Category: September

Steine gegen den „Wildwuchs“

Steine gegen den „Wildwuchs“

Paul-Kirchhof-Platz Grünflächenamt schützt Wiese, erschwert aber das Parken

Parkraum ist knapp im Umfeld der Ludwig-Weber-Schule. Solange dort gebaut wird, herrscht in der Edenkobener Straße ein totales Halteverbot, ebenso auf einer Seite des Paul-Kirchhof-Platzes. Umso unverständlicher finden es Anwohner, dass das Grünflächenamt auf der nördlichen Seite des Platzes die Parksituation weiter erschwert.

Entlang des Rands der Grünfläche wurden große Sandsteine abgelegt, so dass die Reifen der parkenden Autos die Steinkante vor den randlichen Büschen nicht mehr überfahren können. Anwohner regen regelmäßig an, die zentrale Fläche ein wenig zu verkleinern, um mehr Platz fürs Parken zu gewinnen. Die abgestellten Autos erschweren es großen Fahrzeugen wie Müllabfuhr oder Feuerwehr vorbeizukommen. Das Grünflächenamt lehnt das aber ab.

Unglücklicher Zeitpunkt

Eine Anwohnerin wandte sich nun an CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin. Er fragte daraufhin beim Amt: „Hätte man diese Maßnahme, ausgerechnet jetzt, wo im Zuge der Bauarbeiten der Weber-Schule ohnehin Parkraum knapper geworden ist, nicht auf die Zeit nach Abschluss der Bauarbeiten verlegen können ?“

Das Parken sei zwar weiterhin möglich. Die Fahrer müssen jetzt aber die Lücken zwischen den Steinen erwischen, damit sie die Fahrertür öffnen können. Das erschwere das Einparken. „Ich teile Ihre verständliche Einstellung, dass die Grünanlagen grundsätzlich geschützt werden müssen. Aber was wird eigentlich an dieser Stelle geschützt? Der Nachteil des jetzigen Steinwalls ist erkennbar größer als jeder Nutzen“, schreibt Fribolin. Er bittet darum, die Maßnahme zu überprüfen und rückgängig zu machen, „zumindest, bis sich die Parksituation am Platz nach Abschluss der Neubauarbeiten der Ludwig-Weber-Schule wieder normalisiert hat.“

Gründe, warum eine unbeliebte Maßnahme zu einem anderen Zeitpunkt erfolgen sollte, seien immer leicht gefunden, antwortet das Grünflächenamt. Doch hätten Autofahrer die Grünfläche immer stärker beschädigt. Geländewagen hätten den Weg für die anderen Fahrzeuge geebnet und schon fast auf der Wiese geparkt. „Deshalb mussten wir diesem Wildwuchs Einhalt gebieten“, heißt es von Seiten der Behörde. hn

Wasserschlacht am Wasserschloss

Wasserschlacht am Wasserschloss

Zeltlager Kinder und Jugendliche verbringen eine tolle Woche im Freien

Von AliciaWadenbach

Das Zeltlager, ein Jahrmarkt! Ein tolles Motto, waren sich die Kinder und Jugendlichen einig, die mit der katholischen Gemeinde St. Dionysius/St. Kilian ins Zeltlager am Wasserschloss Wülmersen fuhren. Während die Jüngeren schon die Zelte bezogen, traten die Älteren in die Pedale. Sie bewältigten die rund 50 Kilometer lange Anreise mit dem Fahrrad und kamen am Nachmittag heil an.

Es folgten Tage voller toller Erlebnisse. Die Jüngeren tobten sich beim Flaggenspiel aus und genossen das selbst gebraute Butterbier der Koch AG (natürlich alkoholfrei). Die „große“ Gruppe hatte im nahen Fluss Diemel Spaß mit LKW-Schläuchen, die zu Schwimmringen umfunktioniert wurden. Das gute Wetter ließ alle Wasserspiele zu einem Riesenerfolg werden. Sogar das Stockbrot am Lagerfeuer hätte man fast noch im T-Shirt machen können.

Die verschiedenen Arbeitsgruppen bereiteten im Laufe der Woche den großen Jahrmarkt am Freitag vor. Sie bastelten Girlanden und Dosen fürs Dosenwerfen, zimmerten Glücksräder und Wurfwände. In der Zirkus-AG bastelten die Kinder aus Luftballons und Reis Jonglierbälle, die sehr beliebt waren, und tauschten Zaubertrickgeheimnisse aus. Natürlich wurden die Mägen der Kinder nicht vergessen und so gab es neben dem unvergleichlichen Essen, wie zum Beispiel der allseits beliebten Kartoffelsuppe, auch ein selbstgemachtes XXL Kinder Maxi King.

Gemeindereferentin Claudia Lamargese besuchte die Gruppe und gestaltete mit den Kindern einen schönen und spielerischen Gottesdienst. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch auf der nahen Burg. Weil es dort allen so gut gefiel, blieben sie wesentlich länger als geplant und beendeten den Aufenthalt mit zwei tollen Runden ‚Feuer-Wasser-Blitz‘, die wirklich jeden nochmal schwitzen ließen. Zurück auf dem Zeltplatz, starteten die Vorbereitungen für die abendliche Disco. Nachdem alle Haare gemacht waren und auch die Schuhe zum Outfit passten, ging es los. Zum Glück pausierte das Zeltlagerradio ‚Welle Wilma‘ an diesem Tag, denn nach der Feier war es sehr schnell ruhig in den Zelten.

Andertags bereitete die große Gruppe vormittags eine Schnitzeljagd vor, die die Jüngeren nachmittags in Angriff nahmen. Abends sollte es gruselig werden. Die Betreuer hatten im Laufe des Tages einen Gruselpfad vorbereitet, der leider wortwörtlich ins Wasser fiel. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit fing es an zu regnen und hörte nicht mehr auf. Ein paar mutige Kinder trauten sich trotz des Regens, den Pfad zu laufen, vielen war es aber zu nass und zu kalt.

Der folgende Freitag stand dann ganz im Zeichen des Jahrmarkts. Alles, was im Lauf der Woche gebaut und gebastelt wurde, kam zum Einsatz. Ringe wurden geworfen, das Glücksrad gedreht, selbstgemachte Lose wurden frei gerubbelt, T-Shirts gebatikt und, und, und… Natürlich gab es für alle erfolgreichen Spieler auch saftige Gewinne, wie zum Beispiel Süßigkeiten aus dem Kiosk, Brotboxen und Müslischüsseln. Nach einer kräftigen Stärkung zu Mittag stand dann nachmittags das berühmt-berüchtigte ‚Schlag den Betreuer‘ auf dem Programm. Dieses Jahr, trotz Regen, maßen sich Kinder und Betreuer wieder mit spannenden Spielen, viel Gelächter und einem sehr knappen Ergebnis. Vielleicht schaffen es die Kinder nächstes Jahr, die Betreuer von ihrem Thron zu stoßen.

Das Lagerfeuer am letzten Abend fiel wegen schlechtem Wetter aus. Als Ersatz gab es eine extra lange Radio-Übertragung von ‚Welle Wilma‘. Ein Rückblick auf die Höhepunkte der Woche, ein paar Witze und die beste Musik sorgten für Unterhaltung, bevor alle das letzte Mal in ihren Zelten einschliefen.

Alle waren sich einig, dass es wie immer ein ereignisreiches und tolles Zeltlager war. Es machte Spaß und die Kinder und Jugendlichen freuen sich über jeden der nächstes Jahr wieder mitkommen möchte und neue Freunde mitbringt, damit die Zeltlagergemeinschaft weiter wächst.

Kinder und Jugendliche genossen das Lagerleben beim Zeltlager der katholischen Gemeinde. 

Kinder und Jugendliche genossen das Lagerleben beim Zeltlager der katholischen Gemeinde. 

Eine Wasserschlacht darf bei keinem Zeltlager fehlen Fotos: Michael Sittig

Eine Wasserschlacht darf bei keinem Zeltlager fehlen Fotos: Michael Sittig

Es gab nie jemand anderen

Es gab nie jemand anderen

Ehejubiläum 60 Jahre Gertraud und Michael Rumpeltes

Eine Überraschungsparty erlebten Gertraud (81 Jahre) und Michael (83) Rumpeltes am 3. August. Ihre Kinder baten sie aus Anlass des 60. Hochzeitstags aufs Gartengrundstück der Familie. Dort warteten schon Pfarrer Vorländer und viele Gäste, um dem diamantenen Hochzeitspaar zu gratulieren. Der Männerchor Germania rückte sogar mit mehr als 40 Mann an, um ihrem Mitsänger ein Ständchen darzubringen.

Michael Rumpeltes, zweiter Tenor, sang schon immer gerne. Deshalb trat er gleich, als er nach Sindlingen kam, in den 2007 aufgelösten Gesangverein Arion ein. Ursprünglich stammt seine Familie aus dem Burgenland (Ungarn). Dort betrieben die Eltern bis 1944 eine große Schreinerei. „Wir mussten fliehen und kamen in Wasserburg am Inn unter, wo mein ältester Bruder verheiratet war“, erzählt er.

Schon als Kinder Spielkameraden

Damals war er als jüngstes von sieben Kindern zehn Jahre alt. Die Vermieter hatten eine achtjährige Tochter. „Wir haben zusammen gespielt, waren auf der gleichen Schule“, sagt Gertraud Rumpeltes, geborene Speckmeier. Sie lernte anschließend Näherin und Stickerin in einer Weißnäherei. Michael Rumpeltes ging in eine Malerlehre in Rosenheim. Fast jedes Wochenende radelte er nach Hause. Die jungen Leute hatten stets nur Augen füreinander. „Es gab nie jemand anderen“, sagen sie. Nach der Lehre ging Michael Rumpeltes, wie das so üblich war, auf Wanderschaft. Nach mehreren Stationen, darunter Bochum und Zürich, und wenige Wochen vor Gertrauds 21. Geburtstag schlossen sie 1957 den Bund fürs Leben in einer Wallfahrtskirche.

Zusammen gelebt haben sie nicht gleich. Michael Rumpeltes kam ins Rhein-Main-Gebiet, um in den Farbwerken zu arbeiten. Er fand eine Wohnung in Sindlingen und holte seine Frau und die zwischenzeitlich geborene Tochter 1958 nach. Parallel zur Arbeit besuchte er die Abendschule und erwarb 1960 seinen Meisterbrief. Er machte sich gleich selbständig. Der Betrieb gedieh gut. Drei weitere Kinder folgten. Gertraud Rumpeltes zog sie auf, kümmerte sich um den Haushalt und half abends im Büro. Als sich 1977 der Frauenchor Germania bildete, trat sie in der zweiten Singstunde überhaupt bei. „Ich bin mit Leib und Seele Maler und war immer sehr zufrieden mit meinem Beruf“, sagt Michael Rumpeltes. Im bayerischen Lehrbetrieb lernte er unter anderem das Malen von Fresken, Fassaden und Verzierungen um Fenster herum. Die älteste Tochter Michaela teilt diese Liebe. Sie lernte Vergolderin und Kirchenmalerin und wurde sogar deutsche Meisterin.

In Sindlingen gibt es zahlreiche Beispiele für Rumpeltes‘ Handwerk. Das Stammhaus des Betriebs in der Straße Alt-Sindlingen ziert noch heute ein Spruchband: … hier riecht es angenehm nach Lack und Kleister: M.Rumpeltes, Malermeister.

Zur Diamanthochzeit gratulierten dem Paar neben drei Töchtern und einem Sohn zehn Enkel und zwei Urenkel. hn

Gertraud und Michael Rumpeltes feierten im August ihre Diamantene Hochzeit. Foto: Michael Sittig

Gertraud und Michael Rumpeltes feierten im August ihre Diamantene Hochzeit. Foto: Michael Sittig