Okt.
1

SPD: Im Schloss und auf dem Wurstmarkt

SPD Sindlingen

Im Schloss und auf dem Wurstmarkt

Ausflug mit Politik, Sport und Kultur in Theorie und Praxis

„Auf, ihr deutschen Männer und Jünglinge jedes Standes, welche der heilige Funke des Vaterlandes und der Freiheit die Brust durchglüht, strömt herbei!“
So wie im Jahre 1832 etwa 30.000 Menschen aus verschiedenen europäischen Nationen dieser Einladung gefolgt sind, starteten an einem Samstag im September 48 Mitfahrer aus Sindlingen und Zeilsheim gen Hambacher Schloss. Mit leichter Verspätung zwar, da der nagelneue Bus noch an Kinderkrankheiten litt (ja, ja, die zunehmende Elektronik in den Fahrzeugen), jedoch insgesamt gutgelaunt.
Nach eineinhalb Stunden kam das oberhalb von Neustadt an der Weinstraße gelegene Schloss in Sicht. Der Ortsvereinsvorsitzende der Sindlinger SPD, Patrick Hübner, gab den Teilnehmern im Bus eine kleine Einführung in dessen Geschichte. Das Hambacher Schloss gilt seit dem gleichnamigen Fest von 1832 als Wiege der deutschen Demokratie. Unter den Eindrücken der Französischen Revolution und des in den französisch besetzten Teilen Deutschlands gültigen napoleonischen Code Civil war es eine der ersten Großkundgebungen für die Einführung demokratischer Werte wie Meinungs- und Pressefreiheit. Darüber hinaus kann es als Geburtsstätte der schwarz-rot-goldenen Fahne bezeichnet werden. Deren Ursprung liegt in den Befreiungskriegen, als sich das sogenannte Lützowsche Freikorps vornehmlich aus Studenten aus dem ganzen Reich gebildet hatte. Um eine Einheit der unterschiedlichen Uniformen zu schaffen, wurden diese kurzerhand schwarz eingefärbt. Hinzu kamen goldene (messingfarbene) Knöpfe sowie das Rot als Abzeichenfarbe für Aufschläge und Vorstöße: Aus der Schwärze (schwarz) der Knechtschaft durch blutige (rot) Schlachten ans goldene (gold) Licht der Freiheit.
Die „Ur-Fahne“, die Johann Philipp Abresch mit der Aufschrift Deutsche Wiedergeburt gefertigt hatte, kann heute noch in der Ausstellung des Schlosses bewundert werden.
Nach dem Besuch des Schlosses brachte der Bus die Ausflügler über ein Stück der pfälzischen Weinstraße weiter nach Bad Dürkheim. Dort wartete das weltgrößte Weinfest, der „Dürkheimer Worschdmarkt“. In drei Weinzelten mit Live-Musik oder – etwas gemütlicher – bei einem der insgesamt 24 Winzer des Weindorfes eröffnete sich die Möglichkeit zum ausgiebigen Mittagessen bei einem guten Pfälzer Schoppen. Anschließend bummelten die Mitreisenden in einzelnen Grüppchen über den Wurstmarkt, der in puncto Größe, Angebot und Feierwut als gelungenes Mittelding zwischen Frankfurter Dippemess und Münchener Oktoberfest bezeichnet werden kann.
Am Nachmittag lud Genosse Wolfram Kremer, eloquenter Schauspieler und Regisseur, die Teilnehmer zu einer römischen Villa in den Weinbergen der Umgebung ein. Hier referierte er über die pfälzische Weinkultur und garnierte seinen Vortrag mit zahlreichen interessanten wie lustigen Anekdoten, außerdem mit Weintrauben von den Rebstöcken zum Probieren. „So, un nu gugge mer uns aa, was aus dene Träubscher leggeres wern kann“, sprach er zum Abschluss und zurück ging’s auf den „Worschdmarkt“.
Manche schlenderten noch durch das 333 Meter lange Gradierwerk und atmeten tief die erholsame, durch Salzwasser angereicherten Luft. Um 19 Uhr, eine Stunde später als der ursprünglich vorgesehene Abfahrtstermin, aber demokratisch abgestimmt – und wo als zu Füßen des Hambacher Schloss könnte ein solcher Mehrheitsbeschluss besser herbeigeführt werden? – war allgemeiner Aufbruch. Ein ereignisreicher Tag neigte sich dem Ende zu. Es gab einen sportlichen (der Aufstieg zum Schloss), einen politischen (die Führung durch die Ausstellung im Schloss) sowie zwei kulturelle Teile in Theorie (Weinberg) und Praxis (Weinglas). Und alle kamen darin überein, dass dieser Tag sich gelohnt hatte. Die SPD dankt allen Mitfahrern, dass sie diese seit vielen Jahren erste Busfahrt des Ortsvereins zu einem solch tollen Erlebnis gemacht haben und verspricht schon für das nächste Jahr einen neuen Ausflug. spd

Sportlich: der steile Aufstieg zum Hambacher Schloss.

Sportlich: der steile Aufstieg zum Hambacher Schloss.


Okt.
1

Ranzenbrunnenfest: Schön war’s

Ein schönes Fest
„Hervorragendes Wetter, tolle Angebote, viele Besucher. Für alle war etwas dabei“, freut sich Andreas Rühmkorf, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov), über den Verlauf des Ranzenbrunnenfests. Insbesondere die Kinder kamen auf ihre Kosten. „Die Angebote von TVS, Reiterverein, Kanuclub und Jugendabteilung der freiwilligen Feuerwehr kamen sehr gut an“, hat Rühmkorf erfahren. Auch in der Huthmacherstraße waren bis zuletzt die Stände und Sitzplätze voll belegt. „Ich bin sehr zufrieden mit dem gesamten Ablauf. Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Helfer, die dies mit ermöglicht haben. Es war ein sehr schönes Stadtteilfest“, bilanziert der Vorsitzende. Nach dem Fest ist vor dem Fest. Im Vereinsring haben die Planungen für für den Weihnachtsmarkt am ersten Advent (30. November) bereits begonnen.


Okt.
1

Fast alle Sindlinger lassen beim Obsthof Werner pressen

Fast alle Sindlinger lassen beim Obsthof Werner pressen

Ein Kelter-Profi ist Markus Werner. Der Besitzer des gleichnamigen Obsthofs an der Okrifteler Straße presst nicht nur die Äpfel fast aller Sindlinger Hauskelterer, sondern auch solche von seinen eigenen Bäumen. Das Ergebnis wird unterschiedlich bewertet. „Ich nehme keine Streuobst-Äpfel, deshalb schmeckt mein Apfelwein milder als andere“, sagt er.
Die Apfelernte dieses Jahres sei von der Menge her sehr gut, erklärt der Obstbauer. Der Absatz jedoch gestalte sich schwierig. Aufgrund des europäischen Embargos gegen Rußland sei für polnische Apfelanbauer der Absatzmarkt weggebrochen. Sie überschwemmten nun den deutschen Markt. Großkeltereien würden kaum mehr als die Lieferkosten bezahlen. Deutsche Erzeuger bleiben auf ihren Kelteräpfeln sitzen. Werner selbst ist nicht so stark betroffen, weil er kaum an Großkeltereien liefert. Er lebt vor allem vom Direktverkauf auf Wochenmärkten, im Ladengeschäft am Richard-Weidlich-Platz und im Hofladen. Dort bekommen die Kunden nicht nur Äpfel und andere Früchte, sondern auch Säfte, Apfelwein, Apfelchips, Gelees und vieles mehr aus eigener Herstellung. Trotzdem wird es Markus Werner dieses Jahr etliche Äpfel an den Bäumen hängen lassen. Angesichts der niedrigen Preise wäre das Pflücken zu teuer.
Für die Selbstkelterer gilt diese Einschränkung nicht. Von Kleinstmengen wie ein, zwei Zentnern bis hin zu 1,6 Tonnen Äpfeln bringen sie ihre Ernte zum Obsthof. Markus Werner und seine Helfer füllen das Obst kistenweise in eine Apfel-Waschanlage. Von dort werden sie automatisch in einen Häcksler und dann in die Presse weitergeleitet. Verschieden große Walzen üben zunehmend Druck auf die Fruchtstückchen aus, bis nur noch trockener Trester übrig bleibt. Den Saft füllt Werner in Behälter, die die Besitzer der Äpfel dann abholen. Zuhause füllen sie den Most in ihre Gärballons. Einige setzen Gärhefe zu, andere nicht – da scheiden sich die Geister. hn

Alles Apfel! Bei Obstbauer Markus Werner fließt in diesen Tagen der Most in Strömen aus der Presse.

Alles Apfel! Bei Obstbauer Markus Werner fließt in diesen Tagen der Most in Strömen aus der Presse.


Okt.
1

Katholische Gemeinde: „Ebbelwörmscher“ auf dem Vormarsch

Katholische Gemeinde

„Ebbelwörmscher“ auf dem Vormarsch

Drei Männer lernen keltern, um 2015 beim „Apfelweinkönig“ mitzumischen

Bäumchen rüttel Dich, Bäumchen schüttel Dich, wirf reichlich Äpfel – nicht über mich, aber auf die ausgelegte Plane. Von dort klauben „die Ebbelwörmscher“ die Früchte auf, legen sie in Obstkisten und schleppen sie zum Auto.
„Die Ebbelwörmscher“ sind hoffnungsfrohe Anwärter auf den Titel des Sindlinger Apfelweinkönigs 2015. Peter Busch, Michael und Johannes Sittig waren bislang regelmäßig als Tester dabei, wenn im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius zur Kirchweih eine Apfelweinprobe stattfand. Jedes Jahr stellen Sindlinger dafür selbst gekelterten Apfelwein zur Verfügung. Die Besucher probieren und bewerten den Inhalt der anonymisierten Bembel. Am Ende wird König, wer die meisten Punkte bekommt.
Nun also wollen es die drei Herren selbst einmal als Kelterer versuchen. „Die Idee entstand in der Sauna“, verrät Michael Sittig. Ins Schwitzen kamen die „Wörmscher“ aber auch bei der Apfelernte. Dabei wäre das ganze Unterfangen beinahe schon daran gescheitert. Denn das Trio hat weder eigene Apfelbäume noch Behälter, und wie es genau gemacht wird, wissen die Männer auch nicht. „Wir fragen uns bei den Experten durch“, sagt Michael Sittig. Immerhin steht den Neu-Kelterern ein Gewölbekeller für die Reifezeit und Lagerung des „Stöffchens“ zur Verfügung.
Dort gärt nun der werdende Apfelwein vor sich hin. Die Äpfel stammen nicht vom Gelände des Turnvereins, denn als das Trio dort ernten wollte, schüttelten schon andere Aspiranten auf den Apfelweinkönig die Früchte von den dortigen Bäumen. Aber zum Glück kennen sich die Sindlinger untereinander. Einer, der Streuobstwiesen mit etlichen Apfelbäumen in den Wingerten besitzt, erlaubte den Neulingen, sich dort das Obst zu holen. Das taten sie mit viel Einsatz. Die Äpfel brachten sie zum Obsthof Werner zum Keltern. Jürgen Peters, selbst Kelterer und Organisator des „Apfelweinkönigs“, spendierte Glasballons, die die Drei dann reinigten und mit dem Apfelsaft und ein wenig Speierling füllten – ebenfalls eine milde Gabe künftiger Konkurrenten. „Wolfgang Scheh und Markus Krämer hatten noch Speierlingssaft übrig, den haben sie uns geschenkt“, freut sich Michael Sittig über das Sindlinger „Apfelwein-Netzwerk“.
Nun hoffen die „Wörmscher“, dass ihnen die Könner unter den Kelterern auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen und in ihrem Keller ein „goldisch Stöffche“ reift. Die Probe nächstes Jahr wird es an den Tag bringen. hn

Da ist der Wurm drin: der „Ebbelworm“.

Da ist der Wurm drin: der „Ebbelworm“.

Sie alle wandern in die Presse: Für ihren ersten Apfelwein verwenden die „Ebbelwörmscher“ ganz verschiedene Apfelsorten.

Sie alle wandern in die Presse: Für ihren ersten Apfelwein verwenden die „Ebbelwörmscher“ ganz verschiedene Apfelsorten.

Mann im Baum: Johannes Sittig rüttelt kräftig an den Ästen

Mann im Baum: Johannes Sittig rüttelt kräftig an den Ästen

Dem Spender sei Dank: Jürgen Peters hilft den „Ebbelwörmscher“ mit Glasballons aus.

Dem Spender sei Dank: Jürgen Peters hilft den „Ebbelwörmscher“ mit Glasballons aus.

Kraftakt: Peter Busch hievt eine Kiste nach der anderen ins Auto. Fotos: Michael Sittig

Kraftakt: Peter Busch hievt eine Kiste nach der anderen ins Auto. Fotos: Michael Sittig


Okt.
1

Apfelweinkönig 2014

Apfelweinkönig 2014:
Neue Runde im Kampf um die Krone

Am Samstag, 11. Oktober, feiert die katholische Gemeinde Kirchweih. Nach dem Festgottesdienst ab 18 Uhr in St. Dionysius beginnt gegen 19.30 Uhr im benachbarten Gemeindehaus die Apfelweinprobe. Zunächst gibt es deftige Speisen aus der „Frankfurter Stubb“, dann bringen Helfer die nummerierten Bembel herein, verteilen Stimmzettel und los geht`s. Bis Redaktionsschluss hatten sich 13 Kelterer angemeldet (Vorjahr: 17), darunter die Titelverteidiger Stefan Daube und Jörg Peters sowie weitere regelmäßige Teilnehmer wie Harald Fischer, Hasso Hör oder die „Gärfreunde“. Die erfahrenen Kelterer Jochen Dollase (vergangenes Jahr Zweiter) sowie Markus Krämer und Wolfgang Scheh (letztes Mal als Duo Dritter) bilden diesmal eine Dreier-Keltergemeinschaft. Das dürfte eine echte Herausforderung für Nachwuchs wie die „Bembelbube“ André Erbes, Ralf Riemenschneider, Patrick und Simon Stappert sein. Die jungen Leute waren vergangenes Jahr erstmals mit von der Partie. Zwischenzeitlich haben sie mit dem früheren Kartoffelkeller des Traditionshofs Stappert eine geeignete Lagerstätte fürs Stöffche gefunden und sind schon gespannt darauf, wie die Tester das Ergebnis bewerten.
Das gilt auch für zwei neue Teams. Norbert Neder und Rainer Lesniewski sowie Matthias Schmidt und Ralf Teichmann reichen erstmals Proben ihrer Apfelweine ein. „Bäume schneiden, pflücken, keltern – wir hatten die Äpfel selbst in der Hand, das fasziniert mich, und es ist alles Öko“, sagt Teichmann. Die „Wingerthexen“ Renate Ahlers-Zimmermann mit ihren Töchtern Franziska und Greta; die bei ihrem Debüt vergangenes Jahr gleich auf Platz Fünf landeten, sind diesmal nicht vertreten, arbeiten aber schon am Stöffche für die Teilnahme 2015. „Bei den Wingerthexen durfte ich nicht mitmachen“, berichtet Ehemann Peter Busch. Nun bildet er gemeinsam mit Michael und Johannes Sittig die „Ebbelwörmscher“ und tritt nächstes Jahr in Konkurrenz zu seinen Damen. hn


Okt.
1

Harmonika-Orchester: Silberner Dirigentenstab

Harmonika-Orchester

Silberner Dirigentenstab

Musiker danken Manfred Klepper für 25 Jahre

Normalerweise werden Jubiläen groß gefeiert. 25 Jahre als Dirigent bei ein und dem selben Verein, das wäre normalerweise ein großes Fest wert. Allerdings fiel dieses große Ereignis genau in die Sommerferien – und damit in die spielfreie Zeit. Am Montag, 28. August 1989, übernahm Manfred Klepper die musikalische Leitung des Harmonika-Orchesters 1945 Frankfurt/Sindlingen e.V. 25 Jahre später trafen sich die Spieler des ersten Orchesters zu einer kleinen Feier und überraschten ihren musikalischen Leiter mit der Verleihung des silbernen Dirigentenstabes und einer selbstgebastelten Collage.
25 Jahre – eine tolle Zeit mit vielen Konzerten und Konzertreisen, die das Orchester bis nach England geführt haben, bedankten sich die Aktiven. Jedoch hat sich seit dieser Zeit vieles verändert. Das Akkordeon kam aus der Mode.
Dies macht sich vor allem durch die sinkende aktive Mitgliederzahl bemerkbar, berichtet der Verein. Bildeten bei „Amtsantritt“ von Manfred Klepper 12 aktive Spieler das Orchester, ist es heute auf sechs aktive Vereinsmitglieder geschrumpft. Dank der Unterstützung drei befreundeter Gastspieler ist das erste Orchester jedoch immer noch spielfähig und hofft, dies auch noch viele Jahre weiter zu sein. Die Spieler würden sich über jede Unterstützung freuen. Sollten Sie Akkordeon oder Keyboard gespielt haben oder spielen, dann schauen Sie doch montags zwischen 18 und 22 Uhr im Gemeindehaus St. Dionysius in der Huthmacherstraße vorbei. Zu den wöchentlichen Übungsstunden ist jeder willkommen, der Freude am gemeinsamen Musizieren mit dem Akkordeon hat. Dass die Spieler Spaß an ihrem Instrument haben, stellen sie auch in diesem Jahr bei einem Konzert unter Beweis. Es findet wie gewohnt in der evangelischen Kirche Sindlingen statt, und zwar am Sonntag, 9. November, 17 Uhr. simobla

Manfed Klepper dirigiert Simone Polata, Ursula Sinschek, Martina Jakobi. Foto: Michael Sittig

Manfed Klepper dirigiert Simone Polata, Ursula Sinschek, Martina Jakobi.
Foto: Michael Sittig


Okt.
1

Kinder- und Jugendhaus: Schöne Orte, blöde Orte

Kinder- und Jugendhaus

Schöne Orte, blöde Orte

Auf das Familienfest folgen Herbstferienspiele

Etwa 50 Kinder und vielleicht halb so viele Eltern verbrachten einen schönen Nachmittag auf dem Abenteuerspielplatz. Das Kinder- und Jugendhaus und der Abenteuerspielplatz richteten zum Sommerausklang ein „Open Abi-Familienfest“ im Freien aus. Es begann ganz gemütlich mit Grillen, Essen und einer kleinen „Eis-Zeit“. Dabei konnten sich die, die den Platz noch nicht kannten, in aller Ruhe umsehen und mit den Betreuern plaudern. Wer wollte, beteiligte sich an einem Familienquiz oder am Wettnageln. Zusätzlich zeigte Kreativ-Fachfrau Meike Bartelt den Besuchern, wie sie Gürtel und Stirnbänder gestalten und bedrucken können. Höhepunkt des Nachmittags war Kinderliedermacher Helmut Maier. Er sang, musizierte und spielte mit den Kindern das Stück „Berti, der Detektiv“. Ein Gewitterregen unterbrach ihn abrupt. Doch der Künstler ließ sich davon nicht abhalten, ohne elektronische Verstärkung weiterzumachen. Nachdem sich alle unter einem Schutzdach zusammengedrängt hatten, spielte er dort mit der akkustischen Gitare weiter. „Eng, aber gemütlich“, stellte Christina Göhre, Leiterin des Kinder- und Jugendhauses, fest.
Zweifellos gilt der Abenteuerspielplatz den meisten Kindern als „Schöner Ort“. Aber es gibt auch andere. Darum geht es während der Herbstferien. Unter dem Motto „Schöne Orte, blöde Orte“ wollen sich die Betreuer mit den Kindern in Sindlingen umsehen und feststellen, wo es ihnen gefällt und wo nicht. Und mehr noch: Sie wollen überlegen, wie man aus blöden Orten schöne machen kann. „Die Mädchentoilette im Jugendhaus zum Beispiel ist ein ‚blöder Ort’“, sagt Christina Göhre: „Die Mädchen mögen sie nicht. Vielleicht gelingt es uns im Rahmen eines Projekts, sie zu verschönern“, sagt die Leiterin. Die Herbstferienspiele gehen vom 20. bis 23. und 28. bis 31. Oktober, am ersten und am letzten Tag sind Ausflüge geplant. Es gibt noch ein paar freie Plätze. Wer sich dafür interessiert, kann sich im Kinder- und Jugendhaus informieren und anmelden: Telefon 37 21 41. hn

Den Nagel auf den Kopf getroffen: Wettnageln auf dem Abenteuerspielplatz.

Den Nagel auf den Kopf getroffen: Wettnageln auf dem Abenteuerspielplatz.

Kinderliedermacher Helmut Maier.

Kinderliedermacher Helmut Maier.

Mitmachen war angesagt bei den Kinder-Mitmachliedern von Helmut Maier. Fotos: Michael Sittig

Mitmachen war angesagt bei den Kinder-Mitmachliedern von Helmut Maier. Fotos: Michael Sittig


Okt.
1

Katholische Gemeinde: In sechs Tagen um die Welt

Katholische Gemeinden

In sechs Tagen um die Welt

80 Kinder und Jugendliche gingen im Zeltlager auf eine große Reise

Von Alicia Wadenbach

Das Zeltlager 2014 der katholischen Kirchengemeinde St. Dionysius/St. Kilian stand unter dem Motto „In sechs Tagen um die Welt“. Von Medebach im Sauerland reisten wir nach Brasilien, China, Australien, Nordamerika und Ägypten. Eine Woche voller ausgelassener Stimmung sowohl unter den Kindern als auch unter den Betreuern verging wie im Fluge. Durch die vielen Betreuer war es möglich, den Kindern noch zwei zusätzliche Arbeitsgruppen (AGs) anzubieten: die Tanz- und die Foto-AG. Vor allem die Foto-AG schien den Kindern gefallen zu haben.
Technisch waren wir so gut ausgerüstet, dass die Kinder ihre eigene Fotomappe erstellen und mit nach Hause nehmen konnten. Auch die Holz-AG hatte sich dieses Jahr wieder einiges einfallen lassen, zum Beispiel den Bau eines Sarkophags passend zum Land Ägypten, der sich auch bei der Mutprobe als sehr nützliches Requisit erwies. Die Koch- AG sorgte jeden Tag für abwechslungsreiches und landesspezifisches Essen. Unsere Küchenchefs Ingrid, Michael, Klaus, und Walter hielten alles in Ordnung und wussten sogar, wo Zimt in einer bis obenhin vollgestopften Küche zu finden war.
Höhepunkte gab es auch in den anderen AGs, zum Beispiel das Batiken von mitgebrachten T-Shirts in der Bastel-AG oder das Sumo-Ringen in der Spiel- und Sport-AG.
Abends am Lagerfeuer präsentierten die Teilnehmer, was sie Vormittags erarbeitet hatten. Joachim, der Feuerteufel aus der Betreuergruppe, sorgte mit großen Holzkonstruktionen für spektakuläre Lagerfeuer, zu denen die Kinder respektvollen Abstand einnahmen. Nach anfänglichen Sologesängen der Betreuer wurden die Kinder immer mutiger und sangen motiviert und lautstark die traditionellen Lagerfeuersongs. Nach dem Singen folgte die Gruselgeschichte. Wer nicht zuhören wollte, putzte sich schon die Zähne und wartete im Zelt auf den Start der Radiosendung. „Welle Wilma“ sendete über Kabel in jedes Zelt Musik und Interviews. „Special-Guest“ Jeff tauchte auch tagsüber immer wieder auf.
Auch unser Nachmittagsprogramm hatte zahlreiche Höhepunkte. Das Spiel gegen die D-Jugend des FC Medelon war ein sportlicher Erfolg für das Sindlinger Team. Trikots wurden in der Bastel-AG hergestellt. Cheerleader und Schlachtrufe wurden vorbereitet. Damit unsere Gastgeber auch wussten, dass wir kommen, schmetterten 62 Kinder und 20 Betreuer aus vollster Brust Lagerfeuerlieder. Das Spiel haben wir sensationell mit 3:2 für uns entschieden, was die ganze Meute in Euphorie versetzte und noch den ganzen Abend gefeiert wurde. Aber auch das berühmte Flaggenspiel oder Kinder gegen Betreuer-Kicken ließ jeden auf dem Platz strahlen.
Zeit zur Besinnung bot der ökumenische Gottesdienst, zu dem unsere Gemeindereferentin Claudia Lamargese extra anreiste.
Der absolute Höhepunkt war natürlich die Mutprobe, die die Betreuer mit großem Engagement und Liebe zum Detail vorbereiteten. Natürlich war auch da das Mitlaufen freiwillig. Die meisten wagten sich Hand in Hand mit ihren Freunden, den mit Knicklichtern markierten Weg durch den Wald zu gehen.
Beim Abschlussfest wurde nochmal kräftig gefeiert. Kinder und Betreuer hatten sich ein tolles Programm ausgedacht. Das mittlere Jungenzelt sorgte mit einem Ratespiel, das sehr überraschend mit einem Eimer Eiswasser für den Verlierer endete, für den größten Lacher. Mit einer Disco klang das Zeltlager schließlich würdig aus.
Am Tag der Heimreise waren alle ein wenig müde, aber zufrieden. Die Berge schmutziger Wäsche waren rasch beseitigt, die Erinnerungen an die schöne Zeit bleiben – und die Vorfreude auf das nächste Zeltlager.

Das Lagerleben genossen die Teilnehmer am diesjährigen Zeltlager der katholischen Gemeinde.

Das Lagerleben genossen die Teilnehmer am diesjährigen Zeltlager der katholischen Gemeinde.

Gespenstisch! Eine der Stationen bei der „Mutprobe“.

Gespenstisch! Eine der Stationen bei der „Mutprobe“.

Das Kuscheltier ist immer dabei. Lars Behrendt war das Küken im Zeltlager.

Das Kuscheltier ist immer dabei. Lars Behrendt war das Küken im Zeltlager.

Etienne Wadenbach zeigte beim Spiel gegen die D-Jugend des FC Medebach am Ball sein Können.  Fotos: Michael Sittig

Etienne Wadenbach zeigte beim Spiel gegen die D-Jugend des FC Medebach am Ball sein Können.
Fotos: Michael Sittig


Okt.
1

TVS-Badminton: Der Sport ist nicht alles

Turnverein

Der Sport ist nicht alles

Badminton-Spieler engagieren sich gerne und häufig

Aus dem Nichts heraus ist eine quicklebendige Abteilung entstanden. Die Badminton-Spieler des Turnvereins Sindlingen sind nicht nur mit Ball und Schläger aktiv, sondern vertreten den Verein auch bei Weihnachtsmarkt, Ranzenbrunnenfest und Rosenmontagsfeier im Gemeindehaus.
Möglich wurde das alles durch den Bau der vereinseigenen Sporthalle. „Der Vorsitzende Michael Sittig fragte bei der Einweihungsfeier, wer Interesse an Badminton habe, und schlug vor, ein Training gemeinsam mit Peter Busch anzubieten“, erinnert sich Mitgründer und Abteilungsleiter Alexander Stollberg. Er selbst spielte früher Tennis, war aber nicht im Turnverein aktiv. So ging er zum ersten Treffen, zu dem sich acht bis zehn Leute einfanden. „Die meisten hatten keine Vorkenntnisse. Wir haben uns alles antrainiert“, sagt Stollberg. Außerdem gewöhnten sich die Männer und Frauen an, sich nach der Übungsstunde zusammen zu setzen. Meist bringen sie Kleinigkeiten zu Essen mit, plaudern, planen, lassen die Woche in der Gemeinschaft ausklingen und genießen die Geselligkeit. „Bei uns bleibt keiner fremd“, versichert Stollberg.
Bald schon kamen regelmäßig 18 bis 20 Leute zum Training. Sie gründeten offiziell eine Abteilung und schickten 2012/13 zum ersten Mal eine Mannschaft in die Punktrunde. Die Abteilung wuchs weiter, eine zweite Mannschaft bildete sich. Kinder und Jugendliche kamen hinzu, aus denen vergangenes Jahr eine Jugendmannschaft entstand. Sie üben die verschiedenen Techniken jeweils freitags von 17.45 bis 20 Uhr (erst die Kinder, dann die Jugendlichen) sowie mittwochs von 18 bis 19.30 Uhr (Jugendmannschaft). Die Mannschaftssportler trainieren mittwochs von 19.30 bis 22 Uhr, die Freizeitsportler freitags ab 20 Uhr. Zum Freitagstraining finden sich im Schnitt 30 Mitglieder ein, insgesamt besteht die Abteilung aus etwa 90 Mitgliedern. Im Sommer richteten sie ein Schleifchenturnier aus, das allen gut gefallen hat. Am 12. Dezember werden sie sich wieder am „Lebendigen Adventskalender“ der katholischen Gemeinde beteiligen. Auch beim Weihnachtsmarkt vertreten sie den TVS, wie sie jetzt schon überlegen, welche Spielangebote nächstes Jahr beim Ranzenbrunnenfest gemacht werden könnten. „Fast alle sind sehr engagiert, es macht allen viel Spaß“, sagt Alex Stollberg. Deshalb sei es nicht schwer, immer ausreichend Helfer zu finden.
Was ihm auch gefällt, ist die große Offenheit. „Wir sind sehr international“, sagt der Abteilungsleiter. Afrikaner, Chinesen, Engländer, Polen, Inder sowie Ungarn fühlen sich in der Badmintonabteilung wohl. „Viele finden uns über das Internet. Manche sprechen nur Englisch. Aber das ist alles kein Problem“, erklärt Stollberg. Was zählt, ist, dass die Mitspieler Freude am Kontakt zu anderen haben. „Die gesellschaftliche Ader ist hier schon wichtig“, weiß er, „das ist eine integrative Geschichte“. Sie mache es Neulingen leicht, gleich Anschluss mit 30 neuen Leuten zu bekommen.
Für die Punktrunde 2014/15 hat die Abteilung zwei Erwachsenenmannschaften und eine Jugendmannschaft gemeldet. Die Jugend- sowie die erste Erwachsenenmannschaft sind mit Siegen in die neue Saison gestartet. Die nächsten Heimspiele der Jugend- und der Erwachsenenmannschaft in der TVS-Sporthalle (Mockstädter Straße) finden am Sonntag, 5.Oktober, ab 10 Uhr statt. hn

Die erste und zweite Mannschaft der TVS-Badmintonabteilung.

Die erste und zweite Mannschaft der TVS-Badmintonabteilung.

Dynamisch: Joseph Karuiru (links) und Tobias Hug.

Dynamisch: Joseph Karuiru (links) und Tobias Hug.

Damen-Doppel: Annette Pfeiffer (rechts) und Ingrid Sittig.

Damen-Doppel: Annette Pfeiffer (rechts) und Ingrid Sittig.

Konzentriert: Vanessa Brzezicha.

Konzentriert: Vanessa Brzezicha.

Schneller Antritt: Alexander Stollberg (links) und Dirk Mettin im Doppel.

Schneller Antritt: Alexander Stollberg (links) und Dirk Mettin im Doppel.


Okt.
1

Ludwig-Weber-Schule: Erlebnisse auf dem Schulweg

Ludwig-Weber-Schule

Erlebnisse auf dem Schulweg

Aktionstag: Zur Fuß zur Schule

„Zu Fuß zur Schule“ kommen längst nicht alle Grundschüler. Häufig fahren Eltern ihre Kinder bis ans Schultor – was zu Verkehrs- und Sicherheitsproblemen führt. Regelmäßig beteiligt sich die Ludwig-Weber-Schule deshalb an der Aktion „Zu Fuß zur Schule“ des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und des Deutschen Kinderhilfswerks.
Ziel der Aktion ist es, dass die Kinder sich mehr bewegen und ihren Weg alleine laufen. In einem Brief an die Eltern warb die Schulleitung um Unterstützung: „Bewegung ist für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes unverzichtbar, denn laufen, klettern, balancieren und springen trainieren Ausdauer, Koordination und den Gleichgewichtssinn. Wer zu Fuß geht ist wacher, aufmerksamer und kann sich besser konzentrieren. Darüber hinaus werden Ihre Kinder selbständiger und lernen sich zu orientieren. Der gemeinsame Schulweg ist auch eine gute Gelegenheit soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen“, hieß es da, verbunden mit der Bitte, die Kleinen zumindest in der Aktionswoche nicht zu chauffieren. Langfristiges Ziel ist es, „ganz auf das Auto zur Bewältigung des Schulweges zu verzichten. Dies ist gesund, macht den Kindern Spaß und vermeidet zugeparkte Gehwege vor dem Schultor. Bitte bedenken Sie: Zugeparkte Gehwege sind ein Sicherheitsrisiko für alle Schulkinder“, schreibt die Ludwig-Weber-Schule. Zumal derzeit die Baustelle zur Errichtung eines Holz-Ersatzbaus zusätzliche Engstellen und Behinderungen schafft.
Erstmals Alle Kinder erhielten „Laufkarten“, die von den Lehrern gestempelt wurden. Wer am Ende der Woche fünf Stempel vorweisen konnte, nahm automatisch an der Verlosung von Schul-T-Shirts teil. „Das ist eine große Motivation“, sagt Lehrerin Yvonne Orlob. Die Aktion sei generell gut angekommen: „Vor allem von unseren neuen Eingangsstufenkindern sind viele gelaufen“. Eltern ließen bewusst das Auto stehen und brächten ihre Kinder zu Fuß zur Schule. Andere, die das nicht tun, seien direkt darauf angesprochen worden. „Wir bitten um Verständnis für das Anliegen und weisen auch auf den Sicherheitsaspekt hin“, erklärt die Lehrerin. Es gelte, die Eltern für das Thema zu sensibilisieren.
Letztlich profitieren die Kinder mehr davon, den Weg alleine oder mit Freunden zu gehen, als sich immer nur ins Elterntaxi zu setzen. Schließlich sei der Schulweg auch ein Erlebnisweg, heißt es in der Information von Verkehrsclub und Kinderhilfswerk zum Thema. simobla