Category: Dezember

VdK Termine – Dezember

Nikolausstammtisch
Einen Nikolausstammtisch richtet der VdK-Sindlingen am Donnerstag, 13. Dezember, in der Gaststätte „Zur Mainlust“ (Loch) aus. Beginn ist um 19 Uhr. Wer dabei sein möchte, wird gebeten, sich bis 10. Dezember bei Renate Fröhlich, Telefon 37 12 93, anzumelden.

Dämmerschoppen
Eine „Dämmerschoppenwanderung“ unternehmen Touristenclub und VdK Sindlingen am Samstag, 15. Dezember. Die Wanderer treffen sich um 16.30 Uhr am Dalles und spazieren zum Schoppen nach Zeilsheim.

Weihnachtsfeier
Zur Weihnachtsfeier lädt der VdK-Ortsverband am Sonntag, 16. Dezember, ins Turnerheim ein. Die Feier beginnt um 14.30 Uhr.

Sprechstunde
Eine Sprechstunde zum Schwerbehindertenrecht sowie Hilfe bei Kur- und Wohngeldanträgen bietet der VdK-Ortsverband Sindlingen am Mittwoch, 19. Dezember, von 16 bis 18 Uhr in den Räumen des Seniorenverbands (Edenkobener Straße 20a) an. Anmeldungen sind nicht nötig. simobla

Gedichte

Gedichte

Eine Atempause in der hektischen Vorweihnachtszeit verspricht Christine Praml am Donnerstag, 13. Dezember. Die Sindlinger Autorin liest ab 17.30 Uhr in der Höchster Weinstube „Alte Münze“ (Alt Höchst 7) aus ihrem Buch „Gedichte, die mein Leben schrieb“. Es umfasst heitere Verse, in denen man sich wieder findet, Nachdenkliches, das man selbst in ähnlicher Weise erlebt hat und kleine Geschichten, die zum Nachdenken anregen.

 

Fest der 1000 Lichter

Fest der 1000 Lichter

Weihnachtszauber im Park und vorm Kamin

Vorweihnachtliche Genüsse verspricht ein Besuch im Meister-Park am Samstag, 15. Dezember: Die Fachklinik Villa unter den Linden lädt zum Fest der 1000 Lichter auf das Anwesen an der Weinbergstraße ein. Im alkohol- und drogenfreien Café und Bistro der Orangerie gibt es von 14 bis 18 Uhr weihnachtliche Speisen und Getränke. Klinikpsychologe Dieter David Seuthe führt Interessierte um 14 und um 15 Uhr durch den Park und erzählt von der Geschichte seiner früheren Besitzer. Start ist am großen Tor in der Weinbergstraße 9. Ein Höhepunkt für Kinder sind stets die Runden auf den Ponys des Sindlinger Reitervereins. Bei trockenem Wetter haben sie von 14.30 bis 15.30 Uhr Gelegenheit dazu. Ab 15.30 Uhr gehen Mitarbeiter und Patienten der Klinik umher und zünden die vielen Lichtchen an, die überall im Park verteilt stehen. Die Illumination ist sozusagen die Einladung an den Weihnachtsmann und Knecht Ruprecht, die Pferde anzuspannen und in die Kutsche zu steigen. Um 16 Uhr reisen die beiden an, um Kinder am Kamin in der großen Halle der Villa zu bescheren. Anschließend liest Sabrina Hartl die Weihnachtsgeschichte vor. Um 17 Uhr folgt ein weiterer Höhepunkt. Irina Bauer, eine junge Opernsängerin aus Leipzig, führt durch ein Programm mit festlichen Liedern, begleitet von den Senioren Karl-Heinz Edelmann und Karl Hohmann am Akkordeon sowie einer jungen Posaunen-Combo. „Wir versprechen unseren Fest-Besuchern ein weihnachtliches Live-Konzert im berührenden Miteinander von Alt und Jung“, kündigt Seuthe an. hn

 

Spende von der Volksbank

Spende von der Volksbank

Sie freuten sich über die Unterstützung: Vertreter von Vereinen und Organisationen erhielten von der Jubiläumsstiftung der Volksbank Höchst am Main eG Spenden für ihre Arbeit. Darunter waren auch Sindlinger Vereine. Seit nunmehr 25 Jahren unterstützt die Jubiläumsstiftung der Volksbank Vereine und Organisationen aus der Region. Begonnen hat sie mit einem Startkapital von 125 000 Mark; zwischenzeitlich hat sie rund 300 000 Euro gespendet. Dass das Geld hoch willkommen ist, betonten die geladenen Gäste. Denn angesichts der Finanzmisere sinken öffentliche Zuschüsse stetig oder werden sogar ganz gestrichen. Nicht allen, die angefragt hatten, konnte geholfen werden, bedauerte Alfons Gerling, seit diesem Jahr Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Aus dem Stiftungsertrag des Jahres 2011 werden unterstützt: SG 01 Hoechst, VfB Unterliederbach, Turngemeinde Unterliederbach, FC Alemannia Nied 08, TG Zeilsheim, 1. Zeilsheimer Tennisclub, 1. FC Victoria Sindlingen, Turnverein 1875 Sindlingen, FC 1931 Eddersheim und Ball-Sport-Club 1985 Flörsheim zur Förderung des Jugendsports in der Region. Zur Förderung der Seniorenhilfe erhielten der Hospizverein Lebensbrücke Flörsheim, der Frankfurter Verband (Frankfurter Westen), der Förderkreis des Klinikums Höchst für die Geriatrische Tagesklinik, die Caritas der Unterliederbacher Gemeinde St. Johannes, die Arbeiterwohlfahrt Nied, die DRK-Ortsgruppe Zeilsheim, die Katholische Kirchengemeinde St. Kilian Sindlingen für den Seniorenmittagstisch und der Förderverein Ökumenische Diakonie Hattersheim Spendenschecks. simobla/Foto: Michael Sittig

Voba Gruppenbild

Voba Gruppenbild

Geschichtsverein: Der Kaiser blickt zurück

Geschichtsverein

Der Kaiser blickt zurück

Ehemaliger Verwaltungschef im Bolongaropalast erzählt aus seinem Leben

„Der Kaiser“, Höchster Bürgermeister oder „the man who runs the show“ – Alfons Kaiser hatte viele Titel. Der ehemalige Verwaltungschef des Bolongaropalasts erzählte auf Einladung des Heimat- und Geschichtsvereins Sindlingen im Hotel Post über die Jahrzehnte, die er mitgeprägt hat.
Der 79-Jährige, ein Sindlinger Bub, erinnert sich noch an die Zeit, „als im Ort nur zehn Autos herumfuhren und ein Laib Brot 50 Pfennig kostete. Das war in den 1930ern.“ Seitdem habe sich im Frankfurter Westen viel geändert. Der Mann, der in der Vorkriegszeit geboren wurde, kann über viele prägende Momente in seinem Leben berichten. Bereits in jungen Jahren trat er der Viktoria Sindlingen bei. „Damals haben wir noch auf einem Sandhaufen gekickt und uns die Knie dabei aufgeschabt.“ Kaiser ist bis heute passionierter Eintracht-Frankfurt-Fan: „Heute ist es ein richtiges Event, wenn man zu einem Fußballspiel geht.“
Beamter nur per Zufall
Um sich auf seinen Beruf zu konzentrieren, gab Kaiser das Fußballspielen mit 28 Jahren auf, blieb aber bis heute passives Vereinsmitglied der Viktoria. Auch dem Gesangsverein Germania hält er seit Jahrzehnten die Treue. Kaiser machte seinen Abschluss in der Höchster Handelsschule und bekam daraufhin eine Beamtenstelle: „Ich wusste nicht einmal richtig, was ein Beamter genau macht.“ Als Verwaltungslehrling startete er seine Karriere im Bolongaropalast. „Mit der Zeit habe ich dort verschiedene Positionen eingenommen. Beispielsweise Oberinspektor. Aber ich wurde schnell in den gehobenen Dienst befördert. Irgendwann war ich dann Magistratdirektor und Verwaltungschef“, erzählt Kaiser. Von vielen wurde er als „Höchster Bürgermeister“ tituliert. „Das habe ich aber erst immer abgestritten. Die Amerikaner nannten mich ,the man who runs the show.‘ (etwa: Der Mann, der die Sache am Laufen hält) Darauf haben wir uns dann geeinigt“, erzählt Kaiser mit einem Augenzwinkern. Als der ehemalige OB Willi Brundert tatsächlich das „Bürgermeisteramt“ in Höchst schuf, geschah das auch zu Kaisers Gunsten. „Damit hat auch meine Position als Verwaltungschef an Ansehen gewonnen.“
Mit 62 Jahren ist er vom Amt als Verwaltungschef zurückgetreten. „Ich wollte zusammen mit meiner Frau Katrin ein neues Leben beginnen. Ich hatte in all den Jahren nur wenig Zeit für sie, da ich immer viel für die Stadt unterwegs war.“ Trotzdem habe sie ihrem Mann immer den Rücken freigehalten und viel für ihn aufgegeben. „Dafür bin ich Katrin sehr dankbar“, sagt Kaiser. Danach hat das langjährige SPD-Mitglied keine Politik mehr gemacht. Doch sein Ziel, auf die Bedürfnisse der Bürger einzugehen habe er nie aus dem Auge verloren. „Ich bin ab und zu mit dem Fahrrad durch unsere Stadtteile gefahren und habe mir selbst ein Bild von den Problemen der Bürger gemacht“, erzählt Kaiser. Auch als Vorstandsmitglied des Bauvereins für Höchst und Umgebung übernahm Kaiser Verantwortung im Frankfurter Westen. Zusammen mit der Jubiläumsstiftung der Volksbank Höchst unterstützt er bis heute den Jugendsport und die Seniorenhilfe. Außerdem ist er Mitbegründer der Bürgervereinigung Höchst. Für seine langjährigen Einsatz wurde Kaiser von Wolfram Brück (CDU) für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. „Nachdem ich vorher den Ehrenbrief des Landes Hessen abgeschlagen hatte, habe ich das Bundesverdienstkreuz gerne angenommen“, erzählt Kaiser. Mit fast 80 Jahren schaue er auf seine „schöne und erfolgreiche“ Karriere zurück. Mittlerweile könne er den Bologaropalast schon als zu Hause bezeichnen. Bis heute verfolge er sein wichtigstes Ziel: „Die Bürger unserer Stadtteile müssen unterstützt werden. Wenn der Bolongaropalast wirklich umgebaut werden soll, ist das für mich okay, solange er eine Anlaufstelle unserer Mitbürger bleibt“, sagt Kaiser.
„Immer treu geblieben“
Kaiser sei sich zunächst nicht sicher gewesen, ob er einen Vortrag über sein Leben halten sollte. „Ich wollte nicht, dass ein falscher Eindruck von mir entsteht.“ Doch letztlich habe ich schnell gemerkt, dass sich viele Leute für seine Lebensgeschichte interessieren. Diese Einschätzung unterstützt Dieter Frank, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins. Er habe sich sehr über den Besuch von Herrn Kaiser gefreut. „Obwohl er jeden Tag in einem Palast verbrachte und mit hohen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Verbindung stand, ist er den Stadtteilen immer treu geblieben.“spi (spi)
Nachdruck aus dem Höchster Kreisblatt

Alfons Kaiser (links) erzählte beim Geschichtsverein aus seinem Leben. Foto: Michael Sittig

Alfons Kaiser (links) erzählte beim Geschichtsverein aus seinem Leben. Foto: Michael Sittig

 

Mit Maria und Josef auf Herbergssuche

Mit Maria und Josef auf Herbergssuche

„Bitte lasst uns ein“ – „Nein!“ Donnernd schallt die Ablehnung, Maria und Josef müssen weiterziehen. Nach dem Lied in Moll wechseln sie die Tonart, freuen sich in Dur über den Stall, in dem sie übernachten dürfen. Maria, Josef, Engel, Herbergsbesitzer, Hirten und die Heiligen drei Könige sind am Sonntag, 16. Dezember, in der evangelischen Kirche zu sehen. 18 Kinder zwischen sieben und dreizehn Jahren zeigen dort unter der Leitung von Meike Bartelt ein Singspiel zur Weihnachtsgeschichte. Geschrieben hat es Pfarrer Ulrich Gohl, gesungen wird es sowohl von evangelischen wie katholischen Kindern. Der frühere Konfirmand Erik Hülsmann führt als Sprecher durch die Geschichte, die ansonsten überwiegend aus Musik besteht. Chor und Solisten werden dabei von Flöte, Klavier und Trompete begleitet. Das Singspiel beginnt um 16 Uhr. hn/Foto: Michael Sittig

Krippenspiel Probe

Krippenspiel Probe

Die Germania-Frauen schmückten den Weihnachtsbaum am Dalles

Den Weihnachtsbaum am Dalles haben Sängerinnen des Frauenchors der Germania liebevoll geschmückt.

Germania Frauen beim Weihnachtsbaum schmücken

Germania Frauen beim Weihnachtsbaum schmücken

 

 

 

Bücherei: Der Regenbogenfisch auf indisch

Bücherei

Der Regenbogenfisch auf indisch

Grundschüler lesen in ihren Muttersprachen

„Der Regenbogenfisch“ entdeckt die Tiefsee. Und zwar auf englisch und spanisch, arabisch und serbisch. Dritt- und Viertklässler aus der Meisterschule besuchten in der Stadtteilbücherei eine ganz besondere Vorlesestunde. Sie selbst lasen ihren Mitschülern in fremden Sprachen vor. Nach jeweils zwei, drei Sätzen folgte die deutsche Übersetzung.
Das Ganze geschah im Rahmen der Interkulturellen Wochen der Stadtbücherei. „Wir betreiben viel Sprachförderung und haben auch viele zweisprachige Bücher hier“, erklärt Vera Dopichaj, Leiterin der Sindlinger Stadtteilbücherei. Denn viele Kinder haben einen so genannten Migrationshintergrund. Das heißt, dass ein oder beide Elternteile oder die Großeltern aus einem fremden Land stammen. Sie wachsen zweisprachig auf. „Sie können in Deutsch nur dann gut werden, wenn sie auch ihre Muttersprache können“, erklärt Vera Dopichaj: „Kinder müssen beide Sprachen beherrschen.“ Sonst besteht die Gefahr, dass die Jugendlichen weder die eine, noch die andere Sprache richtig sprechen. Daher war die Leiterin sofort einverstanden, als Anja Bursche vorschlug, einmal eine vielsprachige Vorleserunde durchzuführen. „Ich habe Sprachen studiert und bin an Sprachen interessiert“, sagt die 29-Jährige, die vor gut anderthalb Jahren nach Sindlingen gezogen ist. Sie mag das Interkulturelle, empfindet die Vielfalt als Bereicherung. „Ich hatte Lust, mehr von den Leuten kennenzulernen, die in Sindlingen wohnen“, erklärt sie. Beim Besuch einer Lesung in der Bücherei kam sie mit Vera Dopichaj ins Gespräch. Daraus wurde schließlich der Vorlesetag. Anja Bursche fand in Frau Erdner eine engagierte Lehrerin, die das Vorhaben unterstützte. Anfangs trauten sich nur wenige Kinder zu, in ihrer Muttersprache oder der Sprache ihrer Eltern vorzulesen. Beim ersten Übungstreffen kamen dann aber mehr Schüler als gedacht. „Sie konnten sehr gut lesen“, lobt Anja Bursche. Dreimal trafen sie sich und übten, dann ging es in die Bücherei. Zwei große Klassen nahmen auf Kissen auf dem Boden Platz und hörten, wie es sich anhört, wenn der Regenbogenfisch in der Türkei, Marokko, Indien, Spanien, Serbien, Belgien, Russland, Eritrea, Pakistan, den USA, Vietnam oder auf den Philippinen vorgelesen wird. Am Ende gab es Adventskalender und Wissensbücher für jede Klasse. hn

Gedanken zu Erinnerung, Trauer und Frieden

Gedanken zu Erinnerung, Trauer und Frieden

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden keine Heldengedenktage mehr gefeiert, sondern der Volkstrauertag. Auch in diesem Jahr kamen Vertreter der Vereine und Menschen aus dem Stadtteil auf dem Friedhof zusammen, um der Opfer von Gewalt und Krieg zu gedenken.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, Franz Ilg, einer Ansprache des katholischen Pfarrers Steinmetz und umrahmt von musikalischen Beiträgen des Männerchors des Gesangvereins Germania sprach Thomas Rühmkorf vom VdK über das Gedenken, den Frieden, die Erinnerung und die Trauer. „Der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich hat einmal vor der „Unfähigkeit zu trauern“ gewarnt. Und diese Warnung gilt nicht allein für die private Trauer Einzelner, sie gilt auch für die gemeinsame und öffentliche Trauer einer Gesellschaft“, sagte er. Deshalb geht es am Volkstrauertag „nicht nur um die Menschen unter uns, die im letzten Weltkrieg Angehörige und Freunde verloren haben. Es geht um uns alle. Um das Wachhalten der Erinnerung an die menschfeindliche Gewalt und Zerstörung, die jeder Krieg mit sich bringt. Damit die Fähigkeit auch in den „nachgeborenen“ Generationen geweckt oder erhalten wird, um jedes vernichtete und vergeudete Leben zu trauern und den schnellen, gewaltsamen „Lösungen“ von Problemen zu misstrauen.“, so Rühmkorf: „Es gibt viele Möglichkeiten, persönlich etwas für den Frieden zu tun, wichtig ist nur: Wir müssen mit der Friedensarbeit anfangen!“ simobla

Am Ehrenmal gedachten Vertreter der Vereine und Pfarrer Steinmetz der Opfer von Krieg und Gewalt. Foto: Michael Sittig

Am Ehrenmal gedachten Vertreter der Vereine und Pfarrer Steinmetz der Opfer von Krieg und Gewalt. Foto: Michael Sittig

Serie Handel, Handwerk und Gewerbe: Schreinerei Schmitt: mehr als Türen, Fenster und Fußböden

Serie Handel, Handwerk und Gewerbe

Schreinerei Schmitt: mehr als Türen, Fenster und Fußböden

Komplexe Technik, moderne Materialien, immense Vielfalt

Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: die Schreinerei Willi und Andreas Schmitt

Unten die Werkstatt, oben die Wohnung: Bei Andreas Schmitt liegen Arbeit und Privates nahe beieinander. Demnächst kommt auch noch Werbung in eigener Sache hinzu. Der Schreinermeister baut nach und nach das alte Vorderhaus direkt an der Straße zu einem Schauraum um. Dann können sich Kunden im Objekt ansehen, was der 44 Jahre alte Meister alles anzubieten hat: Türen, Fenster, und Fußböden. Hört sich einfach an, doch hinter den simplen Substantiven stecken komplexe Techniken und Materialien.
Allein an Fußbodenbelägen ist die Auswahl schier unübersehbar. Laminat in allen möglichen Schnitten und Farben ist von „echtem“ Parkett oder Holzdielen dank neuartiger Fototechnik kaum noch zu unterscheiden. Parkett gibt es in allen denkbaren Schattierungen und Maserungen. „Die Oberflächenvielfalt ist enorm“, sagt Schmitt und zeigt auf die vielen Musterkoffer, die sich an der Seite des Raums aneinanderreihen. Das Verlegen von Fußböden nach Norm und DIN ist aber nur ein Teil seines Handwerks. Häufig muss er erst einmal die Grundlagen dafür schaffen. Wenn in Altbauten die Dielenbretter durchhängen, entfernt er sie und auch den Sand und Kies, der früher zwischen die Träger geschüttet wurde. Anschließend baut er den Fußboden mit Hilfe moderner Füllmaterialien, neuer Träger und genormter OSB-Platten neu auf. Dann erst ist die Oberfläche eben und kann mit Laminat, Vinyl, Parkett oder auch Fliesen belegt werden. Solche Altbausanierungen sind in Sindlingen und Umgebung recht gefragt, sagt Andreas Schmitt.
Gleiches gilt für alles, was Energieeinsparungen verheißt. Durch alte Rolladenkästen zum Beispiel geht viel Wärme verloren. „Das sind versteckte Energiefresser“, sagt Schmitt. Er und sein Mitarbeiter Rainer Schreiber schieben dem einen Riegel vor, indem sie Dämmplatten einbauen. „Das macht viel aus. Die Kältebrücke wird unterbrochen“, erklärt der Schreiner. Innenausbau, Dämmungen, Verglasungen und Einbruchschutz sind weitere Arbeiten, die er ausführt. Gerade jetzt, in der dunklen Jahreszeit, fragen die Kunden verstärkt einbruchhemmende Fenster nach. Abschließbare Fenstergriffe und etliche zusätzliche Bolzen und Riegel im Inneren des Rahmens machen Einbrechern das Leben schwer und verhindern eine schnelle Öffnung. Auch bei Schlössern gibt es solche Sicherungssysteme. Andreas Schmitt kennt sie alle. „Beratung gehört dazu“, versichert er. Der Handwerker kennt sich auch mit Notfall-Türöffnungen aus. Deshalb bietet er solche an, wenn sich jemand mal versehentlich ausgesperrt hat. Auch sonst ist er bei Notfällen schnell zur Stelle, beispielsweise, wenn nach einem Einbruch oder Vandalismus etwas provisorisch verschlossen werden muss.
Das Handwerk reicht also längst weit über das einfache Arbeiten mit Holz hinaus. Dabei war es dieser Werkstoff, der Andreas Schmitt von Anfang an fasziniert hat. Nach der Grundschulzeit in Sindlingen, dem Umzug der Familie nach Marxheim und der Mittleren Reife an der Hofheimer Rosenbergschule entschied sich Schmitt dafür, das Handwerk zu erlernen, das auch sein Vater Willi ausübte. „Ich hatte mal ein Praktikum in einer KFZ-Werkstatt, aber das Holzhandwerk hat mir besser gefallen“, sagt er. Nach der Lehre in einem Krifteler Betrieb arbeitete er bald mit seinem Vater zusammen. Denn die beiden beschlossen, eine eigene Firma zu gründen. Nach einem Dachstuhlbrand 1988 richteten Vater und Sohn das frühere Elternhaus in der Weinbergstraße so ein, dass es als Werkstatt und Firmensitz diente. Am 1. Oktober 1989 wurde die Schreinerei Willi Schmitt gegründet. Andreas Schmitt arbeitete als Geselle und besuchte die Meisterschule. 1991 stieg er als Mitinhaber ein, seither heißt der Betrieb Schreinerei Willi und Andreas Schmitt. Im Oktober 1993 wurde der Junior freigesprochen und erhielt seinen Meisterbrief.
Heute lebt und arbeitet er mit seiner Familie in der Weinbergstraße. Angesichts der langen Arbeitstage auf Baustellen und danach im Büro erleichtert die Nähe von Wohnen und Arbeiten vieles. Kurze Wege ermöglichen Andreas Schmitt auch die Teilnahme am Vereinsleben. Er spielt Badminton im Turnverein und engagiert sich als Beisitzer im Gewerbeverein fhh+g. hn