Guter Draht nach oben
Fronleichnam Im schönsten Sonnenschein begehen drei Gemeinden den Feiertag
Von Thomas Mühlbach
Wer am frühen Morgen des Fronleichnamstages aus dem Fenster schaute, blickte in dunstigen Nebel. Aber das sollte nicht lange anhalten, denn schon wenig später zeigte sich strahlender Sonnenschein an einem blauweißen Himmel und so sollte es dann auch den ganzen Tag über bleiben.
Auch in diesem Jahr feierten die drei katholischen Gemeinden St. Josef (Höchst), St. Bartholomäus (Zeilsheim) und St.Dionysius/St. Kilian (Sindlingen) dieses Fest gemeinsam. Pfarrer Martin Sauer zelebrierte den Festgottesdienst in der sehr gut besetzten Pfarrkirche St. Dionysius. Messdiener aus allen beteiligten Gemeinden verrichteten ihren Dienst am Altar. Sie führten anschließend die Prozession an, an der viele Gläubige teilnahmen.Von der Kirche gingen sie durch die Huthmacher Straße zum Dalles, an dem der erste der drei Altäre stand. Die Gläubigen verweilten hier bei vorgelesenen Texten zum Thema andere, fremde Menschen annehmen, akzeptieren, respektieren und integrieren. In Folge wurden Fürbitten vorgetragen und zum Abschluss segnete Pfarrer Sauer die Gläubigen mit dem Allerheiligsten in der Monstranz. Weiter führte der Weg über die Westenberger Straße, die Herbert-von-Meister-Straße , die Farbenstraße bis zur Allesinastraße, wo gegenüber der ehemaligen Friedenseiche der zweite Altar stand. Von hier ging es dann zum dritten Altar in der Allesinastraße/Ecke Huthmacher Straße. Nach Lesung, Fürbitten und Segen bewegte sich die Prozession zurück in die Kirche. Hier endete der Gottesdienst mit dem stimmgewaltig gesungenen „Großer Gott wir loben dich“ und dem Schlusssegen.
Messdiener aus Zeilsheim, Höchst und Sindlingen begleiteten Pfarrer Martin Sauer (links) bei der Prozession durch den alten Ort. Der erste Altar stand am Dalles. Fotos: Michael Sittig
Im Gemeindehaus waren derweil viele fleißige Helfer tätig, um das Mittagessen vorzubereiten. Traditionell gab es Fleischkäse, Würstchen und ein reichhaltiges Salatbuffet. Die Beteiligung am Mittagstisch war sehr groß und so fanden die angebotenen Speisen reißenden Absatz. Bei dem wieder einmal sehr schönen Wetter – die Sindlinger scheinen einen guten Draht nach oben zu haben – fanden sich sehr viele Menschen auf dem Kirchplatz ein.
Blumenmädchen streuten während der Fronleichnamsprozession Blütenblätter auf die Straßen.
Am Nachmittag standen die Kinder im Vordergrund. Mit viel Applaus dankten die Zuhörer dem neuen Kinderchor der Kita St. Kilian für für seinen Auftritt. Damit startete das Nachmittagsprogramm. Die Kindertagesstätten St. Stefan (Zeilsheim), St. Dionysius und St. Kilian (Sindlingen) boten den Kindern zahlreiche Aktivitäten an. So konnten diese unter anderem Traumfänger basteln, Speckstein bearbeiten, sich schminken lassen oder einen Pfad der Gefühle erleben.
Während die Kinder derart beschäftigt waren, saßen die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen zusammen. Der Kirchplatz war den gesamten Nachmittag über sehr gut gefüllt, freie Plätze waren Mangelware. So waren die leckeren Kuchen und Torten nach nicht allzu langer Zeit komplett ausverkauft. Bei kühlen Getränken, manch interessantem Gespräch und mit sehr viel guter Stimmung ging der Nachmittag für alle Besucher des Pfarrfestes sehr schnell vorbei. Am Abend wartete, wie schon Tradition seit vielen Jahren, der Familienkreis mit leckeren Steaks und Würsten vom Grill auf. Abgerundet wurde das Angebot zum Abendessen durch knackige Salate. Die Leckereien vom Grill wurden der großen Nachfrage wegen dem Grillteam geradezu aus den Händen gerissen. So verwunderte es nicht, dass diese in relativ kurzer Zeit völlig vergriffen waren. Selbst die als Nachschub besorgten Würstchen gingen ruckzuck über den Tresen.
Beim Dämmerschoppen saßen viele Menschen noch lange Zeit in gemütlicher Runde beisammen . Der Vorsitzende des Festausschusses, Wolfgang Schuhmann, war von der Beteiligung und dem zu erwartenden Gewinn hellauf begeistert. Der hoffentlich hohe Überschuss des Festes kommt wie seit vielen Jahren den Straßenkindern in Sao Paolo zu Gute. Dieses Projekt wird von Pfarrer Wolfgang Steinmetz betreut. Er hat regelmäßigen Kontakt nach Brasilien und ist häufig persönlich vor Ort. So erfahren die hiesigen Christen aus erster Hand, was mit den Spendengeldern gefördert und unterstützt wird.
Das gemeinsame Fest der drei Gemeinden war wieder einmal ein voller Erfolg, bilanzieren die Beteiligten. Alle halfen mit, sei es als Lektor/in an einem der drei Altäre, durch die Spende von Kuchen und Salaten oder die Angebote für die Kinder.
Am ersten Sonntag im Juli kamen die drei Gemeinden erneut zusammen, um den Gottesdienst zum Schlossfest auf dem Justinuskirchplatz in Höchst zu feiern. Dort waren zusätzlich die Gemeinden St. Michael (Sossenheim) und St. Johannes Apostel (Unterliederbach) dabei und somit der gesamte Pastorale Raum Frankfurt-Höchst, der sich zum 1. Januar 2018 zur „Gemeinde neuen Typs“ mit dem Namen St. Margareta, zusammenschließen wird.