Category: Juni

Sindlinger Monatsblatt Juni 2012

Die Ausgabe Juni 2012 des Sindlinger Monatsblatts steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt Juni 2012

Kurz gemeldet – Juni 2012

Public Viewing bei „Ebbelwoi“

Der TV Sindlingen zeigt die Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft auf Leinwand in seiner Sporthalle in der Mockstädterstr. 12.
Die Sportler haben eine Apfelweinwirtschaft eingerichtet. Ausgeschenkt wird „Selbstgekelterter“ von den Sindlinger Apfelweinkönigen.

 

Quartier im TV

„Eine Frau für alle Fälle“ heißt eine halbstündige Dokumentation, die am Samstag, 16. Juni, 15.30 Uhr, im Hessenfernsehen gezeigt wird. Der Film beschreibt die Arbeit der Quartiersmanagerin Marja Glage, die seit fast fünf Jahren in der Hermann-Brill-Siedlung arbeitet. Sie soll das Zusammenleben im Viertel verbessern, die Nachbarschaft stärken und dazu beitragen, dass Gemeinschaftsgefühl wächst und Aggressivität verhindert wird.

 

Die kleine Raupe

„Die kleine Raupe Nimmersatt“ lernen „BibStarter“, Kinder ab zwei Jahren, am Montag, 18. Juni, in der Stadtteilbücherei kennen. Das Buch von Eric Carle steht im Mittelpunkt der Lese-, Spiel- und Sprachförderung für Kinder mit einer Begleitperson. Beginn ist um 15 Uhr in der Uhr in der Sindlinger Bahnstraße 124.

 

Nach Marburg

Einen Ausflug nach Marburg unternimmt der Ortsverein Sindlingen der Arbeiterwohlfahrt am Samstag, 30. Juni. Geplant sind ein Besuch der Elisabeth-Kirche, eine Führung durch die Altstadt und ein Besuch im „Bückingsgarten“. Fürs Abendessen wird ein Zwischenstopp in der Badenburg eingelegt. Abfahrt ist um 11.30 Uhr am Richard-Weidlich-Platz und um 11.45 Uhr am Dalles. Gegen 20.30 Uhr wollen die Ausflügler wieder zurück sein. Die Teilnahme kostet 22,50 Euro pro Person und steht jedem Interessierten offen. Anmeldungen werden unter den Nummer 37 31 10 und 37 14 53 angenommen.

 

Schlossfest

Das Höchster Schlossfest beginnt am Samstag, 16. Juni, mit dem Eröffnungsabend im Garten des Bolongaropalasts; am Sonntag, 17. Juni, folgt ein Familientag auf der Schlossterrasse. Hochkultur liefern die große Operettengala auf der Schlossterrasse am Mittwoch, 27. Juni. Das Altstadtfest der Vereine wird am Wochenende 30. Juni/1. Juli gefeiert. Das Abschlussfeuerwerk zündet am Montag, 9. Juli, um 22.30 Uhr am Mainufer. Das komplette Programm steht im Internet unter www.vereinsring-hoechst.de/Programm.htm

 

Loch an Loch

Der Kreisel ist nicht Sindlingens einzige Schlagloch-Piste. Auch die Straße zwischen dem Sportplatz und der benachbarten Kleingartenanlage weist zahlreiche Löcher auf, die bis 30 Zentimenter tief sind, hat SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer festgestellt. „Ein gefahrloses Befahren ist nicht mehr möglich“, findet er. Selbst bei vorsichtiger Fahrweise und dem Versuch, die Krater zu umfahren, bestehe die Gefahr, das Auto zu beschädigen. Auch Zweiradfahrer und Fußgänger seien gefährdet. Deshalb beantragt Lünzer im Ortsbeirat, dass die Straße instand und damit wieder in einen verkehrssicheren Zustand gesetzt werden soll. hn

 

Ludwig-Weber-Schule – Wo Ludwig mit dem Drachen kämpft

In der Projektwoche dreht sich alles um den Namensgeber

Ludwig Weber ist ein mutiger Prinz, der gegen einen feuerroten Drachen kämpft – zumindest in der Geschichte von Nadine, neun Jahre alt. Bei Said (10 Jahre) ist Ludwig Weber ein Junge, der mit seinen Eltern zum Campen fährt und dabei lustige, aber auch gruselige Dinge erlebt. „Die mysteriöse Dame“ nennt er seine Erzählung. Sie ist ebenso wie die phantastische Geschichte von Nadine und den weiteren Mitschülern in einem Buch zusammengefasst, das während der Projektwoche der Ludwig-Weber-Schule entstand.
Der Titel der Anthologie: „Wer war Ludwig Weber?“. „Zu dem Oberthema sollten sich die Kinder Geschichten ausdenken. Natürlich kommt darin auch vor, wer er wirklich war“, erklärt Lehrerin Susanne Reimer. Zusätzlich lernten die Schüler der verschiedenen Klassenstufen, wie ein Buch entsteht. Kinderbuchautor Udo Luh („Huxli Fuxli“) unterstützte sie dabei.
Auch im Raum nebenan drehte sich eine Woche lang alles um Ludwig Weber. Lehrerin Nora Büttner entwickelte mit ihren Schülern dazu das Theaterstück „Immer Theater mit Ludwig“. Die Rahmenhandlung: Der Junge Paul ist faul und aufmüpfig. Da schickt ihn seine Uroma zurück in die Zeit, in der Uropa Ludwig Weber, Pfarrer in Sindlingen von 1905 bis 1930, in die Schule ging. „Wie war Schule damals?“, fragt Nora Büttner. „Man musste gerade sitzen“. „Mädchen und Jungen saßen getrennt“. „Man muss aufstehen und nebem dem Tisch stehen, wenn man redet“. „Man muss aufstehen, wenn der Lehrer hereinkommt“. Die Antworten sprudeln nur so heraus. Die Kinder haben sich intensiv mit der Vergangenheit befasst. Nun üben sie die Szenen; auch diese: Ein Junge tuschelt mit seinem Nachbarn und muss zur Strafe 30 mal „Ich bin in der Schule zum Lernen und nicht zum Quatschen“ an die Tafel schreiben.
Das höchst vergnügliche Stücke wurde am Ende der Projektwoche vorgeführt. Bis dahin war auch Redaktionsschluss für die Projektwochenzeitung. Zweit- bis Viertklässler hatten sie unter der Leitung von Martin Stojan erstellt. Sie besuchten ihre Mitschüler in den übrigen Projekten wie „Essen und Mehr“, „Wir fotografieren unsere Schule“, „Gesichter unserer Schule“, „Wer ist Ludwig Weber?“ sowie „Malen, Tanzen, Singen und Erzählen“. Dabei heraus kam eine bunte Schau, die dem Motto der Projektwoche alle Ehre machte: „Rund um die Ludwig-Weber-Schule“. hn

 

Reiterverein Sindlingen – In den Ferien reiten lernen

Verein bietet Kurse für Anfänger und Könner an

In den Sommerferien lädt der Reiterverein Sindlingen pferdebegeisterte Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu einem abwechslungsreichen Programm in die Allesinastraße 1.
Für die Jüngsten ab sieben Jahren wird „Spielerisch Reiten lernen“ in den Wochen vom 9. bis 13. Juli und vom 30. Juli bis 3. August von 10 bis 15 Uhr angeboten. Es sind keine Reitkenntnisse erforderlich. In kleinen Gruppen wird die Pflege des Pferdes erläutert. Selbstständig lernen die Nachwuchsreiter das Putzen eines Vierbeiners. Die Kinder erhalten Longen- und Voltigierunterricht. Geführt von der Reitlehrerin werden Spaziergänge mit den Ponys durchgeführt. Die Betreuung der Kinder ist bis zum Nachmittag gewährleistet. Verpflegung sollte mitgebracht werden. Die Kosten betragen pro Woche 120 Euro für Mitglieder und 140 Euro für Nichtmitglieder.
An Groß und Klein richtet sich hingegen das Angebot „Basispass Pferdekunde“ in der Woche vom 6. bis 10. August. Der „Basispass Pferdekunde“ ist die Grundlage aller Reitabzeichen. Um ihn erlangen zu können, brauchen Interessierte fundiertes Wissen über den Umgang und die Haltung von Pferden. Deshalb stehen das Wissen über die Bedürfnisse von Pferden, über ihre richtige Ernährung und artgerechte Unterbringung auf dem Lehrplan. Der „Basispass Pferdekunde“ endet mit einer Prüfung, die am 11. August von externen Richtern durchgeführt wird. Erfolgreiche Teilnehmer erhalten ein Abzeichen und eine Urkunde. Die Kosten betragen pro Woche Euro 80 für Mitglieder und 100 Euro für Nichtmitglieder.
Ebenfalls mit richterlichen Prüfungen enden die Unterrichtseinheiten zum „Reitpass“ und „Longierabzeichen IV“. Die Intensivkurse vom 6. bis 10. August richten sich an erfahrene Reiter, die bereits den Basispass und Reiterfahrung besitzen.
Die Vorbereitung und Prüfung zum Longierabzeichen bestehen auch aus Theorie und Praxis. Grundkenntnisse auf dem Gebiet der Longierlehre sowie das Longieren von erfahrenen Pferden gemäß den FN-„Richtlinien für Reiten, Fahren und Voltigieren“ werden unterrichtet und geprüft. Die Kosten betragen pro Woche 120 Euro für Mitglieder und 140 Euro für Nichtmitglieder.
Auch in der Vorbereitung zum „Reitpass“ werden sowohl praktische als auch theoretische Grundlagen vermittelt, hier mit dem Ziel, Kompetenz im Gelände-Reiten zu erlangen. So müssen nicht nur alle Gangarten im Gelände sicher gekonnt werden, sondern auch die Grundkenntnisse der Reitlehre, des Reiterlichen Verhaltens im Straßenverkehr, der Unfallverhütung und Ersten Hilfe müssen vorhanden sein. Die Kosten betragen pro Woche 160 Euro für Mitglieder und 180 Euro für Nichtmitglieder.
Weitere Informationen und Anmeldeformulare im Download-Verfahren befinden sich auf der Homepage des Reitervereins Sindlingen e.V.: www.reiterverein-sindlingen.de oder können telefonisch unter 069 – 37 32 52 erfragt werden. Reiterverein Sindlingen

Sindlinger Reiterverein – Im Reitstall sind die Schlümpfe los

Mehr als 200 Besucher beim Tag der offenen Tür

Mehr als 200 begeisterte Besucher – das ist die stolze Bilanz des diesjährigen Tags der offenen Tür, zu dem der Reiterverein Sindlingen in die Allesinastraße 1 einlud. Vor allem Kinder, begleitet von ihren Eltern und Großeltern, folgten der Einladung, einmal Stallluft zu schnuppern und die vielfältigen Angebote des Vereins kennen zu lernen. Neugierig und begeistert beobachteten die angereisten Gäste die Nachmittagsvorführungen, mit ihren verschiedenen Attraktionen.
Das Angebot startete mit dem beliebten Ponyreiten im Meister-Park. Zunächst wurden die Shetlandponys Eddie und Felix geführt, später kam das Reitpony Lolita dazu. Größtenteils saßen die jungen Reiter zum ersten Mal auf einem Pferd und fragten begeistert nach weiteren Parkrunden. Dabei wünschten die Kinder sowohl die kleinen Shettys als auch die größere Schimmelstute zu reiten, so dass der Strom an Wartenden nicht abreißen wollte.
Anschließend starteten die Voltigierkinder des Reitervereins, angeleitet von Vanessa Holmes und Katharina Nix, mit einer lang einstudierten Aufführung, die auch Grundlagen der Sportart vorstellte. Beim Voltigieren werden turnerische und akrobatische Übungen auf einem an einer Longe gehenden Pferd ausgeführt. Im ersten Durchlauf wurde das Vereinspferd Alisha in den Gangarten Schritt, Trab und Galopp auf dem Voltigierzirkel longiert und ein Voltigier-Kind turnte auf und an ihr. Im zweiten Durchlauf turnten gleichzeitig bis zu drei Voltigierkinder auf dem Rücken der Stute. Teil der Paarübungen waren auch Hebefiguren, die wirkungsvoll die Zuschauer im Bann hielten. Die Nachwuchsvoltigierer zeigten nicht nur ihr vielseitiges Können, sondern präsentierten auch eine einfühlsame Choreographie.
Der nächste Programmpunkt führte aus der denkmalgeschützten Reithalle auf den im Meister-Park gelegenen Reitplatz. Hier wurden alle zehn Schulpferde gleichzeitig durch Reitschüler aller Altersgruppen bewegt und der Größe nach dem Publikum durch die zweite Vereinsvorsitzende Sia Juhre vorgestellt. Juhre erläuterte der Reihe nach Rasse, Alter und Charakteristika der Vierbeiner. Den Anfang machte das Shetlandpony Eddie mit einem Stockmaß von neunzig Zentimeter. Durch sein hohes Alter von rund zwanzig Jahren genießt das Shetty Teilzeitrente und wird nur noch sporadisch im Reitbetrieb eingesetzt. Den Schluss bildete Lago, der mit einem Stockmaß von 1,77 der Größte im Stall ist. Der zehnjährige Hesse ist erst seit Anfang des Jahres im Reiterverein Sindlingen, erfreut sich aber schon enormer Beliebtheit, da er trotz seiner Größe ein sanftmütiges Wesen besitzt. Auch wenn die Pferde im Vordergrund standen, ließ Sia Juhre die jeweiligen Reitschüler nicht unerwähnt, die im Verein ausgebildet werden. Im Anschluss an die Vorstellung der Schulpferde erläuterte Reitlehrerin Denise Nube (Trainer B) den Reitunterricht, der sowohl in Dressur als auch im Springen auf den Turniersport vorbereiten kann. Die Assistenztrainerin Lisa Steuernagel zeigte mit dem vielseitig talentierten Schulpferd Alisha verschiedene Springübungen.
Den Abschluss der Vorführungen bildete eine weitere Voltigiergruppe, die als Schlümpfe kostümiert auftrat. Idee und Vorbereitung dieser heiteren und wohl choreographierten Darbietung gehen auf Svenja Stenzel zurück, die seit kurzem im Reiterverein tätig ist. Die jungen Voltigierkinder in blauen Hemden und weißen Schlumpfkappen begeisterten durch die spielerische Umsetzung und bewiesen ebenfalls turnerisches Geschick. Als die Musik erlosch, hüpften die Schlümpfe mit dem Reitpony Vagabund wieder fröhlich aus der Reithalle und hinterließen ein lachendes und stark applaudierendes Publikum.
„Wir freuen uns über den großen Zuspruch“, berichtet Vorsitzende Helga Steuernagel, die mit ihren Vereinskollegen unermüdlich Fragen zum Einstieg in die Reitausbildung beantwortete. Viele neue Pferdeliebhaber konnten gewonnen werden, was sich auch an dem Interesse für die angebotenen Reitartikel zeigte. Ebenso erfreute sich das kulinarische Angebot des Vereins großer Beliebtheit. Erfrischungen wurden von den Mitgliedern in Form von selbstgebackenem Kuchen, frischen Waffeln und herzhaft Gegrilltem geboten. „Die Einnahmen kommen unseren Pferden und Ponys zugute,“ erläutert Helga Steuernagel am Ende des Tages freudig. Ihr Dank gilt besonders den ehrenamtlichen Helfern, die diesen Erfolg ermöglichten. Reiterverein Sindlingen

Germania – Das Fest 2012

Ein Froschkonzert in Bad Sindlingen

Große Gaudi beim ersten Bembelsingen

Ungeahnte Talente zeigten Sindlinger aller Altersgruppen beim „Ersten Sindlinger Bembelsingen“. Es war Teil des Frühschoppens zum Ausklang des großen Germania-Fests. Die Sänger hatten sich den lustigen Wettstreit der Amateure in Hüttenberg abgeguckt. Dort heißt der Spaß zwar nicht „Bembelsingen“, der Ablauf aber ist gleich. Verschiedene Gruppen tragen ein Pflichtlied und einen Beitrag ihrer Wahl vor. Bewertet werden die gesangliche Leistung und die Darstellung. Wer die meisten Punkte sammelt, bekommt einen Bembel.
Sieben Gruppen beteiligten sich an der Gaudi im Festzelt. Nachdem „Adam und die Micky’s“ die Gäste schon mal musikalisch eingestimmt hatten, zog zunächst die Jury ein: „Sissi Perlwein“ alias Roswitha Adler, „Lia Rauscher“ Susanne Scharmann und „Reiner Stöffche“ Sieghard Pawlik, alle entsprechend kostümiert. Moderator Heinz Marosch erklärte kurz die Regeln, ließ die kleine Lena die Reihenfolge auslosen, und schon konnte es losgehen.
„Fußball ist unser Leben“ intonierten mit großer Inbrunst Vertreter des Fußballclubs Viktoria. „Lustig ist das Rentnerleben“, hielten die Mitglieder des „Aktiven Donnerstags“, einem Seniorenclub der katholischen Gemeinde St. Dionysius, dagegen. Der Heimat- und Geschichtsverein skizzierte mit einigen Strophen aus dem „Sindlinger Lied“ von Hans Weigand zur Melodie von „Heile, heile Gänsje“, was ohne Eingemeindung hätte werden können: „Wärn mer doch noch aamal widder ganz allaa – mir wärn vielleicht e Kurstadt, Bad Sindlingen am Maa – Die ganze Welt rühmt‘ unser Luft, doch mir, mir wisse, es ist Farbwerksduft!“ Und dabei hielten sich die Sänger die Nasen zu.
Auch beim Pflichtlied machten sich die Geschichtsfreunde viel Mühe. Wie die meisten anderen Gruppen hatten sie sich für „Das Wandern ist des Müllers Lust“ entschieden. Sie wanderten aber nicht nur entsprechend gekleidet und ausgerüstet ins Zelt; Archivar Karl-Heinz Tratt ließ mit Wasser aus einer Gießkanne sogar ein Mühlrad rotieren. „Fernsehreif“, kommentierte „Lia Rauscher“. Der Auftritt bescherte dem Verein am Ende den zweiten Platz.
„Wir kriegen es ganz schön schwer gemacht“, seufzte „Sissi Perlwein“ nach der Nummer der Turnkinder des TV Sindlingen. „Fit wie ein Turnschuh“ sangen sie und turnten dazu. „Es ist Sommer“ rappten dagegen die Mittwochstänzer des Turnvereins und beeindruckten mit starken Solo-Stimmen. Ganz der Seefahrt verschrieben hatten sich die „Schmetterlingsdamen“. Ihre Kinder bildeten bis 2006 die „Schmetterlingsgruppe“ im evangelischen Kindergarten. Die Frauen übten fürs Abschlussfest vorm Wechsel in die Grundschule zusammen ein Lied ein. Nun feierten sie ihr Comeback zur See. „Eine Seefahrt, die ist lustig“, und „What shall we do with the drunken sailor“ trugen sie mitreißend vor. Die höchste Punktzahl ging am Ende tatsächlich an den evangelischen Kindergarten, allerdings nicht an die Mütter, sondern an die Kinder, die ihn heute besuchen. Sie sangen mit so großer Begeisterung vom Wandern, dass die Jury dafür ausschließlich Einser-Wertungen vergab. Anschließend verwandelten sie sich in Frösche und gaben ein Froschkonzert. Auch damit stachen die Knirpse die übrigen Bewerber aus. Folgerichtig übergaben die beiden amtierenden Apfelweinkönige Stefan Daube und Jörg Peters den Sieger-Bembel an Kirsten Schiffer, die die Kindergartenkinder auf den Wettstreit vorbereitet hatte.
„Erstaunlich sauber“ für einen Amateurchor sangen die Kinder, lobte Chorleiter Hans Schlaud. „Talentsucher haben hier ihre helle Freude“, meinte „Reiner Stöffche“: „Da werden manche von Euch abgegriffen werden, wenn Ihr aus dem Zelt wollt“, mutmaßte er. Den dritten Platz teilten sich die katholischen Senioren und die Turnkinder des TVS. Insgesamt war das Bembelsingen ein großer Spaß von Sindlingern für Sindlinger. Die hatten anschließend noch bis zum Nachmittag Gelegenheit, zur Musik von Dieter Adam und seinen Micky’s beisammen zu sitzen und wahlweise Deftiges vom Grill oder Süßes von der unglaublich reich bestückten Kuchentheke zu genießen.
Für die Germania dagegen war noch lange nicht Schluss. Nachdem der letzte Akkord verklungen war, begannen die rund 150 Helfer mit dem Abbau. Vielen von ihnen sah man an, dass sie seit Tagen im Dauereinsatz waren und zu wenig Schlaf bekommen hatten. Trotzdem wirkten sie zufrieden. „DAS Fest 2012“ hat seinem Namen Ehre gemacht. Danke, Germania! hn

 

ArgeSOV – Vereinsring „Unsere Kasse stimmt“

Schlossfest ohne die Arge Sov

Das Höchster Schlossfest war Thema in der Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov). Die Höchster haben in diesem Jahr die Vereinsringe des Frankfurter Westens zu Schlossfestpartnern. Alle machen mit – bis auf Sindlingen. Dass sich die Arge Sov nicht beteiligt, hänge mit Unstimmigkeiten bei den Finanzen zusammen, erklärt Vorsitzender Franz Ilg. Im Fall einer Teilnahme wäre eine Bürgschaft fällig gewesen, die die Sindlinger nur schwer hätten stemmen können. „Wir waren immer schuldenfrei, und das soll so bleiben“, betont Ilg. Er ist stolz darauf, dass das Ranzenbrunnenfest schon jetzt „im sicheren Bereich“ sei. Teilnehmer, Programm und Finanzierung stehen weitgehend. „Reiter, Schwimmer und Turner sowie ein Disco-Zelt werden am Main sein, so dass die Mainwiesen wieder schön gefüllt sind“, sagt der Vorsitzende. Außerdem gebe es wieder ein Feuerwerk: „Das können wir uns erlauben, weil unsere Kasse stimmt.“ Gleichwohl wollen die Sindlinger Vereine im Herbst noch einmal über das Thema Schlossfest sprechen. hn

Germania – bunt gemixt

Dem Verein verbunden

Die Germania nutzte ihre Geburtstagsfeier, um langjährige Mitglieder vor großem Publikum auszuzeichnen. Geehrt wurden für 25 Jahre fördernde Mitgliedschaft Waltraud Pickel, für 40 Jahre Monika und Wolfgang Schuhmann und Eberhard Zodel; Manfred Schreiber unterstützt den Verein seit 50 Jahren, Heinz Back sogar seit 60 Jahren.
Des weiteren wurden folgende aktive Sänger ausgezeichnet: Walter Schmoll und Olaf Sieber (25 Jahre), Wolfgang Kunz (40 Jahre), Hans „Jupp“ Riegelbeck (50 Jahre) und Hans Schmitt (60 Jahre). Hans Riegelbeck wurde zudem für 40 Jahre Vorstandsarbeit geehrt, der heutige Vorsitzende Jochen Dollase für 25 Jahre. Chorleiter Hans Schlaud wurde für 50 Jahre Chorleitertätigkeit ausgezeichnet.

 

Alte Freunde

Alte Vereine haben alte Verbindungen. Als sechstes Mitglied der Familie von Meister übernahm Nadine Freifrau von Redwitz die Schirmherrschaft. Sie „erbte“ die Festpräsidentschaft gewissermaßen von ihrer Mutter, der Schwester Elisabeth von Meisters. „Ich setze damit eine alte, innige Verbindung und Tradition fort, die bis zur Gründung der Germania zurückreicht“, erklärte sie: „Auch meine Großmutter Else von Meister, meine Mutter Christa von Mallinckrodt und deren Schwester Elisabeth fühlten sich dieser Aufgabe verbunden“.
Was Sängern Sorgen macht

Den Festabend nutzte Claus-Peter Blaschke, Präsident des hessischen Sängerbunds, nicht nur zum Gratulieren. Er sprach an, was engagierte Sänger seit längerem bedrückt: der fehlende Nachwuchs. Das sei nicht nur eine Frage der Mode, sondern auch der Erziehung, respektive des Unterrichts in der Grundschule. „Dazu gehört, täglich zu singen und mit Freude zu singen“, appellierte Blaschke an die Bildungspolitiker und erhielt dafür viel Applaus. „Wir haben Musik gelebt“, erinnerte er sich an seine eigene Jugendzeit: „Wir haben in der Schule gesungen und Instrumente gespielt. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Kinder zur Musik finden“.
„Singen im Chor, das ist Kulturdienstleistung vor Ort“. Moderator Heinz Marosch.

„Wenn das Herz kocht und der Funke überspringt, dann ist der Auftrag erfüllt“. Jochen Dollase.
Deutsches Chorfest in Frankfurt

Vom 7. bis 10. Juni ist Frankfurt Austragungsort des deutschen Chorfests. Mehrere 100 Chöre aus aller Welt werden daran teilnehmen. „Viele spektakuläre Auftritte“ seien zu erwarten, sagte Stadtrat Markus Frank.
Beteiligte Chöre:
GV Germania, Liederkranz Kriftel, Chorgemeinschaft Sossenheim, Männerchor Harmonie Delkenheim, Volkschor Thalia Zeilsheim, Frauenchor Lorsbach, MGV Brüderlichkeit Neuenhain, Sängervereinigung Saulheim und Konzertchor Hans Schlaud, bestehend aus SV Bleidenstadt-Watzhahn, GV Eintracht Leihgestern, Sängervereinigung Hausen, MGV Wiesbaden-Kloppenheim und GV Germania Sindlingen.

Germania – Das Fest 2012

Der Apfelwein, die Stimmen oder Hans Schlaud?

Warum es in der Germania so harmonisch ist – Festkommers mit viel Gesang

Von Heide Noll

Ein Chor, der kräht. Eine Schirmherrin, die jodelt. Eine Fanfarengruppe, die kräftig auf die Pauken haut: All das erlebten die Besucher im Festzelt des Gesangvereins Germania am Eröffnungsabend. Die Sänger feierten das 140-jährige Bestehen ihres Männerchors und das 35-jährige Bestehen ihres Frauenchors mit einem dreitägigen Fest auf dem Gelände der Sporthalle des Turnvereins Sindlingen.
Etwa 800 Besucher – Sangesfreunde, Sindlinger sowie Freunde des Vereins – füllten die Bankreihen im schön dekorierten Zelt – sofern sie nicht mit Hand anlegten. „Ich gehöre gar nicht zur Germania. Ich bin aber mit einem „Funktionär“ befreundet und helfe gern“, sagte etwa Gregor Bielak. Er übernahm Schichten hinter der Theke. Die Gastgeber selbst waren unermüdlich und vielfältig im Einsatz. In ihren blauen Poloshirts sangen Männer- und Frauenchor sowie der gemischte Chor nicht nur die ersten Lieder des Abends; sie sorgten auch für die Bewirtung der Besucher. Die Vorstände Jochen Dollase (Männerchor) und Traudlinde Peters (Frauenchor) geleiteten Ehrengäste an ihre Plätze, begrüßten Jubilare und sorgten dafür, dass alles lief wie am Schnürchen. Mit Heinz Marosch aus Zeilsheim hatten sie einen kompetenten Partner. Der Chorleiter führte als Moderator angenehm durch den Abend und achtete auch darauf, dass trotz des vielen Auf und Ab kein Durcheinander entstand. „Auf der rechten Seite ist der Aufgang, links der Abgang“, erklärte er und sorgte dafür, dass sich der jeweils nächste Chor rechtzeitig für seinen Auftritt bereit machte.
Zwölf Gesangvereine beteiligten sich am Geburtstagsfest. Sie demonstrierten die ganze Vielfalt des Chorgesangs. Männerchöre, Frauenchöre, gemischte Chöre; Chöre mit A-capella-Ansätzen, mit Klavierbegleitung, mit Musik vom Band oder andren Instrumenten live auf der Bühne; Volkslieder, Musicals, Gospels, Seemannslieder, Trinklieder oder lustige Lieder wie „Der Hahn von Onkel Giacometo“ mit eingebautem Krähen – nichts, was es nicht gab. Herzlicher Applaus war der Dank. Mehrfach spendeten Sänger wie Gäste auch dem Dirigentenpaar Brigitte und Hans Schlaud Beifall. „Woran liegt es, dass große Harmonie bei uns herrscht?“, fragte Jochen Dollase in seiner Ansprache: „Am Apfelwein, an den Stimmen, oder an Hans Schlaud?“ „Es ist eine Symbiose von Apfelwein und Stimmen“, antwortete Traudlinde Peters augenzwinkernd – „und das Ehepaar Schlaud“. Zusammen genommen dirigieren Schlauds die Chöre der Germania seit über 80 Jahren. „Sie sind der Grundstock unseres Erfolgs“, sind sich die Sänger der Germania sowie der anderen Chöre, die die beiden leiten, einig.
Stadtrat Markus Frank als Festpräsident, Nadine Freifrau von Redwitz als Schirmherrin, Claus-Peter Blaschke, Präsident des hessischen Sängerbunds und Franz Ilg, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, hielten ebenfalls kurze Reden. Nadine von Redwitz ist der Germania durch ihre Familie verbunden; die Nichte der verstorbenen Elisabeth von Meister pflegt wie ihre Tante und ihre Mutter freundschaftliche Kontakte zu den Sängern. Sie lebt in Bayern und beendete ihre Ansprache mit einem „bayerischen Gruß“: einem Jodler.
Den fulminanten Auftakt hatten die „Frankfurter Herolde“ mit ihren Pauken und Fanfaren gestaltet. Der Ausklang des Abends übertraf sie aber noch. Sänger aus fünf Vereinen traten als „Konzertchor Hans Schlaud“ auf die Bühne. Alle fünf werden von dem engagierten Dirigenten geleitet, der in diesem Jahr zudem sein 50-jähriges Chorleiterjubiläum feiert. Mit mehreren Beiträgen und schließlich dem „Deutschmeister-Regimentsmarsch“ setzten sie zum rhythmischen Klatschen der Gäste den glanzvollen Schlusspunkt unter einen Festkommers, an den sich Sänger und Besucher sicher noch lange gerne erinnern werden.