Turnverein Sindlingen
Heinz-Lindner-Preis fürs große Angebot
Landessportbund würdigt das breitensportliche Engagement
„Fit bis 100“ ist der Turnverein 1875 Sindlingen. Für dieses wie die weiteren Angebote erhielt der größte Sindlinger Verein den Heinz-Lindner-Preis des Landessportbundes Hessen.
Der Preis wird in drei Gruppen (Vereine bis 500, Vereine bis 1500 und Vereine über 1500 Mitglieder) verliehen. 41 Bewerbungen lagen der Jury zur Beurteilung vor. „Die Preisträger zeugen erneut in beeindruckender Weise von der Innovationsbereitschaft und -kraft unserer Sportvereine in Hessen“, unterstrich Juryvorsitzender und LSB-Hessen-Vizepräsident Ralf-Rainer Klatt bei der Verleihung. Das Engagement der Vereine sei Beleg für deren Bereitschaft, sich den stetig verändernden gesellschaftlichen Anforderungen zu stellen.
Beispielhaft dafür ist der TV Sindlingen. Dank der 2011 errichteten vereinseigenen Sporthalle mit über 1600 Quadratmetern bebauter Fläche, die der ganze Stolz des modernen Breitensportvereins mit zehn Abteilungen ist, konnte das Sportangebot ausgebaut und seitdem noch intensiver auf die speziellen Bedürfnisse der Mitglieder eingegangen werden. „Für fast Jeden besteht ein passendes Angebot. Vom Eltern-Kind-Turnen über Erwachsenenangebote wie Fit-Boxen, Yoga und Pilates bis hin zum Projekt ‚Fit bis 100‘ für ältere Menschen mit aktuell etwa 50 Teilnehmern“, zeigte sich Klatt beeindruckt.
Das Projekt „Fit bis 100“ mit der Caritas Frankfurt, dem VDK Sindlingen und dem Deutschen Turnerbund zielt dabei auf eine intensive Vernetzung ab. Damit sollen Bewegungsangebote für noch zu Hause lebende hochaltrige Menschen ermöglicht werden, um deren Lebensqualität physisch wie psychisch so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Aktuell wird das Projekt mit dem Start einer „Aktiv bis 100“-Gruppe ausgebaut, das sich speziell an Demenzkranke mit einem parallelen Sportangebot für die betreuenden Angehörigen richtet.
Auch in puncto Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist der Verein aktiv: für muslimische, aber auch nicht-muslimische Frauen besteht der Kurs „Gymnastik für Jedefrau“ in Kooperation mit der Caritas und der Stadt Frankfurt unter der Leitung einer muslimischen Übungsleiterin.
Beeindruckt zeigte sich die Jury auch von der Jugendarbeit. So ist der Verein mit seinen Angeboten in Kindergärten und Schulen – beispielsweise mit Handball-AGs – tätig und legt viel Wert auf die Ausbildung seiner Jugendlichen als lizenzierte Jugendtrainer. Schon ab 16 Jahren besteht die Möglichkeit mit der Ausbildung zu beginnen, um die Lizenz dann mit 18 zu erhalten und in der Zwischenzeit Praxiserfahrung als Co-Jugendtrainer zu gewinnen. Ein Ziel ist es dabei auch, neben der besonderen Ansprache von Jugendlichen das Niveau der Trainer nachhaltig zu erhöhen.
Für die Jury alles gute Argumente, dem TV Sindlingen den mit 1500 Euro dotierten ersten Platz in der Gruppe der Vereine mit 500 bis 1500 Mitgliedern zuzuerkennen. Zweiter wurde der Sportverein 1921 Wallrabenstein, Dritter der Schwimmverein Delphin Wiesbaden.
„Ohne das Engagement unserer Sportvereine und der ehrenamtlich Tätigen wäre unsere Gesellschaft ein wesentliches Stück ärmer. Sportvereine sind die größte integrative Kraft unseres Landes. Das Thema Gesundheit wird in keiner anderen Vereinigung so effektiv dargestellt wie im Sport. Zudem ist der Sport alters- und klassenlos. All das bilden unsere Vereine jeden Tag aufs Neue ab. Die Preisträger haben das in ganz besonderer Weise getan. Darauf sind wir stolz“, so Ralf-Rainer Klatt unter dem Beifall der zahlreichen Gäste abschließend. simobla

TVS Heinz Lindner Preis
Preiswürdig: Das große Engagement des Turnvereins im Breitensport wurde nun mit dem Heinz-Lindner-Preis gewürdigt. Ingrid Sittig, Renate Geißler, Dr. Hans Brunnhöfer und Michael Sittig nahmen den Preis entgegen. Foto: lsb
Die Preisträger
Mit 10000 Euro ist der Heinz-Lindner-Preis dotiert, den der Landessportbund Hessen (LSB) jetzt zum 34. Mal an hessische Sportvereine verliehen hat. Preisträger sind die FC Sportfreunde 1920 Schwalbach (Sportkreis Main-Taunus), der Dauernheimer Trampolin Verein „Die Kängurus“, (Sportkreis Wetterau), Freizeitsport Kirchheim (Sportkreis Hersfeld-Rotenburg), der Turnverein 1875 Sindlingen (Sportkreis Frankfurt), der Sportverein 1921 Wallrabenstein (Sportkreis Rheingau-Taunus), der Schwimmverein Delphin Wiesbaden (Sportkreis Wiesbaden), der Sportverein Fun-Ball Dortelweil (Sportkreis Wetterau), der Turn- und Sportverein Griesheim 1899 (Sportkreis Darmstadt) sowie der Turnverein 1893 Dieburg (Sportkreis Dieburg). Der Preis wird alljährlich für herausragende breitensportliche Vereinsarbeit vergeben und erinnert an den ersten Vorsitzenden des Landessportbundes Hessen, Heinz Lindner. Preisstifter ist die Firma „Himmelseher Sportversicherungen weltweit“. simobla
Turnverein Sindlingen
Schöne Stunden im Freien
Wäldchestag: Die Sonne kommt gerade rechtzeitig
Vormittags waren Zweifel angebracht: Ob bei diesem schlechten Wetter überhaupt jemand zum Wäldchestagsfest des Turnvereins Sindlingen kommen würde? Beim offiziellen Beginn um 16 Uhr am Turnerheim sah es immer noch mau aus. Doch dann verdrängte die Sonne das Grau und das Gelände füllte sich. Im Grünen genossen Kinder und Erwachsene nach dem verregneten Pfingstwochenende den Aufenthalt im Freien. Helfer aus Tischtennis- und Turnabteilung wechselten sich am Grill ab, weitere aus den Abteilungen Judo und Basketball besorgten den Getränkeausschank und jugendliche Handballerinnen bedienten die Besucher an den Biertischen. Am Ende dürften es locker 150 Gäste gewesen sein, die sich angeregt unterhielten und unterhalten ließen. Denn Judoka und Trampolinspringer nutzten die Gelegenheit, Werbung für ihre Sportarten zu machen. Kinder aus der Judoabteilung führten unter Anleitung ihres Trainers Javier Testart Fallübungen und Wurftechniken vor. Am Ende durfte der Kleinste sogar dem Trainer die Füße wegziehen, woraufhin sich dieser in der Luft um sich selbst drehte und mit lautem Abschlag auf der Matte landete. Die Judo-Abteilung trainiert immer donnerstags von 17 bis 20 Uhr im Gymnastikraum der neuen Sporthalle. Sprünge und Salti am laufenden Band führten die Trampolin-Kinder vor, flogen durch Reifen und über Kästen, begleitet von fetziger Musik und gesichert von Thomas Beyer und Thorsten Faulstich. Ihre Trainingszeit ist freitags von 18 bis 19 in der Halle. Später demonstrierte noch Norbert Nusser ein Krafttraining mit Keulen. hn

Aufs Kreuz gelegt: Interessiert sahen die Besucher des TVS-Wäldchesfests zu, wie Blaugurt Anisha Arenz Grüngurt Noah Neder von den Füßen holte.

Dicke Dinger: Norbert Nusser (Mitte) demonstrierte Krafttraining mit sechs bis sieben Kilo schweren Keulen. Fotos: Michael Sittig
Turnverein Sindlingen
Ving Tsun-Großmeister zu Gast
Wirkungsvolle Techniken – Trainingsgruppe beeindruckt
Die zahlreich erschienenen Jugendlichen und Ewachsenen waren gespannt, neugierig, vielleicht auch etwas nervös. Wie wird es wohl sein, das erste Training mit einem Ving Tsun-Großmeister?
Diese Frage ließ sich schnell beantworten: einfach genial!
Ving Tsun-Großmeister Klaus Dingeldein beeindruckte die Sportler, die beim Turnverein Sindlingen eben jene Kampfkunst trainieren, mit seinem großen technischen Vermögen und seinem ungeheuren Wissen. „Er gab uns anhand der ersten Form des Ving Tsun-Systems, der Siu Nim Tau, einen tiefen Einblick und zeigte uns zahlreiche Selbstverteidigungstechniken, mit denen sich auch körperlich schwächere Menschen gegen stärkere in einem Selbstverteidigungsfall wirkungsvoll zur Wehr setzen können“, berichtet TVS-Übungsleiter Kai Fischer. Der Spaß und das freundliche Miteinander standen dabei immer im Vordergrund, so dass die zwei Trainingsstunden wie im Flug vergingen. „Großmeister Dingeldein hat es an diesem Abend so gut bei uns gefallen, dass er uns versprochen hat, unsere Trainingsgruppe regelmäßig zu besuchen, um mit uns zu trainieren“, freuen sich die Sindlinger.
Wer auch Lust hat, Selbstverteidigung zu betreiben, eine Kampfkunst zu lernen, körperliche Fitness aufzubauen oder zu erhalten oder einfach nur mit anderen in einer Gruppe beim Sportttreiben Spaß haben möchte, der ist gerne eingeladen, im Training vorbei zu schauen. Das Training findet immer Dienstags statt. Kinder von fünf bis sieben Jahren trainieren von 16.30 bis 17.30 Uhr, ab acht von 17.45 bis 18.45h und Jugendliche und Erwachsene von 19 bis 20.30 Uhr. Weitere Infos unter: www.evtf.eu oder Facebook: EVTF Frankfurt Sindlingen.
KF

Lernen vom Großmeister: Klaus Dingeldein (rechts) besuchte die Sindlinger Ving-Tsun-Sportler.
Foto: Michael Sittig
Turnverein
Beim Stadtlauf gab es keine Verlierer
Mit gerade einmal zwei Jahren waren Emilia Tischler und Marlon Gessner die jüngsten Teilnehmer des diesjährigen Stadtlaufs in Sindlingen. Für die einen Kilometer lange Strecke brauchten die beiden Nachwuchssportler gerade einmal elf Minuten. Schnellster war Ben Kroth. Der Stadtlauf hat in Sindlingen mittlerweile eine fast 20-jährige Tradition. Mitmachen dürfen alle Kinder; die jünger als 15 Jahre sind. Die Organisation übernimmt dabei die Turnabteilung, während sich diesmal die Handballer um das Essen und die Volleyballer um die Getränke kümmerten. Zwar haben die meisten teilnehmenden Kinder einen Bezug zum Verein, doch sei eine Mitgliedschaft nicht vonnöten, um bei der Veranstaltung mitlaufen zu können, so der Vereinsvorsitzende Michael Sittig. Ganz im Sinne des sportlichen Geistes gab es bei der Veranstaltung auch keine Verlierer. Es geht heute ums Mitmachen, nicht um Leistung. Dementsprechend erhielt am Ende auch jedes der teilnehmenden Kinder eine Medaille und eine Urkunde. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es gemeinsam ab in die Turnhalle. Alle Kinder absolvierten auch noch ihr Turnabzeichen. Aus dem Höchster Kreisblatt npr

TVS Stadtlauf Start
Zur Beratung
Sozialrechtliche Sprechstunden bietet der VdK-Ortsverband am Freitag, 7., und Freitag, 21. Juni, an. Die Berater helfen in den Räumen des Seniorenverbands (Edenkobener Straße 20a) beim Ausfüllen von Kur- und Wohngeldanträgen. Außerdem sind sie fit im Schwerbehindertenrecht. Für die Sprechstunde von 16 bis 18 Uhr ist keine Anmeldung nötig.
Ins Loch
Am Donnerstag, 13. Juni, richtet der VdK den monatlichen Stammtisch in der Gaststätte „Zur Mainlust“ (Loch) aus. Wer ab 19 Uhr dabei sein möchte, wird gebeten, sich bis 10. Juni bei Renate Fröhlich, Telefon 37 12 93, anzumelden.
Zum Neroberg
Die Monatswanderung von VdK und Touristenclub führt am Sonntag, 16. Juni, nach Wiesbaden zum Neroberg. Die Wanderer nehmen den 53-er Bus, der um 9.15 Uhr am Rewe abfährt, und steigen am Bahnhof Sindlingen um 9.26 Uhr in die S1 Richtung Wiesbaden. Die Fahrtkosten betragen sechs Euro. Der Vorstand bittet um Anmeldung bis 15. Juni bei Bruno Ohlwein, Telefon 37 32 67.
Freiwillige Feuerwehr
Sindlingen hat einen neuen Feuerwehrchef
Sven Sommerschuh löst Sascha Fölsing ab
Sven Sommerschuh ist neuer Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Sindlingen. Der 36-jährige Chemie-Meister wurde einstimmig von den Mitgliedern der Einsatzabteilung in der Jahreshauptversammlung Ende April gewählt. Sommerschuh tritt die Nachfolge von Sascha Fölsing an, der diese Funktion etwas mehr als zehn Jahre ausübte. Erstmals wurde Fölsing 2001 an die Spitze der Feuerwehr Sindlingen gewählt und übernahm diese Aufgabe von Michael Kämpfer.
Bereits bei seiner letzten Wahl vor fünf Jahren hatte der inzwischen 34-jährige Oberbrandmeister angekündigt, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit seine letzte Amtszeit sein wird. Für Sommerschuh ist die Aufgabe nichts Neues, er war bereits in den letzten fünf Jahren als Stellvertreter von Fölsing aktiv. Eine neue Aufgabe hingegen erwartet Jan Mettin, der von den Einsatzkräften der Sindlinger Brandschützer zum Stellvertreter von Sommerschuh gewählt wurde. Mit seinen 22 Jahren ist er in einer ähnlichen Situation wie Fölsing bei seinem ersten Amtsantritt. Mit seinen 21 Jahren war er damals der jüngste Wehrleiter in Frankfurt.
Neben den Wahlen zur neuen Wehrführung standen auch Vorstandswahlen des Fördervereins auf der Tagesordnung. Fölsing freute sich, dass der Vereinsvorstand nach der erfolgreichen Arbeit in den vergangenen Jahren beinahe unverändert in die neue Amtszeit geht. Jasmin Fölsing wurde 2007 Schriftführerin des Vereins und übergibt diese Aufgabe an Andreas Rühmkorf, der die letzten zwei Jahre bereits als Beisitzer im Vorstand aktiv war. Sascha Fölsing, Dirk Mettin und Jens Sommer wurden in ihren Funktionen als erster und zweiter Vorsitzender sowie Kassierer bestätigt. Jan Mettin rückt als neuer Beisitzer in den Vorstand, genau wie Glenn Gareau. Die Vertreter der Einsatzabteilung, Jugendfeuerwehr und Alters- und Ehrenabteilung behielten ihre Posten. Sven Sommerschuh, Frank Praml und Karl Sommerschuh wurden von der Versammlung in ihren Ämtern bestätigt.
Es wurde aber nicht nur gewählt an diesem Abend. Die Jahreshauptversammlung wird traditionell genutzt, um langjährige Vereinsmitglieder zu ehren und die aktiven Kameraden zu befördern. Magda Emsermann, Walter Heeg und Rolf Vorderstemann halten dem Förderverein bereits seit 25 Jahren die Treue und Josef Anic ist seit 60 Jahre Mitglied im Verein. Martin Teske wurde auf Grund seiner aktiven Dienstzeit und der bestandenen Lehrgänge zum Oberfeuerwehrmann befördert. (fw)

Das Führungsgremium von Einsatzabteilung und Förderverein: (von links) Sascha Fölsing, Sven Sommerschuh, Frank Praml, Jan Mettin, Jens Sommer, Glenn Gareu, Dirk Mettin und Andreas Rühmkorf. Foto: Feuerwehr

Konfirmation
Mit einem Festgottesdienst feierte die evangelische Gemeinde Konfirmation. Konfirmiert wurden Sophia Busch, Christine Döring, Lena Fahrner, Elena Kelety, Alisa Kleindienst, Angelina Leiman, Luca Onochie, Tana Onochie, Jennifer-Irina Wagner, Aida Wirth, Dustin Berkemeier, Philipp Brunnhöfer, Florian Brand und Pascal Teske. Foto: Achim Schulz
Kinder- und Jugendhaus
Lieber drinnen als draußen
Familienfest leidet unter dem Wetter
Die Spiele mussten schnell wieder eingepackt werden, und die Bankreihen vorm Kinder- und Jugendhaus blieben weitgehend leer: Das Wetter spielte nicht mit beim Familienfest zum Internationalen Tag der Familie.
Unverdrossen hielt Michael Konstantinou vom Präventionsrat die Stellung in seinem Stand vorm Eingang. Allerdings interessierten sich die Kinder eher für die Gummibärchen als für die angebotenen Informationen über Gewaltverhinderung oder das richtige Gassigehen mit dem vierbeinigen Freund. „Wir werden häufig auf das Thema Hundekot angesprochen“, sagt Konstantinou, deshalb legte er ein Faltblatt mit Informationen dazu aus. Ein wenig abseits parkte ein Wagen der Stadtpolizei, die ebenfalls über ihre Arbeit informierte.
Eindeutig im Vorteil waren Angebote im Innern des Kinder- und Jugendhaus und der benachbarten Bücherei. In der Bibliothek gab es Gelegenheit zum Malen und Buttonherstellen. Lesefreundin Renate Donges-Kaveh schlug das Bilderbuchkino auf und las vor. An Stellwänden hingen 40 Bilder, die Kinder zum Thema „Sindlingen, wie ich es seh“ gemalt hatten. Jeder durfte sich an der Abstimmung beteiligen, welches davon den neuen Stadtteilführer als Titelblatt zieren soll. Am Ausgang warteten zudem Gedichte „to go“, also zum Mitnehmen, auf Interessierte. Auf kleinen Karten standen Reime wie … und weckten den Appetit auf mehr.
Kaffee, Kuchen und Kinderschminken gab es im Kinder- und Jugendhaus. „Schade, dass das Wetter nicht mitspielt und deshalb nicht so viele Besucher kommen“, fand Leiterin Iris Korkus. Die Einrichtung nutzt das Fest nämlich auch, um auf ihre vielen Angebote hinzuweisen. Für Kinder von sechs bis zwölf Jahren sind das neben dem offenen Kindertreff montags bis mittwochs von 14.30 bis 17 Uhr außerschulische Bildungsangebote, Mädchen- und Jungentag (Donnerstag Nachmittag) und der Projekt- und Ausflugstag (Freitag). Am 22. Juni ist von 14 bis 18 Uhr „Open Abi“, Familienfest auf dem Abenteuerspielplatz. Dabei sollen die Hütten für die Sommerferienspiele vorbereitet werden.
Jugendliche von 11 bis 27 Jahren finden nicht nur Kontakt zu Gleichaltrigen in Teenie- (montags 15.30 bis 18.30 Uhr) und Jugendclub (mittwochs 16 bis 20 Uhr plus Fitness und freitags von 17 bis 21 Uhr), sondern auch Hilfe in Beratungsstunden und Raum für Projekte. Jeden Freitag von 15 bis 17 Uhr ist zudem Fußball in der Ludwig-Weber-Schule, jeden zweiten Freitag im Monat Mitternachtsfußball. Demnächst kommt noch ein Außengelände hinzu. Am Donnerstag, 13. Juni, 15 Uhr, wird der „Strand 931“ eröffnet. Aktuelle Infos stehen auf facebook unter Kinder- und Jugendhaus Sindlingen. hn
Präventionsrat
Sindlingen, wie ich es seh‘
Siegerehrung: Bilder für den Stadtteilführer
„Sindlingen, wie ich es seh“ brachten 40 Kinder zu Papier. Die Kleinen aus dem katholischen Kindergarten St. Dionysius und die Klasse 4a der Meisterschule beteiligten sich mit ingesamt 40 Bildern am Wettbewerb des Regionalrats.
Die Werke waren gut zwei Wochen in der Stadtteilbücherei ausgestellt. Dort fand sich auch eine Box, in der jeder Besucher einen Zettel mit der Nummer seines Favoriten stecken konnte. Rund 260 Stimmen zählten die Mitglieder des Regionalrats aus. Ergebnis: Die Bilder von Amjad El Umari und Edin Nukovic, beide zehn Jahre alt, fanden die meisten Fans. Sie werden nun das Titelblatt des neuen Stadtteilführer zieren.
Edin Nukovic hat die Fassade eines Malergeschäfts gemalt. „Mein Papa arbeitet da“, erklärt er. Amjad El Umari brachte den Eingang zum Sportplatz am Kreisel aufs Papier. „Ich spiele in der E-Jugend der Viktoria“, sagt er zu seiner Motivwahl. Die Viertklässler haben die Bilder am Tag der offenen Tür rund um Fotos gemalt, die Teile ihres Motivs zeigen. „Wir sind durch Sindlingen gezogen, jeder durfte etwas fotografieren, was ihm gefallen hat“, berichtet Lehrerin Claudia Teubner. Die Schüler brachten Fachwerkhäuser, die Kirchen, einen Brunnen und die Meister-Villa zu Papier. Die Kindergartenkinder zeichneten Strichmännchen, Kinder auf einer Rutsche oder Szenen aus Geschichten. Auch diese Bilder werden gedruckt. Sie sollen als Mosaik die Rückseite des Stadtteilführers bilden.
Der Präventionsrat als Dachverband, der Regionalrat als lokaler Teil davon und die Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine geben den Wegbegleiter durch den Stadtteil nach 2003 und 2008 zum dritten Mal heraus. Darin finden sich allerlei nützliche Informationen für Alteingesessene wie neu Zugezogene: Adressen und Öffnungszeiten städtischer Einrichtungen, Angebote der Vereine, Infos zu Schulen, Kindergärten, Dienstleistungen, Mandatsträgern und Beratungsstellen, erklärt Dagmer Buchwald, Geschäftsführerin des Präventionsrats. Gewerbetreibende werben für sich, es gibt eine Liste der Ärzte im Ort und Hinweise zur Sicherheit.
Zur Siegerehrung begrüßte Leiterin Vera Dopichaj Kinder und Erwachsene in er Bücherei. Nach einführenden Worten von Albrecht Fribolin rief Michael Konstantinou (beide sind Mitglieder des Regionalrats) die beiden Viertklässler nach vorn, deren Bilder gewählt wurden. Sie erhielten jeweils einen Gutschein für den Zoo. Der neue Stadtteilführer soll nach Möglichkeit bis zum Ranzenbrunnenfest am Samstag, 7. September, fertig sein. hn

Siegerehrung: Mit Edin (vorne mit Bild links) und Amjad (rechts) freuten sich die Kinder der 4a sowie (hinten, von rechts) Büchereileiterin Vera Dopichaj, Lehrerin Claudia Teubner und Michael Konstantinou und Albrecht Fribolin vom Präventionsrat. Foto: Michael Sittig
Heimat- und Geschichtsverein
Ein heißer Ort im kalten Krieg
Sindlinger am „Point Alpha“ – Militärstützpunkt an der DDR-Grenze
Tief gebeugt über eine große Vitrine folgten die Mitglieder des Sindlinger Heimat- und Geschichtsvereins konzentriert den Ausführungen der Referentinnen über die wahrscheinliche Einmarschroute der Roten Armee nach Westen. Das „Fulda Gap“ bot den Militärs das geeignete Durchmarschgebiet, um auf dem schnellsten Weg Frankfurt und damit den wichtigsten Flughafen zu erreichen. Diese Information bildete den Abschluss einer zweistündigen Erkundung der Mahnstätte „Point Alpha“ zwischen Hünfeld und Geisa (Thüringen), unmittelbar an der ehemaligen Grenze zwischen der DDR und der BRD. Fast 40 Sindlinger waren mit dem Bus angereist, um sich ein Bild von der jüngeren Vergangenheit der Nahtstelle zwischen Ost und West zu machen.
Zunächst ließen sich die Besucher im „Haus auf der Grenze“ über das ehemalige DDR-Grenzsicherungssystem informieren. Zwar kennt jeder die Mauer in Berlin, aber die übrigen 1400 Kilometer Grenze waren nicht weniger beeindruckend: Stacheldraht, Selbstschussanlagen mit Trichtern voller Metallsplitter, Minenfelder, all das konnten die Sindlinger hautnah in Augenschein nehmen.
Beim anschließenden Spaziergang auf dem Kolonnenweg zum US-Beobachtungspunkt „Point Alpha“ erhielten die Besucher weitere Informationen und Beispiele „in natura“: Die Weiterentwicklung des Grenzzaunes vom einfachen Stacheldraht zum über der Meter hohen, scharfkantigen Stahlgitterzaun mit Signaldrähten; Hundelaufanlagen, wo äußerst scharfe Hunde jede Bewegung melden und Fluchtversuche verhindern sollten. Übrigens mussten etwa 1000 dieser Hunde nach der Wiedervereinigung wegen ihrer Gefährlichkeit eingeschläfert werden! Kurzum: Die Sindlinger Besucher waren zutiefst beeindruckt von den Auswüchsen dieses perfiden Staatssystems.
Stand im ersten Teil eher die unmenschliche Grenze im Vordergrund, so beschäftigten sich die Besucher anschließend mit dem amerikanischen Beobachtungsstützpunkt „Point Alpha“. Die Gästebegleiter erläuterten das amerikanische Leben vor Ort, das damals total abgeschlossen von der Umgebung stattfand. Eine eigene Wasser- und Energieversorgung, Sportfeld, Spiel- und Unterhaltungsmöglichkeiten machten das Leben der GIs, die in der Regel vier Wochen hier stationiert waren, erträglicher. Zunächst nur in Zelten untergebracht, versahen sie später in Holzbaracken ihren Dienst, auch wenn das Beobachten auf dem Turm im Winter sehr hart gewesen sein muss.
Zahlreiche Dokumente und Uniformen, Einblicke in das tägliche Lagerleben ermöglichten es den Sindlingern, sich ein Bild vom damaligen Leben zu verschaffen. Der schneidende Ostwind, der am Besuchstag unablässig über die Höhen der Rhön blies, tat ein Übriges, um die unangenehme Seite dieser Epoche zu vermitteln.
Alle Heimathistoriker waren froh, in einer Baracke windgeschützt bei Kaffee und Kuchen neue Stärkung zu erhalten. Schließlich kehrte die Gruppe nach einer schönen Rundfahrt rund um die Wasserkuppe und einer Abendrast in Wächtersbach-Aufenau wohlbehalten nach Sindlingen zurück. Die gewonnen Eindrücke boten genügend Gesprächsstoff, sodass die Zeit wie im Fluge verging. DF