SKV – Am Rosenmontag ist wieder Kinderumzug in Sindlingen

Erster Sindlinger Karnevalverein

Der Organisator wechselt, der Zug bleibt

Am Rosenmontag ist wieder Kinderumzug in Sindlingen

Luftschlangen, Konfetti und viele bunte Kostüme verwandlen am Rosenmontag (11. Februar) Teile von Sindlingen in eine große, bunte Partymeile: Der Sindlinger Karnevalsverein richtet zum zwölften Mal den Frankfurter Kinderfastnachtsumzug aus.
Zum ersten Mal seit der Premiere 2002 zeichnet Michael Czich für die Organisation verantwortlich. Vorgänger Gerhard Krock hilft ihm dabei, sich einzuarbeiten. Krock (74) ist sozusagen einer der Väter des Spektakels. „Bei der 75-Jahrfeier des SKV im Jahr 2000 haben wir mit dem damaligen Dezernenten Achim Vandreike gefachsimpelt. Er sagte: Wie wäre es denn mal wieder mit einem Umzug in Sindlingen?“, erinnert sich der Veteran. Bis 1994 hatte Sindlingen im Wechsel mit Hattersheim alle zwei Jahre einen Fastnachtszug ausgerichtet. „Dann wollte die Stadt sehr hohe Reinigungsgebühren“, berichtet Krock. Das war das Ende. Die geforderte Summe konnte der Verein nicht stemmen.
Sechs Jahre später jedoch kam die Stadt dem SKV entgegen. Der Verein griff Vandreikes Vorschlag auf. Dennoch dauerte es über ein Jahr, bis alle nötigen Genehmigungen vorlagen. 2002 setzte sich der erste Kinderumzug mit 18 Gruppen in Bewegung. Der SKV krönte sogar extra ein Kinderprinzenpaar, Lisa (Merling) I und Christian (Heister) I. Anfangs winkten Kinder von Mitgliedern dem närrischen Fußvolk zu, später auch solche aus anderen Vereinen. „Wir haben mit den Kindern viele Veranstaltungen überall in der Stadt besucht“, erinnert sich Gerhard Krock. Das war eine schöne Reklame für Sindlingen, den SKV und den Kinderumzug. Doch irgendwann übernahm der Große Rat der Frankfurter Fastnacht die Idee. Dem SKV gefiel das gar nicht. Ein Jahr lang verzichtete er zwar zähneknirschend darauf, selbst Kinderprinzen zu küren, doch schon im nächsten Jahr nahm er die von ihm begründete Tradition wieder auf. Seither hat Frankfurt eben zwei Kinderprinzenpaare.
In diesem Jahr tragen Marcel Nienaber und Jana Schröder den Ornat. Beide sind im SKV aktiv. Während Marcel bereits zum dritten Mal als Majestät mitmacht, ist es für Jana aus der Purzelgarde eine Premiere. Der Zug wird sich wie üblich ab 13 Uhr am Lachgraben aufstellen und um 14.11 Uhr losmarschieren. Durch Lachgraben, Pfingstbornstraße, Bahnstraße, Westenberger Straße, Herbert-von-Meister-Straße, Farbenstraße, Allesinastraße, Huthmacherstraße, vorbei am Dalles und nochmals durch die Bahnstraße bis zur Pfingstbornstraße führt der Weg. Krock, Czich und ihre Helfer vom Verein holen die Absperrungen beim Straßenbauamt und stellen sie selbst auf; „Das ist billiger“, sagen sie. Die Helfer schildern im Auftrag der Verkehrsgesellschaft Frankfurt auch die Umleitungen für die Busse aus. Fußgruppen aus Kindergärten und Vereinen stellen das Gros der Teilnehmer, zwischendurch sorgen Musikgruppen für den nötigen Rhythmus. In der Bahnstraße wird wie gewohnt Horst Best die vorbeiziehenden Fastnachter ansagen. Die Jury, die die besten Gruppen kürt, besteht aus dem Leiter der Verwaltungsstelle Höchst, Henning Brand, dem SPD-Ortsvereinsvorsitzendem Patrick Hübner und Infraserv-Pressesprecher Robert Woggon. Nach Zugende kommen alle, die noch weiterfeiern wollen, bei der Freiwilligen Feuerwehr zusammen. Dort wird ein Grill aufgestellt. Es gibt Getränke und ein Karussell, und dort werden schließlich auch die Preise verliehen. hn