Keine Angst vor großen Tieren
Reiterverein
Keine Angst im Sattel
Schnupperkurs für Jungs – Andere Schwerpunkte
In den Osterferien lud der Reiterverein Sindlingen in diesem Jahr ausschließlich Jungen in die Allesinastraße 1 zu abwechslungsreichen Pferdetagen ein. Obwohl eine Studie der FN (Fédération Équestre Nationale / Deutsche Reiterliche Vereinigung) besagt, dass Jungs sehr wohl an Pferden interessiert sind, nur eben anders als Mädchen, reiten im Reiterverein deutlich mehr Mädchen als Jungen. Grund genug, jungen männlichen Pferdefreunden ein besonderes Programm ausschließlich für Jungs zu bieten.
Vier Jungen zwischen sechs und dreizehn Jahren nahmen am zweitägigen Schnupperkurs teil und sammelten erste Pferdeerfahrungen. Sie wurden an den Umgang mit dem Pferd herangeführt und erhielten Longenreitunterricht, wobei keine Reitkenntnisse erforderlich waren. Der Spaßfaktor steht nämlich im Vordergrund. Der Trainerin Denise Nube assisierte ein männlicher Reitschüler.
„Auffallend war, dass die Jungs nicht ängstlich waren. Auch als sich ein Pferd erschreckte und mit Reiter zusammenzuckte, zeigten die männlichen Teilnehmer viel Verständnis“, berichtet Denise Nube, die den Schupperkurs entwickelte und betreute. „Je mehr Ruckler, desto besser“, war das Motto der Jungen. Das bei den Mädchen beliebte Pferdeputzen stand dagegen weniger hoch im Kurs, auch wenn die Jungen lernten, die Hufe auszukratzen. Eher war es ein Highlight, dass der Hufschmied kam und sie zuschauen konnten, wie Hufeisen erneuert wurden. Auch ein durch den Park rennendes Pferd, das wieder eingefangen werden musste, sorgte für viel Gesprächsstoff. Ein ergänzendes Spiel mit dem Ball war von Jungenseite gar nicht mehr nötig, obwohl während des Ausrittes Fußball das Hauptthema war. Alle Teilnehmer spielen nämlich Fußfall im Verein und waren hocherfreut, als Denise Nube erzählte, dass sie in ihrer Dortmunder Zeit mit dem Fußballprofi Matthias Sammer in einer Straße wohnte.
Alle Jungen sagten am Ende der Pferdetage, dass sie in den nächsten Ferien gerne wiederkommen. Ein Teilnehmer könnte sich sogar vorstellen, reiten zu lernen. Nur wolle er auch in eine Reitstunde, die zumindest von einem weiteren Jungen besucht wird. „Jungs möchten lieber unter sich sein. Sie mögen das Risiko und möchten auch mehr ausprobieren“, erläutert die Trainerin, der der Schupperkurs ebenfalls viel Spaß gemacht hat. Sie denkt schon an einer Wiederholung. Ziel ist es dabei, den Reitsport für Jungs attraktiv zu machen und dabei auch mal neue Wege zu gehen. Ergänzende Programmpunkte wie der Bau eines Geschicklichkeitsparcours oder eine Trainingseinheit in Sachen Trecker fahren sind dabei vorstellbar. simobla