Neuer Stadtteilführer
Wegbegleiter durch Sindlingen
„Hier bin ich zu Hause“ – Forum für die Vielfalt vor der Haustür
Alles, was es in Sindlingen gibt, steht im neuen Stadtteilführer – mit Adresse und Telefonnummer, teilweise auch mit Ansprechpartner und Infos zum Angebot. „Sindlingen, hier bin ich zu Hause“ heißt die 80-seitige Broschüre, die der regionale Präventionsrat (kurz: Regionalrat) zum nunmehr dritten Mal herausgegeben hat.
Möglich wurde das dank vieler engagierter Helfer, lobte Regionalratsvorsitzender Albrecht Fribolin. Das Redaktionsteam, bestehend aus ihm, seinem Co-Vorsitzenden Michael Konstantinou, Dieter Frank, Marja Glage, Franz Ilg und Dagmar Buchwald, schrieb alle an, die hinein gehören, und verschickte Formblätter. „Es war super, wie sich alle beteiligt haben“, lobte Dagmar Buchwald, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle des übergeordneten Frankfurter Präventionsrats, der die örtlichen Gliederungen betreut. Neben Sindlingen sind das noch Zeilsheim, Nied und Bergen-Enkheim.
Der Sindlinger Regionalrat entstand 1998 aus einem Runden Tisch heraus mit dem Ziel, Kriminalität vorzubeugen. Zugrunde liegt die Überlegung, dass die Anwohner selbst am besten wissen, wo es in ihrem Umfeld Probleme gibt. Im Regionalrat sprechen sie darüber und überlegen, wie man dagegen vorgehen, beziehungsweise vorbeugen kann, sagte Vorsitzender Albrecht Fribolin. Das können so unterschiedliche Dinge sein wie Fahrrad-Codierungen, Jugendschutz-Begehungen, die Einrichtung der „Noteingänge“ für Kinder oder Präsenz bei Veranstaltungen im Stadtteil. „Informationen weiterzugeben und auszutauschen, um im Fall des (Not-)Falls handeln zu können, gehört auch dazu“, sagt Fribolin. So entstand 2003 ein erster Stadtteilführer, 2008 die zweite Auflage und jetzt die dritte. Generell sei es ein Problem, dass sich Daten schnell änderten und der Führer nach drei, vier Jahren veraltet sei, sagt Frank Goldberg, Geschäftsführer des Frankfurter Präventionsrats. Nur dank der engagierten Menschen im Stadtteil könne das Heftchen immer wieder aktualisiert werden.
Handlich und kompakt finden Alteingesessene wie Zugezogene nun Infos von A wie Apotheke bis Z wie Zweiradshop. Staatliche, städtische und kirchliche Einrichtungen, Beratungsstellen, Angebote von Vereinen, für Kinder und Senioren, Gewerbebetriebe, Gastronomie, Anwälte, Ärzte, Pflegedienste, Ortsbeiräte, Parteien, und vieles mehr sind auf den 80 Seiten übersichtlich aufgelistet, ergänzt um einen Ortsplan. Das wissen die Sindlinger zu schätzen. „Die Hefte sind immer rasch vergriffen“, weiß Goldberg. „Da stehen viele nützliche Informationen drin und es ist hilfreich, wenn man eine Adresse oder Telefonnummer sucht“, bestätigt Christa Sepe aus Sindlingen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Monika Calzolari engagiert sich sich bei der Caritas und nimmt nicht nur für sich selbst, sondern auch zum Auslegen im Nachbarschaftsbüro etliche Exemplare mit.
Vertreter anderer Vereine tun das Gleiche, so dass der Wegbegleiter durch Sindlingen an vielen öffentlich zugänglichen Räumen kostenlos zu bekommen ist – oder war. „Wir haben die Auflage mit 2000 Stück bewusst klein gehalten. So können bei einem Nachdruck bis dahin nötig gewordene Änderungen vorgenommen werden“, sagt Dagmar Buchwald. Wer kein Exemplar bekommen hat, kann sich bis zur Neuauflage mit dem Internet behelfen. Erstmals gibt es den Stadtteilführer online unter der Adresse www.gewalt-sehen-helfen/RegionalratSindlingen.de
Eine weitere Neuerung ist die Auflistung von Notruf- und Servicenummern auf der ersten Seite. Außerdem verzichtete die Redaktion auf Fülltexte und Bilder. Stattdessen finden sich mehr nützliche Kurz-Infos zu den einzelnen Einrichtungen. „Gleich geblieben ist der Titel. Außerdem haben wir wieder einen Malwettbewerb zur Gestaltung des Titelbilds gemacht“, erklärt Dagmar Buchwald. Eine Gruppe aus dem katholischen Kindergarten St. Dionysius und die Klasse 4a der Meisterschule malten „Sindlingen, wie ich es seh“. Als Mosaik bilden die Bilder nun das Deckblatt und „demonstrieren die Vielfalt unseres Stadtteils“, sagte Fribolin. Die Siegerbilder von Amjad El Umari und Edin Nukovic sind auf der Rückseite zu sehen. hn
Hier bin ich zuhause: Engagierte Sindlinger mit dem neuen Stadtteilführer. Foto: Michael Sittig
Hier gibt es den Stadtteilführer als pdf zum Download: Sindlingen – hier bin ich zuhause