Sommer am Strand 931

Kinder- und Jugendhaus

Sommer am Strand 931

Außengelände für Jugendliche ist jetzt ein attraktiver Beachclub

Strandleben in Sindlingen – in den Genuss kommen Jugendliche in diesem Sommer in der Nähe der Kinder- und Jugendhauses. Dank vielfältiger Unterstützung wurde das alte Außengelände in einen attraktiven „Beachclub“ mit dem Namen „Strand 931“ verwandelt.
Dann ist ein großes Werk getan. Denn noch vor drei, vier Jahren war das Gelände nicht gerade einladend. Ein maroder Kletterturm stand da, ein muffiger Container und sonst nicht viel. „Wir haben überlegt: Was machen wir damit?“ berichtet Iris Korkus, Leiterin des Kinder- und Jugendhauses. „Wir machen einen Beachclub“, schlug Mathias Schlossarek von der Jugendbetreuung vor. Die Idee gefiel den Jugendlichen. Doch dann waren Ausdauer, Kreativität und vor allem viele Helfer gefragt. Die schickte die Chemiefirma Celanese. Sie ermöglicht ihren Mitarbeitern jedes Jahr, einen Arbeitstag mit einem sozialen Projekt zu verbringen. Die Mitarbeiter rissen die alten Gebäude ab, halfen bei der Anlage des Sandplatzes und bauten eine neue Hütte als Aufenthalts- und Lagerraum auf. Im Lauf von zwei Jahren packten 84 von ihnen insgesamt sechs Mal in Sindlingen an. Die Werkstatt Frankfurt koordinierte die Einsätze. Weitere Arbeiten erledigten Arbeitsstündler. Das sind Menschen, die sich eines Vergehens schuldig gemacht haben und vom Gericht zum Ableisten sozialer Arbeitsstunden verurteilt wurden.
Auch bei Infraserv fand das Team vom Kinder- und Jugendhaus große Hilfsbereitschaft vor. Vergangenes Jahr spendete die Industriepark-Betreiberfirma 13000 Euro, mit denen ein Sand-Volleyballfeld angelegt werden konnte. „Die Jugendlichen sind alle sehr sportbegeistert“, sagt Iris Korkus; da kommt der Platz gerade recht. Allerdings hielt sich die Bereitschaft der Teenager, mal selbst mit Hand anzulegen, in engen Grenzen.
Zwischenzeitlich ist das Gelände fertig und schön gestaltet. „Das ist eine echte Bereicherung, ein toller Raum für unsere pädagogische Arbeit“, freut sich Iris Korkus: „Wir hoffen, dass es die Jugendlichen nutzen und sich hier treffen. Ergänzend werden wir noch gezielt Angebote etablieren“.
Zur Eröffnung jedenfalls hielten sich die jungen Leute fern. „Sie haben gekniffen“, seufzte die Leiterin und bat stattdessen Vertreter der Firmen Infraserv und Celanese zum Eröffnungs-Volleyballspiel. Zuvor hatte Stadträtin Daniela Birkenfeld allen viel Vergnügen auf dem Stadt-Strand gewünscht. „Für die Kinder gibt es den Abenteuerspielplatz, für Jugendliche gab es bislang nichts“, sagte sie. Auf dem neuen Gelände können sie nun „abhängen, chillen und sich sportlich betätigen“, sagte die Stadträtin. Norbert Dürr, Leiter der kommunalen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, dankte allen Helfern für finanzielle, personelle und Hilfe durch Sachspenden. So hat Celanese nicht nur die Mitarbeiter freigestellt, sondern auch 1500 Euro für die Strandliegen gegeben. Die Firma Koziol stiftete hochwertige Plastikware.
Geöffnet wird der Strand 931 bei entsprechendem Wetter während der Öffnungszeiten des Jugendclubs (Montag, Mittwoch, Freitag Spätnachmittag). Auch für die „offenen Samstage“ ist das Gelände geeignet. „Wenn es mit der Pflege klappt, würde ich den Platz auch gerne den Einwohnern des Stadtteils zur Verfügung stellen“, sagt Iris Korkus.
Bei der Einweihung jedenfalls konnten sich alle Interessierten ein Bild davon machen. Nachdem die Capoeira-Gruppe „Sul de Bahia“ ihren Sport demonstriert hatte, fing das Strandleben an. Mit Ingwer-Minz-Cocktails, Gegrilltem und Salat, Musik und bunten Plastikblumenketten feierten die Gäste die Einweihung. Und dann, als die ersten schon wieder gingen, kamen auch die, für die der Platz gemacht worden ist: die Jugendlichen. hn

 

 

Akrobatisch: Mitglieder der Capoeira-Gruppe „Sul da Bahia“ wirbelten auf dem neuen Beachplatz neben dem Abenteuerspielplatz über den Sand. Foto: Heide Noll

Akrobatisch: Mitglieder der Capoeira-Gruppe „Sul da Bahia“ wirbelten auf dem neuen Beachplatz neben dem Abenteuerspielplatz über den Sand. Foto: Heide Noll