßte die Besucher und begleitete sie an den folgenden Tagen. Zunächst ging es in die Schule. Sie besteht aus mehreren Steinhäusern, in denen die Klassenräume, das Lehrerzimmer, die Toiletten und die Wohnung des Schulleiters, Herrn Rai, untergebracht sind. „Ich habe als Sozialpädagogin viele Jahre in mehreren Schulen gearbeitet und es berührt mich sehr zu sehen, unter welchen teils einfachsten Verhältnissen hier Unterricht stattfindet“, sagt Nadja Staiger-Schmeiler: „Einige Räume sind äußerst klein und dunkel, sie sind unbeheizt und es zieht durch die Löcher zwischen den Steinen. Die Kinder sitzen auf einfachen Holzbänken und es gibt kaum Unterrichtsmaterial in den Räumen. Herr Rai zeigt uns stolz die durch die Gelder des Vereins bereits renovierten Klassenzimmer. Diese machen einen wesentlich besseren Eindruck. Sie sind ordentlich verputzt und freundlich gestrichen.“
Viele Gespräche folgten, über weitere Renovierungen, aber auch die inhaltliche Weiterentwicklung der Schule. „Ich hätte nicht erwartet, dass die Besprechungen derart konstruktiv verlaufen würden“, bilanziert Nadja Staiger-Schmeiler.
„Die folgenden Tage wollen wir nutzen, um einige vom Verein geförderte Kinder zu Hause zu besuchen. Das ist jedoch, wie sich schnell herausstellt, ein recht aufwendiges Unterfangen. Um die Familien zu besuchen, müssen wir teilweise beschwerliche Wanderungen von bis zu zwei Stunden(einfache Strecke) auf uns nehmen. Das bedeutet, dass manche Kinder einen täglichen Schulweg von vier Stunden zu bewältigen haben“, berichtet sie weiter. Kinder wie Familien freuen sich sehr über den Besuch. Alle strahlen, als sie Ursula und Thomas Ochs sehen, bieten Tee an, der auf der offenen Feuerstelle zubereitet wird. „Die Häuser, in denen diese Familien leben, sind sehr klein und meistens aus Lehm gebaut. Die Familien sitzen draußen vor dem Haus auf Strohmatten. Manchmal haben sie einen kleinen Garten, in dem ein bisschen Gemüse angebaut wird“, beschreibt die Besucherin ihre Eindrücke und stellt fest: „Ich bin erstaunt darüber, wie fröhlich diese Menschen trotz ihrer großen Armut sind“. Es sei deutlich geworden, dass die Kinder gerne zur Schule gehen. Die Eltern seien stolz auf sie und bedankten sich immer und immer wieder für die Unterstützung. Es sei ihnen bewusst, dass der Schulbesuch ihren Kindern eine große Chance biete.
„Ich bin sehr froh darüber, dass ich die Gelegenheit bekommen habe, mir vor Ort ein eigenes Bild von der Arbeit des Vereins machen zu können. Ich bin davon überzeugt, dass der Verein mit seiner Unterstützung der Janata English School in Amppipal einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Kinder leistet und ich bin sicher, dass die Verantwortlichen vor Ort kompetente, engagierte und zuverlässige Partner sind“, beendet Nadja Staiger-Schmeiler ihren Bericht. simobla

Große Freude bereiteten Thomas Ochs und seine Mitstreiter von Direkthilfe Nepal den Bewohnern eines Altenheims, als sie ihnen warme Decken überreichten.

Große Freude bereiteten Thomas Ochs und seine Mitstreiter von Direkthilfe Nepal den Bewohnern eines Altenheims, als sie ihnen warme Decken überreichten.