Trauer um Bodo Erbe
Trauer um Bodo Erbe
Nachruf Engagierter Genosse und Handballer
Die Familie, der Bauverein und der Turnverein trauern um Hans-Bodo Erbe. Er verstarb am 18. November im Alter von 76 Jahren.
„Bodo“, wie er allseits genannt wurde, stammt aus Sindlingen und fühlte sich dem Ort und insbesondere der Siedlung immer sehr verbunden. Als Architekt arbeitete er lange Zeit beim damaligen Stadtbahn-Bauamt, das für den U-Bahnbau in Frankfurt zuständig war. Unter anderem geht der Innenausbau mehrerer Frankfurter Stationen auf ihn zurück.
Ehrenamtlich arbeitete Bodo Erbe 39 Jahre lang im Vorstand des Bauvereins mit. Die genossenschaftliche Idee war ihm wichtig, ebenso die Bewahrung des Charakters der Siedlung als Gartenstadt. Als Mann vom Fach kümmerte er sich stark um die baulichen Belange. Bei den Leuten vom Bau wie im Bauverein genoss er großes Ansehen. Als „Aufrechter, Aufrichtiger und Liebenswerter“ wird er allen, die mit ihm zu tun hatten, in Erinnerung bleiben, schreibt Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Wild in einem Nachruf.
Auch der Turnverein wird ihn nicht vergessen. Bodo Erbe war ein außerordentlich verdienstvolles Mitglied im TV Sindlingen, berichtet der zweite Vorsitzende Hans Brunnhöfer. Er hat sich innerhalb der Handballabteilung über viele Jahre in besonderem Maße engagiert. Er hat regelmäßig Handball gespielt, zuletzt in der Alten Herren-Mannschaft.
Sein besonderer Verdienst liegt in der Wiedergründung des Damenhandballs in Sindlingen im Jahre 1976, nachdem bereits nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig eine Damenmannschaft bestanden hatte. Bodo Erbe baute mit Unterstützung von Hans-Walter Hochhaus zuerst weibliche Jugendmannschaften auf, in denen seine drei Töchter einen maßgeblichen Grundstock bildeten. 1979 konnte er erstmalig mit einer aktiven Damenmannschaft an der Punktrunde auf Kreisebene teilnehmen. 1983 gelang der Aufstieg in die zweite Bezirksliga und 1987 der Aufstieg in die erste Bezirksliga. Hier wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass auch heute noch die Damenmannschaft in der höchsten Klasse des Handballbezirkes Wiesbaden/Frankfurt eine gewichtige Rolle spielt. Als sachkundiger Fan war er noch bis vor kurzer Zeit regelmäßig bei den Heimspielen der Damen- und Herrenmannschaft in der Sporthalle des TVS zugegen. Auch im Gesamtverein hat er sich aktiv und mit viel Sachverstand eingebracht. Bei der Vorbereitung und Durchführung des 100-jährigen Vereinsjubiläums war er als Architekt kompetenter Leiter des Bauausschusses. Von 1978 bis 1980 bekleidete er das Amt des zweiten Vereinsvorsitzenden, weiterhin war er über viele Jahre als Beisitzer im erweiterten Vorstand tätig. Bodo Erbe hat sich immer engagiert für den Turnverein eingesetzt. In seiner mehr als 62jährigen Vereinszugehörigkeit hat er alle Ehrungen des Vereins erhalten, zuletzt wurde er vor 12 Jahren mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. cw/hb/ws/hn