Sindlinger Monatsblatt April 2018
Sindlinger Monatsblatt April 2018
Die Ausgabe April 2018 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:
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Ein Schritt in Richtung Baugebiet
Entwicklung Vereinbarung von Stadt und Industrie zum Umgang mit der Seveso-Richtlinie eröffnet Spielräume
Der Sportplatz und die Kleingartenanlage bleiben unangetastet. Sie liegen innerhalb eines Radius‘ von 500 Metern um die Grenzen des Industrieparks Höchst. Die Felder westlich der Straße zur Internationalen Schule jedoch können bebaut werden – zumindest aus Sicht der Stadt und des Industrieparks.
Vertreter beider Parteien haben vier Jahre lang verhandelt und nun eine „Vereinbarung von Selbstverpflichtungen über die Umsetzung der Seveso-III-Richtlinie“ getroffen. Darin regeln sie für Frankfurt den Umgang mit der Vorgabe zum Bauen im Umfeld potenziell gefährlicher Industrieanlagen. Viele der Chemiebetriebe auf dem Areal der ehemaligen Hoechst AG gehören in diese Kategorie. Früher war eine Bannmeile von zwei Kilometern vorgeschrieben, innerhalb derer keine „schutzbedürftigen Einrichtungen“ wie großflächige Wohngebiete, Kitas, Altenheime, Krankenhäuser oder Schulen neu geplant, genehmigt und gebaut werden durften. Dann schrumpfte der so genannte Achtungsabstand auf 1000 Meter. Die dritte Neufassung der Seveso-Richtlinie war weniger klar. Hier fließen auch technische Neuerungen und Einzelfallprüfungen in die Bestimmung des Abstands ein. Folge der Unsicherheit war, dass alle Planungsvorhaben rund um die großen Industrieanlagen seit Jahren auf Eis liegen.
Nun kommt wieder Bewegung in die Sache. Stadt und Industrie vereinbarten eine Bannmeile von 500 Metern, innerhalb derer die Stadt keine neuen Bebauungspläne für schutzbedürftige Nutzungen aufstellen oder genehmigen wird, heißt es in einer Pressemitteilung von Oberbürgermeister Peter Feldmann, Planungsdezernent Mike Josef und Jürgen Vormann, Vorsitzender des Industrieausschusses der IHK Frankfurt und Vorsitzender der Geschäftsführung von Infraserv Höchst, der Betreibergesellschaft des Industrieparks Höchst.
Keine schädlichen Einwirkungen
Außerhalb von 500 Metern und innerhalb des Achtungsabstandes von knapp über 1000 Metern können damit Wohnbaugebiete geplant werden. „Schädliche Umwelteinwirkungen wie Lärm, Luft und Licht sind da nicht mehr zu befürchten“, sagte Harald Noichl, Leiter der Abteilung Genehmigungen beim Industriepark-Betreiber Infraserv, im Gesprächskreis der Nachbarn des Industrieparks Höchst. Sollte die Stadt beispielsweise das Bebauungsplanverfahren für ein Neubaugebiet an der Jahrhunderthalle wieder aufgreifen wollen, das zwischen 500 und 1000 Meter vom Tor Nord entfernt liegt, „gehen wir nicht dagegen vor. In der Entfernung stört es uns nicht so sehr“, erläuterte Noichl und sagt überzeugt: „Unsere Anlagen in Deutschland sind so sicher, dass das Restrisiko verschwindend gering ist.“
Unverzichtbar bleibt aber eine sorgfältige Abwägung der Gefahren, die von Störfallbetrieben ausgehen. In Baugenehmigungen könnten beispielsweise Schutzauflagen, Alarmierungs- und Evakuierungssysteme zwingend vorgeschrieben werden. Die Vereinbarung zwischen Stadt und Industrie hebele den Schutzgedanken der Seveso-Richtlinie nicht aus, sie lasse aber Spielraum. Sowohl Stadt als auch Industrie könnten sich weiter entwickeln. „Wir haben das Potential für bis zu 3000 Wohnungen im Frankfurter Westen“, sagte Feldmann.
Nach den Worten Vormanns kann von der Vereinbarung eine Signalwirkung für andere Chemie- und Industrieparks in Deutschland ausgehen, die in Bezug auf die städtebauliche Entwicklung im unmittelbaren Umfeld vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
Wirtschaftsdezernent Markus Frank würdigt die Vereinbarung als Meilenstein städtischer Industriepolitik: „Gerade unsere Industrieparks sind ein wichtiger Wachstumstreiber mit weltweiter Vernetzung mit Zulieferern der Branche und des Maschinen- und Anlagenbaus, aber auch mit internationalen Dienstleistern. Sie brauchen langfristige Planungssicherheit für die dort ansässigen Chemie- und Pharmaunternehmen.“
Wegweisend und Chance für Wohngebiete
„Die Inhalte der Vereinbarung sind sowohl mit dem Regierungspräsidium Darmstadt als Immissionsschutzbehörde als auch mit dem Land Hessen abgestimmt“, berichtet Planungsdezernent Josef. „Die Vereinbarung ist wegweisend und wird sich voraussichtlich auf die Neufassung der hessischen Bauordnung sowie die geplante Technische Anleitung Abstand des Bundes auswirken und könnte als Mustervereinbarung der deutschen chemischen Industrie genutzt werden. Für uns ist es eine große Chance, insbesondere im Frankfurter Westen endlich neue Baugebiete zu entwickeln und auch Griesheim und Fechenheim neue Perspektiven geben zu können. Die Einschränkungen innerhalb des 500-Meter-Kordons nehmen wir gerne hin, denn die chemische Industrie ist ein Motor der Gewerbeentwicklung.“ kus/hn
Sindlinger Politiker begrüßen die Vereinbarung
Seveso-Richtlinie Pawlik: Nur mit eigener Erschließung – Fribolin: Höchstens 1000 Wohneinheiten
„Ich bin froh, dass endlich Klarheit ist“, sagt der Sindlinger SPD-Stadtverordnete Sieghard Pawlik. Er gehört zu den Befürwortern eines Baugebiets „Sindlingen-West“ westlich der Straße zur Internationalen Schule.
In der Vereinbarung von Stadt und Industriepark zur Seveso-Richtlinie sieht er einen wichtigen Schritt hin zu seiner Verwirklichung. „Das ist eine Chance für die Entwicklung Sindlingens und den Bau vieler und vor allem geförderter Wohnungen“, sagt er. Auch die „Angebotsstrukturen für den Einkauf im Sindlinger Raum“ könnten dadurch „deutlich verbessert und attraktiver werden.“ Pawlik fordert, nun umgehend den Bebauungsplanentwurf „vom Kopf auf die Füße“ zu stellen. Darin seien noch die Verlagerung der Sportplätze und Kleingärten sowie die Erschließung über den beschrankten Bahnübergang enthalten. „Das geht nicht“, sagt Pawlik: „Ohne eine eigene Erschließung wird dort nichts zu verantworten sein“. Er will beantragen, dass der Magistrat die Planung überarbeiten und Lösungen für die Zufahrt finden soll. „Ein Anschluss an das öffentliche Straßensystem würde nicht nur die in der bisherigen Planung enthaltene zusätzliche Verkehrsbelastung für die Ferdinand-Hofmann-Siedlung verhindern, sondern auch den jetzigen Durchgangsverkehr von und zur Internationalen Schule vermeiden und damit zu einer spürbaren Verkehrsberuhigung in der Siedlung führen“, erklärt Pawlik. Auch die Sindlinger CDU begrüßt die Vereinbarung. Damit werde dem „dringend erforderlichen Bau neuer Wohnungen wie auch den Interessen des Industrieparks beim Erhalt und der Neuschaffung von Arbeitsplätzen Rechnung“ getragen, schreibt Vorsitzender Albrecht Fribolin in einer Mitteilung.
Unverändert bleibe aber die Forderung der CDU Sindlingen, das geplante Bauvolumen von 2000 auf 1000 Wohneinheiten zu reduzieren. Das entspräche immer noch einem Zuwachs von 22 Prozent, bezogen auf die bisherige Einwohnerzahl.
Durch diese Reduktion könnten ökologisch wertvolle Ackerflächen für die Sindlinger Landwirtschaft erhalten bleiben. Einbezogen werden sollten in diese Zahl auch andere potentielle Sindlinger Baugebiete wie zum Beispiel Sindlingen-Süd/Imkerweg.
Ein solches Vorgehen entspreche der CDU-Forderung nach organischem Wachstum und einer behutsamen und maßvollen Weiterentwicklung des Stadtteils unter Berücksichtigung gewachsener Strukturen. „Unverändert gültig ist auch die Forderung der Sindlinger CDU, in den Planungen auf die Umsetzung eines ausgewogenen Verhältnisses von gefördertem und privatem Wohnungsbau zu achten und Bau-Gigantismus zu vermeiden“, erklärt Albrecht Fribolin: „Eine Ghetto-Bebauung mit allen damit verbundenen sozialen Komplikationen lehnen wir grundsätzlich ab.“
Basar im Gemeindehaus
Am Samstag, 21. April, veranstalten die Eltern des evangelischen Kindergartens von 14 bis 16.30 einen Basar für (gebrauchte) Kinderkleidung und Spielzeug.
Als Veranstaltungsort hat sich das evangelische Gemeindehaus in der Sindlinger Bahnstraße 44 bewährt, deshalb findet der Basar einmal mehr dort statt. Mit einer breiten Auswahl an selbstgebackenem Kuchen und Kaffee wird für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Alle Kuchen können natürlich auch mitgenommen werden, teilen die Veranstalter mit. Verkaufstische können über die Mailadresse ev.kiga-basar@gmx.de bestellt werden. Die Standgebühren je Tisch betragen zehn Euro oder fünf Euro plus einen selbstgebackenen Kuchen. Der Erlös des Basars kommt den Kindern des Kindergartens zugute.
Karriere in der Chemie
Industriepark Höchst Job-Multiversum
Der Industriepark Höchst ist einer der größten Chemie- und Pharmastandorte Europas. Bei der Karrieremesse „Job-Multiversum“ am Donnerstag, 24. Mai, gibt es Einblicke. Neben einer Rundfahrt durch den Industriepark bietet das Job-Multiversum eine „klassische“ Karrieremesse, bei der sich fünf Unternehmen – das Pflanzenschutzunternehmen Bayer mit der Division CropScience, der Schweizer Spezialchemikalienhersteller Clariant, der Industrieparkbetreiber Infraserv Höchst, das japanische Chemieunternehmen Kuraray und das französische Gesundheitsunternehmen Sanofi – vorstellen. Die Messe richtet sich vor allem an Studierende, Doktoranden, Hochschul-Absolventen sowie Berufstätige aus naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen. Einblicke erhalten sie insbesondere bei Führungen durch Forschungs- und Produktionsbetriebe, die sie aus einem abwechslungsreichen Programm auswählen können. Insgesamt werden zwölf Führungen angeboten. An den Messeständen erhalten die Teilnehmer umfangreiche Informationen zu Karrieremöglichkeiten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Interessierte können sich auf der Internetseite www.jobmultiversum.de. Informieren und anmelden. simobla
Rat und Hilfe
In den Räumen des Frankfurter Verbandes, Edenkobener Straße 20a, hält der VdK-Ortsverband am Freitag, 6., und Freitag, 20. April, Informationssprechstunden ab. Jeweils von 16 bis 18 Uhr finden Ratsuchende Unterstützung bei Fragen zum Schwerbehindertenrecht und bei Kur- und Wohngeldanträgen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Ins Fürstenlager
Ein Busunternehmen bietet den Mitgliedern des VdK und allen Interessierten am Montag, 16. April, eine Halbtagesfahrt nach Bensheim-Auerbach zum Fürstenlager an. Abfahrt ist um 12.30 Uhr am Richard-Weidlich-Platz und um 12.35 Uhr an der Haltestelle Westenberger Straße, Richtung Friedhof (vor Bäckerei Schäfer). Auf der Rückfahrt wird gegen 17 Uhr ein Stopp zum Abendessen eingelegt. Ankunft in Sindlingen soll gegen 20 Uhr sein. Renate Fröhlich nimmt Anmeldungen unter der Nummer 37 12 93 bis zum 9. April an. Die Fahrt kostet 13 Euro.
Von Nied nach Höchst
Von Nied nach Höchst führt die gemeinsame Monatswanderung von Touristenclub und VdK Sindlingen am Sonntag, 29. April. Abfahrt ist um 10.16 Uhr an der Haltestelle Westenberger Straße, Richtung Höchst (vor Rewe) mit dem 54-er Bus. Wer weiter im Norden wohnt, kann um 10.19 Uhr an der Haltestelle Sindlinger Bahnhof zusteigen. Organsiator Bruno Ohlwein bittet um Anmeldung bis zum 23. April unter der Nummer 37 32 67.
Offene Türen im Jugendclub
„Willkommen im Jugendclub Sindlingen“ heißt es am Mittwoch, 9. Mai, ab 15 Uhr in der Okrifteler Straße 13. An diesem Tag öffnet der Jugendclub Sindlingen des evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit seine Türen für Groß, Klein, Jung und Alt. Es wird Musik geben, Kaffee und Waffeln, „Let´s Dance“ für Kinder und Jugendliche sowie Billard und Tischtennis. Im Jugendclub im ehemaligen „Frankfurter Hof“ sind alle herzlich willkommen. Weitere Informationen gibt es im Jugendclub oder unter der Telefonnummer: 069 36 40 80 42. simobla
Irland am Main
Karnevalverein St. Patrick‘s Day
„Wir freuen uns aufs hausgemachte Essen“ – „Beef and Guinness oder Irish Stew, beides ist sehr gut“ – „Schön, mal was anderes“ – Die Gäste aus Unterliederbach sind voll des Lobes für den St. Patrick’s Day, den der Sindlinger Karnevalverein am Originaltag des irischen Heiligen (17. März) ausrichtete. Elferpräsident und Küchenchef Peter Thalau hatte wie in den Vorjahren leckere Speisen vorbereitet, das Vereinsheim-Team um Claus Hoß und Michael Czich für die übrigen Zutaten gesorgt: irisches Bier, irischer Whiskey, irische Musik und farbige Lampen, die alles in ein irisch-grünes Licht hüllten. „Wir sind zum zweiten Mal hier“, sagten die Unterliederbacher Britt Bergen, Alexander und Kornelia Schott, „es gefällt uns gut.“ Zum ersten Mal dabei war Hansjörg Dilthey aus Sindlingen. „Ich habe das Plakat gesehen“, sagt er und fühlt sich gleich ganz heimisch, denn „ich habe irische Wurzeln“. Daneben kann der Karnevalverein auf viele Mitglieder zählen, die den Abend ebenso schätzen wie weitere Sindlinger, die fast jedes Jahr dabei sind, wenn sich das Vereinsheim der Karnevalisten in ein irisches Pub verwandelt.
Kristallball als Tanz im Mai
Kein Tanz in den Mai, aber ein Tanz im Mai ist der Kristallball der Tanzsportabteilung des Turnvereins. Er beginnt am Samstag, 5. Mai, um 20 Uhr im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius. Karten gibt es unter kristallball.sindlingen@gmail.com.
Der Vorstand verjüngt sich
TVS-Hauptversammlung Alle Ämter besetzt
Großes Vertrauen setzen die Mitglieder des Turnvereins in ihren Vorstand. Bei den Neuwahlen wurden alle Kandidaten einstimmig gewählt.
Dabei vollzieht sich allmählich ein Generationswechsel. Michael Sittig bleibt für weitere zwei Jahre Vorsitzender, der bisherige zweite Vorsitzende Hans Brunnhöfer schied aus. Der bisherige dritte Vorsitzende Hagen Herrmann rückte zum Vize auf. Neuer dritter Vorsitzender ist Hans Gumb. Daniel Fribolin arbeitet als neuer Erster Kassierer im geschäftsführenden Vorstand mit. Der bisherige Erste Kassierer Peter Bocklet zog sich als Zweiter Kassierer in die zweite Reihe zurück. Nach dem Ausscheiden von Andreas Rühmkorf rückte der zweite Schriftführer Thorsten Faulstich nun offiziell zum Ersten Schriftführer auf. Neue zweite Schriftführerin ist Renate Ahlers-Zimmermann. Anstelle von Stefan Bocklet versieht nun Ulrike Grohmann die Aufgaben der Kurs- und Sportwartin. Greta Zimmermann bleibt Pressewar-
tin, Beisitzer sind Renate Geißler, Marijana Bocklet, Klaus Mettin und Peter Busch. Ingrid Sittig als Verwalterin des Turnerheims und Aristides Tzikas als Verwalter der Sporthalle gehören dem erweiterten Vorstand an, ebenso Vertreter der Abteilungen.