Sindlinger Monatsblatt November 2014
Sindlinger Monatsblatt November 2014
Die Ausgabe November 2014 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:
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Stadtteilsonntag
Zeigen, was es alles gibt
FHHG organisiert eine Gewebeschau mit Straßenfest
Eine kleine Gewerbeschau erwartete Besucher des Stadtteil-Sonntags am Dalles. Die Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe, kurz FHHG, beteiligte sich mit Ausstellung, Flohmarkt, Zaubershow, Ponyreiten und einem kleinen Straßenfest am verkaufsoffenen Sonntag in Frankfurt. Das Besondere: Während die Läden in der Innenstadt geschlossen blieben, durften sie in den Stadtteilen öffnen.
Um die verschiedenen Angebote zu bündeln und – nach schlechten Erfahrungen in den vergangenen Jahren – wettersicher zu machen, hatte der Gewerbeverein erstmals einen Zeltpavillon errichtet. Dort teilten sich das Orthopädie-Fachgeschäft Michael Bauer, Fassadengestaltung Farinola, Schreinerei Schmitt und die Pizzeria Cassavia die Ausstellungsfläche. Michael Bauer, zweiter Vorsitzender der FHHG und Inhaber eines Orthopädie-Fachgeschäfts in Höchst, bot Besuchern eine kostenfreie Fußdruckmessung an. Durch Messpunkte in den Schuhen kann er mit Hilfe eines Computers Druckstellen feststellen. „Damit kann ich optimale Einlagen bauen“, erklärt er. Normalerweise kostet eine solche Messung 30 Euro. Am Stadtteilsonntag bot er sie umsonst an. Auch über „Schmerzschlucker“ und andere orthopädische Hilfsmittel informierte er.
Diego Farinola reichte den Besuchern ein Gläschen Wein und zeigte anhand von Mustern die vielfältigen Möglichkeiten der Fassadengestaltung und wie moderne Wärmedämmung aussieht. Solche Maßnahmen werden derzeit von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Auch darüber informierte der Fachmann.
„Wenn die Fassade erneuert und gedämmt wird, sollte man auch gleich die Fenster mit erneuern“, rät Schreinermeister Andreas Schmitt. Wer vorläufig keine große Renovierung plant, könnte aber wenigstens über die Wärmdämmung alter Rolladenkästen nachdenken. Wie sie aussieht, demonstrierte Schmitt anhand eines Modells. Sogar der Aufsatz ganz neuer, top isolierter Kästen mit integriertem Fliegennetz-Rollo auf die Fassade ist möglich. Sein zweiter Schwerpunkt waren moderne Venyl-Fußbodensysteme. Die wasserfesten, strapazierfähigen Böden „sind ähnlich wie PVC, nur härter“, erklärte er und blätterte das Musterbuch auf.
Für ein leckeres Häppchen aus der Hand sorgte Gennaro Cassavia von der gleichnamigen Pizzeria. Sven Callender, Vorsitzender des Gewerbevereins, warb mit einem Banner für seine Media-Dienstleistungen.
Das Hotel Post stellte den Strom zur Verfügung. Gleich um die Ecke war die Alexander-Apotheke geöffnet. Inhaberin Miriam Oster sorgte dafür, dass vor der Tür süße Waffeln gebacken wurden – idealer Nachtisch nach Frikadelle, Grillwurst oder dem beliebten Nierenspieß, den Karin Karpucelj von „Karin’s Petite Cuisine“ und ihre Helfer anboten. Getränke dazu servierte Lahdo Kaku von der Getränkestraße.
Kindern ermöglichten die „Ponyzwerge Sindlingen“ kleine Reitrunden. Sie baten dafür um Spenden für „Happy Kids, das ist eine Organisation, die Hospiz-Kindern Wünsche erfüllt. Zwischendurch unterhielt Zauberer Glenn Gareau kleine und große Besucher. Kinder wie Erwachsene wurden auch auf dem angegliederten Flohmarkt fündig. Elke Erd, früher Vorsitzende der FHHG, bot Restbestände aus ihrem Schreibwarenladen an. Andere wie Karin Selig haben „einfach mal ausgemistet. Das muss man ausnutzen“, findet sie. „Wenn es so was schon mal in Sindlingen gibt, beteilige ich mich gerne“, sagt auch Rosi Adler. Sie wie auch weitere Teilnehmer breiteten das typische Flohmarkt-Sammelsurium aus und fanden dafür auch Abnehmer.
Insgesamt zog die FHHG ein positives Fazit. „Man muss sich immer wieder zeigen, präsentieren und in Erinnerung rufen“, findet Andreas Schmitt. Das bedeutet zwar für die Handwerker, Dienstleister, Geschäftsleute und Gewerbetreibenden einen zusätzlichen Kraftakt zwischen den langen Arbeitswochen, „aber es bringt auch etwas“, sagt der Schreiner. Klar ist aber auch: Mehr wäre besser. „Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr noch ein Zelt kaufen müssen“, sagte Michael Bauer: „Wir wollen weitere Mitstreiter motivieren und zeigen, was wir leisten können“. Anwärter gäbe es genug. Die kleine Broschüre, die am Stand auslag, listet immerhin 42 FHHG-Mitgliedsbetriebe auf. hn
Die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe mit Kontaktdaten finden man z.B. im Flyer der fhh+g Sindlingen e.V. zum Stadtteilsonntag
Die Teilnehmer erreichen Sie hier:
Ambulanter Pflegedienst Sonnenstrahl (Aktion im Geschäft)
High Voltage Zweiradshop (Aktion im Geschäft)
Farinola & Russo Baudekoration
und die Ponyzwerge und Zauberer Glenn Gareau
1. Advent
Bäume, Lichter, Nikolaus
Weihnachtsmarkt der Vereine rund um St. Dionysius
Handschuhe und Mützen sind gestrickt, Plätzchen gebacken, Schmuck und Gestecke gestaltet und die Zutaten für allerlei Leckereien vorbereitet: Am Sonntag, 30. November, richtet die Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) den Sindlinger Weihnachtsmarkt aus. 22 Teilnehmer bestücken Stände im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius (Huthmacherstraße) sowie auf dem Platz davor. Vier davon sind neu, darunter ein Stand des Zeilsheimer Vereins zur Wahrung der Feuerzangenbowlentradition mit – na klar, Feuerzangenbowle. Die Garten-AG der Meister-Schule bietet Produkte aus dem Schulgarten an, das Kinder- und Jugendhaus macht mit und ebenso die Fachklinik Villa unter den Linden/Orangerie mit Suppen, Marmeladen und Filzarbeiten. So zieht am ersten Advent von 14 bis 21 Uhr der Geruch von Glühwein und heißen Säften durch die Straße, im Saal des Gemeindehauses der nach Kaffee. Der katholische Familienkreis bietet dort Gelegenheit zum Aufwärmen und Kuchenessen. Offiziell wird der Markt um 15 Uhr eröffnet. Im Freien wird es wieder ein Kinderkarussell geben, außerdem besucht gegen 16 Uhr der Nikolaus Sindlingen und überreicht artigen Kindern kleine Geschenke. Im Inneren des Gemeindehauses richtet Friedel Frankenberger zusätzlich eine von Scheherazade inspirierte orientalische Märchenecke für die Kinder ein. Von 14 bis 19 Uhr können sie es sich auf Kissen bequem machen und der Märchenerzählerin zuhören. Erwachsenen Zuhörern stellt der Frauenchor Germania ab 17 Uhr vor der Kirche eine Auswahl von Liedern vor. Wie im vergangenen Jahr sollen wieder zwei Tannenbäume das Kirchenportal flankieren. Einen davon schmückt der Kindergarten St. Dionysius. „Es dürfte also insgesamt wieder ein sehr schöner Weihnachtsmarkt zum ersten Advent werden“, hofft Andreas Rühmkorf, Vorsitzender der Arge Sov.
Hier ist was los
Harmonikakonzert
Träume vom Süden spielen im Konzert des Harmonika-Orchesters am Sonntag, 9. November, eine Rolle. In der musikalischen Stunde ab 17 Uhr in der evangelischen Kirche legt Leiter Manfred Klepper einen Schwerpunkt im Alpenraum. Die Musiker beginnen mit Gioachino Rossinis „Die Italienerin in Algier“, ziehen weiter über Ernst Frischers „Südlich der Alpen“ und unternehmen mit Rudolf Würthners „Schweizerischer Raphsodie“ einen Ausflug in die Berge. Bachs „Kunst der Fuge“ widmen die Harmonikaspieler mehrere Stücke und lassen das Konzert schließlich mit ungarischen Tänzen und der schönen blauen Donau von Johann Strauß ausklingen. Der Eintritt ist frei.
Bücheressen
Das ist was für Lesehungrige: Das neunte „Bücheressen“des Fördervereins Buchstütze macht am Freitag, 14. November, Appetit auf Literatur. Jeder, der möchte, stellt ein kürzlich gelesenes Buch vor, oder bringt etwas zu Essen mit, oder kommt einfach nur zum Zuhören und Mitgenießen. Beginn ist um 19 Uhr in der Stadtteilbücherei in der Bahnstraße 124. Der Eintritt ist frei, Spenden sind immer willkommen.
Frankfurter Abend
Am Freitag, 14. November, widmet sich der Frankfurter Mundartdichter und Liedermacher Rainer Weisbecker der hiesigen Lebenskultur. Um 19.30 Uhr sind alle Interessierten zu seinem Sing- und Babbelabend ins evangelische Gemeindehaus eingeladen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Helau
Für ein wenig Farbe in der grauen Jahreszeitsteht sorgen die Fastnachter vom Sindlinger Karnevalverein. Sie feiern den Beginn der Karnevalskampagne am Samstag, 15. November, ab 19.31 Uhr im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius.
Volkstrauertag
Mit einer Gedenkstunde auf dem Friedhof begehen VdK und Vereinsring (Arge Sov) den Volkstrauertag am Sonntag, 16. November. Ein kirchlicher Vertreter sowie der Vorsitzende der Arge Sov, Andreas Rühmkorf, halten Ansprachen, bevor Kränze am Ehrenmal niedergelegt werden. Die Gedenkstunde beginnt um 12 Uhr.
Der Erste Weltkrieg
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs befasst sich der Heimat- und Geschichtsverein am Montag, 17. November, im evangelischen Gemeindehaus. Ab 19.30 Uhr hält Dieter Frank einen Vortrag über „Sindlingen und das Jahr 1914“. Der Eintritt ist frei.
Zumba-Party
Drei Stunden flotte Musik und Fitness kurz vor der plätzchenreichen Adventszeit: In der TVS-Sporthalle steigt am Samstag, 22. November, eine Zumba-Color-Party. Einlass ist ab 18 Uhr. Die Party beginnt um 19 Uhr, ab 22 ist „After-Party“ mit DJ „Miss Purple Haze“. Veranstalter sind Giusy Rizzo und Stefanie Ricse, die unter der Nummer 0176 31 60 70 88 Anmeldungen annehmen. Der Eintritt kostet im Ververkauf zehn, an der Abendkasse 13 Euro.
Rezi*Babbel
Einen Mundart-Nachmittag für einen guten Zweck veranstalten Rezi*Babbel alias Mario und Viktor Gesiarz am Sonntag, 23. November, 15 Uhr, in der Orangerie im Park der Villa Meister. Die beiden Sindlinger, die sich unter anderem auf Mundart-Rezitationen spezialisiert haben, widmen den Nachmittag Friedrich Stoltze zum 198. Geburtstag. Dazu gibt es Kaffee, Tee, Kuchen und alkoholfreie Getränke. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Sie sollen der Orangerie zukommen, damit sie das marode Glasdach des früheren Wintergartens der Familie Meister reparieren kann.
Kinder- und Jugendhaus
Das stille ist jetzt ein buntes Örtchen
Während der Herbstferien sind im Kinderhaus etliche Kunstwerke entstanden
Unter dem Motto „Schöne Orte, blöde Orte“ und „Plakate, Poster und Postkarten“ fanden bei den diesjährigen Herbstferienspielen im Kinder- und Jugendhaus zwei spannende Projekte statt.
In der ersten Woche hatten die sechs- bis dreizehnjährigen Kinder die Möglichkeit, schöne und blöde Orte in Sindlingen oder im Kinderhaus zu fotografieren und mit eigenen kurzen Texten zu kommentieren. Von einem blöden Ort zu einem schönen Ort entwickelte sich ein Kreativprojekt mit Meike Bartelt: Die Mädchentoiletten wurden von Grund auf verschönert. Auch eine bunte, glitzernde Spiegelwand über den Waschbecken trug dazu bei, dass aus den „stillen“ Örtchen innerhalb von zwei Tagen „bunte“ Örtchen wurden.
Weitere Höhepunkte waren zwei Ausflüge in Frankfurter Museen. Im Museum für angewandte Kunst hatten die Kinder nach einer Führung die Möglichkeit, ihr eigenes Wunschzimmer in einer Box zu bauen. Mit selbst gebauten Pappmöbeln, Zeichnungen, Farben, Draht und Kleber stellten sie in Schuhkartons bunte und ideenreiche kleine Zimmer her. Der dazu gehörige Deckel diente bei einigen als Dachterrasse oder Vorgarten.
Ein weiterer Ausflug führte die Kinder ins Museum für moderne Kunst. In einem Workshop spannten sie einen Keilrahmen mit unterschiedlichen Materialien. Es wurde mit Stoffen und kleinen Alltagsutensilien geklebt und nicht mit Farben gespart.
Sehr eifrig waren die jungen Künstler auch in der zweiten Ferienwoche. Es malten, zeichneten, stellten Collagen her und fotografierten. So entstanden eigene große und kleine Poster für das Kinder- oder Wohnzimmer oder als Geschenkidee für Weihnachten. Ob Fantasiezimmer, Poster oder Kunstobjekte auf Leinwand, am Ende der zwei Herbstferienwochen sind ideenreiche Kunstwerke entstanden, die demnächst im Rahmen einer Ausstellung im Kinder- und Jugendhaus zu sehen sein werden.
Die Betreuer im Kinderhaus, Christian Bauer und Willi Schellen, ziehen ein sehr positives Fazit: „Im Vordergrund der beiden Kunstprojekte stand die Freude am künstlerischen Gestalten. Alle Kinder hatten den Kopf frei, sich mit ihren einzelnen oder aber auch mit gemeinschaftlichen Werken sehr lange zu beschäftigen.“ cg
Der Norden hat ein Herz für Kinder
Lebhaftes Treiben an der Ladenzeile
Auch der Norden Sindlingens beteiligte sich rege am Stadtteilsonntag. Wer Lust auf einen Shopping-Trip mit caritativem Charakter hatte, war in Sonjas Klamottenkiste in der Ladenzeile Hugo-Kallenbach-Straße genau richtig:
Hier konnte man nicht nur sein neustes Herbstoutfit zusammenstellen, es wurde auch gleichzeitig eine aktuelle Silberschmuck-Kollektion zur Abrundung des neuen Looks präsentiert. Aber nicht nur das: Es gab bis in den frühen Abend auch leckere Bratwürste, Salate, Cocktails und Oktoberfest-Bier. Als besonderes Highlight fand zusätzlich ein Spendenflohmarkt statt, dessen gesamter Erlös an den Verein „Hilfe für krebskranke Kinder e.V. Frankfurt“ ging. Insgesamt konnten 1025 Euro und 17 Cent gesammelt werden, die gleich am darauf folgenden Montag dem Hilfeverein übergeben wurden.
Aber nicht nur die Flohmarktbesucher haben fleißig gespendet, sondern auch viele Sindlinger Geschäftsleute und Bürger haben sich bei einer Sammel-Tour durch den Stadtteil in die Spendenliste eingetragen. Die Initiatorinnen der Aktion, Sonja Klein und Kathrin Puchtler-Hofmann, danken ganz herzlich allen Helfern und Spendern, ohne deren tolle Unterstützung diese Aktion nie gelungen wäre. kph/ms
Kirchweih
Schoppen-Schmiede keltern das beste Stöffche
Jochen Dollase, Markus Krämer und Wolfgang Scheh sind die neuen Ebbelwoikönige
Schüler und Senioren, Sportler und Sänger, Katholische und Evangelische strömten an einem Abend im Oktober ins Gemeindehaus St. Dionysius: Zum 15. Mal wurde dort der Sindlinger Apfelweinkönig ermittelt.
Jüngere und Ältere, Anfänger und alte Hasen waren auch unter den Bewerbern zu finden. „Apfelwein verbindet“, kommentierte Wolfgang Scheh, Kelterer der ersten Stunde. „Super, so viele verschiedene Generationen“, sagte Yvonne Marx aus Zeilsheim dazu. Sie ist mit den „Bembelbuben“ befreundet und erlebte die lebhafte Apfelweinprobe zum ersten Mal. Wie üblich hatten Sindlinger, die selbst keltern, jeweils 15 Liter ihres Stöffchens eingereicht. Eine Jury loste ihnen die Nummern der Bembel zu, die nach einem deftigen Essen auf die Tische kamen, so dass niemand wusste, wessen Ebbelwoi er gerade im Glas hatte.
„Probiert mit leichtem Trinken, aber nicht zu viel“, riet Mitorganisator Wolfgang Schuhmann den Besuchern. „Nur vollständig ausgefüllte Stimmzettel zählen“, empfahl der zweite Organisator Jürgen Peters, bedachtsam zu dosieren – schließlich waren 13 verschiedene Apfelweine zu verkosten.
Das entpuppte sich als echte Aufgabe. Der „Apfelweinkönig“ verbuchte einen Besucherrekord. Rund 150 Tester drängten sich um die Tische mit den Bembeln. „Viel zu voll“, sagte sich mancher und blieb erst mal sitzen. „Leute, schenkt ein und treten dann zurück, damit die anderen auch mal ran kommen“, musste Wolfgang Schuhmann mehrmals mahnen. Wer sein „Stöffche“ im Glas hatte, prüfte anfangs mehr, später eher weniger gewissenhaft Farbe, Geruch und Geschmack. Ratschläge gingen hin und her, und Suchanfragen: „Nimm davon nur wenig, der ist Essig“. „Probier mal den Vierer, der ist gut“. „Wo ist der Fünfer?“ „Leer“. Unermüdlich wurde nachgefüllt, bedenklich schnell gingen die Vorräte zur Neige.
Am Ende gaben 130 Tester ihre Stimmzettel ab. Nach Schließung der Wahlurne stimmten die „Bierlandschrummler“ Hymnen auf den Apfelwein und Rock-Klassiker an, unterstützt durch die Sängerinnen Coco Gerhards, Lisa Giussani und Ralf Bohne. Während Bärbel Gerhards, Traudlinde Peters, Angela Fischer und Ingrid Sittig im Erdgeschoss die Bewertungen von den Stimmzetteln in Computer eingaben, sangen die Gäste im ersten Stock begeistert mit, tanzten und hörten erst auf, als Wolfgang Schuhmann mit Rücksicht auf die Nachbarn die Party beendete. Zu dem Zeitpunkt waren schon 80 Stimmzettel ausgewertet. Der Zwischenstand erschien per Beamer auf der Leinwand hinter der Bühne, so dass alle mitverfolgen konnten, welche Bembel besser und welche schlechter abgeschnitten hatten. Schon zu dem Zeitpunkt lag die Nummer Vier vorn, gefolgt von der Sieben. Daran änderte sich bis zum Schluss nichts. Gespannt warteten die Besucher auf die Auflösung: Wer hat welchen Apfelwein gekeltert?
Von hinten nach vorn rief Wolfgang Schuhmann die Teilnehmer auf die Bühne. Wally Hedtler, zur Zeit auf Heimatbesuch, hängte jedem als „Frau Rauscher“ einen Ring Fleischwurst um den Hals. Die „Bembelbube“ auf Platz Drei und Hasso Hör auf Platz Zwei bekamen gut bestückte Fresskörbe. Der blumengeschmückte Siegerbembel ging an die „Schoppen-Schmiede-Sindlingen“: Jochen Dollase, Markus Krämer und Wolfgang Scheh. Allesamt erfahrene Kelterer, teilen sie sich ohnehin den Keller und gingen diesmal als Trio an den Start. Alleinunterhalter Lothar Kleber stimmte einmal mehr „Frau Rauscher“ an und Wolfgang Schuhmann strahlte: „Fantastisch, fantastisch. Es war ein bisschen voll, aber gut“, freute er sich über den fröhlichen Abend. Und angesichts der vielen jungen Besucher wie auch des Kelter-Nachwuchses braucht der katholischen Gemeinde um die Zukunft der Traditionsveranstaltung nicht bange zu sein.
Ergebnisse
Platz Bembel Kelterer
1 4 Schoppen-Schmiede-Sindlingen – Jochen Dollase, Markus Krämer, Wolfgang Scheh.
2 7 Hasso Hör
3 5 Bembelbube – André Erbes, Ralf Riemenschneider, Patrick und Simon Stappert
4 6 Jürgen Peters
5 13 Gärfreunde – Gernot Kölbl, Gerald Carda, Martin Bertelmann
6 10 Markus Werner
7 8 Edwin Reinhardt
8 9 Jupp Riegelbeck
9 1 Stefan Daube und Jörg Peters
10 12 Mathias und Kevin Pauli
11 3 Bembel-Ultras 2 – Rainer Lesniewski, Norbert Neder
12 2 Harald Fischer
13 11 Mathias Schmidt und Ralf Teichmann
Übrigens…
Vor der Verkostung feierte die katholische Gemeinde St. Dionysius den Weihetag ihrer Pfarrkirche mit einem Festgottesdienst. Der Frauenchor Germania gestaltete ihn musikalisch.
In der Küche und hinter der Theke des Gemeindehauses arbeiteten Helfer im Akkord, um Essen und Getränke auszugeben. Etliche waren schon früh am Tag ins Gemeindehaus gekommen, stellten und schmückten Tische und Bühne. Genauso viele kehrten am Sonntag und Montag zurück, um aufzuräumen, zu spülen, zu putzen und die geliehenen Bembel ihren Besitzern zurück zu bringen. „Ein großer Dank an alle, die vorbereitet haben und hier helfen“, sagte Wolfgang Schuhmann.
„Wir können die Probe auch in diesem Jahr für fünf Euro pro Stimmzettel machen, weil uns der Globus-Markt in Hattersheim durch großzügige Sachspenden unterstützt hat“, sagte Jürgen Peters. Der Markt spendete die Trostpreise, die Fresskörbe und sogar die Kugelschreiber zum Ausfüllen der Zettel. „Ohne diese Spenden könnten wir den Preis nicht halten“, erklärte Peters.
75 Rippchen, 30 Würste, riesige Töpfe voll Sauerkraut, etliche Portionen Handkäs und Brezeln vertilgten die Besucher. Am Ende waren nur noch ein paar Schmalzbrote übrig.
Mit originellen T-Shirts fielen mehrere Besucher auf. Sei es ein Rippenmuster wie beim Apfelweinglas, ein Lob auf das „Heilige Stöffsche“ oder ein Insider-Witz („Uff Dauer kannsde Äbbel net vermeide – The Apple bites back) – die Apfelweinfreunde zeigten Flagge. Sogar die Bierlandschrummler kamen nicht daran vorbei und outeten sich als „Hell’s Bembels“.
„Urgestein“ Jupp Riegelbeck brauchte ein wenig länger für den Weg zur Bühne. „Komm vor, die Frau Rauscher wart uff Dich, um Dich zu küsse“, ermunterte Wolfgang Schuhmann den Freund.
„Hurra, nicht die Rote Laterne“, freute sich Harald Fischer über den vorletzten Platz. Seinen Kollegen rief er zu: „Ich bring am Montag einen Bembel mit“. „Bloß nicht“, wehrten die in gespieltem Entsetzen ab.
hn
Langjährige Mitglieder zeichnete der VdK-Ortsverband Sindlingen in seiner Herbstversammlung aus. Die zweite Vorsitzende Edeltraud Strassenmeyer (hinten links) ehrte (vorne, von links): Renate Fröhlich (10 Jahre Mitgliedschaft), Philipp Becker (60 Jahre), Hildegard Karell (10), Adele Maria Fronczek (10), Inge Beyer (10), Helga Ehrhardt (25), (hinten, von links) Bruno Ohlwein (10), Gretel Ridder (10), Dieter Dierich (10) und Horst Adam (10). Ebenfalls seit zehn Jahren dabei, aber nicht anwesend waren Monika Scheurich, Rudolf Heinz Tschutschek, Klaus Adler, Albrecht Schenk, Gustav Weidhaas, Ingrid Isemann, Klaus Stein, Marlies Sänger, Anna-Maria Ludwig, Gerlinde Dörrscheid, Walpurga Kellner, Inge Zentgraf, Lucie Westenberger, Katharina Steinhauer, Ilse Hackl, Mathias Pauli, Baskim Aliti, Harald Krolopp, Ahmet Yavas und Monika Schmidt-Schubert. 25 Jahre gehören Eugenie Gregori und Edith Schlereth dem VdK an, 40 Jahre Vera Gaden und 65 Jahre Elsa Weisser. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken zu Beginn der Versammlung hielt ein Vertreter des ASB einen Vortrag über Sicherheit zuhause, dann gaben die Vorstandsmitglieder kurze Berichte. Die Position des ersten Vorsitzenden blieb weiter vakant, aber der übrige Vorstand ist gut besetzt und arbeitsfähig.
Geschichte
Sindlingen 1914
Wie der Krieg den Alltag veränderte
Sindlingen, die Sindlinger und das Jahr 1914 – So lautet der Titel eines Vortrags, den Dieter Frank vom Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein am Montag, 17. November, um 19.30 Uhr im Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde hält.
Der Erste Weltkrieg mobilisierte weltweit rund 71 Millionen Soldaten, kostete fast 10 Millionen Soldaten und fast 8 Millionen Zivilisten das Leben, über 21 Millionen Soldaten wurden zum Teil schwer verwundet. Das sind Zahlen, die uns in dieser Größenordnung abstrakt bleiben und wohl unser Vorstellungsvermögen sprengen. Unter diesen Toten waren auch Sindlinger: allein in den ersten fünf Monaten des Jahres 1914 mussten die Angehörigen den Tod von siebzehn Männern verkraften! Was bedeutete der Kriegsausbruch für eine Gemeinde wie Sindlingen, für die Menschen, die hier lebten? Wie griff der Krieg in ihren Lebensalltag ein, wenn Männer und Pferde eingezogen wurden? Was erfuhren sie über die Abläufe und die Hintergründe, die zu dieser anfangs europäischen Katastrophe führten? Fragen, die nicht den militärischen Verlauf des Krieges behandeln, sondern eher das Leben vor Ort, den Wechsel vom Alltag in Frieden zu dem in Kriegszeiten, das will der Referent an diesem Abend beleuchten. Alle Interessierten sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen; der Eintritt ist frei.
Gefallene des Ersten Weltkriegs August bis Dezember 1914
Name |
Vorname |
Militärgrad |
Alter |
Todestag |
Bach |
Heinrich |
Dez 14 |
||
Beuth |
Joseph |
03.10.1914 |
||
Buch |
Heinrich |
Reservist |
26 |
03.11.1914 |
Haub |
Georg |
Aug 14 |
||
Hescher |
Peter |
Musketier |
23 |
11.08.1914 |
Hofmann |
Alois |
Nov 14 |
||
Huthmacher |
Franz |
21.11.1914 |
||
Mohr |
Arnold |
Feldwebel |
46 |
28.11.1914 |
Müller |
Philipp |
Gefreiter d.R. |
23 |
Nov 14 |
Rath |
Oskar |
Seesoldat |
33 |
Okt 14 |
Sänger |
Peter |
Gefreiter d.R. |
23 |
26.09.1914 |
Schmidt |
Kurt |
Obermatrose |
01.12.1914 |
|
Stanger |
Peter |
14.11.1914 |
||
Thorwarth |
Joseph |
24 |
08.10.1914 |
|
Weigand |
Adam |
Landwehrmann |
32 |
03.10.1914 |
Westenberger |
Ludwig Martin |
05.12.1914 |
||
Wink |
Andreas Adam |
Einj.Frw.Uffz |
24 |
22.08.1914 |
Reiterverein
Ponystunde für Kinder
Streicheln, putzen, satteln, trensen und ein wenig reiten
Das Ponyreiten im Park ist für dieses Jahr vorbei. Bis März setzt der Reiterverein Sindlingen das beliebte Reiten für Kleinkinder aus. Um in der Winterpause jungen Pferdefreunden dennoch Freude rund ums Pferd zu bieten, startet der Reiterverein eine Ponystunde für Kleinkinder und Kinder.
Jeden zweiten Sonntag findet für Kleinkinder (in Begleitung ihrer Eltern) und Kinder die Ponystunde von 14 bis 15 Uhr statt. Junge Pferdefreunde ab drei Jahren können die Ponys des Reitervereins kennenlernen. Sie dürfen sie streicheln und beim Putzen, Satteln und Trensen helfen. Abwechselnd werden die jungen Pferdefreunde von den Übungsleitern geführt und können sich beim Reiten mit den Bewegungen der Ponys vertraut machen. Zum Schluss dürfen die Kinder dem Pferd ein Leckerli vom Reiterverein zur Belohnung geben. Je nach Wetter findet das geführte Reiten auf dem Reitplatz in der idyllischen Parkanlage oder in der denkmalgeschützten Vereinsreithalle statt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Feste Schuhe und eine Hose werden empfohlen. Wenn ein Fahrradhelm vorhanden ist, kann dieser gerne mitgebracht werden, ansonsten können Reithelme geliehen werden. Die Mithilfe der Eltern ist normalerweise nicht nötig, nur bei sehr jungen oder vorsichtigen Kindern ist ein wenig Beistand gefragt. Die begleitenden Eltern sollten auch feste Schuhe tragen und benötigen wie ihre Kinder keine Vorkenntnisse. Die Ponys werden allein von den Übungsleiterinnen geführt. Die Kosten für die Ponystunde betragen 15 Euro pro Kind und pro Stunde. Da die Plätze begrenzt sind, ist eine Voranmeldung unbedingt notwendig unter: rvs_ponystunde@gmx.de.
Die Termine im Überblick: 16. November, 30. November, 14. Dezember, 28. Dezember jeweils von 14 bis 15 Uhr; nur nach Voranmeldung per E-Mail: rvs_ponystunde@gmx.de. Weitere Informationen befinden sich auf der Homepage des Reitervereins Sindlingen e.V.: www.reiterverein-sindlingen.de. simobla