Ein Badespaß mit Folgen

Ein Badespaß mit Folgen

Ehejubiläum Erika und Josef Keck feiern Diamantene Hochzeit

Beim Schwimmen in der Nidda lernten sich Erika Flach und Josef Keck kennen. Als der 19 Jahre alte Fliesenleger die Vierzehnjährige spaßeshalber daran hindern wollte, aus dem Wasser zu steigen, „habe ich ihn beschimpft“, berichtet Erika Keck, heute 76 Jahre alt. Das beeindruckte den jungen Mann derart, dass er sich nicht nur entschuldigte, sondern das Mädchen zu einem abendlichen Kinobesuch einlud.

Es war der Beginn einer lebenslangen Liebe. Die beiden jungen Nieder gingen miteinander. Als zwei Jahre später ein Kind unterwegs war, beantragten sie die Heirat. „Ich war erst 16, deshalb mussten die Eltern und die Behörden einwilligen“, erinnert sich Erika Keck. Josef Keck feierte am 19. Januar 1956 seinen 21. Geburtstag, zwei Tage später heirateten die beiden und im Februar kam Sohn Volker zur Welt.

1957, 1958 und 1962 folgten weitere Jungen und die junge Frau war vollauf damit beschäftigt, die Kinder zu versorgen. Die junge Familie lebte zunächst im Haus der Eltern Flach in Nied. Das war eng. Deshalb ergriffen Kecks die Möglichkeit, eine nagelneue Vierzimmerwohnung in der Hermann-Brill-Straße in Sindlingen zu mieten, und zogen 1961 dort ein. In den folgenden Jahren prägte harte Arbeit den Alltag. Erika und Josef Keck betrieben Obst- und Gemüsebau im Nebenerwerb, gleichzeitig ging Josef Keck der Arbeit in einem Betrieb in Kriftel nach. Erholung verschaffte ihm das Angeln. „Ich war über 30 Jahre im Angelverein Weilburg“, erzählt er. „Er war der Alleinverdiener und brauchte seinen Ausgleich“, gönnte ihm seine Frau die ruhigen Stunden.

1971 gaben sie die Landwirtschaft weitgehend auf und zogen nach Langenhain. Josef Keck wechselte bald ins Werk Griesheim und fuhr dort sommers wie winters mit dem Motorrad hin. „Ich habe gar keinen Autoführerschein“, sagt der passionierte Motorradfahrer. Erika Keck arbeitete als Verkäuferin in Kriftel. Mitte der 80-er Jahre kauften zwei der Söhne ein Haus in Sindlingen. Gemeinsam mit ihrem Vater bauten sie es um und gründeten eine Firma für Baudekoration. Erika und Josef Keck zogen dort ein. „So war der Weg zur Arbeit kürzer“, sagen sie. Außerdem waren Josef Kecks Kenntnisse und Fertigkeiten gefragt. „Ich habe bis zum 70. Geburtstag noch in der Firma mitgeholfen“, berichtet er. Zwischenzeitlich sind die Söhne und die Firma ausgezogen. Erika und Josef Keck sind froh darüber, die Erdgeschosswohnung seniorengerecht umgebaut zu haben. Das harte Arbeitsleben hat Spuren hinterlassen. Josef Keck ist mit seinen 81 Jahren nicht mehr gut zu Fuß und braucht viel Hilfe, die ihm seine Frau gerne gibt. „Sie ist mein Engel“, sagt er liebevoll. Die beiden verbringen den Großteil ihrer Zeit zusammen. „Wir sprechen von alten Zeiten, von den schönen Reisen, die wir gemacht haben und davon, was noch kommt“, sagen sie und wünschen sich noch viele gemeinsame Jahre. Das Ehejubiläum feierten sie im kleinen Kreis. Zur Familie gehören mittlerweile drei Enkel und drei Urenkel. hn

Lebenslange Liebe: Erika und Josef Keck. Foto: Michael Sittig

Lebenslange Liebe: Erika und Josef Keck. Foto: Michael Sittig