Tanz und Musik bis in die Nacht
Tanz und Musik bis in die Nacht
Ranzenbrunnenfest – Vereine verwöhnen Besucher – OB Feldmann: „Toll, was Sie hier machen“
Das Programm war so umfangreich wie lange nicht. Trotzdem kamen nicht so viele Besucher zum 35. Ranzenbrunnenfest wie erhofft. „Wir hatten schon bessere Jahre“, bekannte Andreas Rühmkorf, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, die das Fest am ersten September-Wochenende organisiert. Angesichts des unbeständigen und eher kühlen Wetters sei er aber „insgesamt zufrieden. Es hätte schlimmer kommen können“.
Bewährt habe sich das Konzept mit Tanz und Musik. Der Vereinsring hatte die Organisatorin des Straßenmusikfestivals „Musik uff de Gass“, Inge Gesiarz, um Hilfe gebeten. Sie vermittelte den Kontakt zu den Musik- und Tanzgruppen. „Alle waren gleich bereit mitzumachen“, sagt sie. So kamen die Besucher in den Genuss unterschiedlichster Konzerte. „Rovin’ Folk“ alias Claudia und Ali Schmidt stimmten Folksongs an, die „Bierland-Schrummler“ zu später Stunde Hits zum Mitsingen. Der „Frankfurt Scottish Country Dance Club“ legte nach dem „Dillsburgh Jig“ eine Pause ein, weil das Sechs-Uhr-Läuten die Musik übertönte. Anschließend ließen die Tänzer die Schottenröcke umso schwungvoller wehen. Starken Beifall erhielten auch Rebecca Junghans, Julia Klemm, Annika Netthorn, Nia Weber und Marvin König von der „Hinnerhaus-Crew“ für ihren dynamischen Hip-Hop. Die Line-Dancer vom Turnverein und die Germania-Chöre sorgten ebenfalls dafür, dass es alle Stunde etwas zu sehen und zu hören gab.
Ganz am Anfang zeigte die Purzelgarde des Karnevalvereins ihren Bienchen-Tanz. Zuvor begrüßten Andreas Rühmkorf, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Schirmherr Jörg Geywitz die Gäste. „Wir sind keine Ansammlung von Dörfern“, widersprach Feldmann der gängigen Behauptung, Frankfurt sei „das größte Dorf Hessens“. Allerdings seien dörfliche Tugenden wie Nähe, Miteinander und Zusammenhalt in den Stadtteilen vorhanden, und das sei gut so. „Es ist toll, was Sie hier machen. Ich wünsche mir, dass es noch mindestens 35 Jahre weitergeht“, sagte er und dankte allen Helfern. Jörg Geywitz von Infraserv verabschiedete sich nach acht Jahren als Schirmherr. Er wird nächstes Jahr im Ruhestand sein. Bis dahin soll die Geruchsbelastung in den werksnahen Sindlinger Straßen „deutlich reduziert“ sein, versprach er. Ein neues Projekt, das beim Gesprächskreis der Nachbarn des Industrieparks am 12. November vorgestellt werden soll, werde das endlich erreichen.
Während die Ehrengäste anschließend einen Spaziergang übers Festgelände unternahmen, lief der Betrieb an den Ständen und am Mainufer allmählich richtig an. Die Internationale Schule Frankfurt/Rhein-Main und ihr Sportverein stellten sich vor. Der ASB-Stadtverband Frankfurt warb für seine Angebote, maß Blutdruck und zeigte, wie ein automatischer externer Defibrillator funktioniert. „Wir wollen uns in den Stadtteilen bekannter machen“, sagte Thomas Rippert. Der Förderverein Buchstütze bot Bücher an, die Ving-Tsun-Kämpfer des Turnvereins schenkten Pfälzer Wein aus. Die Frauengruppe des Karnevalsvereins reichte Spundekäs und Antipasti, die Germania-Sängerinnen „Pulled Pork“. Der frühere Grillweltmeister Alex Schwab hatte es mehr als 20 Stunden lang bei niedriger Temperatur im „Smoker“ gegart. Für die Brötchen mit Krautsalat und dem zarten, aromatischen Fleisch standen die Gäste Schlange.
Leer gegessen wurde die riesige Paella-Pfanne des Gewerbevereins FHHG. „Wir wollten mal etwas Neues ausprobieren und es hat geklappt“, freute sich Mitglied Elke Erd. FC Viktoria, TV Sindlingen, Caritasverband/Quartiersmanagement, Feuerwehr, Kleingärtnerverein, katholischer Familienkreis, Sindlinger Schwimmclub, Männerchor Germania, SPD-Ortsverein und die Motorradfreunde Rosettis kümmerten sich ebenfalls um die Verpflegung der Gäste. Am Mainufer luden Reiterverein, Jugendfeuerwehr, Kanu-Club Kapitän Romer und die Badminton-Abteilung des Turnvereins zu Sport und Spiel. Der Regionalrat informierte über seine Arbeit, der Geschichtsverein verkaufte den neuen Stadtteilkalender.