Supercup macht super Spaß
Supercup macht super Spaß
Viktoriatag Ortsvereine ziehen die Fußballschuhe an
„Trotz zahlreicher Torchancen endet die Partie Badminton gegen Feuerwehr Null zu Null“, verkündete Turnierleiter Gerhard Wäger nach dem Abpfiff. Für die Freiwillige Feuerwehr war das das beste Ergebnis beim „Supercup der Ortsvereine“. Gegen den Sindlinger Karnevalverein, den Männerchor Germania und die SPD blieben die Mitglieder der Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr chancenlos.
Sie beteiligten sich zum ersten Mal an dem Spaßturnier, das der Fußballclub Viktoria für nichtfußballspielende Vereine ausrichtete. Bei schönstem Spätsommerwetter spielten die Mannschaften auf dem Kleinfeld in Sechserteams je zwölf Minuten im Modus „Jeder gegen Jeden“.
Nur wenige Frauen, aber die haben‘s drauf
„Der Rahmen stimmt, es ist gut besucht, wir sind zufrieden“, bilanzierte Viktoria-Vorsitzender Bertold Alleweldt. Der Vorstand und Spieler der ersten und zweiten Mannschaft grillten, schenkten Getränke aus, stellten mit Johann Myschlikow den Schiedsrichter für alle Spiele und riefen am Ende zur Siegerehrung. Einziger Wermutstropfen: „Es sind diesmal zu wenig Frauen dabei“, fand Alleweldt. Nur die Badmintonabteilung des Turnvereins spielte mit einem gemischten Team.
„Am besten waren wir, als alle vier Frauen gleichzeitig auf dem Feld standen“, urteilten Julia Brand, Gina Jacob, Vanessa Brzezicha und Greta Zimmermann. Das mag daran liegen, dass drei von ihnen aktive Fußballerinnen waren, ehe sie zum Badminton kamen.
Fußballerisches Können fand sich auch an anderer Stelle. Für die SPD liefen nicht nur Mitglieder der 1979 von Claus Lünzer gegründeten SPD-Fußballmannschaft auf, sondern auch junge Flüchtlinge aus Syrien. Abdulaziz Zähter, Vorsitzender des Solidaritätsvereins syrische Kurden, hatte den Kontakt vermittelt. „Wie früher“, freute sich Claus Lünzer: Auch 1979 hatten die Sozialdemokraten Spieler aus Asylantenheimen geholt, um die Menschen zu integrieren.
Den aktivsten Fanclub brachte der Karnevalverein mit. Mädchen der Nachwuchsgarde postierten sich mit weißen Pompoms als „Cheerleader“ am Rand und feuerten den jüngsten Spieler Nicolai (11) und seine erwachsenen Kollegen lautstark an: „Auf geht’s, auf geht‘s!“
Als beste Kicker erwiesen sich wie im Vorjahr die Sänger. Hier zahlte sich aus, dass der Männerchor in den vergangenen Jahren mehrere junge Mitglieder gewonnen hat. Nicht nur, dass sie schnell sind, einige von ihnen spielten als Jugendliche Fußball im Verein. Gleichwohl traten für die Sänger nicht nur diese an, sondern mit Torwart Raimund Reisinger, 72 Jahre, auch der älteste Spieler des Turniers.
Nun ziert ein weiterer Fußball-Pokal die Trophäensammlung der Germania. Platz Zwei belegten die SPD-Fußballer. Rang Drei sicherte sich die TVS-Badmintonabteilung durch einen 2:1-Sieg im letzten Spiel des Tages gegen den Karnevalverein (Vierter). Die Feuerwehr trug die Rote Laterne des Schlusslichts gelassen, gemäß dem Motto „Dabeisein ist alles“.
„Wenn ein Sindlinger Verein etwas für die anderen Vereine anbietet, hat man teilzunehmen“, sagte Wehrführer Sven Sommerschuh, „das ist das, was den Ort ausmacht.“ – „Wenn so etwas organisiert wird und wir die Möglichkeit haben, machen wir mit“, nickte Jochen Dollase, Vorsitzender des Männerchors. „Es ist gut, lokale Aktivitäten zu unterstützen und vereinsübergreifend Spiel und Spaß zu haben“, sagte auch Alexander Stollberg, Vorsitzender der TVS-Badminton-Abteilung, und kündigte an: „Die Badminton-Abteilung des Turnvereins wird im Winter ein Badminton-Spaßturnier für alle anbieten.“ Dabei wird es nicht ohne Frauen gehen. Gespielt wird voraussichtlich mit gemischten Doppeln. Als Fußballer jedenfalls haben sich die Sänger, Sozialdemokraten, Karnevalisten, Badmintonspieler und Feuerwehrleute anständig geschlagen. „Es waren aufregende und spannende Spiele, der Supercup hat super Spaß gemacht“, sagte Bertold Alleweldt. Damit die Vorbereitung auf den nächsten „Supercup“ leichter fällt, bekam jedes Team einen Ball geschenkt. Was sich damit alles anfangen lässt, zeigte zwischendurch die B-Jugend der Viktoria bei einem Schautraining mit Ex-Profi Leo Caic. hn