Category: 2017

Kontaktpflege auf der Wiese

Kontaktpflege auf der Wiese

Quartiersmanagement Nachbarschaftsfest in der Brill-Siedlung

Wie ein großes Spielfest dürfte das Nachbarschaftsfest in der Hermann-Brill-Straße den Kindern vorgekommen sein. Dabei brauchten sie sich gar nicht zwischen Sackhüpfen, Eierlaufen, Pony reiten, klettern, malen, Buttons pressen, Traumfänger basteln oder sich schminken lassen zu entscheiden, denn es gab genug für alle, und auch lange genug.

Jugendliche konnten den „Aerotrim“ des Spielmobils Riederwald ausprobieren. Durch Muskelkraft lassen sich drei ineinander gesteckte Ringe in alle Richtungen drehen, die Achse bildet der eigene Körper. Johanna aus Unterliederbach probierte es aus und fand es „cool“. Jugendclub und Jugendhaus richteten ein Fußballturnier auf dem Bolzplatz aus. Beim Orientierungsmobil stand ein Tischkicker bereit. Hilfe beim Bewerbungsschreiben war an diesem Tag weniger gefragt. Bei den wöchentlichen Beratungsstunden jeweils donnerstags vor dem Quartiersbüro in der Hermann-Brill-Straße dagegen herrsche immer guter Betrieb, sagte Mitarbeiter Ivica Krstanovic.

Und die Erwachsenen? Für sie gab es ebenfalls ein breites Unterhaltungsangebot. Die Wohnungsbaugesellschaften boten Spiele und Informationen an. Bei der Nassauischen Heimstätte zum Beispiel konnten Besucher Energiefresser jagen. Dafür waren in einem bunten Bild 18 Fehler zu finden und Fragen zum Energiesparen zu beantworten. Die Antworten verbargen sich auf einer Wand hinter rotem Buchstabensalat. Mit einer Speziallupe kontrollierte zum Beispiel Chahrazad (10 Jahre), ob sie alles richtig gemacht hatte.

Der Förderverein „Buchstütze“ der Stadtteilbücherei beteiligte sich mit einem Bücherflohmarkt. Ein weiterer Verein machte den Nachbarn spontan seine Aufwartung. „Wir haben gerade zwei Stunden Mitgliederwerbung vor dem Eissalon betrieben. Da haben wir uns gesagt, wir können doch auch noch mal kurz beim Fest vorbei kommen“, sagten Wehrführer Sven Sommerschuh und Jugendwart Dirk Mettin von der Freiwilligen Feuerwehr Sindlingen. Kaum stand das große rote Löschfahrzeug da, wurde es auch schon von Kindern gestürmt. „Es ist unsere beste Motivationshilfe“, schmunzelten die Wehrleute und verteilten Bastelbögen und Informationen über die Jugendfeuerwehr.

Samir Zeyani, der im Quartiersbüro mithilft, briet Rindswürste auf dem Grill, die eritreische Gruppe, die mit Unterstützung durch das Quartiersbüro muttersprachlichen Unterricht für ihre Kinder gibt, legte Rostbratwürste auf. So war für jeden Geschmack und jede Religion gesorgt.

„Es macht Spaß. Jeder darf kommen, und wir pflegen die Nachbarschaftsbeziehungen“, sagt Solomon Tesfahuney von der eritreischen Gruppe. „Es ist wichtig, sich auch mal zu präsentieren“; findet Diana Kühnau, Leiterin des städtischen Kinderzentrums Pfingstbornstraße: „Man kennt viele aus dem Stadtteil, man trifft Ehemalige. Es ist eine schöne Möglichkeit der Kontaktpflege.“ „Es ist für uns selbstverständlich, hier teilzunehmen“, sagt auch Angelika Mayer, Leiterin der Kita St. Kilian.

Seit Einrichtung des Quartiersmanagements 2008 bildet das Nachbarschaftfest den jährlichen Veranstaltungs-Höhepunkt. Organisiert wird es federführend von Sandra Herbener von der Caritas, die das Quartiersbüro im Rahmen des Frankfurter Programms „Aktive Nachbarschaft“ betreibt. Sie kann dabei auf ein gut eingespieltes Team zurück greifen. Der „Frischhalteclub“ kümmert sich um Kaffee, Kuchen, Getränke und den Verkauf von Bons.

Im Einzelfall bedeutete das den Verzicht aufs Feiern. „Ich bekomme vom Fest gar nichts mit, dauernd ist etwas zu tun“, seufzte Monika Calzolari: „Aber es ist ja schön so. Alles okay“. Eritreische Männer, junge Fußballer und weitere Helfer schleppten Tische und Bänke heran und bauten die Pavillons auf und ab. Die Anwohner, die nicht mitarbeiteten, nutzten das Fest gerne. Sie picknickten, plauderten miteinander und sahen den Kindern beim Spielen zu. Viktor Gesiarz und Janosch Acker-Wild untermalten das Ganze mit Musik vom Band. Um 19 Uhr setzte der Jongleur und Straßenkünstler Kaspar Gross mit seiner Show den bunten Schlusspunkt unter einen bunten Nachmittag. hn

„Cool“ fand Johanna das „Aerotrim“.

„Cool“ fand Johanna das „Aerotrim“.

Der Klassiker „Eierlaufen“ gefällt auch Kindern von heute. Das Kinderzentrum Pfingstbornstraße ermöglichte das. Fotos: Heide Noll

Der Klassiker „Eierlaufen“ gefällt auch Kindern von heute. Das Kinderzentrum Pfingstbornstraße ermöglichte das. Fotos: Heide Noll

Offene Türen im Schützenhaus

Offene Türen im Schützenhaus

Informieren, mitmachen und probieren, unter diesem Motto lädt die Schützengesellschaft Sindlingen am Donnerstag, 15. Juni (Fronleichnam), zum Tag der offenen Tür ein.

Im Schützenhaus in Hattersheim, Am Südring 1, können sich Neugierige in den Disziplinen Luftpistole 10 Meter und Luftgewehr 10 Meter versuchen.

Außerdem steht ein Licht-Gewehr-Trainer für Kinder und Erwachsene zur Verfügung. Zu Stärkung gibt es Gegrilltes, weitere Informationen zum Verein finden sich im Internet unter www.sgsindlingen.de hn

Ohne Koffer durch Europa

Ohne Koffer durch Europa

Abenteuerspielplatz Ferienspiele

„Ohne Koffer durch Europa“ können Kinder von sechs bis 12 Jahren reisen, und zwar auf dem Abenteuerspielplatz und im Beachclub. Vom 3. bis 14. Juli, 10 bis 16 Uhr, finden dort die Ferienspiele statt. Geplant sind der Bau einer Akropolis aus Holz, Malen wie Picasso, Kastagnetten basteln, Wikingerschach oder Boule spielen. Es soll auch eine Mailänder Modenschau mit selbst kreierter Mode geben. Wasserspiele und eine Mini-Olympiade sind nur einige der vielen weiteren Programmpunkte auf der Reise durch Europa. Am Freitag, 7. Juli, von 15 bis 18 Uhr findet das große Familienfest statt. Ausflüge rund um Frankfurt sind vom 17. bis 20. Juli jeweils von 10 bis 15 Uhr geplant.

Nähere Informationen zu allen Angeboten gibt das Team des Kinderhauses unter der Nummer 069 375617119; Details finden sich auch im Schaukasten des Kinder- und Jugendhauses. Die Kosten für die Ferienspiele auf dem Abenteuerspielplatz (inklusive Mittagessen und Getränke) betragen pro Woche 25 Euro. Inhaber des Frankfurt-Passes und Geschwisterkinder erhalten eine Ermäßigung. Jeder Ausflug kostet 5 Euro.

Teenies und Jugendliche können aber doch den Koffer packen. Für 12– bis 18-Jährige gibt es vom 12. bis 26. Juli eine inklusive Sommerfreizeit in Kroatien. Übernachtet wird in einem Jugendcamp auf einem Campingplatz direkt am Meer. Auf dem Programm stehen unter anderem Mountainbiken, Wassersport wie Kajak und Schnorcheln sowie Ausflüge nach Porec und Rovinj. Die Kosten betragen 280 Euro (70 Euro mit Frankfurt-Pass). Informationen erteilt das Team des Jugendhauses unter der Nummer 069 372 141. hn

Eine Gaunergeschichte

Eine Gaunergeschichte

Theater Hans im Glück auf dem „Abi“

Die Theatergruppe „Schreiber & Post“ präsentiert am Samstag, 10. Juni, um 15 Uhr auf dem Abenteuerspielplatz des Kinder- und Jugendhauses einen Open-Air-Nachmittag mit dem Stück „Hans im Glück“ für Kinder ab fünf Jahren.

Andrea Post und Tim Schreiber spielen das Märchen von Hans im Glück mit nichts. Doch die Fantasie lässt alles zu. „Wer nichts hat, erfindet sich seine Welt“, lautet das Motto. Ohne Worte erzählt das Theaterstück eine witzige, abenteuerliche Suche nach dem Glück: So fällt Hans ein schwerer Klumpen Gold in den Schoß, die Kuh „Else“ will sich nicht vorwärts bewegen, die Sau „Rosa“ sitzt dick und fett in der Schubkarre und die Gans „Suse“ legt ein Ei. Der Gauner rafft und schafft, um so viel wie möglich zu bekommen. Am Ende stehen beide glücklich da: der Gauner und der strahlende Hans.

Das Stück dauert 50 Minuten. Der Eintritt kostet für Erwachsene vier, für Kinder zwei Euro. Inhaber des Frankfurt-Passes und Kultur-Passes Frankfurt erhalten eine Ermäßigung.

Das Gelände des Abenteuerspielplatzes befindet sich nach Überqueren des Parkplatzes hinter der Stadtbücherei etwa 100 Meter neben dem Bahndamm.

Gold allein macht nicht glücklich - oder? 

Gold allein macht nicht glücklich – oder?

Auszeichnung für Helmuth Freyer

Auszeichnung für Helmuth Freyer

Mit dem Verbandsabzeichen in Gold dankte der Kleingärtnerverein Sindlingen seinem Mitglied Helmuth Freyer für 40 Jahre Mitgliedschaft. Er hegt und pflegt nicht nur seinen Garten in der Vereinsanlage, sondern engagiert sich auch als Kassierer im Vorstand. In dieser Funktion wurde er in der Jahreshauptversammlung einmal mehr bestätigt. Vorsitzender bleibt Wolfgang Müller, zweite Vorsitzende Halina Richmann und Schriftführerin Heike Geyer-Vogel.

Mit Noah Tiere retten

Mit Noah Tiere retten

Katholische Gemeinde Kinderbibeltag

Am Samstag, 24. Juni, findet in der katholischen Gemeinde St. Dionysius ein Kinderbibeltag statt. Er greift eine Geschichte aus dem Alten Testament auf, die an eine große Überflutung erinnert. Zum Glück sind nicht alle Lebewesen der Sintflut zum Opfer gefallen. „Mit Noah die Tierwelt retten“ heißt das Motto des Bibeltags. Kinder von sechs bis elf Jahren sind eingeladen, mehr über die spannende Geschichte aus dem Buch Genesis, Kapitel Sechs bis Neun, zu erfahren. Wer war Noah? Was veranlasste ihn, einen schwimmenden Kasten (Arche) zu bauen? Konnte er wirklich alle Tiere vor der Flut retten? Aufregende Fragen, die im Laufe des Kinderbibeltages beim Basteln, Spielen und Singen beantwortet werden. Los geht’s um 10 Uhr im und rund um das Gemeindehaus St. Dionysius (Huthmacherstraße). Im Lauf des Tages gestalten die Kinder auch den Abschlussgottesdienst von 15.30 bis 16 Uhr, zu dem alle Eltern eingeladen sind. Anmeldungen sind möglich per E-Mail an pfarramt@kath-kirche.sindlingen.de oder mit einem Anmeldeformular im Pfarrbüro St. Dionysius. Anmeldeschluss ist der 17. Juni. Es fällt ein Unkostenbeitrag von drei Euro an.

Sommerfest und Reiterdisco

Sommerfest und Reiterdisco

Zu Sommerfest und Reiterdisco sind Besucher am Samstag, 24. Juni, auf der „Sindlinger Glückswiese“ willkommen. Ab 15 Uhr erleben sie dort ein buntes Rahmenprogramm mit Reitvorführungen, Ponyreiten, Spielen und Basteln, einem Reiterflohmarkt und hautnahen Kontakt zu Kühen, Schafen, Ziegen, Schweinen und Pferden. Essen und Getränke gibt es natürlich auch und am Abend ab 20 Uhr eine große Reiterdisco. Die Glückswiese liegt an der Okrifteler Straße außerhalb von Sindlingen in Richtung Okriftel.

Hoftiere kennen lernen

Hoftiere kennen lernen

Zum „Familiensamstag“ laden die Ponyzwerge am Samstag, 3. Juni, ein. Der Tag „bietet Raum für Gemeinschaft, Erholung, Spiel und das Gefühl. gemeinsam Großes zu schaffen“, ermuntert der Verein alle Interessierten zum Mitmachen. Der nächste Lehrgang Reitabzeichen 10 (für Longenkinder) und Reitabzeichen 9 (für Freireiter) findet in der dritten Woche der Sommerferien statt. In der ersten, zweiten und sechsten Ferienwoche stehen Tiererlebniswochen und das beliebte Zeltwochenende auf dem Programm.

Die Tiererlebniswoche ist für Kinder von sechs bis 13 Jahren gedacht. Täglich von 8 bis 16 Uhr machen die Teilnehmer direkte Erfahrungen mit Hoftieren. Sie lernen anhand verschiedener Methoden das Tier und seine Bedürfnisse kennen. Die Tiererlebniswoche soll dazu anregen, sich aktiv mit der Erzeugung von Lebensmitteln auseinander zu setzen und sich für das Tier dahinter zu sensibilisieren.

Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung steht die Selbsterfahrung im Mittelpunkt.

Näheres dazu steht auf der Heimseite www.ponyzwerge-sindlingen.de im Internet und auf der Infotafel im Stall.

Alles aus einer Hand

Alles aus einer Hand

Soziales Kinderzentrum jetzt auch für Familien

Sylvia Weber, Dezernentin für Integration und Bildung, hat vor kurzem das Kinder- und Familienzentrum (Kifaz) Sindlingen eröffnet. Es ist das dritte Kifaz in Trägerschaft des städtischen Eigenbetriebs Kita Frankfurt. Das Kinderzentrum Hermann-Küster-Straße und die Familienbildung des Internationalen Familienzentrums haben eine enge Kooperation geschlossen, um gute Bildungs-, Beratungs- und Betreuungsangebote für die Kinder und Familien in Sindlingen anzubieten.

Mit dieser Einrichtung gibt es nun fünfzehn Kinder- und Familienzentren in Frankfurt. „Unsere Kinder- und Familienzentren sind ein wichtiger Baustein früher Hilfen für Familien und Kinder in schwierigen Lebenslagen und helfen mit ihrer Arbeit, herkunftsbedingte Benachteiligungen auszugleichen. Mein Ziel ist es darum, jedes Jahr weitere Kinder- und Familienzentren zu schaffen“, so Sylvia Weber. Kinder- und Familienzentren stellen ein umfassendes, die ganze Familie in den Blick nehmendes Angebot bereit. Sie vernetzen die Bildung und Betreuung der Kinder mit einer Beratung für die Eltern. Dieser Ansatz sei nachweislich ein erfolgreiches Instrument zur Erhöhung der Bildungschancen, betont die Dezernentin. Die Zentren bündelten öffentliche Leistungen für Kinder und ihre Familien und knüpften Netzwerke mit Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe im Stadtteil. Sie böten ein breites Hilfeangebot aus einer Hand. „Mit den Kinder- und Familienzentren schaffen wir gute und vor allem gerechte Startchancen für alle Kinder, gleich welcher Herkunft, welchen Geschlechts und unabhängig davon, ob ihre Eltern arm oder reich sind. Ich freue mich über jedes weitere Kifaz in unserer Stadt und wünsche einen guten Start in Sindlingen“, so Weber. (kus)

Bildungsdezernentin Sylvia Webe. Foto: Michael Sittig

Bildungsdezernentin Sylvia Webe. Foto: Michael Sittig

Mit Struwwelpeter und Spundekäs

Mit Struwwelpeter und Spundekäs

Ludwig-Weber-Schule Schulfest mit Berühmtheiten, Gerichten, Mundart und weiteren hessischen Eigenheiten

Nicht die Herkunft, sondern das Bekenntnis macht den Hessen aus. „Hesse ist, wer Hesse sein will“, sagte Hessens Ministerpräsident von 1951 bis 1969, Georg August Zinn. Was aber macht den Hessen aus? Damit beschäftigten sich die Schüler der Ludwig-Weber-Schule in einer Projektwoche. Die Ergebnisse waren beim Schulfest zu sehen und zu probieren.

Die Klasse 4a suchte und fand hessische Berühmtheiten. Was sie über Goethe, Rennfahrer Sebastian Vettel, Sängerin Namika oder die Brüder Grimm zusammen trug, stellte sie auf Plakaten dar. „Ich habe mich mit dem Hessenpark beschäftigt“, berichtet Yasmin (10 Jahre): „Das hört sich spannend an.“ Auch die längsten Flüsse, höchsten Berge und eine der „leckersten Speisen“, die Frankfurter Rindswurst. fielen ins Raster.

Zum Glück ist es für Hessen keine Pflicht, Handkäse zu mögen. Bei einer Blindverkostung ließen Lehrerin Petra Erk-Döhring und Najat El-Daghire die Kinder verschiedene Klassiker der hessischen Küche versuchen. Viele verzogen die Gesichter, als sie ein Häppchen Handkäse und ein Löffelchen Kochkäse im Mund hatten. „Frischkäse ist drin, Knoblauch ist drin“, analysierte Ravza (10) die dritte Portion: „Ich habe keine Ahnung, was das ist, aber es schmeckt lecker.“ „Das ist Spundekäs“, sagte Petra Erk-Döhring. Bethmännchen und Frankfurter Kranz mochten fast alle Kinder, auch wenn viele die Namen des Gebäcks nicht kannten. Noch schwieriger gestaltete sich das Hessische beim Mundart-Quiz. Angesichts von Wörtern wie Worschtfinger, Deetz, uffmische oder Lebbe geht weider schüttelten viele nur ratlos die Köpfe. Das war definitiv eine Fremdsprache.

Vertrauter sind den meisten Kindern die Grimm‘schen Märchen. Lesepaten der „Mentor Hessen“ Leselernhilfe lasen daraus vor, Zweitklässler hatten passend dazu Sterntaler- und Rapunzelplätzchen gebacken.

Die Eingangsklassen und die 4b hatten sich mit Wappen beschäftigt. „Es war echt schön zu sehen, wie sie aufgebaut sind und was sie bedeuten“, sagt Jan aus der 4b. Die Besucher des Schulfestes durften mit Hilfe der Schüler nun selbst Wappen gestalten. Ein Erinnerungsfoto als „Struwwelpeter“ konnte mitnehmen, wer bei den Drittklässlern den Kopf durch eine Durchguck-Wand mit der urhessischen Figur steckte. Am Glücksrad war der Struwwelpeter der Haupttreffer.

Die meisten Aktivitäten fanden diesmal im Inneren der Schule statt. Der Pausenhof ist aufgrund der Bauarbeiten einfach zu klein, um dort wie üblich Hüpfburg, Rollenrutsche und große Spielstationen aufzubauen, sagt Konrektor Martin Stojan. So fanden lediglich der ASB, fünf Spielecken und Tische und Bänke für die Bewirtung Platz auf dem Außengelände.

Eltern hatten Kuchen und Salate gespendet, dazu gab es Würstchen und Getränke. Zunächst jedoch sang der Schulchor das Schullied, dann begrüßte Schulleiterin Fatima Oturak-Pieknik die Gäste. Sie dankte allen, die das Fest ermöglichten.

Einige hob sie besonders hervor. Zum Beispiel Najat El Daghire, die seit einem Jahr das Elterncafé freitags von 8 bis 10.30 Uhr organisiert. Oder die Gruppe um die früheren Elternbeiratsvorsitzenden Claus Hoß und Roland Haschke, die kurz zuvor einen Förderverein für die Ludwig-Weber-Schule gegründet hatte. „Ich trete jetzt gleich ein, für einen Euro im Monat“, animierte sie die Eltern, es ihr nachzutun. Ein Förderverein sei eine tolle Gelegenheit, unbürokratisch zusätzliche Geldspenden zu erhalten, die den Schülern zugute kommen.

Ein herzliches Dankeschön ging auch an Lehrerin Yvonne Welzel-Orlob. Sie hatte die vielfältigen Aktivitäten der Schule zur Leseförderung in einem siebenseitigen Projektbericht zusammen gefasst und an die Hardtenberg-Stifung geschickt. Diese Stiftung fördert benachteiligte Kinder. „Wir haben 1000 Euro bekommen“, freute sich Fatima Oturak-Pieknik. hn

Hessische Wappen waren das Projektthema der Eingangsklassen. Fotos: Michael Sittig

Hessische Wappen waren das Projektthema der Eingangsklassen. Fotos: Michael Sittig

Wappen konnten die Besucher beim Schulfest selbst herstellen.

Wappen konnten die Besucher beim Schulfest selbst herstellen.

Mit grünen Luftballons warb Claus Hoß um Mitglieder für den neuen Förderverein der Ludwig-Weber-Schule. 

Mit grünen Luftballons warb Claus Hoß um Mitglieder für den neuen Förderverein der Ludwig-Weber-Schule.

Die Brüder Grimm zählen zweifellos zu den berühmtesten Hessen.

Die Brüder Grimm zählen zweifellos zu den berühmtesten Hessen.

 

„Wir sind gut im improvisieren“

Die rund 200 Grundschüler der Ludwig-Weber-Schule sind seit zwei Jahren in einem Ersatzbau auf dem vorherigen Schulhof untergebracht. Das Gebäude ist drei Stockwerke hoch, besteht aus Holz und besticht durch ein angenehmes Raumklima.

Ein übermannshoher, hölzerner Bauzaun trennt das Provisorium und ein kleines Stück Pausenhof von der Baustelle ab. Das alte Betongebäude ist abgerissen, der Baulärm hielt sich in Grenzen. Mittlerweile sind schon Teile des Fundaments für den Neubau gegossen. Bislang sei alles gut verlaufen, sagen Schulleiterin Fatima Oturak-Pieknik und Konrektor Martin Stojan. „Es gibt keine Klagen“, bestätigt Schulelternbeiratsvorsitzende Alice Heckmann-Denisenko.

Im Großen und Ganzen hielten sich die Baustellenfahrzeuge an die abgesprochenen Zeiten, so dass sich schwere Laster und Schüler nicht begegneten; kommt das doch einmal vor, sehen Ordner nach dem Rechten. Also alles bestens? Nicht ganz. Probleme bereiten vor allem die geschrumpften Außenflächen und die fehlende Sporthalle. Für den Sportunterricht müssen die Kinder in Hallen in Zeilsheim und Sindlingen-Süd ausweichen, für den Schwimmunterricht fahren sie nach Höchst und Griesheim. „Das ist ein Riesenproblem und sehr personalaufwendig“, sagt die Schulleiterin. Jeweils zwei Lehrer müssen mit, das bindet viel Zeit. Darunter leiden freiwillige Angebote wie nachmittägliche Arbeitsgemeinschaften. Davon gibt es kaum noch welche.

Der Pausenhof ist so klein, dass die meisten der früher gern genutzten Bewegungsspielzeuge im Lager bleiben müssen.

Auch sonst gibt es keine Spielgeräte. Aber alles in allem „kommen wir gut mit dem Provisorium zurecht. Wir sind gut im Improvisieren, auch dank der engagierten Eltern“; sagt die Schulleitung. hn