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Sindlinger Monatsblatt Dezember 2015

Sindlinger Monatsblatt Dezember 2015

Die Ausgabe Dezember 2015 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt Dezember 2015

Sternstunden auf dem Kirchplatz

Sternstunden auf dem Kirchplatz

Weihnachtsmarkt Vereine und Besucher trotzen dem Regen – Viele originelle Ideen

Originelle Ideen, Unterhaltung, Essen und Trinken, geschmückte Weihnachtsbäume beidseits des Kirchenportals und Lichtsterne an der Fassade von St. Dionysius: Der Sindlinger Weihnachtsmarkt der Vereine ließ keine Wünsche offen. Nur das Wetter trübte die Stimmung. Der immer wieder einsetzende Regen hielt wohl manchen von einem Besuch ab.

Warteschlangen bildeten sich trotzdem. Der Flammkuchen der Germania-Sängerinnen ist eine heiße Empfehlung bei jedem Wetter. Ähnlich lange mussten Neugierige warten, bis sie eine Tüte Kartoffelchips frisch aus der Friteuse in Händen hielten. „Knolle-Paddy“ Patrick Stappert, Landwirt mit Schwerpunkt Kartoffelbau, beteiligte sich erstmals mit einem eigenen, dem Männerchor Germania angegliederten Stand. Freunde halfen dabei, Kartoffeln mit Hilfe eines Spezialbohrers über ein Messer zu drehen und dünne, lange Spiralen zu schneiden, die anschließend im heißen Fett sotten.

Gemütliche Kaffeestunde im Gemeindesaal

An der meterlangen Kuchentheke des katholischen Familienkreises dagegen verteilte sich der Andrang zur Kaffeezeit. Gemütlich im Warmen sitzend, ließen sich die Regenschauer bequem überstehen. Margret Karell und Tochter Gaby Binding von der Kolpingfamilie hatten etliche Gläser mit selbst gekochter Marmelade gefüllt, die nun zugunsten eines Straßenkinderprojekts in Brasilien verkauft wurden. Im Erdgeschoss bot Marianne Michel Sterne und Handarbeiten an, ebenfalls für einen guten Zweck. Außerdem breiteten mehrere Privatanbieter wie gewohnt vielfältige Handarbeiten, Seifen und Schmuck auf ihren Verkaufstischen aus. Andrea Egelkraut und Karin Seelig genossen dabei erstmals die Vorzüge eines Stands im Inneren des Gemeindehauses. „Anja Michels ist kurzfristig ausgefallen. Deshalb haben wir nicht draußen aufgebaut, sondern füllen hier auf“, erklärte Andrea Egelkraut. Ebenfalls im Erdgeschoss war das Deutsche Rote Kreuz Zeilsheim einquartiert. Mary Berk und ihre Helfer hatten vor allem am Anfang zu tun, als sich Aufbauhelfer kleinere Blessuren zuzogen. Die Freiwillige Feuerwehr leistete nicht nur die Brandwache, sondern war zum ersten Mal seit langem wieder mit einem Stand vertreten. „Wir haben extra eine ‚Futterkrippe‘ dafür gebaut“, wies Wehrführer Sven Sommerschuh auf die originelle Gestaltung hin. Er freute sich auch darüber, dass 16 Kameraden mitmachten. Nach rund 500 Stunden ehrenamtlichen Einsatzes in der Flüchtlingshilfe sicher keine Selbstverständlichkeit.

Der evangelische und die beiden katholischen Kindergärten beteiligten sich mit schönen Bastelarbeiten, darunter putzige Perlenengel und schnuffige Schneemänner, dazu backten sie Crepes und Kartoffelpuffer. Kinder von der Meister-Schule verkauften fleißig Lose für eine Tombola, deren Erlös für den Schulgarten bestimmt ist. Im Kinder- und Jugendhaus hatten Kinder Teller in Blattform getöpfert und Gestecke hergestellt, die nun verkauft wurden. Samir Zeyani von der „Aktiven Nachbarschaft“ der Hermann-Brill-Straße bereitete marokkanischen Tee und Hähnchenspieße zu, der Karnevalverein lockte unter anderem mit selbst gemachtem Eierlikör, der Turnverein mit „Jelly-Shots“: Wackelpudding mit Wodka. „Geht gut“, kommentierte Alexander Stollberg von der Badminton-Abteilung. Das galt auch für das „Damen-Gedeck“, bestehend aus heißem Sliwowitz und weihnachtlichen Ohrringen, die Annette Pfeiffer gebastelt hatte.

Der FC Viktoria legte schon am frühen Nachmittag Würste auf den Grill, damit die Helfer für den Aufbau etwas zu beißen hatten. Für den kleinen Hunger verkaufte der Gewerbeverein FHHG belegte Baguette-Brötchen. Wer dort in den Lostopf griff, konnte Kalender, Stollen und Gänse gewinnen. Größeren Appetit befriedigten die Kleingärtner mit ihren Bratenbrötchen und der „Verein zur Wahrung der Feuerzangenbowle“ aus Zeilsheim bot eine Alternative zu Glühwein, Bier und diversen Apfelwein-Varianten der „Schoppen-Schmiede“.

Dank an die Helfer, die den Markt erst möglich machen

Andreas Rühmkorf, Vorsitzender des Vereinsrings, dankte allen Helfern, ohne die es den Weihnachtsmarkt nicht gäbe. „Er soll Freude bereiten“, wünschte der Stadtälteste Dieter Bürger zu Beginn. Das erfüllt sich. Der Regen ließ nach, Hans Oczko schaltete die Sternen-Illumination ein, Harald Fischer bescherte als Nikolaus die Kinder, der Männerchor Germania sang und die Besucher genossen das familiäre Treiben auf dem Kirchplatz. Zu späterer Stunde kamen sie sogar in den Genuss eines spontanen Konzertes. Einige Sängerinnen stimmten außerplanmäßig ein Liedchen an. Männer fielen ein und so entstand quasi aus dem Nichts heraus ein gemischter Germania-Chor.hn

Der Meister des Lichts: Hans Oczko zauberte Sterne auf die Fassade von St. Dionyisus.Fotos: Michael Sittig

Der Meister des Lichts: Hans Oczko zauberte Sterne auf die Fassade von St. Dionyisus.Fotos: Michael Sittig

Hans Oczko

Hans Oczko

Mit Gans und Stollen: (von links) Diego und Nadine Farinola, Sven Callender und Michael Bauer.

Mit Gans und Stollen: (von links) Diego und Nadine Farinola, Sven Callender und Michael Bauer.

Zwischen vom DRK und dem Kindergarten St.Dionysius geschmückten Bäumen sang der Männerchor Germania.

Zwischen vom DRK und dem Kindergarten St.Dionysius geschmückten Bäumen sang der Männerchor Germania.

Küsschen für den Nikolaus

Küsschen für den Nikolaus

„Knolle-Paddy“ bei der Arbeit

„Knolle-Paddy“ bei der Arbeit

Samir Zeyani grillte Geflügel

Samir Zeyani grillte Geflügel

Ohrschmuck von Annette Pfeiffer

Ohrschmuck von Annette Pfeiffer

Andreas Rühmkorf mit Enkelin Ayleen.

Andreas Rühmkorf mit Enkelin Ayleen.

Weihnachtsmarkt Gallerie

Weihnachtsmarkt Gallerie

Weihnachtsmarkt Gallerie

Weihnachtsmarkt Gallerie

Weihnachtsmarkt Gallerie

Weihnachtsmarkt Gallerie

Weihnachtsmarkt Gallerie

Weihnachtsmarkt Gallerie

Weihnachtsmarkt Gallerie

Weihnachtsmarkt Gallerie

Termine – Dezember

Termine – Dezember

Zur Seniorenweihnachtsfeier sind die älteren Mitglieder des Turnvereins am Freitag, 4. Dezember, eingeladen. Beginn ist um 15 Uhr in der TVS-Halle (Mockstädter Straße).

 

Der Reiterverein Sindlingen lädt alle Pferdefreunde zur Weihnachtsfeier am Samstag, 12. Dezember, von 14 bis 17 Uhr in die Allesinastraße 1 ein. Reit- und Voltigiervorführungen werden geboten, dazu hausgemachte Kuchen, Herzhaftes vom Grill und warme Getränke.

 

Der VdK-Verband Sindlingen feiert Weihnachten am Samstag, 12. Dezember, ab 15 Uhr im Turnerheim (Farbenstraße 85a).

 

Am Sonntag, 20. Dezember, bestreitet die erste Mannschaft der Handball-Spielgemeinschaft Sindlingen/Zeilsheim ein Pokalspiel gegen die HSG Wallau-Massenheim. Die Sindlinger Handballer peilen die Meisterschaft in der Bezirksliga B, Gruppe 1, und damit den Aufstieg an. Die Gäste spielen bereits eine Klasse höher in der Bezirksliga A. Anpfiff ist um 17 Uhr in der Sporthalle des TV Sindlingen.

Große Säle, kleine Läden

Große Säle, kleine Läden

Heimatkunde Dieter Frank führt Drittklässler durch Alt-Sindlingen

Da fehlt doch was! Die halbe Schule, um genau zu sein. Auf einer knapp 100 Jahre alten Schwarzweiß-Aufnahme steht erst die Hälfte der Meister-Schule. „Unsere Klasse war noch nicht da“, stellt ein Mädchen aus der 3c fest. Dieter Frank nickt: „Aus Kostengründen wurde zunächst nur die eine Hälfte der Schule gebaut, und die Uhr im Turm war auch noch nicht da“, weist er die Kinder auf die Unterschiede zwischen Foto und heutiger Fassade hin.

Der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins führte die dritten Klassen der Herbert-von-Meister-Schule durch den alten Ortskern und erzählte ihnen an verschiedenen Stationen vom Leben früherer Jahrhunderte. „Als ich hier zur Schule ging, gab es einen Strich auf dem Schulhof. Auf der einen Seite waren die Mädchen, auf der anderen die Jungen, und niemand durfte diese Grenze überschreiten“, berichtete er den Kindern.

Aus früheren Zeiten stammt ein Foto aus der Turnhalle der Schule. Es zeigt viele Betten und Menschen in Nachthemden. „Eine Schlafhalle“, staunten die Kinder. „Das nannte man Lazarett. Vor 100 Jahren herrschte Krieg und hier wurden verletzte Soldaten untergebracht und gesund gepflegt“, erklärte Frank. Nur wenige Schritte weiter, an der Ecke Meister-Straße/Farbenstraße, lebten die Schwestern, die die Soldaten pflegten. Im Josefshaus betreuten sie außerdem Kinder. Noch immer ist der katholische Kindergarten hier untergebracht, die Dernbacher Schwestern dagegen sind schon lange weg.

Weiter ging es die Farbenstraße entlang, vorbei an der früheren Autowerkstatt und Tankstelle Flebbe, in Richtung Dalles. Drei Gaststätten mit großen Sälen standen dort rundum. „Hier haben die Sindlinger gefeiert“, erläuterte Frank. Er zeigten den Drittklässlern weitere alte Fotos, auf denen anstelle des Hotels mit Supermarkt eine Grünfläche liegt. „Wo ist der Rewe?“, fragte ein Mädchen. „Der war noch nicht gebaut“, antwortete Frank. „Wo haben die Leute denn dann eingekauft?“, wunderte sich ein Kind. „In den vielen kleinen Geschäften. Supermärkte gab es noch nicht“, lautete die Antwort.

An der Ecke Huthmacherstraße/Hakengasse wies Frank auf die ursprüngliche Ortsgrenze, den Haingraben, hin, in Alt-Sindlingen auf die Hochwassermarken an den Torpfosten des Bauernhofs Stappert.

Weiter ging es durch Zehnthofgasse und Huthmacherstraße, vorbei an der ersten Schule mit Bürgermeisterbüro, der Pfarrkirche mit dem viel älteren Turm, durch den Reiterhof und den Park mit der Villa Meister und zuletzt zur alten Schule in der Allesinastraße. Klassenlehrerin Saskia Klossek bedankte sich bei Dieter Frank für den informativen Rundgang.hn

So sah Sindlingen einmal aus: Dieter Frank führte Drittklässler der Meister-Schule durch den alten Ortsmittelpunkt.Foto: Michael Sittig

So sah Sindlingen einmal aus: Dieter Frank führte Drittklässler der Meister-Schule durch den alten Ortsmittelpunkt.Foto: Michael Sittig

Dieter Frank mit der "halben Schule"

Dieter Frank mit der „halben Schule“

Kinderumzug

Kinderumzug

Zur bunten Narrenschau lädt der Sindlinger Karnevalverein nicht nur ins Bürgerhaus ein, sondern auch auf die Straße. Am Rosenmontag, 8. Februar 2016, organisiert er den Frankfurter Kinderfastnachtszug in Sindlingen. Zugmarschall Michael Czich bittet alle Vereine, Einrichtungen, Schulen, Kindergärten und privaten Gruppen, die sich daran beteiligen wollen, um Anmeldung bis Ende Dezember. Er ist unter der Nummer 0176 72 90 59 80 zu erreichen.

Ein stiller Tag der Trauer

Ein stiller Tag der Trauer

Feierstunde Gedenken auch der heutigen Opfer von Krieg und Gewalt

Der Volkstrauertag ist ein stiller Tag. Er dient dazu, die Erinnerung an die Gräueltaten des Krieges wach zu halten, sagte Andreas Rühmkorf, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov), in einer Gedenkfeier auf dem Friedhof.

Wie jedes Jahr luden Vereinsring und VdK Sindlingen dazu ein, sich gemeinsam die dunkelste Stunde der jüngeren deutschen Geschichte ins Gedächtnis zu rufen. Gleichzeitig ist der Volkstrauertag ein sehr aktueller Gedenktag, denn er ist allen Opfern von Krieg, Gewalt und Terrorismus weltweit gewidmet. „Wir dürfen niemals damit aufhören, uns die Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt vor Augen zu führen“, sagte Rühmkorf: „Frieden ist nicht selbstverständlich. Man muss jeden Tag neu dafür eintreten“. „Heute besonders leuchtet jedem ein, warum wir gedenken müssen“, erklärte Vikar Konstantin Sacher zwei Tage nach den grässlichen Attentaten in Frankreich. Das Erinnern an die Schrecklichkeit solle dazu beitragen, Krieg und Gewalt abzulehnen. Immer wieder hielten Menschen Krieg und Gewalt für eine Lösung. Dazu zählten auch die Terroristen von Paris. Der evangelische Vikar betonte, dass Gott ein Freund des Lebens sei, kein Gott des Krieges: „Wer in seinem Namen tötet, vergeht sich an ihm“.

Der Frauenchor Germania gab der Feierstunde den musikalischen Rahmen. Chorleiter Michael H. Kuhn dirigierte über 40 Sängerinnen, die den kleinen Raum der Trauerkapelle mit den schönen, getragenen Liedern „Deep River“, „Abendlied“ und „Dank sei Dir, Herr“ erfüllten. Anschließend gingen alle die wenigen Schritte zum Karree der Kriegsgräber, wo zu Füßen des Heiligen Michael Kränze von Arge Sov, VdK und der Stadt Frankfurt bereit lagen. Dort nahmen die Fahnenträger der Vereine und die Ehrengarde der Freiwilligen Feuerwehr Aufstellung und erwiesen den Opfern von Krieg, Gewalt und Terrorismus zusammen mit Andreas Rühmkorf und Konstantin Sacher die Ehre. hn

„Dank sei Dir, Herr“, sang der Frauenchor Germania unter der Leitung von Michael H. Kuhn. Fotos: Michael Sittig

„Dank sei Dir, Herr“, sang der Frauenchor Germania unter der Leitung von Michael H. Kuhn. Fotos: Michael Sittig

Unter den Blicken des Heiligen Michael, flankiert von Fahnenträgern und Ehrenwache, gedachten Andreas Rühmkorf und Vikar Konstantin Sacher der Opfer von Krieg und Gewalt.

Unter den Blicken des Heiligen Michael, flankiert von Fahnenträgern und Ehrenwache, gedachten Andreas Rühmkorf und Vikar Konstantin Sacher der Opfer von Krieg und Gewalt.

 

VdK-Termine Dezember

Sozialrecht

Eine sozialrechtliche Sprechstunde bietet der VdK-Ortsverband Sindlingen am Freitag, 4., und Freitag,18. Dezember, an. Die Berater Helmut Dörnbach und Renate Fröhlich sind an diesen Tagen von 16 bis 18 Uhr in den Räumen des Frankfurter Verbandes, Edenkobener Straße 20a, anzutreffen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Wer Fragen zum Schwerbehindertenrecht hat oder Hilfe beim Ausfüllen von Kur- und Wohngeldanträgen braucht, kommt einfach vorbei.

 

Nikolaus-Stammtisch

Zum Nikolaus-Stammtisch bittet der VdK am Donnerstag. 10. Dezember. Ab 18 Uhr ist zum letzten Mal in diesem Jahr Gelegenheit, gemütlich in der „Mainlust“ (Loch) zusammen zu sitzen.

 

Weihnachtsfeier

Zur Weihnachtsfeier kommen die VdK-Mitglieder am Samstag, 12. Dezember, um 15 Uhr im Turnerheim, Farbenstraße 85 a, zusammen. Wer dabei sein möchte, sollte sich so schnell wie möglich bei Renate Fröhlich, Telefon 37 12 93, anmelden.

 

Zum Weihnachtsmarkt

Zum Limburger Weihnachtsmarkt fährt der VdK-Ortsverband am Dienstag, 9. Dezember. Abfahrt mit dem Bus ist um 13 Uhr in Sindlingen-Nord am Richard-Weidlich-Platz, um 13.05 Uhr in Sindlingen-Süd vor der Bäckerei Schäfer. Anmeldungen nimmt Renate Fröhlich an.

Stadtteilbücherei

@ Wir zeigen‘s Ihnen!

Eine Interneteinführung mit persönlicher Betreuung bietet die Stadtteilbücherei am Donnerstag, 17. Dezember, an.

Von 9 bis 10.45 Uhr geht es um Grundlagen, von 11 bis 12.45 Uhr um E-Mails. Wer daran teilnehmen möchte, wird um Anmeldung unter der Nummer 37 27 24 gebeten.

 

Warten auf Weihnachten

Bis zur Bescherung gibt es viel zu tun, doch endlich läutet das Glöckchen und die Tür geht auf. Davon handelt das Buch „Krokodil und Giraffe warten auf Weihnachten“ von Daniela Kulot, das Lesefreundin Renate Donges-Kaveh am Mittwoch, 16. Dezember, ab 15.30 Uhr mit Leseminis ab vier Jahren in der Bücherei (Sindlinger Bahnstraße 124) betrachtet. Danach gibt es eine Kreativaktion.

Gedenktag

Gedenktag

Den 150. Kolping-Gedenktag feiert die Sindlinger Kolpingfamilie am Sonntag, 6. Dezember. Zum Festgottesdienst um 9.15 Uhr in der Kirche St. Dionysius erwartet sie aus diesem Anlass den Kapuzinermönch Bruder Paulus. Hinterher gibt es im Gemeindehaus einen Sektempfang, Mittagessen und Kaffee und Kuchen. Auch für Unterhaltung wird gesorgt, und zwar mit Musik, lustigen Vorträgen und kurzen Ansprachen.

Drohung, Kampf und dann Triumph

Drohung, Kampf und dann Triumph

Harmonika-Konzert Sinfonische Dichtung schildert das Streben nach Unabhängigkeit

Mit machtvollen Klängen eröffnete das Harmonika-Orchester Sindlingen (HOS) sein jährliches Konzert. Das Prélude aus Marc-Antoine Charpentiers „Te Deum“ ist gemeinhin als Eurovisionsmelodie bekannt. Es gab den elf Musikern im Altarraum der evangelischen Kirche gleich Gelegenheit zu zeigen, wie klangstark und raumfüllend ihre Instrumente wirken können.

Dass sie auch zart zu säuseln vermögen, erfuhren die gut 80 Zuhörer später. Zunächst begrüßte Vorsitzende Ursula Sinschek die Gäste und ging kurz auf die Geschichte des Orchesters ein, denn es feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Als nette Geste erhielt jeder Besucher am Eingang eine kleine Praline mit der Aufschrift „70 Jahre HOS“.

Tatsächlich wird in Sindlingen schon länger Harmonika gespielt. Ein Vorläufer mit dem Namen Handharmonika-Club Fidelio verschwand in den Kriegswirren. Besser belegt ist die Neugründung des Harmonika-Orchesters Sindlingen im Mai 1945 durch Peter Blum. Aus anfänglich elf Spielern wurden bis in die 70-er Jahre fast 100. „Heute sind wir wieder weniger“, sagte Ursula Sinschek – die sechs Aktiven wurden im Konzert von drei Musikern befreundeter Orchester sowie Franziska Ilg und Tamara Ohlenmacher am Keyboard unterstützt.

Im Publikum saßen einige Damen und Herren, die Ursula Sinschek persönlich begrüßte: die Ehrenmitglieder Hildegard Karell und Alfred Füller, die beide schon als Kinder eintraten und nun seit jeweils 70 Jahren dabei sind. Alfred Füller war zudem eine Zeitlang Dirigent. Auch der frühere Orchesterleiter Norbert Hahling war gekommen. Des weiteren ehrte Ursula Sinschek Monika Krolopp und Christian Sinschek für 25 Jahre Mitgliedschaft. Manfred Klepper ist seit 26 Jahren Dirigent und fördert den Verein seit 25 Jahren als passives Mitglied. Das Orchester führte seine Zuhörer auf eine musikalische Reise durch Europa und Asien sowie eine Reise durch verschiedene musikalische Epochen. Moderatorin Simone Polata erläuterte jeweils die Stücke. Präludium und Fuge in a-moll im Stile Buxtehudes von Matyas Seiber folgte die anspruchsvolle Ouvertüre der komischen Oper „La Dame Blanche“, die weiße Dame, von Francois-Adrien Boieldieu. Anspruchsvoll war sie auch für Dirigent Manfred Klepper. Mit großen Gesten forderte er die geballte Wucht der Akkordeone, dramatisch verstärkt durch Paukenschläge; mit geballten Fäusten brachte er alles zum abrupten Halt, um dann mit leichter Hand die Oberstimmen zur Wiederaufnahme zu winken.

Die Faszination der Harmonika zeigte sich vielleicht noch deutlicher in den sinfonischen Dichtungen. „Sie sind der Versuch, nicht-musikalische Inhalte mit musikalischen Mitteln zu beschreiben“, erklärte Simone Polata. Jean Sibelius hat das 1899 im Stück „Finlandia“ getan. Es schildert das finnische Streben nach Unabhängigkeit. Sibelius ließ Blechbläser drohen, Holzbläser erhaben antworten, Streicher Humanität einflechten. Fanfaren markieren Kampfesstimmung, Holzblasinstrumente geben die Hymne vor, Streicher nehmen sie auf. Anschließend steigert sich das Tempo. Hymnisch, stolz und immer siegessicherer nähert sich das Werk dem Finale.

Die Adaption für Akkordeon folgt dieser Vorgabe. Schwer und wuchtig sind die Anfangsakkorde, zart die melodiöse Antwort der hohen Töne. Trommelwirbel wirken wie ein gewaltiges Gewitter, der Kampf tost, daraus erwächst Aufmunterndes mit fröhlichen Elementen bis am Ende stimmige, geschlossene Klangfülle freudig triumphiert.

Eine Steppenskizze aus Mittelasien ( Alexander Borodin), das Lied der Steppe (Hans Lüders), ein Rondo nach einer badisch-pfälzischen Volksweise (Franz Reinl), „Rosen aus dem Süden“ (Johann Strauß) und eine Tarantella aus „Südlich der Alpen“ (Ernst Fischer) komplettierten das Programm.

 

Manfred Klepper dirigierte neun Harmonika-Spieler, zwei Keyboarderinnen und einen Trommler beim Konzert in der evangelischen Kirche.Foto: Michael Sittig

Manfred Klepper dirigierte neun Harmonika-Spieler, zwei Keyboarderinnen und einen Trommler beim Konzert in der evangelischen Kirche.Foto: Michael Sittig

Verstärkung willkommen

Das Harmonika-Orchester ist jeden Montag ab 17:30 Uhr im Gemeindehaus St. Dionysius zu finden.

Von 17.30 bis 20 Uhr werden Kinder und Erwachsene an Akkordeon und Keyboard ausgebildet, von 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr probt das Orchester. Wenn jemand Interesse hat, eines der beiden Instrumente zu erlernen oder früher Gelerntes wieder aufzufrischen, ist er bei den Musikern jederzeit gern gesehen, sagt Vorsitzende Ursula Sinschek. Wer entsprechende Vorkenntnisse hat, kann auch gleich ins Orchester eintreten.