Apr
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Frischhalteclub fährt in die Oper

Frischhalteclub fährt in die Oper

Am Samstag, 14. April, organisiert der Frischhalteclub der Aktiven Nachbarschaft einen Ausflug in die Oper Frankfurt. Gespielt wird „La Cerentola“ von Gioacchino Rossini in italienischer Sprache mit Untertiteln. Die Aufführung beginnt um 19 Uhr. Die Anreise erfolgt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Interesse bitte im Quartiersbüro der Hermann-Brill-Straße, Telefon 37 56 39 720 anmelden (unter dem Vorbehalt, dass noch Karten verfügbar sind). 


Apr
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Viel mehr als nur ein wenig Farbe – GC Style Kosmetik – Medizinische Kosmetikerin kann bei vielen Problemen helfen

Serie Handel, Handwerk und Gewerbe

Viel mehr als nur ein wenig Farbe

GC Style Kosmetik Medizinische Kosmetikerin kann bei vielen Problemen helfen

Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. 

Heute: GC-Style Kosmetikstudio

Gepflegte Nägel, schöne Haut oder lange, dichte Wimpern sind nicht allein den Launen der Natur überlassen. Kosmetikerin Gülsen Celik weiß, wie kleine Unregelmäßigkeiten unauffällig retuschiert werden können. Die 52-Jährige beherrscht jedoch mehr als nur den Umgang mit Nagellack, Make-up und Farbtöpfchen. Sie ist eine umfangreich ausgebildete und erfahrene, staatlich geprüfte, diplomierte Fachkosmetikerin mit dem Schwerpunkt medizinische Kosmetik. Seit kurzem betreibt sie das GC-Style-Kosmetikstudio im Haarstudio Venera, Allesinastraße 32 (Eingang Okrifteler Straße).

Medizinische Kosmetik heißt, dass sie sich auskennt mit der Behandlung diverser Probleme. Das können Störungen der Haut sein wie Akne oder Rosazea, störende Haare im Gesicht (Damenbart, Augenbrauen) oder am Körper oder auch fehlende Haare (Augenbrauen, zum Beispiel nach einer Chemo-Therapie). Für alles weiß sie die richtige Behandlungsform. Sehr aktuell ist derzeit das Permanent-Make-up. „Dabei wird die Haut pigmentiert, um Lücken zu schließen oder Konturen zu verstärken“, erklärt sie, „sei es, um die Lippen zu betonen oder die Augen mit einem dauerhaften Lidstrich“. Sechs bis zehn Jahre hält eine solche Schönheitsmaßnahme. Die Entfernung unerwünschter Haare mit Warmwachs oder Zuckerpaste dagegen muss anfangs alle paar Wochen wiederholt werden.

Wie eine kleine Wellness-Auszeit wirken die verschiedenen Gesichtsbehandlungen, die Gülsen Celik im Programm hat. Von der klassischen Behandlung mit Reinigung, Peeling, Entfernen von Unreinheiten, Augenbrauen-Styling, Maske und Tagespflege reicht das über eine intensive Behandlung, bei der mit Ultraschall pflegende Substanzen unter die Haut gebracht werden, und eine „Teenagerbehandlung“ mit Bedampfung und Reinigung bis zu Anti-Aging-Behandlungen mit Hilfe von Apparaten und Micro-Nadeln.

„Ich mag den Kontakt mit Menschen. Ein Büro-Job wäre nichts für mich“, erklärt die Mutter zweier erwachsener Töchter, warum sie sich diesen Beruf ausgesucht hat. Ursprünglich wollte sie Friseurin werden, doch kurz vor Ende der Lehrzeit stellte sich heraus, „dass ich davon eine Allergie bekam“, erzählt sie von ihrer Jugendzeit in Mannheim. Bevor sie sich beruflich verändern konnte, heiratete sie und bekam zwei Töchter. Als die Mädchen zwei, drei Jahre alt waren, „habe ich umgeschult und zwei Jahre lang eine Berufsfachschule für Kosmetik in Mainz besucht“, berichtet Gülsen Celik. Anschließend arbeitete sie als Nagelmodellistin, Fußpflegerin, Kosmetikerin und Kundenberaterin bei verschiedenen Arbeitgebern in der Region. Sie bildete sich regelmäßig weiter, etwa zu Wimpernverdichtung und Haarverlängerung, dauerhafter Haarentfernung und visagistischem Styling. 2006 machte sie sich erstmals teilselbständig, zunächst in der Schweiz, später in Bad Kreuznach. Als sie aus privaten Gründen ins Rhein-Main-Gebiet zog, nahm sie eine Teilzeitstelle in einem Zentrum für Hautästhetik in Bad Soden an. „Ich wollte aber gerne mehr arbeiten. Deshalb habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, mich selbständig zu machen, gerne mit einem Partner“, sagt sie. Fündig wurde sie in Sindlingen. Im Haarstudio Venera war ein Raum frei, der nun als Schönheitssalon eingerichtet ist. „Haare und Gesicht, das ist eine gute Ergänzung“, findet Gülsen Celik.

Nicht zu vergessen die Füße. Denn auch auf fachmännische Fußpflege versteht sie sich. Dazu gehört, eingewachsene Fußnägel, dicke Hornhautschichten oder Hühneraugen zu behandeln oder Nagelpilz zu bekämpfen. Eine kleine Fußmassage und eine dicke Cremeschicht sorgen fürs Wohlgefühl. „Hinterher schwebt man wie auf Wolken“, schwärmt ein zufriedener Kunde. 

Gülsen Celik ist montags und dienstags zwischen 9 und 19 Uhr nach Vereinbarung im Studio anzutreffen. Sie bietet ihre Leistungen auch mobil bei den Kunden zuhause an. Neukunden erhalten einen Fünf-Euro-Gutschein für die nächste Behandlung. Kontakt: Telefon 0163 45 76 950, E-Mail: gulsencelik66@hotmail. com

Fachfrau für Schönheit und Gesundheit: Gülsen Celik. Foto: Michael Sittig

Fachfrau für Schönheit und Gesundheit: Gülsen Celik. Foto: Michael Sittig


Apr
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Remmi-Demmi im Park

Remmi-Demmi im Park

Fest in Nord Nachbarn feiern im Grünen

Am Samstag, 28. April, feiert Sindlingen-Nord sein drittes Nachbarschaftsfest mit Unterstützung des Quartiersmanagements. Im Park zwischen den Häusern der Albert-Blank- und der Hugo-Kallenbach-Straße gibt es ab 14.30 Uhr ein buntes Programm mit Kinderschminken, Hüpfburg, Ponyreiten, Fußballparcours und Bingospiel. Verschiedene Kooperationspartner des Quartiersmanagements informieren an Ständen über ihre Arbeit. Erstmals in diesem Rahmen vorstellen wird sich das Kinder- und Familienzentrum Hermann-Küster-Straße. In Kooperation mit dem Jugendhaus Sindlingen und Young Caritas haben junge Frauen aus der Nachbarschaft einen Tanz einstudiert, den sie aufführen werden. Den Abschluss bildet Clown Eugenio gegen 18 Uhr. 

Musikwünsche nimmt DJ Viktor Gesiarz von der Hinnerhaus-crew gerne entgegen. Für Würstchen vom Grill sorgt die eritreische Nachbarschaftsgruppe und die Kita St. Kilian freut sich über Kuchenspenden für das Kuchenbuffet. Gegen 19 Uhr soll das Fest enden. Für den Abbau hoffen die Organisatoren um Quartiersmanagerin Sandra Herbener um viele helfende Hände. Das Team von Smart-Work Frankfurt leistet dabei logistische Unterstützung. hn


Apr
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Im Blues zuhause

Im Blues zuhause

Mundart Ein Abend mit Rainer Weisbecker

Zum ersten Frankfurter Abend in diesem Jahr haben Pfarrer Vorländer und der evangelische Kirchenvorstand einen alten Bekannten ins Gemeindehaus eingeladen: Rainer Weisbecker. 

Der Mundartkünstler spielt schon seit seiner Kindheit Akkordeon. Später erweiterte er sein musikalisches Spektrum auf Gitarren, Mandolinen einschließlich Quetschkommod – nein, Konzertina. Nicht zu vergessen die Mundharmonika, denn eigentlich hat sich Rainer Weisbecker dem Blues verschrieben. Viele seiner kleinen Anekdoten erzählen von dem Frankfurt seiner Kindheit und Jugend. Die Anregungen findet er auch als aufmerksamer Künstler „uff de Gass rund um Frankfort“. Daraus werden Geschichten und Lieder, die im Blues zuhause sind. 

Doch der Abend im Gemeindehaus war nicht in erster Linie dem Blues gewidmet, sondern dem Dreivierteltakt (den kennt man vom Walzer). Die Lieder stehen im Zusammenhang mit Tequila, dem Agaven-Brand aus Mexiko. Man höre und staune, das passte. Mundart hochprozentig, sozusagen.

Vertragen Indianer Feuerwasser? Wer sitzt bei dem Poeten nachts, außer einer Flasche Tequila, noch am Küchentisch? Tequila trinken – aus dem Glas, der Flasche oder doch lieber gleich aus dem Fass? Gelingt es einer Ehefrau, ihren trinkfesten Ehemann mit Milch und Strohhalm von seinem Laster zu befreien? „Ein Tequila zu viel“ etwa ist eins dieser Lieder aus dem Repertoire unzähliger eigener Kompositionen mit Texten des Frankfurter Liedermachers. 

Das Lied erzählt die Geschichte eines Mannes, der diesem Getränk frönt und am nächsten Morgen neben einer fremden Frau erwacht. „Die Geschichte nimmt ein gutes Ende“, beruhigte er sein Publikum.

Wird im Jenseits Apfelwein kredenzt? Gibt es en Bembel nach em Dood? Vielleicht aber ist doch die Hölle der idealere Ort für den sündigen Schoppepetzer. 

Rainer Weisbecker gelang es witzig und amüsant, auf sympathische Weise, skurrile Fragen mit lustigen Anekdoten, Gedichten, Blues- und Walzerklängen zu beantworten. Befürchtungen, Rainer Weibecker gehe fremd und vernachlässige den Frankfurter Äppelwoi, erfüllten sich aber nicht. Er ist dem Frankfurter Nationalschoppen treu geblieben und lässt ihn in seinen Liedern weiter eine wichtige Rolle spielen. Selbstverständlich blieb es nicht beim Singen übers Stöffche. Die Gemeinde schenkte wie üblich Äppelwoi aus und reichte Brezeln dazu. hjs

Rainer Weisbecker im evangelischen Gemeindehaus. Foto: Schulz

Rainer Weisbecker im evangelischen Gemeindehaus. Foto: Schulz


Apr
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Von Barfußpfad bis Töpfern

Von Barfußpfad bis Töpfern

Kinderhaus Neues Programm für drinnen und draußen – Einfach vorbeikommen

Ab sofort präsentiert das Kinder- und Jugendhaus mit Abenteuerspielplatz ein neues Programm für den Kinderbereich.

Das Freizeitangebot startet täglich um 14 Uhr und steht allen Kindern von sechs bis zwölf Jahren bis 17 Uhr offen. Das heißt: Einfach in der Sindlinger Bahnstraße 124 vorbeikommen und mitmachen. Mindestens zwei Mitarbeiter kümmern sich täglich um die jungen Besucher. In den Werkstätten, Gruppenräumen und auf dem Abenteuerspielplatz gibt es ein kunterbuntes Programm: Tischtennis, Lego-Baustelle, Toben, PC-Spiele, Kochen, Malen, Theater, Fotografieren und vieles mehr. Wenn es das Wetter zulässt, finden die Aktivitäten auf dem Abenteuerspielplatz statt. Hier besteht die Möglichkeit, Hütten zu bauen, Spiele im Freien zu spielen, zu malen, zu basteln, das Tipi zu erkunden, Fußball zu spielen, Stockbrot zu backen oder den neuen Barfußpfad auszuprobieren.

Jeden Montag ist Mädchen- und Jungentag, die Kinder bestimmen selbst über ihr Programm. Dienstag ist Fantasy-Tag. Mit Geschichten, Bildern, Verkleiden, Theater, Malen oder Fantasierei-
sen geht es in andere Welten. Natur pur ist mittwochs angesagt mit kochen, backen, gesunder Ernährung, Naturfotos schießen, Kunstwerke mit Naturmaterialien herstellen oder Abenteuer in der Natur erleben.

Spiel- und Sportturniere, Gesellschaftsspiele, Bingo, und Bewegungsspiele sind für den Donnerstag vorgesehen. Bereits um 13 Uhr beginnt freitags der Kreativtag. Zum Wochenabschluss können Kinder unter fachkundiger Anleitung bis 16 Uhr töpfern und malen. Im hauseigenen Brennofen können die Kunstwerke gebrannt und später glasiert oder angemalt werden. Ein Einstieg ist, wie bei den anderen Angeboten auch, jederzeit möglich. 

Außerdem können Kinder ab sechs Jahren von Montag bis Donnerstag von 12 bis 15 Uhr Hilfe zum selbständigen Erledigen der Hausaufgaben und Unterstützung beim Begreifen des Lernstoffes erhalten (mit Anmeldung). 

Außer bei der Hausaufgabenbetreuung ist die Teilnahme an den Freizeitangeboten von 14 bis 17 Uhr, beziehungsweise freitags von 13 bis 16 Uhr kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. 

Ausflüge, Kinoveranstaltungen im Haus (nächster Termin Kinderkino: 12. April um 15 Uhr), Aktivitäten auf dem Abenteuerspielplatz, Stadtteilfeste, Open-Air-Theater (nächster Termin 26. Mai) und ein buntes Ferienprogramm während der Schulferien ergänzen das vielfältige Programm. 

Das Kinder- und Jugendhaus ist eine Freizeiteinrichtung der kommunalen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Frankfurts. Informationen erteilt das Team unter 069/37 21 41, per Mail unter info.kinder-und-jugendhaus-sindlingen@stadt-frankfurt.de oder unter http://www.kjh-sindlingen.junetz.de. kus

 

Gutes von oben

Ferienspiele Anmelden ab dem 25. Mai

„Alles Gute kommt von oben“: Unter diesem Motto stehen die Sommerferienspiele des Kinderhauses. Es gibt vom 25. Juni bis 6. Juli ein buntes Programm für Kinder von sechs bis elf Jahren täglich von 10 bis 16 Uhr auf dem Abenteuerspielplatz Sindlingen. 

Vom 9. bis 13. Juli werden Ausflüge in und rund um Frankfurt angeboten. Die Ferienspiele kosten pro Woche 20 Euro (ermäßigt mit Frankfurt-Pass 15 Euro). Die Anmeldung erfolgt im Kinderhaus in der Sindlinger Bahnstraße 124. Erster Anmeldetag ist der 25. Mai von 16 bis 18 Uhr. Weiterhin können Kinder am 28. und am 29. Mai, jeweils von 10 bis 12 Uhr, angemeldet werden.


Apr
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Schüler schlichten ihren Streit jetzt selbst

Schüler schlichten ihren Streit jetzt selbst

Ludwig-Weber-Schule Im „Klassenrat“ werden demokratische Tugenden geübt – Zuhören und Perspektivwechsel als Mittel der Konfliktlösung

Streiten will gelernt sein. Meinungsverschiedenheiten in einem vernünftigen und respektvollen Umgang miteinander beizulegen, ist eine Grundlage der zivilisierten Gesellschaft. Doch diese Fähigkeit scheint mehr und mehr ins Hintertreffen zu geraten. Stattdessen herrschen häufig Aggression und Gewalt vor, auf der Straße wie auf dem Schulhof.

Die Ludwig-Weber-Schule begegnet dem mit dem Projekt „Einführung und Etablierung eines Klassenrats in den Jahrgängen Zwei bis Vier“. Damit bewirbt sie sich auch um den Frankfurter Schulpreis 2018.

Nun ist es nicht so, dass sich alle Schüler ständig hauen würden. Aber durch Abriss und Neubau des alten Schulgebäudes ist der Pausenhof kleiner geworden. Mit der Enge stieg die Zahl der Konflikte, sagt der stellvertretende Schulleiter Martin Stojan. Das Streitschlichten frisst viel Unterrichtszeit und kostet Nerven. Deshalb lernen die Zweit- bis Viertklässler nun, ihre Streitereien im Klassenrat selbst zu bereinigen 

Fiktiver Fall um einen Farbkasten

Die Klasse 2a des Konrektors demonstriert anhand eines fiktiven Falles, wie das vor sich geht. Die 18 Schüler bilden einen Stuhlkreis, dann werden Aufgaben verteilt. Inas ist Präsidentin, Milena Protokollantin, Nasim Zeitnehmer und Siyar Regelwächter. „Ich passe auf, dass niemand unterbricht oder den anderen beschimpft“, sagt Siyar. Nasim achtet darauf, dass die Zeitvorgabe von 15 Minuten eingehalten wird. Inas leitet die Sitzung, deren Ablauf an einer Stellwand vorgegeben ist. Der angenommene Streitfall: Safaa muss eine Mathearbeit nachschreiben. Ihre Klasse hat derweil Kunstunterricht. Latifa hat ihren Wasserfarbkasten vergessen und nimmt sich den von Safaa. Sie lässt ihn schmutzig zurück. Darüber beschwert sich Safaa.

Die Präsidentin hört sich an, was beide Parteien zu dem Vorfall zu sagen haben. „Ich wollte es nicht, aber wenn man malt, wird der Kasten einfach schmutzig“, sagt Latifa. „Sie hat nicht gefragt, sondern ihn einfach genommen“, ärgert sich Sanaa. „Es tut mir leid“, sagt Latifa. Inas fasst die Stellungnahmen zusammen und fragt nach Ideen und Vorschlägen, wie der Streit behoben werden könnte. „Latifa muss den Kasten saubermachen oder, wenn das nicht geht, einen neuen kaufen“, schlägt ein Schüler vor. Damit können beide Mädchen leben. Handschlag drauf, und am Ende unterschreiben sie auch das Protokoll der Sitzung, das Milena anfertigt.

Sollte es in dieser Phase nicht zu einer Einigung kommen, sieht der Ablauf einen Perspektivwechsel vor. Dann soll jedes Mädchen den Streit aus der Sicht der Gegnerin schildern und wie es ihr dabei erging. Dabei erkennen die Kontrahenten in der Regel, dass sich beide nicht wohlfühlen in ihrer Haut. In den meisten Fällen findet sich dann eine gemeinsame Lösung.

„Durch den Klassenrat werden im Laufe der Zeit Zuhören, Ich-Botschaften, Empathie, Toleranz und das Erkennen, dass es auch andere Sichtweisen geben kann, gelernt“, führt der stellvertretende Schulleiter aus. 

In der Runde können aber auch positive Dinge besprochen werden. Die Schüler haben Mitspracherecht bei der Gestaltung von Ausflügen, Klassenfahrten und weiteren Veranstaltungen. In den Eingangsklassen erhalten sie etwa einmal pro Woche eine Stunde soziales Lernen als Vorbereitung auf den Klassenrat.

In der 2a können die Schüler seit den Herbstferien Beschwerden in einer Liste eintragen, die in den Sitzungen als Grundlage dient. Alle zwei Wochen tagt der Klassenrat und übt die eigenständige Konfliktlösung. Manches hat sich bis dahin schon selbst erledigt, anderes nicht. Die „Ämter“ wechseln von Fall zu Fall, so dass jeder mal leitet, schreibt oder aufpasst. Die Protokolle sammeln die Schüler in einem Ringbuch. Die Weber-Schule reicht sie als Teil der Dokumentation ein, mit der sie sich um den Frankfurter Schulpreis 2018 bewirbt. 

Schon jetzt zeigt sich, dass der Klassenrat funktioniert. „Vor kurzem haben die Schüler einen Fall völlig selbstständig gelöst, ohne dass ich eingreifen musste“, sagt Martin Stojan: „Es gibt nachvollziehbar weniger Streit in der Pause. Und es müssen weniger Benachrichtigungen an die Eltern wegen Verstößen gegen die Schulvorschriften geschrieben werden. Es fruchtet“. Auch den Zweitklässlern ist das aufgefallen. „Jaaa“, sagen sie einhellig auf die Frage, ob es weniger Streit gibt. Präsidentin Inas hat allerdings auch schon beobachtet, dass es Unterschiede gibt: „Manche können sich ändern, manche nicht“. hn

Wir vertragen uns wieder! Mit Handschlag besiegeln Latifa und Sanaa die Beilegung ihres – fiktiven – Streits. 

Wir vertragen uns wieder! Mit Handschlag besiegeln Latifa und Sanaa die Beilegung ihres – fiktiven – Streits. 

Die Zeit läuft: Eine Viertelstunde lang können Argumente ausgetauscht und Lösungen gesucht werden. Fotos: Michael Sittig

Die Zeit läuft: Eine Viertelstunde lang können Argumente ausgetauscht und Lösungen gesucht werden. Fotos: Michael Sittig

Im fiktiven Fall des beschmutzten Farbkastens versahen (von links) Nasim, Siyar, Inas und Milena die Ämter der Diskussionsleitung.

Im fiktiven Fall des beschmutzten Farbkastens versahen (von links) Nasim, Siyar, Inas und Milena die Ämter der Diskussionsleitung.

 

Projekte aus der Praxis

Schulpreis Einmischung erwünscht

Unter dem Motto „Schule lebt Demokratie“ hat Schuldezernentin Sylvia Weber zusammen mit der Bildungsstätte Anne Frank den neu konzipierten Frankfurter Schulpreis ausgeschrieben. Er knüpft an die Tradition des Friedenspreises für Frankfurter Schulen an und richtet sich an alle Schulformen und Bildungsgänge. Gesucht werden Projektideen zur Förderung einer inklusiven Schulkultur, zur Stärkung der Partizipation von Schülerinnen und Schülern, zur Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe sowie zur Umsetzung von Themen wie demokratisches Handeln, Gleichberechtigung, Vielfalt und Toleranz. „Entwickelt werden sollen Projekte aus dem Alltag von Schule und Jugendhilfe in der Schule – insbesondere Aktivitäten, die eigenverantwortliches Handeln der Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Junge Menschen sollen sich kreativ, engagiert und alltagsnah in unsere Demokratie einmischen, Verantwortung übernehmen und dabei demokratische Werte erhalten und gestalten“, heißt es in der Ausschreibung. Die Ludwig-Weber-Schule gehört zu zehn ausgewählten Teilnehmern. Das Projekt läuft noch bis April, anschließend wählt eine Jury die drei besten Projekte aus. Am Anne-Frank-Tag am 12. Juni werden alle zehn Projekte in der Paulskirche präsentiert und die drei Besten prämiert.


Apr
4

So macht sogar das Putzen Spaß

So macht sogar das Putzen Spaß

St. Dionysius Mitglieder der Gemeinde sorgen dafür, dass die Kirche an Ostern glänzt

Nicht Orgelmusik erfüllt die Kirche, sondern der sonore Klang eines Staubsaugers. Statt Weihrauchschwaden steigen Staubwölkchen auf. Und es riecht nicht nach Weihrauch, sondern nach Putzmitteln. 

Ungewohntes Treiben herrscht zwei Wochen vor Ostern in der katholischen Kirche St. Dionysius. Mitglieder der Gemeinde sind zum Großreinemachen angerückt mit allem, was das heimische Putzgerätearsenal hergibt. Harald Fischer vom Gemeindevorstand hat den Frühjahrsputz zusammen mit Ingrid Sittig zum zweiten Mal nach 2016 organisiert. „Das ist gut für die Gemeinschaft und zeigt, dass man sich kümmert“, sagt er: „Wir leben gemeinsam aktiv unseren Glauben, das schweißt zusammen. Dann macht sogar das Putzen Spaß“, findet er. Und vor allem: „Es ist schön, wenn an Ostern alles glänzt“.

Etwa 20 Helfer polieren die Heiligenfiguren, die vergoldeten Reliefs und geschwungenen Bögen am Hochaltar und die Flügel der weißen Taube im Dach der seitlichen Kanzel. Mit verlängerten Staubwedeln entfernen sie Spinnweben und Staubfäden aus den Ecken der Decke unter den Emporen. Von oben herab lehnen sie sich auf den seitlichen Galerien weit über das Geländer, um die Simse abzustauben. „Da hat sich ganz schön was angesammelt“, stellen sie fest. In der Sakristei schrubben Frauen den Boden, in der Kirche nicht: Der Sandstein mag kein Wasser. Hier sind Staubsauger, Besen und Schippe gefragt. 

Ganz ohne Putzeimer geht es aber nicht. Die Bänke werden feucht gewischt und Gisela Krauter-Thomas nimmt sich mit ihrem Scheibenreiniger den großen Glaskasten am Eingang vor. Gegen die klebrigen Fitzelchen, die durch das Anbringen von Plakaten oder Info-Zetteln mit Tesafilm hartnäckig am Glas haften, hilft das nicht. Sie werden mühsam mit einem speziellen Glasschaber entfernt.

Willi Stappert und Wolfgang Scheh packen derweil größeres Werkzeug aus. Sie versetzen Bänke. Mehrere Gemeindemitglieder haben darüber geklagt, dass sie schlecht in die eng stehenden Sitzreihen hineinkommen. „Vor anderthalb Jahren wurde das Taufbecken versetzt“, sagt Harald Fischer. Statt in der Ecke am Eingang steht es nun mitten im Mittelgang. Die Kirchenbänke wurden dafür umgestellt. Jetzt lösen die beiden Helfer die Schrauben und schieben die Bänke der ersten Reihen etwas nach vorn und weiter auseinander. Problem gelöst.

Mit der Beteiligung am Frühjahrsputz sind die Organisatoren zufrieden. „Andere Gemeinden lassen Firmen kommen“, weiß Harald Fischer: „Wir schaffen das selbst.“ Die Reinigungskraft, die übers Jahr für die Gemeinde tätig ist, kann die vielen Feinarbeiten an den Altären und in der Höhe nicht leisten. Mal abgesehen von den kirchentypischen Einrichtungsgegenständen unterscheidet sich das Putzen gar nicht so sehr vom Putzen zuhause, findet Katja Konz, mit einer Ausnahme: „Daheim hat es nie ein Ende, hier aber schon. Hier hören wir nach drei Stunden einfach auf.“ Mit einem gemeinsamen Mittagsimbiss im Gemeindehaus endete der Frühjahrsputz in St. Dionysius. Und zu Ostern beherrschten dann wieder Orgelklang und Weihrauchduft einen Kirchenraum, der mit der Frühlingssonne um die Wette glänzte. hn

Die Scheiben am Eingang nahm sich Gisela Krauter-Thomas vor; Harald Fischer hielt die Leiter.

Die Scheiben am Eingang nahm sich Gisela Krauter-Thomas vor; Harald Fischer hielt die Leiter.

Ungewohnter Arbeitsplatz: Christine Krämer (links) und Queenie Brech befreiten den Hochaltar vom Staub. Fotos: Michael Sittig

Ungewohnter Arbeitsplatz: Christine Krämer (links) und Queenie Brech befreiten den Hochaltar vom Staub. Fotos: Michael Sittig

Den Staub von der Taube als Symbol des Heiligen Geistes entfernte Edwin Reinhard.

Den Staub von der Taube als Symbol des Heiligen Geistes entfernte Edwin Reinhard.


Apr
4

Zum Zelten in die Rhön

Zum Zelten in die Rhön

Vom 28. Juli bis 4. August bietet die Gemeinde St. Dionysius/St.Kilian der Pfarrei Sankt Margareta eine Zeltlagerwoche in Dalherda in der Rhön an. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 16 Jahren können mitfahren. Die Teilnahme kostet 180 Euro pro Kind, bei Geschwisterkindern 160 Euro pro Kind. Anzahlung bei Anmeldung: 50 Euro pro Kind. Anmeldeschluss ist der 31. Mai. 

Anmeldungen können unter www.sindlingen.de heruntergeladen sowie im Pfarrbüro, Huthmacherstraße 21, abgeholt werden. Außerdem liegen Anmeldungen in der TVS-Sporthalle, Mockstädterstraße 12, aus. Bei Fragen wenden Sie sich bitte per Email an zeltlager@sindlingen.de.


Apr
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Von Sindlingern für Sindlinger

Von Sindlingern für Sindlinger

Kreativmarkt In gemütlicher Atmosphäre zeigen Anwohner originelle und hübsche Dinge

Schöne Dinge, gute Stimmung, nette Atmosphäre: Der Kreativmarkt im Seniorentreff hat auch im dritten Jahr seines Bestehens nichts von seinem Reiz verloren. Immer wieder verblüffend ist, wie viele verschiedene Arbeiten hier zusammen und in dem kleinen Raum auch unterkommen.

„Wir achten darauf, dass alle mit dem Platz gut zurechtkommen“, sagt Kathrin Puchtler-Hofmann, die den Mini-Markt gemeinsam mit Ilona Klein aus der Taufe gehoben hat: „Wir nutzen jedes Eckchen.“ So liegen die Patchworkarbeiten von Brigitte Maurer und Ingrid Schneider nicht nur auf dem Tisch vor ihnen, sondern auch auf dem Klavier dahinter. Nistkästen für Meisen stehen auf Wandregalen hinter dem Platz von Ute und Silke Flegel. Ute Flegels Mann Karlheinz hat sie aus Holzresten gebaut. Die beiden Frauen bieten originelle Süßigkeiten an: Gugelhupfpralinen und Mini-Muffins zum Beispiel, und Marmeladen wie das „Hasenfrühstück“ aus Kürbis, Apfel und Möhren mit Ingwer. „Das macht eine Heidenarbeit, aber auch viel Spaß“, sagt Silke Flegel. Mutter und Tochter beteiligten sich zum zweiten Mal. „Wir sind nicht so kreativ, aber wir haben andere Qualitäten“, finden sie: „Jeder, wie er kann“, sagt Ute Flegel. 

Dem stimmt Standnachbarin Renate Fischer aus vollem Herzen zu: „Ich könnte das gar nicht, was die beiden machen“, sagt sie. Ihre Liebe gehört dem Dekorieren und Verschönern von Alltagsgegenständen. Üppige, bunte Bilder aus Plastikblumen, frühlingshafte Vasen, verformte, bemalte Dosen, die anderswo als „Designkunst“ für viel Geld gehandelt würden, oder im Backofen zu Schüsseln verformte Langspielplatten belegen ihren Sinn fürs Ausgefallene.

Praktisch, mit einem Hauch von Luxus, sind dagegen die „Badebomben“ von Melanie Lünzer und Michael Fritz. Der Jahreszeit gemäß haben sie den wohlriechenden Zutaten für schmeichelnde Bäder die Form von Eiern, Herzen und Törtchen gegeben. „Das sind schöne kleine Geschenke“, findet Melanie Lünzer. Und das finden auch viele der Besucher, denn der Absatz floriert. Direkt daneben sitzt Marion Lenz. Vor Weihnachten bot sie Arbeiten aus der Strickliesel an. Diesmal hat sie Blumenstecker und Anhänger in Hasenform aus Modelliermasse und Serviettenringe gefertigt. „Das hält mich beschäftigt“, sagt sie. „Rentner müssen sich beschäftigen, weil sie keine Arbeit haben“, stimmen Marion und Walter Hochhaus augenzwinkernd zu. Marion Hochhaus hat Eierwärmer und Stirnbänder gestrickt, Walter Hochhaus Vogelhäuschen, kleine Schubkarren als Dekoration und Blumenkastendeko in Form kleiner Vogelhäuser gebaut. Der eigene Garten war zudem Lieferant für Birkenäste und Rebenholz, aus dem die beiden Wandschmuck geformt haben. Eine Gemeinschaftsproduktion waren auch die bunten Übertöpfe. Marion Hochhaus hat Lebensmitteldosen bemalt, Walter Hochhaus Bügel aus Kupferdraht daran befestigt. „Wir haben das alles gezielt für heute angefertigt. Es ist doch schön, dass auch mal im Sindlinger Norden etwas stattfindet. Und es macht Spaß“, sagen sie.

Das ist auch für Ilona Klein und Kathrin Puchtler-Hofmann das Wichtigste. Ilona Klein ist selbst kreativ, formt, gibt Eiern und Schalen den populären „Vintage-Look“ und fertigt Deko-Gegenstände. „Ich bin die Einzige hier, die nicht kreativ ist“, seufzt Kathrin Puchtler-Hofmann: „Aber ich kann organisieren, das ist ja auch `was.“ Sie beteiligt sich mit Silberschmuck am Frühlingsmarkt.

Wie jedes Mal lockten Kaffee und Kuchen, um die sich „Küchenfee“ Jürgen Fischer kümmerte. „Viele Ältere kennen ihn schon seit der Zeit, als er ein Junge war“, sagt seine Frau Renate. Denn auch das ist typisch für den Kreativmarkt in Sindlingen-Nord: Hier treffen Sindlinger Sindlinger. hn

Ute (links) und Silke Flegel boten süße Sünden und hübsche Nistkästen an. Fotos: Michael Sittig

Ute (links) und Silke Flegel boten süße Sünden und hübsche Nistkästen an. Fotos: Michael Sittig

Filigrane Holzkunst: Marion Hochhaus und ihr Mann Walter haben für den Frühlingsmarkt hübsche Ziergegenstände geschaffen.

Filigrane Holzkunst: Marion Hochhaus und ihr Mann Walter haben für den Frühlingsmarkt hübsche Ziergegenstände geschaffen.

Frühlingshafte „Badebomben“ fertigten Melanie Lünzer und Michael Fritz. 

Frühlingshafte „Badebomben“ fertigten Melanie Lünzer und Michael Fritz.


Apr
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Reichlich und vielfältig…

Reichlich und vielfältig…

Buchstütze … und das gilt für die Literaturtipps wie das Essen

Ob das Huhn oder das Ei zuerst war, diese Frage bleibt wohl auf ewig unbeantwortet. Geht es um den Förderverein Buchstütze und das Bücher-Essen, dann ist die Sache klar: Schon ein Jahr vor der Gründung des Fördervereins gab es am 23. März 2012 das erste Bücheressen in der Stadtteilbibliothek. 

Letztlich ging aus dieser beliebten Veranstaltung im März 2013 die Buchstütze hervor. Somit konnte das Bücheressen mit der 20. Folge am 23. März 2018 einen runden Geburtstag feiern.

Mit fast zwanzig Besucherinnen und Besuchern war der Abend wieder gut besucht und der Tisch mit Essen reichlich gedeckt. Das Essen bringen die Gäste selber mit, es ist nie vorgeplant, und doch ist das Angebot meist reichlich und vielfältig: Vom pikanten Käseaufstrich über Mettbrötchen, Käseplatte und Senfgurken bis hin zu süßen Naschereien.

Vielfältig sind auch die vorgestellten Texte und Bücher, denn das ist das Prinzip dieses Bücheressens: Man bringt etwas zu Essen mit oder einen Text oder ein Buch. Oder beides – oder gar nix und hört einfach nur zu – essen und trinken darf man trotzdem. Da die Getränke vom Verein gestellt werden, steht auch immer eine Spendendose auf dem Tisch.

Dreizehn Gedichte und Bücher wurden dieses Mal vorgestellt. Von Goethes „Osterspaziergang“ (plus einer Persiflage: Vom Eise befreit sind Chrom und Bleche…) über Hans Falada (Kleiner Mann was nun), Bärbel Schäfer (Meine Nachmittage mit Eva), Lucinda Riley (Sieben Schwestern) bis hin zu Deniz Yücel (Wir sind ja nicht zum Spaß hier) und Robert Menasses preisgekröntem Brüssel-Roman „Hauptstadt“ reichte das Spektrum. Außerdem noch mit dabei: Hanns-Joseph Ortheil: Der Typ ist da, Rafik Schami: Die dunkle Seite der Liebe, Ulrich Zurkuhlen: Glaube im Wandel, Antonio Munoz Molina: Die Nacht der Erinnerung und Daniel Kehlmanns neuster Roman „Tyll“. Zum Auftakt des vom Vorsitzenden Mario Gesiarz moderierten Abends gab es, passend zum Bücheressen, das Vorwort eines Kochbüchelchens von Tim Mälzer.

Diese Abende mit Literatur und Kulinarischem sind über die Jahre die erfolgreichsten und beliebtesten Veranstaltungen des jungen und kleinen Fördervereins – seit 2017 auch einmal jährlich mit einem Abstecher nach Zeilsheim.

Wer am Programm der Buchstütze interessiert ist, kann Termine und Infos in der Stadtteilbibliothek, beim Kulturforum Zeilsheim oder beim Verein direkt anfordern: Mario Gesiarz, Telefonnummer 069 37 21 18 oder per Mail an gesiarz@gmx.net. rio

 

Frankfurt liest ein Buch

Anna Seghers in Sindlingen und Zeilsheim

Anna Seghers‘ weltberühmter Roman „Das siebte Kreuz“ steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der zweiwöchigen Leseaktion „Frankfurt liest ein Buch“. Mit drei Veranstaltungen beteiligt sich die Buchstütze, Förderverein zur Unterstützung der Stadtteilbibliothek, daran. Neben einer Filmvorführung werden zweimal ausgewählte Textstellen aus dem Roman gelesen und darüber diskutiert. 

Dazu konnte der Verein mit Rainer Weisbecker einen besonderen Gast gewinnen. Der vor allem als Mundartdichter und Liedermacher bekannte Weisbecker veröffentlicht in seinen Büchern neben zahlreichen Mundartgedichten immer wieder kurze Prosatexte, auch aus der Geschichte seiner Familie. Diese war in Nazideutschland im Widerstand, wehrte sich gegen die Barbarei und wurde dafür mit Gefängnis und Konzentrationslager bestraft. In den vierziger Jahren versteckten Weisbeckers Vorfahren in Niederrad mehrere Tage lang einen entflohenen KZ-Häftling, ganz so wie es Georg Heisler, der Hauptfigur im „Siebten Kreuz“, ergeht. Diese Anekdote hat Weisbecker in einer Kurzgeschichte in Mundart festgehalten und gab ihr den Titel: „Wie die Gilche Anna in die Weltliteratur eingriff“. Der Liedermacher wird sie vorlesen, eingerahmt von zwei dazu passenden Liedern. 

Die Idee hatte der Vorsitzende der Buchstütze, Mario Gesiarz. Als Mundartrezitator tritt er immer wieder mal mit Rainer Weisbecker auf (so beim diesjährigen Schlossfest in Höchst). Da Gesiarz ebenfalls eine widerständige Familiengeschichte hat, lag es nah, das miteinander zu verbinden.

Lesung: Dienstag, 17. April, 19 Uhr:

 Stadtteilbibliothek, Sindlinger Bahnstraße 124

Donnerstag, 26. April, 19.30 Uhr:

Kulturforum Zeilsheim, Alt-Zeilsheim 23

Filmvorführung am Sonntag, 22. April, 17 Uhr:

„The Seventh Cross“, USA 1944 mit Spencer Tracy. Film in Englisch. Kulturforum Zeilsheim, Alt-Zeilsheim 23