Category: August

Bischof mischt sich unters Volk

Bischof mischt sich unters Volk

RANZENBRUNNENFEST Georg Bätzing besucht die katholische Gemeinde und feiert mit

Hohen Besuch erwartet die katholische Gemeinde zum Ranzenbrunnenfest am 1. September. Der Limburger Bischof Georg Bätzing wird sich ab 19 Uhr unters Volk mischen. Er soll erleben, wie die Gemeinde in den Ort hineinwirkt und welche Kontakte und Bindungen es zu den Vereinen gibt, sagt Wolfgang Schuhmann. Der Chef-Organisator der katholischen Feste gehört zum Vorbereitungsteam des Vereinsrings für das Stadtteilfest und bereitet den Besuch des Bischofs in Sindlingen vor.

Der ist Teil eines dreitägigen Programms, das den Kirchenmann auch nach Zeilsheim, Unterliederbach, Höchst und Sossenheim führt, also in die neue Großpfarrei St. Margareta. „Jeder Bischof ist dazu verpflichtet, alle seine Pfarreien im Abstand von vier bis sechs Jahren zu besuchen“, sagt Schuhmann. Georg Bätzing bat bei der Vorbereitung darum, nicht das traditionelle Programm mit Vorstellung der einzelnen Gemeindegruppen von der Kita bis zum Seniorenkreis zu durchlaufen, berichtet Sonja Peters vom neuen Familienkreis 2.0. „Er will sehen, wo in seinen Gemeinden Pflanzen wachsen“, sagt sie. Daher bot es sich an, ihn zum Straßenfest in der Huthmacherstraße und auf dem Kirchvorplatz zu bitten. „Weil wir als Teil des Stadtteils so wichtig sind und hineinleben, wird unser Stand in der Mitte sein“, sagt Sonja Peters. Etliche Vereine nutzen die Räume des Gemeindehauses, die katholische Gemeinde ist zudem eine der Wurzeln des Ranzenbrunnenfests. „Ganz am Anfang haben wir sogar noch einen Stand zusammen mit der evangelischen Gemeinde gehabt“, erinnert sich Wolfgang Schuhmann: „Die Evangelischen haben gegrillt und wir haben die Getränke beigesteuert.“

Am Stand sollen weitere „Pflanzen“ vorgestellt werden, die gut gegossen werden und gedeihen, etwa der „Lebendige Adventskalender“ und die Kirchweih mit der Kür des Apfelweinkönigs. „Wir wollen aber auch zeigen, was noch gegossen werden muss“, so Sonja Peters, „zum Beispiel die Ökumene“. Besucher werden aufgerufen, Gießkannen mit den Wünschen für die und an die Gemeinde zu beschriften und für Kinder gibt es eine Pflanzaktion. Der Frauenchor Germania wird den Bischof mit einem Auftritt in der Kirche St. Dionysius begrüßen. Anschließend kann er sich unters Volk mischen, ein Klosterbier beim Familienkreis, einen Apfelwein beim Gesangverein oder einen Kaffee beim Familienkreis 2.0 genießen. Dieser jüngste Ableger der Gemeinde für Familien mit kleineren Kindern ist eine erste, neue Blüte, „ein zartes Pflänzchen, das wachsen kann“, sagt Sonja Peters. Die Mitglieder sind größtenteils selbst Kinder des „alten“ Familienkreises.

Die dreitägige Visite Bätzings beginnt am Freitag, 30. August, um 9 Uhr mit einem Treffen der Kita-Leitungen in der katholischen Kita St. Kilian in Sindlingen. Anschließend sind Besuche im Industriepark und im Zeilsheimer Gemeindehaus St. Bartholomäus geplant sowie der Besuch der Pfarrgemeinderatssitzung ebendort. Am Samstag ab 9 Uhr gibt es Gespräche mit den Pfarrern, einen Besuch in der grünen Kirche im Höchster Stadtpark, Termine in Sossenheim und St. Josef in Höchst, ehe Gemeindereferentin Claudia Lamargese den hohen Gast dort abholt und nach Sindlingen zum Ranzenbrunnenfest bringt. Am Sonntag, 2. September, zelebriert Georg Bätzing den 10-Uhr-Gottesdienst in St. Dionysius. Danach gibt es einen Frühschoppen, bei gutem Wetter auf dem Kirchplatz und bei schlechtem im Gemeindehaus. „Wir rechnen mit 300 bis 350 Besuchern zum Gottesdienst“, sagt Wolfgang Schuhmann und ist froh, „dass wir hier so viele Helfer haben, dass wir das stemmen können.“

Neuer Nähkurs in Nord

Neuer Nähkurs in Nord

Ab sofort gibt es einen neuen Nähkurs in Sindlingen-Nord. Jeden Mittwoch von 9 bis 11.30 Uhr erhalten Nähinteressierte Hilfe beim Anfertigen eigener Näharbeiten. Einzige Voraussetzung ist, dass die Interessierten mit der Nähmaschine umgehen können. Eine Nähmaschine kann gestellt werden. Das Quartiersmanagement organisiert den Kurs in der Albert-Blank-Straße 4. Die Teilnahme kostet nichts, jedoch müssen die Materialien bezahlt werden. Außerdem erhebt das Quartiersmanagement bei der Anmeldung eine Kaution von 20 Euro, die bei regelmäßiger Teilnahme vor den Herbstferien wieder zurückgezahlt wird. Es gibt maximal acht Plätze. Anmeldungen sind telefonisch beim Nachbarschaftsbüro unter der Nummer (069) 37 56 39 720 möglich. 

Für Bernd Müller erfüllt sich ein Traum

Für Bernd Müller erfüllt sich ein Traum

KCR-Triathlon Sechs Sindlinger beim Ironman Frankfurt – Einer wird Europameister

Von Alexander Gleiß

Ein Schwimmstart, der dich atemlos lässt, eine Radstrecke inmitten einer wunderschönen Landschaft und eine Laufstrecke vor Frankfurts Skyline mit tausenden, jubelnden Zuschauern – Dieses Spektakel erlebten sechs Athleten der erst im Januar 2014 gegründeten Triathlonabteilung des KCR-Sindlingen

Sie meldeten sich für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 185 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen des „Ironman Frankfurt“-Wettbewerbs an. Das hieß für sie im Vorfeld, monatelanges Training bei allen Wetterlagen zu absolvieren. Im Winter im Dunkeln mit der Stirnlampe laufen, im Sommer bereits um 5.30 Uhr auf dem Rad, damit man einigermaßen ungestört trainieren kann. 

 Zu einem abschließenden Trainingslager fuhren die Athleten des KCR im Mai an den Attersee im Salzkammergut/Österreich. Hier holten sie sich den letzten Schliff in allen drei Disziplinen. Ob es das Schwimmen im türkisfarbenen Attersee war, das Radfahren in den Höhenlagen des Salzkammergutes oder das Laufen um den See, es brachte alle weiter und sie freuten sich auf den längsten und härtesten Sporttag des Jahres.

Am 8. Juli 2018 war es dann soweit. Bei den meisten klingelte der Wecker bereits um 3.30 Uhr. Ein kurzes, schnelles Frühstück, Beutel nochmals überprüfen, ob auch nichts vergessen wurde, und schon ging es mit dem Auto zum Langener Waldsee. Hier warteten nicht nur die Triathlonräder, die bereits am Vortag eingecheckt wurden, sondern auch tausende Zuschauer, laute, motivierende Musik, viele Freunde, Vereinsmitglieder und Bekannte. Kurzer Check am Rad, Trinkflaschen füllen, Riegel verstauen und schon machten sich die Sportler bereit, den Neopren-Schwimmanzug anzuziehen.

Um 6.30 Uhr stürzten sich die Profis ins Wasser, zwei Minuten später die Profi-Frauen. Um 6.40 Uhr durften die Hobbytriathleten starten. Alle versuchten, gleich eine gute Position zu erreichen und auf der besten Linie zu schwimmen. Nach der Wende an der ersten Boje wurden die Schwimmer durch die aufgehende Sonne geblendet, die sich im Wasser spiegelte und es schwer machte, die richtungsweisenden Bojen zu sehen. Alle KCRler kamen mit kurzen Abständen heil von der Schwimmstrecke an Land. 

Neoprenanzug aus, Radbekleidung an und ab ging es auf die 185 Kilometer lange Radstrecke. Sie führte nach Frankfurt und von dort bis hoch nach Friedberg zum Wendepunkt. Diese Runde mussten die Sportler zwei Mal bewältigen. 

Die Athleten des KCR benötigten für die 185 Kilometer Radstrecke zwischen 5.54 und 6.30 Stunden. Anschließend ging es am Eisernen Steg auf die Laufstrecke. Sie führte in vier Runden à 10,5 Kilometer beidseits des Mains entlang. Gesäumt von tausenden von Zuschauern konnte jeder Athlet des KCR die Ziellinie am Römer überqueren.

Einen ganz besonderen Erfolg erreichte unser „ältester“ Athlet, Bernd Müller. Er errang in seiner Altersklasse M65 den ersten Platz in einer Zeit von 11.57 Stunden, wurde Europameister und qualifizierte sich für die Weltmeisterschaft am 13. Oktober auf Hawaii. Das ist der Traum eines jeden Triathleten.

Unsere weiteren Teilnehmer vom KCR waren Alexander Gleiß in einer Zeit von 11.56 Stunden, Uwe Kleinschmidt in 12.41, Christoph Semsch in 12.51, Rene Mamet in 13.06, Tobias Adner in 13.12 und Michael Reis in 14.09 Stunden. 

Wir vom KCR Sindlingen sind sehr stolz auf unsere Athleten. Wir machen aber nicht nur Ironman. Gerade eine Woche vorher ging Andreas Vierling beim „Extrem Swiss Man“ mit vier Kilometern Schwimmen, 220 Kilometern Radfahren und 44 Kilometern Laufen mit rund 5000 Höhenmetern an den Start. Weiter starteten Janett Welzl und Andreas Vierling bei der Salzkammerguttrophy, Österreichs größtem Mountainbikerennen über Strecken von 120 Kilometer mit 3800 Höhenmetern oder 211 Kilometern mit 7000 Höhenmetern. Auch bei kürzeren Wettkämpfen sind wir am Start. Wer gerne schwimmt, Rad fährt oder auch läuft darf gerne mal bei uns vorbeischauen. Info´s stehen im Internet unter www.kcr-sindlingen.de.

Uwe Kleinschmidt

Uwe Kleinschmidt

Tobias Adner

Tobias Adner

Alexander Gleiß

Alexander Gleiß

Musik und Vorführungen

Musik und Vorführungen

16 Vereine stemmen das Ranzenbrunnenfest am Samstag, 1. September, im alten Sindlinger Ortskern. 

Wie berichtet wurden die Mainwiesen als Veranstaltungsort aufgegeben. Stattdessen feiern die Sindlinger kompakt in der Huthmacherstraße und auf dem Vorplatz von St. Dionysius. Das Programm ist umfangreich. Nachdem die Kirchenglocken zur Eröffnung geläutet haben, begrüßt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, Klaus Mettin, um 15 Uhr die Gäste. Danach spielt die Gruppe „Saxoprise“ am Ranzenbrunnen. Dort tanzt um 16 Uhr die Purzelgarde des Karnevalsvereins, um 16.30 Uhr zeigt die Hinnerhaus-Crew in der Nähe des Brunnens Hip-Hop. Das tut sie auch nochmal um 17 Uhr in der Nähe der Kirche. Um 17.30 Uhr singt der Männerchor Germania, um 18.15 Uhr tritt eine Zumba-Gruppe des Turnvereins auf und um 19 Uhr singt der Frauenchor Germania zur Begrüßung des Bischofs Georg Bätzing in der Kirche. Ein Clown unterhält die Kinder, außerdem bieten die Kindergärten und der Turnverein zwischen 15 und 18 Uhr Spiele auf der Straße vor dem Parkplatz der Kirche an. 

Der Reiterverein richtet das beliebte Ponyreiten für Kinder im Pfarrgarten aus. Auf dem Kirchvorplatz stehen zudem die Hüpfburg der Freiwilligen Feuerwehr und das Kinderkarussell.

Vom Loch in den Knast

Vom Loch in den Knast

Fünf Flüsse Würfelbrüder radeln von Nürnberg nach Regensburg

Sie treffen sich jeden Sonntag zum Frühschoppen im „Loch“, wie die Gaststätte „Mainlust“ in Sindlingen heißt. Und einmal im Jahr machen sie sich zu einer Radtour in Deutschland auf, seit 1996, nun also zum 22. Mal. Und sie bevorzugen Routen entlang von Flüssen, denn da gibt es kaum Steigungen: Main, Weser, Lahn, Ems, Neckar, Jagst, Ruhr, Spree, Mosel, Saar, Rhein und Bodensee haben die radelnden Würfelbrüder bereits erkundet, und so fiel die Wahl in diesem Jahr auf eine Fünf-Flüsse-Rundfahrt von Nürnberg im Frankenland bis nach Regensburg in der Oberpfalz.

Es ging entlang der idyllisch gelegenen Flüsse Pegnitz, Vils, Naab, Donau und Altmühl durch die historischen Städte Nürnberg, Amberg, Kelheim und Regensburg und durch außergewöhnliche Naturlandschaften über vielseitige Radfernwege. Im Grün der weiten Flussauen radelten die Sindlinger durch stille Täler, fernab vom Verkehr. 210 Rad-Kilometer im Herzen Bayerns legten sie zurück.

Einmalig war eine Übernachtung in der Feste Amberg, einem zu einem Hotel umgebauten Gefängnis. Vom „Loch“ in den „Knast“ war die Parole der Würfelbrüder, die die Nacht in Drei- und Vierbett-„Zellen“ aber gut überstanden. 

Gemütlicher ging es in den traditionellen Gasthäusern mit zünftigen Biergärten zu, wo kulinarische Spezialitäten wie „saure Lüngerl“ und „Krustenbraten“ auf die Radler warteten. Und an köstlichem Bier gibt es in Bayern ja wirklich keinen Mangel.

Ein Höhepunkt war der Besuch des berühmten Klosters Weltenburg am Donaudurchbruch, welches mit dem Schiff von Kelheim aus angesteuert wurde. Im schattigen Klostergarten genossen die Sindlinger bei einer traditionellen „Pilgerpfanne“ das dunkle Weltenburger Klosterbier frisch gezapft. Die Rückreise nach fünf erlebnisreichen Tagen machten die Radler in Regionalzügen der Deutschen Bahn, die – entgegen aller sonstigen Erfahrungen – ausgesprochen pünktlich war. Und das Wichtigste: Alle kamen gesund und munter im heimischen Sindlingen an.

Das Fazit auch in diesem Jahr: Radfahren in den Landschaften Deutschlands ist wunderschön und hält fit. Der blauweiße bayerische Himmel und die köstlichen Speisen und Getränke waren die Krönung für die sieben Sindlinger Radfahrfreunde, die sich schon jetzt auf ihre Tour 2019 freuen. FBO

 „Würfelbrüder“ im Knast: (von links) Teddy Kristic, Wolfgang Scheh, Michael Hedtler, am Pranger Wolfgang Schuhmann, Jürgen Peters, Albrecht Fribolin und Willi Stappert.

„Würfelbrüder“ im Knast: (von links) Teddy Kristic, Wolfgang Scheh, Michael Hedtler, am Pranger Wolfgang Schuhmann, Jürgen Peters, Albrecht Fribolin und Willi Stappert.

Guter Service in neuen Räumen

Guter Service in neuen Räumen

Medientechnik – Raoul Wirz ist seit 25 Jahren selbständig – Ab sofort in der Farbenstraße 54

Schön ist es geworden. Der Umzug an die Farbenstraße hat dem Rundfunk- und Fernsehtechniker Raoul Wirz zwar viel Arbeit gemacht, doch das Ergebnis überzeugt. In einem eleganten TV-Studio können Kunden in bequemen Ledersesseln Platz nehmen und sich über die verschiedenen Fernsehapparate informieren. Beispiele zwischen 24 und 65 Zoll Bildschirmgröße stehen rundum an den Wänden. Die passenden TV-Möbel gibt es auf Wunsch gleich dazu und auch diverse Musikgeräte für drahtlose Musikwiedergabe mit passenden drahtlosen Kopfhörern können besichtigt werden.

Die Werkstatt ist durch eine Tür abgetrennt. Ein offener Durchgang führt ins Büro, in dem auch verschiedenstes Zubehör für Radios, Fernseher, Computer, Telefonanlagen und Sicherheitssysteme ausgestellt sind. Fritzboxen, Accessboxen für erweiterten Empfang und DVBT2-Antennen können Kunden gleich mitnehmen. Das Philips-Radio aus den 50-er Jahren jedoch ist unverkäuflich – ein Liebhaberstück, das augenfällig die Entwicklung der letzten 70 Jahre von der Transistortechnik über Module bis hin zur Digitaltechnik verdeutlicht. Raoul Wirz, der als junger Mann die klassische Lehre zum Rundfunk- und Fernsehtechniker absolvierte und 1992 seinen Meister machte, erlebte diese Entwicklung und die Erweiterung des Aufgabengebiets hautnah mit. 

Von Anfang an arbeitete er serviceorientiert. Lieferung, Montage und Programmieren gehören dazu, wenn jemand bei ihm kauft. Das gilt nicht nur für Fernseher, sondern für die gesamte Medientechnik inklusive Internet und Telefonie. Der 52-Jährige richtet den Kunden auf Wunsch komplette Netzwerke ein. Das fängt mit der Installation der modernen, digitalen Satelliten an, reicht über die Computerbuchsen und Switch-Schaltdosen auf dem Dachboden oder im Keller bis hin zur Montage von Bildschirmen und Zusatzgeräten in den Wohnstuben und auch Klingelanlagen. „Der Trend geht ganz klar zum vernetzten Haushalt“, sagt er. Zuletzt ist die Montage und Installation von Sicherheitssystemen wie Überwachungskameras dazu gekommen.

Die schicken neuen Räume sind Raoul Wirz‘ dritte Station in Sindlingen und zugleich der Ort, an dem er am 11. September seine 25-jährige Selbständigkeit feiert. Begonnen hat er 1993 auf 12 Quadratmetern in der Herbert-von-Meister-Straße und vergrößerte sich 1994 mit einem Umzug in die Zehnthofgasse 1. Als die Eigentümer die Räume für sich brauchten, suchte er nach einem neuen Ladengeschäft und fand es im Hinterhof der Farbenstraße 54, einer früheren Wäscherei.

 Nach dem kräftezehrenden Umbau ist er damit sehr zufrieden. „Die Kunden können jetzt direkt vorfahren und parken“, sagt er. Am Service selbst ändert sich nichts. „Ich biete eine umfassende und neutrale, freundliche Beratung an. Ich helfe bei der Bedarfsermittlung und arbeite zuverlässig“, sagt er: „Der Service für die Kunden begründet meine Existenz.“

Um in größerer Ruhe arbeiten zu können, ohne dauernd auf die Uhr schauen zu müssen, hat der Techniker allerdings die Öffnungszeiten des Ladengeschäfts verändert. Dienstags und donnerstags ist er ausschließlich im Außendienst bei den Kunden tätig. An diesen Tagen ist er nur telefonisch über die Rufnummer 37 11 11 erreichbar, von dem aus der Anrufer auf sein Handy weitergeleitet wird. Das Ladengeschäft ist Montags, mittwochs, freitags und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet, montags uns freitags auch von 15 bis 19 Uhr.

Bei Raoul Wirz wird Service groß geschrieben. Sein 25-jähriges Betriebsjubiläum begeht er im September in seinen neuen Räumen an der Farbenstraße 54. Foto: Michael Sittig

Bei Raoul Wirz wird Service groß geschrieben. Sein 25-jähriges Betriebsjubiläum begeht er im September in seinen neuen Räumen an der Farbenstraße 54. Foto: Michael Sittig

Sibyllenbad

Nichts stört die Ruhe

Unterkunft Egerländer Fachwerkhof

Nichts störte die Nachtruhe. Es war für jemanden aus der Stadt, der Verkehrslärm auch nachts kennt, ungewöhnlich still in Neualbenreuth. Und jetzt auch noch der herrliche Duft nach frischem Kuchen am frühen Morgen, ins offene Fenster hereinwehend. Wo gibt es denn so etwas? Na im Gästehaus „Zum Egerländer Fachwerkhof“ in Neualbenreuth. Nicole Rustler, die mit ihrem Ehemann Josef das Gästehaus leitet, steht frühmorgens schon fleißig in der Küche und kreiert die feinsten Torten für ihre Gäste und ihr „Marktplatz-Café“. Vier liebevoll eingerichtete Ferienwohnungen und ein Romantik-Doppelzimmer sind in dem 250 Jahre alten Fachwerkhof untergebracht. Die Auswahl an Kuchen, die uns erwartet, ist ungewöhnlich groß und auch die Herzlichkeit der Familie Reuter sorgt dafür, dass die Urlaubstage im Sibyllenbad in Neualbenreuth nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

Pension-Gästehaus

Zum Egerländer Fachwerkhof

Marktplatz 8

95698 Neualbenreuth

Tel. 09638 939527

www.fachwerkhof-neualbenreuth.de

Nicole Rustler backt feinste Torten für ihr Café.

Nicole Rustler backt feinste Torten für ihr Café.

 

Hochklassige Küche

Altmugler Sonne „Slow Food“ist Trumpf

„Hätten Sie eine Empfehlung für ein gutes Restaurant“? Dann könnte die Antwort lauten: Fahren sie drei Kilometer von Neualbenreuth aus zur „Altmugler Sonne“, einsam gelegen am Fuße des Tillenberges. Kaum zu glauben, hier ein hervorragendes Genießer-Restaurant vorzufinden. Doch Johann Lemberger und seine Frau Silvia haben hier ihre Erfüllung gefunden. Aus dem ehemaligen Haus für die Grenzschutzpolizei machten sie ein außergewöhnliches Restaurant und Hotel. Das Konzept beruht auf den Prinzipien von „Slow Food“, was bedeutet, dass Wert auf Regionalität, Nachhaltigkeit und Fairness gelegt wird.

Im „Wirtshaus“ wird ein gutbürgerliches Drei-Gang-Menu zum Preis von 23 Euro serviert, im „Genießer-Restaurant“ ein weltoffen-bayerisches Vier-Gang-Menü ab 59 Euro pro Person.

Während Silvia Remberger sich aufmerksam um die Gäste im Restaurant kümmert, agiert Johann, der zunächst Kraftfahrzeugmechaniker gelernt hatte und erst später seine Berufung als Koch entdeckte, in der kleinen Küche. Allein seine Bärlauchschaumsuppe mit „Ziegenkäse-Schnittlauch-Eiern“ und geräuchertem Stiftland-Karpfen als Entreé war ein Gedicht. Das Rezept wollen wir unseren Lesern nicht vorenthalten.

Altmugler Sonne

Altmugl 20

95698 Neualbenreuth

www.altmuglersonne.de

Telefon 09638 248

Koch Johann Lemberger. Fotos: Michael Sittig

Koch Johann Lemberger. Fotos: Michael Sittig

Bärlauchschaumsuppe

Bärlauchschaumsuppe mit „Ziegenkäse-Schnittlauch-Eiern“ und geräuchertem Stiftland-Karpfen

Rezept für 4 Personen

Zutaten:

1 EL Olivenöl

1 Zwiebel in Haushaltsgröße

350 g geschälte, rohe Kartoffeln, vorwiegend festkochende Sorte

50 ml  Weißwein, halbtrocken

1,5 L Gemüsebrühe

200 g süße Sahne

30 g frischer Bärlauch

etwas Salz (nach Geschmack)

100 g Ziegenfrischkäse

1 Bund frischer Schnittlauch

1 geräuchertes Karpfenfilet (aus dem Stiftland)

Zubereitung:

Die grob geschnittene Zwiebel im Olivenöl etwas anschwitzen; nun die grob zerschnittenen Kartoffeln zugeben und diese auch etwas Farbe nehmen lassen. Bevor die Zutaten zu braun werden, diese mit dem Weißwein ablöschen (das heißt den Wein in den Topf gießen). Nach einer weiteren Minute die Gemüsebrühe dazu gießen und diesen Ansatz einmal aufkochen lassen; nun die Hitze reduzieren und die zukünftige Suppe leicht dahinköcheln lassen, bis die Kartoffeln auf Gabeldruck zerfallen (sollte nach circa 25 Minuten der Fall sein); jetzt die Sahne zugießen und noch ein weiteres Mal aufkochen lassen. Danach den Topf vom Herd nehmen und diese Mischung in einen Standmixer geben (Achtung: Angaben des Herstellers beachten und Menge eventuell halbieren, um den Mixer nicht zu überfüllen). Mit langsamer Drehzahl beginnen und dann zum Maximum steigern, bis die Suppe homogen ist. Diesen Kartoffelansatz nun wieder in den Topf zurückschütten und beiseite stellen.

Die Suppeneinlage:

Den Schnittlauch waschen, trockentupfen, fein schneiden und in eine Schüssel geben. Aus dem Ziegenfrischkäse kleine Eier formen und diese im Schnittlauch wälzen. Das Karpfenfilet in mundgerechte Stücke zupfen und vor dem Anrichten in den Teller geben.

Anrichten:

Kurz vor dem Servieren der Suppe erwärmen Sie diese noch einmal, geben einen Teil davon wiederum in den Standmixer und pürieren diesen mit dem gewaschenen Bärlauch zu einer grünen Suppe; diesen Teil geben Sie wiederum zum Rest im Topf, verrühren das Ganze, schmecken es mit einer Prise Salz ab und verteilen die Suppe auf die Teller. Als Einlage geben Sie die Frischkäse-Eier hinein. 

Dithmarschen – Gemütlicher Urlaub zwischen Elbe und Eider

Leben im Watt erleben

Dithmarschen – Gemütlicher Urlaub zwischen Elbe und Eider

Von Heide Noll

„Hier sieht man heute schon, wer morgen zu Besuch kommt“, sagen die Dithmarscher. Ungehindert reicht der Blick über das platte Land zwischen Elbe und Eider, über gigantische Kohlfelder, Windräder und Deiche, auf denen Schafe grasen.

Sandstrände und turbulente Badeorte wie in Nordfriesland sucht man hier vergeblich. Die Dithmarscher Nordseeküste besteht aus periodisch trockenfallendem Meeresboden, dem Watt. Sie gehört zum Nationalpark niedersächsisches Wattenmeer und trägt, wie die gesamte niederländische und deutsche Nordseeküste, seit 2009 den Status eines Unesco-Weltnaturerbes.

Dessen Besonderheiten erläutern Wattführer in allen Badeorten bei den regelmäßig angebotenen Wattwanderungen. Im Ort Friedrichskoog-Spitze beispielsweise zeigt Ingrid Austen, Mitglied der Dithmarscher Wattführergemeinschaft, Neugierigen die typischen Watt-Winzlinge Wattwurm und Wattschnecke, Herzmuschel und Strandkrabbe und natürlich die Nordseegarnele – übrigens auch auf allen Speisekarten zu finden und vorzugsweise auf Brötchen oder mit Rührei ein typisches Küstenessen.

Die promovierte Biologin ist fast jede Woche mit Gummistiefeln und Forke unterwegs. Kinder lernen von ihr als „Schlickpiraten“ die Besonderheiten des Wattenmeeres kennen, Erwachsenen erklärt sie bei biologisch-geologisch angelegten Führungen, was es mit Ebbe und Flut auf sich hat, warum das Watt für viele Vögel so wichtig ist und welcher Naturgeist hier lebt: Ekke Nekkepenn. Der mythische Meermann treibt gerne Späßchen. „Ekke Nekkepenn holt sich seine Opfer“, versichert Inge Austen, wenn ein Gummistiefel im Schlamm stecken bleibt oder ein Wattwanderer im Matsch ausrutscht.

 Für die Speisefische der Nordsee ist das Watt die Kinderstube. Einzelheiten dazu erfahren Interessierte im „Multimar Wattforum“ in Tönning. Dort lassen sich die Meerestiere und -pflanzen bequem in Aquarien betrachten. Das ist ein schönes Ausflugsziel bei schlechtem Wetter. Auch den „Big Five“, den fünf großen Tierarten Schweinswal, Seeadler, europäischer Stör, Seehund und Kegelrobbe sind hier etliche Bilder, Schautafeln, Plastiken und interaktive Bildschirme gewidmet.

Heim für Robben

Heim für Robben

Heim für Robben

In natura lassen sich zwei davon in Friedrichskoog beobachten. In einer Robbenschutzstation werden verlassene Seehundbabys, so genannte Heuler, aufgenommen, aufgepäppelt und nach Möglichkeit wieder in die See entlassen. Tiere, die das nicht schaffen, finden in der Station ein dauerhaftes Zuhause. Juris und Nemirseta sind solche Tiere. Die Kegelrobben sowie fünf Seehunde leben in den Becken der Station und locken täglich zu den Fütterungszeiten Neugierige an, die die eleganten Schwimmer mit den großen Augen aus der Nähe sehen wollen.

Wattführung mit Ingrid Austen

Wattführung mit Ingrid Austen

Die große Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel, das Eider-Sperrwerk, der größte Marktplatz Deutschlands in der Kreisstadt Heide und der „Dithmarscher Gänsemarkt“ in Gudendorf sind ebenfalls beliebte Ausflugsziele von Dithmarschen-Urlaubern. Kurios ist das Kohlmuseum „Kohlosseum“. In der früheren Sauerkrautfabrik dreht sich alles um die verschiedenen Krautvarianten.

Kohlgerichte finden sich im September während der Dithmarscher Kohltage (18. bis 23. September 2018) auf vielen Speisekarten. Eine andere regionale Spezialität hat ihren großen Tag am 20. April. Am „Weltmehlbeuteltag“ servieren Restaurants den Serviettenkloß mit geräuchertem Schweinenacken und Kirschsoße.

 Die enge Verzahnung von Nordsee, Küstenlinie und Hinterland bündelt sich im Slogan „Meer-Küst-Land“ der lokalen Touristiker. Der Übergang ist fließend, Schwimmen schwierig; selbst bei Flut müssen Badefreunde etliche hundert Meter weit in Richtung offene See laufen, bis ihnen das Wasser auch nur bis über die Knie reicht. Das Strandleben dagegen ist wunderbar entspannt und dank der vielen Strandkörbe auch bei starkem Wind angenehm. Wenn dann noch die Sonne scheint und der Blick weit über Wasser oder Watt und ganz viel Himmel streicht, ist der Alltag ganz weit weg.

Nützliche Netz-Adressen:

www.friedrichskoog.de

www.watterleben.de

nationalpark-wattenmeer.de

seehundstation-friedrichskoog.de

Entschleunigung im Takt der Schritte

Entschleunigung im Takt der Schritte

Lahnwanderweg Sindlinger Wandergruppe genießt eine Fülle von Eindrücken auf dem zweiten Teil der Tour

Von Werner von Swietochowski

Einen Kilometer gehen, fast 1500 Schritte in knapp 15 Minuten. Im Auto huschen Eindrücke vorbei und ein Kilometer schrumpft zusammen. Beim Wandern wirkt eine Fülle von Impressionen auf die Sinne.

Überschwänglich blühen die Apfelbäume auf den Streuobstwiesen; es wird viel Apfelwein geben. An den Feldrändern leuchten die weißen Blüten der Schlehen, übergroße Löwenzahnblüten überziehen den Wegesrand und die freien Flächen. Butterblumen setzen zarte Akzente in Gelb. Das frische Grün der Buchen ist eine belebende Kulisse des Frühlings, die die fünf Wanderer die ganze Zeit begleitet. 

Die Gruppe ist im Laufe der Jahre geschrumpft. Ingrid, Anne, Ursula, Thomas und Werner sind mit von der Partie, Michael sorgt für die Logistik und bringt das Gepäck zum nächsten Etappenort. Er und Ingrid haben die Tour auch vorbereitet.

Es ist Ende April. Längst müsste sich der Kuckuck gemeldet haben. Er lässt nicht lange auf sich warten: Kuckuck, Kuckkuck ruft’s aus dem Wald … Die ersten Schwalben sausen über den Himmel, noch relativ niedrig, denn die mäßig warme Luft hält die Insekten in Bodennähe.

Der Blick schweift bis zum Großen Feldberg

Ein Specht zetert im tiefen Wald und wenig später hackt er auf einen Stamm ein. Einzelne Falter tänzeln von Blüte zu Blüte. Weit schweift der Blick auf der ausgedehnten Hochfläche des früheren Truppenübungsplatzes hinter Wetzlar, wo schon die preußischen Kanoniere ihre Geschütze in Stellung brachten. Das da hinten, sicher bald 50 Kilometer Luftlinie entfernt, der Buckel mit dem Turm und den Masten, das kann nur der Große Feldberg sein. 

Ein steifer und kühler Wind stemmt sich von Westen den Wanderern entgegen. Da unten, wegen der das Ufer begleitenden Baumreihen nur zu vermuten: der Lauf des Flusses. Man muss genau hinschauen, um ihn zu erkennen. Auf dem Weg von Lollar, wo die Tour begann, ging es über Krofdorf-Gleiberg, Wetzlar, Braunfels, Weilburg Aumenau und Limburg bis nach Balduinstein. Nicht nur die Natur, die zwischen Weilburg-Kubach und Aumenau wegen vieler gefällter, aber noch nicht weggeräumter Bäume in einem engen Tal den Wanderern stark zu schaffen machte, auch die Burgen und alten Orte und Städte zogen die Gruppe in ihren Bann. 

Fachwerk, eine Feste und der Wetzlarer Dom

Die hoch oben in Gleiberg über dem Tal thronende Burg und die anderthalb Kilometer auch auf steiler Höhe gebaute Feste Vetzberg sind teilweise gleichzeitig zu sehen. Wetzlar punktet mit dem Dom, für dessen zweiten Turm es offenbar nicht gereicht hat, mit der alten Steinbrücke und romantischen Uferanlagen.

 Im alten Bilderbuchstädtchen Braunsfeld ragt das Schloss hoch über dem Marktplatz auf, in Runkel beherrscht ein wuchtiger Turm die auf dem Felsen über der Lahn gebaute Burg. Limburg glänzt mit seinen zum großen Teil herausgeputzten alten Fachwerkhäusern mit den vielen Figuren und Zierschnitzereien, die Residenzstadt Weilburg mit dem gepflegten Schloss und seinen Gartenanlagen über dem Fluss. 

Wenn man so im Schnitt mit Pausen dreieinhalb bis vier Kilometer in der Stunde zurücklegt, erlebt man im Einklang mit Natur und Kultur eine Entschleunigung gegenüber dem Alltagstempo. Im Kopf spielt sich nicht viel ab. Im Takt der Schritte wird es ruhig im Oberstübchen und man wird selbst zu einem Teil der umgebenden Natur. So werden 136 Kilometer zu einem Erlebnisband, das einen mit jedem Schritt bereichert. Es stimmt: Das Wandern ist (nicht nur) des Müllers Lust …

Immer an der Lahn entlang liefen (von links) Ursula, Thomas, Anne, Werner und Ingrid. Foto: Michael Sittig

Immer an der Lahn entlang liefen (von links) Ursula, Thomas, Anne, Werner und Ingrid. Foto: Michael Sittig

Facettenreich und gemütlich: Der Weg in Etappen

Facettenreich ist die Landschaft, die der Lahnwanderweg auf seinen rund 290 Kilometern von der Lahnquelle bis zur Mündung durchstreift. Im eigenen Wandertempo unterwegs bieten sich viele Möglichkeiten, die Seele baumeln zu lassen. Die einen mögen lieber die verwunschene Landschaft an der Quelle und im oberen Lahntal, die anderen die größere Weite der Auenlandschaften im mittleren; das wildromantische untere Lahntal, wo sich der Fluss im tief eingeschnittenen Tal entlangschlängelt, hat seine eigenen Fans. Auf dem Lahnwanderweg geht es mal am Fluss und oft etwas mehr auf den Höhen entlang. Die wenigen Klettersteigpassagen sind gut gesichert und die Etappen so gewählt, dass der Stress zurückbleibt. Und wer über Schauen und Genießen die Zeit vergessen hat, findet meist nicht weit entfernt einen Bahnhof, um ans Etappenziel zu gelangen. Facettenreich sind auch die Dörfer, Städte, Burgen und Schlösser am Lahnwanderweg. Für Unternehmungslustige eignet sich das Abendprogramm der Lahntal-Städte optimal. 

Gesamtlänge: Lahnquelle – Niederlahnstein 290,0 km 

1 Lahnquelle-Feudingen 13,1 km 

2 Feudingen – Bad Laasphe 16,6 km 

3 Bad Laasphe – Biedenkopf 17,6 km 

4 Biedenkopf – Buchenau 12,6 m 

5 Buchenau – Caldern 12,9 km 

6 Caldern – Marburg 16,3 km 

7 Marburg – Fronhausen 24,4 km 

8 Fronhausen – Lollar 11,9 km 

9 Lollar – Rodheim-Bieber 21,2 km 

Zuweg Gießen: Gießen – Rodheim-Bieber 6,9 km 

10 Rodheim-Bieber – Wetzlar 16,2 km 

11 Wetzlar – Braunfels 13,0 km 

12 Braunfels – Weilburg 18,0 km 

13 Weilburg – Aumenau 18,9 km 

14 Aumenau – Villmar 12,9 km 

15 Villmar – Limburg 13,5 km 

16 Limburg – Balduinstein 13,6 km 

17 Balduinstein – Obernhof 18,7 km 

18 Obernhof – Bad Ems 19,0 km 

19 Bad Ems – Niederlahnstein 16,0 km

Blumen-Neder: Blumen für jeden Anlass

Blumen für jeden Anlass

Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: Blumen-Neder

Ein Blickfang ist das Blumengeschäft Neder in der Sindlinger Bahnstraße 115. Blumenampeln, Gestecke und Blühpflanzen für den Balkonkasten daheim ziehen die Blicke in der sonst eher tristen Straße magisch an. Ein bunter Farbtupfer oberhalb der Bahnunterführung.

Diese Unterführung ist übrigens schuld daran, dass Firmengründer Anton Neder an die heutige Betriebsstätte umzog. Der gelernte Gärtner machte sich 1960 mit Blumenzucht und -verkauf selbständig. Sein Geschäft und seine Gewächshäuser lagen dort, wo die Zufahrt zur Südseite des S-Bahnhofs verläuft. Als diese Straße 1978 gebaut wurde, wich er an die heutige Adresse in den Neubau direkt an der Bahnstraße aus.

Die Bahnunterführung war dabei kein Problem. Es gab noch jede Menge Laufkundschaft. „Damals gingen noch viele Rotfabriker hier vorbei“, sagt Inhaberin Andrea Neder, in der Nachbarschaft fanden sich noch mehr Lokale und Geschäfte. Als Jüngstes von drei Kindern der Familie teilte Andrea Neder die Liebe des Vaters zur Floristik. Sie ergriff diesen Beruf, lernte aber nicht im eigenen Betrieb, sondern in einem Blumengeschäft in Eschborn. Nach der Ausbildung arbeitete sie ab 1982 zusammen mit den Eltern in Sindlingen, 1992 übernahm sie den Betrieb. „Damals war alles noch leichter“, sagt sie. Nicht nur wegen der belebteren Straße. 

Generell waren Blumen stärker gefragt. Seien es Hochzeiten oder Beerdigungen, Konfirmations- oder Kommunionfeiern, Taufen, Ehejubiläen oder Tage wie der 1. September, früher traditionell Beginn eines Lehrjahres und damit für viele Menschen später Tag ihres Dienstjubiläums: hübsche Sträuße, prächtige Buketts, liebevoll gestaltete Kränze oder Gestecke gehörten einfach dazu. Nicht nur Kunden aus Sindlingen schätzen die Arrangements, die Andrea Neder mit ihren Mitarbeiterinnen Regina Schwab und Anne-Katrin Römisch passend zu jedem Anlass gestaltet. Ganz egal, ob es eine kleine Aufmerksamkeit für wenig Geld oder ein üppiges Blumenpräsent sein soll: „Wir beraten gern und sind Ansprechpartnerinnen für jeden Anlass“, betonen die Floristinnen.

Beste Ware, frisch und fair gehandelt

Die größte Auswahl an Blumen ist naturgemäß zwischen Frühling und Herbst gegeben. Von den ersten Tulpen über die Rosen zum Valentinstag, den klassischen Blumenstrauß zum Muttertag und die vielen Balkonblumen und Stauden während der Sommermonate bis hin zur bunten Pracht der Herbstblumen achtet Andrea Neder stets darauf, nur beste Ware anzubieten. Bis zu fünfmal in der Woche fährt sie zum Blumengroßmarkt. „Frische ist wichtig, und ich achte sehr auf Qualität“, betont sie, damit die Sträuße und Gestecke ihren Empfängern möglichst lange Freude machen.

Im Winter stehen deutlich weniger Blumen im Laden. Sie stammen dann aus Ecuador, Israel, Spanien oder Holland, wobei Andrea Neder möglichst fair gehandelte Blumen erwirbt. Thematischer Schwerpunkt sind im November/Dezember Grab- und Adventsgestecke. Traditionell lädt Blumen-Neder am Sonntag vor dem ersten Advent zur Adventsausstellung ein. Die fertig geschmückten Kränze und Gestecke können entweder direkt gekauft oder bestellt werden. „Wir liefern auch aus“, sagt Andrea Neder, und zwar das ganze Jahr über. Das gilt auch für den Fleurop-Service, den sie anbietet.

Um immer die aktuellen Trends bedienen zu können, besucht die Inhaberin regelmäßig Messen und informiert sich über Fachzeitschriften. Zur Zeit beobachtet sie gerade eine Abkehr von den engen, dicht gebundenen und eher kurzen Sträußen und Hinwendung zu längeren, lockerer gebundenen Varianten, wie sie früher üblich waren.

Die Floristinnen Andrea Neder (rechts) und Regina Schwab sowie Kollegin Anne-Katrin Römisch versorgen die Sindlinger mit wunderbaren Blütenarrangements. Foto: Michael Sittig

Die Floristinnen Andrea Neder (rechts) und Regina Schwab sowie Kollegin Anne-Katrin Römisch versorgen die Sindlinger mit wunderbaren Blütenarrangements. Foto: Michael Sittig