Krater im Kreisel

Verkehr

Krater im Kreisel

Straße wird immer schlechter – Stadt ist am Zug

Es wird immer schlimmer. Regelrechte Krater im Fahrbahnbelag zwingen Autofahrer im Sindlinger Kreisel zum Slalom. Radfahrer versuchen, mit wilden Schlenkern die Löcher einerseits, hochstehende Asphaltnasen andererseits zu umfahren. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der erbärmliche Zustand der Straße zu einem Unfall führen wird.
Die Lokalpolitiker beklagen es seit langem. Der für die westlichen Stadtteile zuständige Frankfurter CDU-Landtagsabgeordnete Alfons Gerling und der Sindlinger CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin fordern den Frankfurter Verkehrsdezernenten Stefan Majer (Grüne) einmal mehr eindringlich auf, im Sinne der Verkehrssicherheit den zügigen Umbau des Sindlinger Kreisels zu gewährleisten. „Die Fahrbahnoberfläche des Sindlinger Kreisels befindet sich bereits seit Jahren in einem sehr schlechten Zustand. Der Straßenbelag hat zahlreiche Schlaglöcher und auch die Fahrbahnmarkierungen sind nicht mehr vollständig zu erkennen – dies ist eine Gefahr für alle Autofahrer, aber insbesondere auch für die Radfahrer, die diese Straße nutzen“, schreiben Gerling und Fribolin in einer Pressemitteilung. Beide haben sich in den vergangenen Jahren bereits mehrfach um eine Neugestaltung des Kreisels bemüht. Doch es gab immer wieder Verzögerungen. Zuletzt hatte Stadtrat Majer den Beginn der Bauplanung für 2012 in Aussicht gestellt, aber auch dies war nicht zustande gekommen, erklären Gerling und Fribolin.
Zu einer erneuten Anfrage Gerlings nach dem Stand der Planung beim hessischen Wirtschaftsminister Florian Rentsch teilte das Ministerium mit, dass nach wie vor beabsichtigt sei, dass die Stadt Frankfurt den Kreisel vom Land übernehmen und dann komplett umbauen werde, wobei sich das Land Hessen an den Kosten beteiligen wolle. Eine ursprünglich vom Land für 2012 vorgesehene Erhaltungsmaßnahme wurde daher nicht mehr durchgeführt. Die Beseitigung von Straßenschäden würde aber bis zum Umbau weiterhin durch das Land Hessen in Auftrag gegeben, um die Fahrbahn in verkehrssicherem Zustand zu halten. Aufgrund des schlechten Fahrbahnzustandes im Kreisel habe die zuständige Landesbehörde Hessen Mobil die Stadt Frankfurt gebeten, die Planungen zu forcieren. Sollte sich der städtische Umbau allerdings weiter verzögern, müsste das Land Hessen 2014 aus Gründen der Verkehrssicherheit doch eine Erhaltungsmaßnahme durchführen.
„Es liegt nun an der Stadt Frankfurt, dass zügig die planerischen und baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden und der Umbau des Sindlinger Kreisels schnellst möglich verwirklicht wird – es darf hier keine weiteren Verzögerungen mehr geben. Die CDU wird dieses Thema weiterhin mit Nachdruck verfolgen“, betonen Gerling und Fribolin.
Genug Zeit dafür haben sie. Das Höchster Kreisblatt zitiert einen Sachstandsbericht des Frankfurter Amts für Straßenbau, nach dem vor 2015 nicht mit Mitteln für einen Umbau zu rechnen ist. Auch die Planung scheint nicht recht voran zu kommen. Vorgesehen ist, aus dem Halbkreisel einen richtigen Kreisverkehr zu machen. Stadt und Land haben sich insoweit geeinigt, dass die Stadt Planung und Baurecht besorgt und die Arbeiten durchführen lässt. Das Land soll Mittel „in Höhe einer grundhaften Erneuerung“ beisteuern, höchstens jedoch so viel, wie die Komplettsanierung des Kreisels in seiner derzeitigen Form kosten würde. Solange die Stadt nicht weiß, was der Umbau kostet, will sie die Baulast nicht übernehmen. Simobla

Risse, Löcher, Spurrillen und Asphaltnasen lassen die Passage des Sindlinger Kreisels zu einer Prüfung für Stossdämpfer werden. Zweiradfahrer müssen besonders aufpassen nicht zu stürzen. Foto: Michael Sittig

Risse, Löcher, Spurrillen und Asphaltnasen lassen die Passage des Sindlinger Kreisels zu einer Prüfung für Stossdämpfer werden. Zweiradfahrer müssen besonders aufpassen nicht zu stürzen. Foto: Michael Sittig