Category: August

Sindlinger Monatsblatt August 2013

Die Ausgabe August 2013 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt August 2013

Wo sacht das Blut in Beutel fließt

Rotes Kreuz

Wo sacht das Blut in Beutel fließt

Blutspende zwischen bunten Bildern und dem ABC

So eine Blutspende ist ganz gemütlich. In einem Klassenzimmer im Hauptgebäude der Meisterschule hat der Blutspendedienst Hessen Liegen und Geräte aufgebaut. Während das Blut der Spender durch die Kanülen in die Sammelbeutel fließt, sehen sie bunte Bilder an Wänden und Fenstern, Ordner mit Lehrmaterial im Regal, das ABC über der Tafel und die letzte Grammatikübung der Klasse. Von klinisch-kühler Atmosphäre keine Spur.
Gleichwohl achten die Mitarbeiter des Blutspendediensts Hessen darauf, dass alles höchst hygienisch und geordnet abläuft. Während sie sich um die Blutentnahme kümmern, betreuen ehrenamtliche Helfer vom Ortsverein Höchst des Deutschen Roten Kreuzes die Spender vorher und nachher.
Gleich am Eingang empfängt Ute Eigenbrod alte Bekannte und wenige neue Gesichter. Die weitaus meisten sind „Wiederholungstäter“. Sie reichen der Helferin ihren Blutspendepass, der in die Datenbank eingelesen wird. Im Gegenzug erhalten sie Fragebögen und einen Laufzettel für die verschiedenen Stationen von der Anmeldung bis zum Imbiss am Ende. Erstspender wie Lara weisen sich mit ihrem Personalausweis aus und erhalten dann einen Blutspendepass ausgestellt. Anschließend verläuft das Procedere wie bei allen anderen.
Auf den Bögen beantworten die Männer und Frauen zwischen 18 und 69 Jahren (Ältere brauchen eine Genehmigung ihres Arztes) Fragen zum Gesundheitszustand, Medikamenten, Reisen und vielem mehr. Kommt jemand frisch aus den USA zurück, darf er beispielsweise vier Wochen lang kein Blut spenden, weil er sich mit dem West-Nil-Fieber angesteckt haben könnte. Nach einem Aufenthalt in Malariagebieten sind sogar sechs Monate Wartezeit nötig, erklärt Arzt Rolf Schuhmann. Er ist die erste Anlaufstation der Spender, wenn sie ihre Zettel ausgefüllt haben. Der Mediziner kontrolliert die Bögen, misst den Blutdruck und die Temperatur im Ohr und unterhält sich mit den Männern und Frauen, die bereit sind, ihr Blut zu geben. „Haben Sie genug getrunken?“ ist eine seiner Standard-Fragen. „Die Leute sollen auch vorher schon möglichst viel trinken“, weiß auch Helferin Maria Fischer. Sie und die weiteren Ehrenamtlichen haben deshalb Becher mit schwarzem Tee und Zitrone bereit gestellt. Die meisten leeren ein, zwei davon, ehe sie ins Klassenzimmer mit den Liegen treten.
Dort sticht ihnen eine Krankenschwester oder ein Laborant zuerst einmal in den Daumen. Anhand der Blutprobe wird die Zahl der roten Blutkörperchen, der Hämoglobinwert, ermittelt. Er zeigt an, ob genügend Blut im Körper ist. Ist der Wert in Ordnung, dürfen es sich die Spender auf den Liegen bequem machen. Nun wird ihnen eine Kanüle angelegt. Innerhalb von zehn Minuten fließen 500 Milliliter Blut in die Auffangbeutel, dazu ein weniges mehr in ein Extraröhrchen. Es wird im Labor auf Krankheitserreger wie Hepatits, HIV und andere Infektionsparameter untersucht, erläutert Schuhmann.
Ist der Aderlass vorbei, verbinden die Helfer die Einstichstellen. Die Spender bleiben zunächst fünf Minuten liegen, weitere fünf Minuten sitzen. Dann erst dürfen sie aufstehen und sich entweder in einem Ruheraum nochmal länger hinlegen oder nach gegenüber in den Imbissraum gehen. „Wir backen Kuchen, machen Wurst warm, reichen Kaffee und Getränke, um die Spender wieder ‚aufzupäppeln’“, schmunzelt Maria Fischer. Die nehmen das gerne an. Die meisten sind zunächst recht blass. Nach der Stärkung kehrt Farbe zurück in ihre Gesichter. Wer zehnmal, fünfzehnmal, 25 Mal und öfter spendet, erhält Anstecknadeln. Auch die Erstspenderin bekommt eine: „Eine Nadel mit cooler Bluttüte“, grinst Lara. Es wird nicht ihre einzige bleiben.
Insgesamt kamen 33 Männer und Frauen zur Blutspende in der Meister-Schule, darunter drei Erstspender. Nächster Termin ist Dienstag, 29. Oktober, 17 bis 20 Uhr. hn

Blutdruck okay: Arzt Rolf Schuhmann überprüft, ob Leonie fit ist für die Blutspende.

Blutdruck okay: Arzt Rolf Schuhmann überprüft, ob Leonie fit ist für die Blutspende.

Nach dem Aderlass: Concetta Kaut (rechts) und Ursula Kader (links) passen auf, dass sich die Spender Jürgen Peters und Lara Wirtshofer ausreichend ausruhen. Fotos: Michael Sittig

Nach dem Aderlass: Concetta Kaut (rechts) und Ursula Kader (links) passen auf, dass sich die Spender Jürgen Peters und Lara Wirtshofer ausreichend ausruhen. Fotos: Michael Sittig

Kurz gemeldet – August 2013

Kurz gemeldet

Jubiläum
Ihr 50-jähriges Bestehen feiert die katholische Gemeinde St. Kilian am Sonntag, 22. September, mit einem Festgottesdienst ab 11 Uhr und einem anschließenden Tag der offenen Tür. Zugleich weiht die Gemeinde ihre umgebaute und enorm vergrößerte Kindertagesstätte ein.

Schulgespräch
Seit Jahren leidet die Ludwig-Weber-Schule unter baulichen Mängeln. Es regnet hinein, Rohre platzen, Wände schimmeln, Decken bröckeln. Die Heizung ist defekt, Fenster und Türen schließen schlecht und es gibt schon lange keinen Sonnenschutz mehr. Nachdem sich der Ortsbeirat damit befasste und die SPD ein Bürgergespräch dazu durchführte, reagiert nun das Stadtschulamt. Es kündigt an, am Mittwoch, 14. August, die Ergebnisse einer Schadstoffuntersuchung sowie die weitere Vorgehensweise zur Beseitigung der Wasserschäden und Herstellung sicherer Rettungswege vorzustellen. Zu dem Gespräch ab 10 Uhr in der Schule sind alle Eltern, Freunde und Förderer eingeladen.

Bücher-Essen
Der Förderverein der Stadtteilbücherei „Buchstütze“ lädt am Freitag, 16. August, zum nächsten „Bücher-Essen“ ein. Jeder, der möchte, darf ab 19 Uhr in der Bücherei aus einem Buch vorlesen oder etwas zu Essen mitbringen, oder beides oder keins von beiden: Wer nur zum Zuhören kommt, ist ebenfalls willkommen.

Mobile Sprechstunde
Zu einer „Drive-In“-Sprechstunde laden der Sindlinger CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin und der CDU-Landtagskandidat Uwe Serke am Samstag, 17. August, auf den Parkplatz am Sportplatz (Kreisel) ein. Sozusagen im Vorbeifahren können Bürger ihre Meinungen, Vorschläge und Anregungen vortragen, schnell und ohne große Umstände. „Einfach anhalten, und die CDU-Kommunalpolitiker haben ein offenes Ohr für Sie“, wirbt Fribolin für die mobile Sprechstunde.

CDU-Sommerfest
Ein Klassiker erlebt seine Neuauflage am Samstag, 17. August: Die CDU-Verbände Zeilsheim und Sindlingen laden zum 37. Mal zum Sommerfest ein. Es beginnt um 14.30 Uhr auf dem Gelände des Schützenvereins Zeilsheim, Steinrutsch 32. Gefeiert wird bei jedem Wetter bis 22 Uhr. Eingeladen sind alle Bürgerinnen und Bürger aus den westlichen Stadtteilen. Für Live-Musik ab 17 Uhr sorgt Entertainer Kevin Henderson mit Oldies, Country und Rock’n’Roll. Zuvor spielt zu Kaffee und Kuchen Heinz-Otto Sperzel auf seinem Saxophon.

Ponyreiten
Auf dem Rücken eines Ponys durch den Meister-Park reiten – das können Kleinkinder beim Sindlinger Reiterverein am Sonntag, 11., und Sonntag, 25. August sowie am Sonntag, 8. September. Alle zwei Wochen bietet der Verein das beliebte geführte Ponyreiten von 14 bis 15 Uhr an.

Sicherheitsmobil
Das Sicherheitsmobil der Stadtpolizei macht am Mittwoch, 28. August, in Sindlingen Station. Von 10 bis 13 Uhr gibt es auf Wunsch am Dalles (Farbenstraße, Ecke Westenberger Straße) Informationen und Beratungen zu Sicherheit und Ordnung.

Handballtag
Die Wetteraussichten waren äußerst trübe; deshalb sagte die Handballspielgemeinschaft Sindlingen-Zeilsheim ihren ursprünglich für Ende Juni geplanten Handballtag kurzerhand ab. Neuer Termin ist Samstag, 31. August. Jugendliche und erwachsene Handballer sowie Althandballer sind ab 13 Uhr zu einem gemütlichen Treffen mit Sport und Spiel aufs Gelände hinter dem Turnerheim eingeladen.

Apfelweinkönig
Ein neues Jahr mit neuen Chancen: Wer keltert das beste „Stöffche?“ Das soll am Samstag, 12. Oktober, im katholischen Gemeindehaus in der Huthmacherstraße herausgefunden werden. Der Pastorale Raum Sindlingen-Zeilsheim lädt zum „Apfelweinkönig“ 2013 ein. Bewerber reichen ihren Selbstgekelterten ein, die Gäste testen. Beginn ist um 19.30 Uhr. Zuvor feiert die katholische Gemeinde ihre Kirchweihe mit einem Gottesdienst ab 18 Uhr in St. Dionysius.

Ranzenbrunnenfest – Im Freien feiern

Ranzenbrunnenfest

Im Freien feiern

Zwischen Fachwerk und am Main – Diesmal ohne Feuerwerk

Zum Ranzenbrunnenfest bitten Vereine und Institutionen am Samstag, 7. September, in den alten Ortskern. Ausgehend vom Ranzenbrunnen reihen sich die meisten Stände entlang der Huthmacherstraße zwischen den Fachwerkhäusern aneinander. Quartiersmanagement und Regionalrat sind dort zu finden, die Viktoria-Fußballer ebenso wie der Karnevalverein, die Kleingärtner, die Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe und der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr. Der Heimat- und Geschichtsverein wird seinen neuen Stadtteilkalender vorstellen, der Förderverein Buchstütze der Stadtteilbücherei einen Bücherflohmarkt ausrichten. Für den jüngsten Sindlinger Verein ist die Teilnahme eine Premiere. Gleiches gilt für den Vereinsring Zeilsheim. Arbeiterwohlfahrt und SPD stehen wieder beieinander, ebenso die Gesangvereine Frauenchor Germania 1977 und GV Germania 1872 Männerchor. Das Kinder- und Jugendhaus, der Elternverein der Meisterschule, der Familienkreis der katholischen Kirchengemeinde und die Motorradfreunde „Rosettis“ sind ebenfalls wieder mit von der Partie. Vor der Kirche wird sich ein Kinderkarussell drehen. Auf den Mainwiesen freuen sich drei Sportvereine auf Besucher. Der Erste Sindlinger Schwimmclub, der Turnverein und der Reiterverein Sindlingen haben dort genügend Platz für Speisen und Getränke,Vorführungen und Spielangebote. So werden die Reiter zwischen 14 und 16 Uhr abwechselnd Voltigiervorführungen zeigen und Kindern Ponyreiten ermöglichen. Auf dem Bolzplatz ist zwischen 14 und 18 Uhr Torwandschießen. Das Fest wird um 14.30 Uhr offiziell am Ranzenbrunnen eröffnet. Um 15 Uhr tritt die Purzel-Garde des Karnevalvereins auf, um 15.30 Uhr folgen die „Turntiger“ des Turnvereins. Auch Zumba- und Trampolinvorführungen sind geplant. Gegen 16.30 Uhr singt der Frauenchor Germania, ab 17 Uhr der Männerchor. Eins nur fehlt dieses Jahr: das Feuerwerk zum Abschluss. Der Vereinsring als Ausrichter des größten Sindlinger Fests hat es aus Kostengründen gestrichen. hn

Lesefreundin bittet zum Bilderbuchkino

Lesefreundin bittet zum Bilderbuchkino

Nach den großen Ferien beginnen in der Stadtteilbücherei (Sindlinger Bahnstraße 124) wieder die regelmäßigen Vorlesestunden für Kinder ab vier Jahren. Lesefreundin Renate Donges-Kaveh, Vorstandsmitglied des Fördervereins Buchstütze, erwartet Jungen und Mädchen am Mittwoch, 21. August, ab 15.30 Uhr zum Bilderbuchkino. Es geht um „Theo Tonnentier und die beste Geburtstagstorte der Welt“ von Betina Gotzen-Beek. Theo hat Geburtstag und möchte mit seinen Freunden Frieda Frettchen, Karl Kompost und Erna Erdschwein feiern. Am Mittwoch, 28. August, ebenfalls 15.30 Uhr, geht es mit dem Tretauto in die Fahrschule. „Mein erstes Auto war rot!“ von Peter Schössow ist Thema desNachmittags. simobla

Wie ein kleines Straßenfest

Gewerbeverein

Wie ein kleines Straßenfest

Stadtteilsonntag: Sindlinger Betriebe laden ein

Sindlinger Betriebe zeigen, was sie können: Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Förderverein Handel, Handwerk und Gewerbe (FHH+G) am Stadtteilsonntag. Am 15. September präsentieren sich die Gewerbetreibenden von 13 bis 19 Uhr wie gewohnt an drei Standorten. In Sindlingen-Nord sorgen der Smart-Markt, Haas-Friseure, Sonja’s Klamottenkiste und Schreibwaren Elke Erd dafür, dass entlang der Ladenzeile Hugo-Kallenbach-Straße ein wenig Straßenfest-Flair entsteht. Die Geschäfte sind nicht nur geöffnet. Die Inhaber setzen Akzente mit besonderen Angeboten, dazu gibt es Essen und Trinken, Kaffee, Kuchen und Sahnewaffeln. Die Pizzeria Pomodoro ist ebenfalls geöffnet. Wenige Schritte entfernt ermöglicht Anna Höfli am Richard-Weidlich-Platz Einblicke in die Welt der Schönheit. Die Kosmetikerin und ihre Mitarbeiterinnen des „Dynamite Nails“ Nagel- und Kosmetikstudios beraten speziell über Permanent-Make-up, Kenjii und Körper-Tattoos. Außerdem können sich Besucher hübsch schminken und anschließend fotografieren lassen.
Dritter Schwerpunkt ist der Dalles in Sindlingen-Süd. Das Stück Farbenstraße vom Hotel Post aus mainwärts Richtung „Loch“ wird gesperrt. Dort stellen sich drei Firmen vor: Kedo Krankenpflege, Orthopädie-Technik Bauer und Pietät Heuse, die Nachfolger der früheren Pietät Coloseus. Karin Karpucelj von „Karin’s Petite Cuisine“ sorgt für Verpflegung, die Getränke-Straße für den Ausschank. In der Alexander-Apotheke bieten Dr. Alexander Krauß und seine Tochter Miriam Oster Beratung und besondere Angebote. Schreiner Andreas Schmitt sowie Uli Herold (Video-World) beteiligen sich ebenfalls an diesem besonderen Tag. Zusätzlich laden ab 14.30 Uhr Stephanie und Ralf Rößler zu Kutschfahrten ein. Etwa eine Stunde lang starten sie am Dalles, danach drehen sie ebenfalls für eine Stunde in der Hugo-Kallenbach-Straße ihre Runden. Im Wechsel mit der Kutsche kommt ein Ballonartist an die Veranstaltungsorte und formt Figuren und Tiere für Kinder. Außerdem zaubert Annette Kirsch allen, die es wollen, Glitzer-Tattoos auf die Haut. Daneben richtet der Gewerbeverein wieder ein Gewinnspiel aus. Unter dem Titel „6. Frankfurter Stadtteilsonntag – Ich war dabei“ können die Teilnehmer als ersten Preis einen Sindlinger Gutschein im Wert von 100 Euro gewinnen. Zweiter bis zehnter Preis sind Sindlingen-Gutscheine über zehn Euro. hn

Beitrag zu sauberer Umwelt

Beitrag zu sauberer Umwelt  17 von fast 200: Schüler der Ludwig-Weber-Schule beteiligten sich wieder am Aktionstag „Sauberhafter Schulweg“. Mit Handschuhen, Abfallzangen und Mülltüten sammelten sie rund um das Schulgelände Unrat auf. Oft liegen da nur Kleinigkeiten: ein Bonbonpapier, eine Flasche, Plastikfetzen oder Pappbecher. Doch in der Summe erzeugen all die kleinen Abfälle einen großen Abfallberg, weiß Schulleiterin Fatima Oturak-Pieknik. Der beeindruckt die Grundschüler jedes Jahr aufs Neue. „Die Kinder stellen plötzlich fest, wie viel einfach achtlos auf die Straße geworfen wird und dass sie selbst einen nicht unwesentlichen Beitrag zu einer sauberen Umwelt leisten können“, erklärt die Schulleiterin. Deshalb ist die Teilnahme am Aktionstag zugleich ein Beitrag zur Umwelterzieung.

Beitrag zu sauberer Umwelt
17 von fast 200: Schüler der Ludwig-Weber-Schule beteiligten sich wieder am Aktionstag „Sauberhafter Schulweg“. Mit Handschuhen, Abfallzangen und Mülltüten sammelten sie rund um das Schulgelände Unrat auf. Oft liegen da nur Kleinigkeiten: ein Bonbonpapier, eine Flasche, Plastikfetzen oder Pappbecher. Doch in der Summe erzeugen all die kleinen Abfälle einen großen Abfallberg, weiß Schulleiterin Fatima Oturak-Pieknik. Der beeindruckt die Grundschüler jedes Jahr aufs Neue. „Die Kinder stellen plötzlich fest, wie viel einfach achtlos auf die Straße geworfen wird und dass sie selbst einen nicht unwesentlichen Beitrag zu einer sauberen Umwelt leisten können“, erklärt die Schulleiterin. Deshalb ist die Teilnahme am Aktionstag zugleich ein Beitrag zur Umwelterzieung.

 

 

Deutsch-Französische Handballtage

HSG Sindlingen-Zeilsheim

Deutsch-französische Handballtage

Lyoner Jugend zu Gast in Sindlingen

Seit 2012 vertritt die Handball-Spielgemeinschaft (HSG) Sindlingen-Zeilsheim die Stadt Frankfurt beim Jugend-Sportleraustausch mit der französischen Partnerstadt Lyon. Vergangenes Jahr waren die Frankfurter in Frankreich zu Gast, in diesem Sommer besuchten die französischen Freunde Frankfurt. Organisiert wird der deutsch-französische Jugendsportaustausch von der Sportjugend Frankfurt, dem Sportkomitee in Lyon und dem deutsch-französischen Jugendwerk.
Beteiligt sind nicht nur Handballer, sondern auch Vertreter vieler anderer Sportarten. Etwa 180 Franzosen kamen Anfang Juli an einem Freitag Abend in Frankfurt an und wurden von zwölf hiesigen Vereinen willkommen geheißen. Die Handballer nahmen ihre Partner, die Jungengruppe vom Handballclub HB Lyon, gleich mit in die TVS-Halle nach Sindlingen. Dort gab es für alle Beteiligten Pizza. Danach lernten sich die Jugendlichen beim Kicken auf dem nahe gelegenenen Rasen- und Beachplatz kennen. Anschließend wurden die Gäste in ihre Familien in Zeilsheim, Hattersheim und Sindlingen aufgeteilt.
Am folgenden Tag sahen sich alle offiziell um 14 Uhr zum gemeinsamen Trainieren und Spielen in der Sporthalle wieder. Allerdings kamen die meisten direkt vom Rasenplatz, wo sie schon eine „freiwillige“ Vormittagseinheit eingeschoben hatten. Nach drei bis vier Stunden Hallentraining war der Appetit auf Burger und Pommes entsprechend groß. Sonntag war eigentlich frei und Gelegenheit, etwas mit den Gastgebern zu unternehmen. Aber wieder lockte der Sport; die Gruppe traf sich einmal mehr in der Halle zum freien Spiel.
Am Montag fand ein gemeinsamer Sporttag mit allen 350 Teilnehmern im Stadionbad statt. Bei fantastischem Wetter hatten Deutsche wie Franzosen einen Riesenspaß dabei, die Turmspringer bei ihren Kunststücken vom Fünf- oder Zehn-Meterturm anzufeuern. Den traditionellen Betreuerabend richtete diesmal die Bürgermeisterin von Eltville beim Eltviller
Sektfest aus.
Dienstag blieben die Sportklamotten ausnahmsweise im Schrank. Heute war eine Stadtbesichtigung vorgesehen. Die Handballer ließen sich mit ihrem eigenen Bus und einer französischen Stadtführerin durch Frankfurt fahren und den Freunden aus Lyon die Stadt zeigen. Als Höhepunkt der Tour fuhren alle auf die Aussichtsplattform des Maintowers und genossen bei bestem Wetter den weiten Ausblick. Nach einem freien Nachmittag in der Stadt trafen sich alle Teilnehmer auf dem Römerberg zum Empfang der Stadt im Kaisersaal und anschließender Party im Ratskeller. Erst gegen 23 Uhr kehrten alle erschöpft nach Hause zurück.
Nach langem Ausschlafen trafen sich die Jugendlichen und Betreuer am Mittwochnachmittag auf dem Beachplatz zum gemeinsamen Spielen und am Abend auch zum Grillen und Abschied feiern mit allen Eltern und Spielern. Nach einem schönen Abend auf dem Platz hieß es am Donnerstag schon wieder Abschied nehmen. Die Handballer brachten ihre Gäste zum Treffpunkt aller Sportler, damit sie die Heimreise antreten konnten.
Alle Beteiligten hatten den Eindruck, dass sich die Jungen untereinander sehr gut verstanden haben. Die HSG-Jungen freuen sich auf jeden Fall auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Die Handballer danken allen Gasteltern, die sich so engagiert um ihre Gäste gekümmert haben, sowie Ferdinand Rissom von der Sportjugend Frankfurt, dessen Unterstützung ebenfalls sehr zum Gelingen dieses Austauschs beigetragen hat. SB

Artistisch: Handballer werfen aus allen Lagen aufs Tor, demonstrierten die deutschen und französischen Jugendhandballer.

Artistisch: Handballer werfen aus allen Lagen aufs Tor, demonstrierten die deutschen und französischen Jugendhandballer.

Handball verbindet: Jungen der HSG Sindlingen-Zeilsheim und des HB Lyon verbrachten eine knappe Woche im Rahmen des deutsch-französischen Jugendsportaustauschs miteinander. Fotos: Michael Sittig

Handball verbindet: Jungen der HSG Sindlingen-Zeilsheim und des HB Lyon verbrachten eine knappe Woche im Rahmen des deutsch-französischen Jugendsportaustauschs miteinander. Fotos: Michael Sittig

Soldaten, Kerweborsch und Bauverein

Heimat- und Geschichtsverein

Soldaten, Kerweborsch und Bauverein

Stadtteilkalender: 13 Fotos aus der jüngeren Vergangenheit

Eine Ansichtskarte mit „Sindlinger Motiven“ aus den 60er-Jahren schmückt den neuen „Stadtteilkalender 2014“, den der Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein in diesem Jahr schon zum 17. Male anbietet. Wie schon früher wird er zunächst auf dem Ranzenbrunnenfest am 7. September und danach in verschiedenen Geschäften zum Verkauf angeboten werden.
Dabei liefert dieser Kalender erneut einen Überblick über die jüngere Vergangenheit unseres Ortes. Die Bilder beschäftigen sich insbesondere mit Ereignissen vor 100 Jahren: der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914, als einberufene Soldaten durch den Ort marschieren. Ein Luftbild vom nördlichen Teil Sindlingens erinnert an die Leistungen des im gleichen Jahr gegründeten „Höchster Bauvereins“, der unter anderem die Ferdinand-Hofmann-Siedlung bauen ließ.
Außerdem finden sich im Kalender alte Aufnahmen zum Beispiel der Bahnstraße aus dem Jahr 1935, als Autoverkehr noch Seltenheit besaß, und der vor 60 Jahren geschlossenen alten Farbenstraße, die quer durch das Werk nach Höchst führte.
Selbstverständlich finden auch Alters-Jubilare im neuen Kalender ihren Niederschlag: Die „Kerweborsch“ des Jahrgangs 1943/44 werden in einem Gruppenbild vorgestellt. An düstere Zeiten erinnert eine Aufnahme der Mitglieder des „Reichsluftschutzbundes Sindlingen – Zeilsheim“ aus den Jahr 1944, der seinen Sitz in der Allesinastraße hatte.
Insgesamt vermitteln die 13 Schnappschüsse einen tieferen Einblick in die jüngere Vergangenheit unseres Ortes. Zum Sonderpreis von 6 Euro kann dieses Schmuckstück während des Ranzenbrunnenfestes am Stand des Sindlinger Geschichtsvereins erworben werden. Danach ist der Kalender bei Anneliese Hedtler (Okriftler Straße), Axel Wagenknecht (Westenbergerstraße), Rüdiger Kaus (Bahnstraße), Klaus Moos (Huthmacherstraße) und Elke Erd (Hugo-Kallenbach-Straße) zum Preis von 7Euro erhältlich. DF

Titelblatt des Stadtteilkalenders

Titelblatt des Stadtteilkalenders

Der Kanal – eine ungeliebte Neuerung

Ortsgeschichte

Der Kanal – eine ungeliebte Neuerung

Einwohner wollten ihre Jauchegruben behalten

Seit 100 Jahren hat Sindlingen eine Kanalisation – was nicht allen gleich gefiel. Immerhin diente der Inhalt der bis dahin üblichen Jauchegruben als Dünger.
Anfangs war nicht mal der Bürgermeister von der Notwendigkeit eines Abwasserkanals überzeugt. Als sich ab 1908 die Diskussion um den Bau eines Kanals vertiefte, plädierte Bürgermeister Huthmacher zunächst für den Bau eines Kanals nur für Regen- und Straßenabwasser, weiß Dieter Frank vom Heimat- und Geschichtsverein. Fäkalien sollten ruhig weiter in den häuslichen Jauchegruben unter den Plumpsklos gesammelt werden.
Die festen und flüssigen Ausscheidungen türmten sich dort im Lauf der Zeit zu einem Berg aus dickem Brei. War die Grube voll, griffen die Bewohner zum „Puddelschepper“, einer großen Kelle aus verzinktem Blech am Ende eines langen Stiels, und schöpften die Fäkalien in ein „Puddelfass“. Noch heute schüttelt es Karlheinz Tratt vom Heimat- und Geschichtsverein, wenn er daran denkt. „Wir Kinder mussten die Leiterwagen mit den Puddelfässern ziehen“, erinnert sich der 75-Jährige: „Das war eine der unangenehmsten Arbeiten überhaupt.“
Die Fässer schafften die Sindlinger auf ihre Felder. Die Fäkalien dienten als Dünger. „Blaukorn gab es noch nicht“, sagt Tratt. Deshalb waren die Einwohner gar nicht amüsiert, als ihnen die Gemeindevorderen schließlich doch einen Kanal verordneten. Mehrere Gründe bewogen sie dazu. Zum einen waren die Jauchegruben meist nur einfach gemauerte Löcher im Boden. Fäkalien gelangten ins Erdreich; ein Typhus-Fall in der Bahnhofstraße rief sogar den Kreisarzt auf den Plan. Zum andern wurden zunehmend Straßen befestigt. Sickerte das Regenwasser von den Dächern vorher einfach weg, musste es auf gepflasterten Strecken gezielt abgeführt werden. Zum Dritten bekam Sindlingen ab 1908 eine Wasserleitung, so dass mehr Abwasser anfiel. Vorher gab es nur Brunnen.
Ab 1913 ließen die Gemeindeväter deshalb, ausgehend vom tiefsten Punkt, drei Kanäle verlegen. Von den Mainwiesen gruben sich die Arbeiter durch die Allesinastraße, Zehnthofgasse und Alt-Sindlingen nach oben. Sie verlegten glasierte Tonrohre, in die die Hausanschlüsse und Gullys einmündeten. „Es wurde sehr weitsichtig verlegt“, sagt Tratt: In der Bahnstraße liegt der Kanal mehr als vier Meter tief im Boden. Deshalb hat es in Sindlingen auch bei Starkregen noch nie Probleme mit Rückstaus in die Häuser gegeben.
Als der Kanal lag, wurden die Jauchegruben daran angeschlossen. Über die Wasserleitung, die nun zunehmend auch in die Häuser hinein führten, floss Abwasser hinein. Üblicherweise sanken die schwereren Bestandteile nach unten, oben blieb relativ klares Wasser stehen. Das wurde durch einen Überlauf in den Kanal geleitet, der es in den Main schwemmte. Diese Zwischenlösung wirkte wie eine Mini-Kläranlage, bewirkte eine Vorklärung.
Die nächsten Rohre wurden in der Huthmacherstraße und Verlängerung der Allesinastraße gelegt. Die Kanalisation wuchs mit dem Ort. Bald waren es die Leute leid, beim Toilettengang im Winter zu frieren und im Sommer von Schmeißfliegen umschwirrt zu werden. Die technischen Möglichkeiten erlaubten es jetzt, die Toiletten in die Häuser hineinzuholen. Also wurden die Jauchegruben einfach mit einem Stück Rohr überbrückt. Von da an liefen die Toilettenabwässer wie auch anderes Abwasser direkt in den Kanal und weiter in den Fluss.
1918 wurde Sindlingen nach Höchst eingemeindet. Doch erst 1928, als Höchst zu Frankfurt kam, erhielt es eine erste Kläranlage. Auf Sindlinger Gemarkung, in Höhe des alten Wasserturms an der Straße nach Höchst (heute Werksgelände der Infraserv), entstanden riesige Rieselbecken. Da hinein liefen die Abwässer aus Sindlingen und Höchst. Wie in den häuslichen Puddelgruben setzte sich der Schlamm ab, das oben stehende Wasser floss in den Main. Den Schlamm aus den Jauchegruben holten sich die Bauern und brachten ihn mit ihren Ponykarren auf die Felder, wo sie ihn großflächig verteilten. Solange keine Chemikalien wie Weichmacher und ähnliches im Abwasser waren, stellte das kein Problem dar.
Erst in den 60-er Jahren baute die Stadt die Großkläranlage in den Wingerten. Die alte Kläranlage wurde geschliffen. Die Hoechst AG sicherte sich das Gelände.
Die alten Kanalrohre indes ruhen noch immer tief im Sindlinger Untergrund. „Die halten noch 100 Jahre“, glaubt Tratt. Der glasierte Ton sei das beste denkbare Material. An den glatten Innenwänden bleibt nichts haften. Der Einbau erfolgte in Handarbeit. Gräben wurden ausgehoben, gesichert durch Gerüste und Sprießwände. Etagenweise reichten die Arbeiter den Aushub nach oben. Dann wurden die jeweils einen Meter langen, in den Hauptstraßen 60 Zentimeter im Durchmesser breiten und schweren Rohre hineingelassen und durch Muffen miteinander verbunden. Die Abdichtungen bestanden aus dicken Juteseilen und „Lette“ oder „Letsche“, wie die Sindlinger sagen: lehmiger Boden, der im Untergrund nie austrocknet und ideal dicht hält. Einziger Nachteil der Tonrohre ist ihre Druck- und Stoßempfindlichkeit. Deshalb wurden sie mit einer dicken Sandschicht umgeben. Sie verhinderte, dass Steine drücken und Schäden verursachen können. Obwohl viel Schwerlastverkehr durch die Hauptstraßen rollte und rollt, hat sich die Mühe der Altvorderen gelohnt. Bis heute gibt es kaum Schäden an den Sammelkanälen im alten Ort (Siehe zweiten Text). Und noch immer setzt die Stadt, zumindest bei Rohren bis 500 Millimeter Durchmesser, auf das Steinzeug. Erst ab einem Durchmesser von einem Meter wird Beton mit Stahl verwandt. hn

 

 

Der öffentliche Hauptkanal ist in Sindlingen vielerorts nach wie vor gut in Schuss. Bei einer routinemäßigen Kanaluntersuchung im vergangenen Jahr stellte der Eigenbetrieb Stadtentwässerung aber doch 30 bis 40 Schäden fest, sagte Roland Kammerer, Leiter der Abteilung Abwasserableitung und Gewässer bei der Stadtentwässerung. Einige könnten unterirdisch behoben werden, für andere müsse der Boden punktuell aufgegraben werden. Nur in den Straße Alt-Sindlingen und Zehnthofgasse müsse der Kanal in weiten Teilen ausgetauscht werden. Deshalb sollen die beiden Straßen 2015 komplett aufgegraben werden.
Die Untersuchung förderte auch zutage, dass etliche Hausanschlüsse Mängel haben. Gerade in Alt-Sindlingen und Zehnthofgasse blieb die Kamera, die durch die Rohre geschoben wird, häufig an Einläufen aus den Anwohnergrundstücken hängen. Einbrüche oder gegeneinander versetzte Rohre verhinderten den Einblick. Daraufhin erhielten die Anwohner Schreiben vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung mit der Aufforderung, innerhalb von fünf Jahren die Untersuchung von der Grundstücksseite her zu komplettieren und Schäden beheben zu lassen. 80 Prozent der Anwohner seien betroffen, teilt die Stadtentwässerung mit.
Viele Schäden könnten wahrscheinlich durch „Inliner“ genannte Schläuche ohne große Erdarbeiten behoben werden. Wer jedoch offen sanieren müsse, könne sich der Baumaßnahme am öffentlichen Kanal anschließen, rät die Stadtentwässerung. Wer im Rahmen dieser Arbeiten seinen Hausanschluss saniert, spart sich einen Teil der Kosten für die Erdarbeiten. hn

 

Bewährter Dünger: Sindlinger Bauern holten sich den Schlamm aus den Klärbecken des ersten Sindlinger Klärwerks und schafften ihn auf ihre Felder. Im Hintergrund der „Koker“ der frühen Farbwerke.

Bewährter Dünger: Sindlinger Bauern holten sich den Schlamm aus den Klärbecken des ersten Sindlinger Klärwerks und schafften ihn auf ihre Felder. Im Hintergrund der „Koker“ der frühen Farbwerke.

Vorne rechts das Verwaltungsgebäude der ersten Kläranlage. Links davon schließen sich die Becken an. Im Hintergrund sind der „Koker“ der Farbwerke und der alte Sindlinger Wasserturm zu sehen.

Vorne rechts das Verwaltungsgebäude der ersten Kläranlage. Links davon schließen sich die Becken an. Im Hintergrund sind der „Koker“ der Farbwerke und der alte Sindlinger Wasserturm zu sehen.

In riesigen Rieselbecken setzten sich die Fäkalien aus den Abwässern von Sindlingen und Höchst ab. Die erste Kläranlage lag am Rande der Sindlinger Gemarkung. Heute ist das alles Werksgelände der Infraserv.

In riesigen Rieselbecken setzten sich die Fäkalien aus den Abwässern von Sindlingen und Höchst ab. Die erste Kläranlage lag am Rande der Sindlinger Gemarkung. Heute ist das alles Werksgelände der Infraserv.

Auf den Mainwiesen sind Graben und Rohre zu erkennen: Mitte der 60-er Jahre wurde dort ein Abwassersammler zur neuen Kläranlage in den Wingerten verlegt.

Auf den Mainwiesen sind Graben und Rohre zu erkennen: Mitte der 60-er Jahre wurde dort ein Abwassersammler zur neuen Kläranlage in den Wingerten verlegt.

Gewaltige Dimensionen: Mehr als zwei Meter im Durchmesser umfassen die Abwasserrohre, die in den 60-er Jahren im Mainvorland verlegt wurden.

Gewaltige Dimensionen: Mehr als zwei Meter im Durchmesser umfassen die Abwasserrohre, die in den 60-er Jahren im Mainvorland verlegt wurden.