In Nord und Süd zuhause
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Ehrenbrief Franz Ilg engagiert sich auf vielfältige Weise für Sindlingen
Karnevalist und Sänger, Kommunalpolitiker, Vereinsmensch, Familienmensch, Soldat: Viele Facetten hat Franz Ilg. Der frühere Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) bekam im September für sein vielfältiges Engagement den Ehrenbrief des Landes Hessen.
„Ich weiß, dass ich kein einfacher Mensch bin, sondern meine Eigenheiten habe“, sagt der Siebenundvierzigjährige: „Aber ich bin verlässlich“. Das wissen viele Vereine zu schätzen, die er durch seine Mitgliedschaft unterstützt.
Wie seine drei Vorbilder Theo Sittig, Willy Rabenecker (mit dem er verwandt ist) und Walter Ofer begann Franz Ilg früh mit der Vereinsarbeit. 1994 wurde er Schriftführer im Vereinsring, dem damals noch Walter Ofer vorstand. Diesem folgte er auch in die SPD, die Arbeiterwohlfahrt und den VdK, wo er ebenfalls in den Vorständen mitwirkte. Die SPD jedoch war auf Dauer nicht die rechte politische Heimat, merkte er. 2002 gab er das Parteibuch zurück und trat bei der CDU ein. „Erst war ich einfaches Mitglied, dann Beisitzer und bei der letzten Kommunalwahl Kandidat fürs Stadtparlament“, sagt er.
Unabhängig von seinen politischen Aktivitäten war und ist Franz Ilg auf vielerlei Art in Sindlingen tätig. Im Jahr 2000 wurde er stellvertretender Vorsitzender der Arge Sov sowie Vorsitzender des Sindlinger Karnevalvereins. „Meine Aufgabe war vor allem, die Feier zum 77-jährigen Bestehen vorzubereiten. 2001 haben wir den Kinderumzug mit begründet und das Kinderprinzenpaar gestellt“, berichtet Ilg, der selbst im im Männerballett mittanzte. 2004 gab er den Vorsitz wieder ab, um neben seinem Broterwerb als Arbeitsvermittler der Arbeitsagentur mehr Zeit für den Vereinsring zu haben. Dort wurde er 2006 Vorsitzender.
„Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, den Weihnachtsmarkt zu verlegen“, sagt er: „Sonst wäre er in der Albert-Blank-Straße kaputt gegangen.“ Das Vorhaben stieß nicht nur auf Gegenliebe, denn der Sindlinger Norden ist generell ärmer an Veranstaltungen als der Süden. Doch die Verlegung gelang und der Weihnachtsmarkt vor St. Dionysius zählt zu den Höhepunkten im Sindlinger Veranstaltungsreigen.
2013 zog sich Franz Ilg vom Vorsitz zurück, arbeitet aber weiter im Vorstand der Arge Sov mit. Auf sein Betreiben hin erhielt der Sindlinger Norden als kleinen Ausgleich einen Weihnachtsbaum auf dem Richard-Weidlich-Platz, der von Kindern geschmückt wird und für adventliche Stimmung sorgt. Auch beim ersten „Sommerfest der Nachbarn“ in diesem Jahr wirkte Franz Ilg mit.
Ansonsten ist er ganz zufrieden damit, zur Zeit etwas weniger Verantwortung zu tragen als in den Jahren zuvor. Er ist zusammen mit Albrecht Fribolin Vorsitzender des regionalen Präventionsrats, aktiver Sänger bei der Germania, Vorsitzender der BI gegen das Neubaugebiet und will zur Zeit „nichts weiter annehmen, außer in der Partei weiterzuarbeiten“. Im November wird der Hauptmann der Reserve zum stellvertretenden Stadtbezirksvorsteher für Sindlingen-Nord ernannt.
Alle seine Aktivitäten konzentrieren sich auf seinen Heimatstadtteil – Nord wie Süd. „Ich bin Gesamt-Sindlinger“, sagt er: Über seine Vorfahren mit Namen Karell reicht der Stammbaum in die Mitte des 18. Jahrhunderts und damit den alten Ort zurück. Sein Großvater Joseph Ilg aber eröffnete als Konditor 1927 den ersten Laden am damals neuen Richard-Weidlich-Platz, und Franz Ilg wohnt mit Frau Claudia, Sohn Max und Tochter Franziska in einem Haus des Bauvereins in Nord. „Der Kreisel ist für mich keine Trennung“, betont er. Deshalb sei es schön, den Landesehrenbrief zu bekommen, „aber am meisten gefreut habe ich mich über die Ranzenbrunnenauszeichnung 2004“, sagt er: „Darauf bin ich stolz.“ hn