Germania Männerchor: Souverän in allen Sphären

GV Germania

Souverän in allen Sphären

Zuschauer feiern Konzertchor Hans Schlaud für eine grandiose Leistung

Ein schier endloser Strom von Sängern betritt von zwei Seiten die Bühne. Minutenlanger Applaus begrüßt den Chor und seinen Erfinder: Hans Schlaud.
Aus dem Männerchor Wiesbaden-Kloppenheim, Sängervereinigung Bleidenstadt-Watzhahn, Sängervereinigung Hausen und Männerchor Germania Sindlingen rekrutiert sich der Konzertchor Hans Schlaud, der sich Ende März mit einem bunten Programm aus Oper, Operette, Volkslied und Schlager in Wiesbaden präsentierte. Die Solisten Tatiana Plotnikova (Sopran ) und Felipe Rojas Velozo (Tenor), sowie Julia Palmova am Flügel bereicherten das Konzert. Sie sind allesamt keine Unbekannten in der internationalen Opernszene.
Mächtig ertönt zu Beginn das Trinklied aus Verdis „Ernani“, „Erhebet das Glas“, gefolgt vom piano gehauchten Gefangenenchor aus „Nabucco“. Schlaud hat seinen Chor in gewohnter Präzision und Perfektion vorbereitet. Laut zu singen ist kein Problem, aber in den zarten Tönen, im Piano, liegt die Kunst, und das beherrschen die Herren mit ihren schwarzen Fliegen unisono.
Die Solisten brillieren in Szenen aus La Traviata und Rigoletto. Verdis Werke ziehen sich durch den ganzen Abend, bereichert durch Stücke von Johann Strauss und Franz Lehar. Auch die leichte Muse ist vertreten mit dem 50-er Jahre Schlager „Wochenend und Sonnenschein“ ( B. Mann ) und „Veronika, der Lenz ist da“ ( H.Weimer ). Leicht und beschwingt klingen diese Lieder. Nur die Sänger und ihr Dirigent wissen, wieviel Arbeit und Übung nötig war, um sie so unbeschwert wirken lassen zu können.
Hans Schlaud führt seinen Chor souverän durch alle Sphären. Ein Augenaufschlag genügt, und der Chor reagiert sofort und diszipliniert. Ein Ohrenschmaus der seltenen Art. Gegen Ende des Konzertes beim Hoch -und- Deutschmeister-Regimentsmarsch gibt es kein Halten mehr, die Zuhörer im schmucken Saal des Wiesbadener Kurhauses stehen auf und klatschen rhythmisch, begeistert im Takt. Einer geht noch: das ladinische Bergsteigerlied•Benia Calstoria von Bepi di Marzi, vorgetragen mit solcher Inbrunst von 200 Stimmen, wie ein Grollen in den Gipfeln der Dolomiten. Gänsehaut pur!
Stehender Applaus und Zugaben bezeugen allen Aktiven ihre hervorragende Leistung. Die Zuhörer gehen nach Hause mit der festen Überzeugung, eben eine Sternstunde der Chor- und Solistenmusik erlebt zu haben. Hans Schlaud hat einmal mehr bewiesen, dass er einer der letzten großen Meister seines Genres ist. Bravissimo. Tu Felix. Kopra…

Großer Gesang in grandioser Kulisse: Der Konzertchor Hans Schlaud im Wiesbadener Kurhaus.

Großer Gesang in grandioser Kulisse: Der Konzertchor Hans Schlaud im Wiesbadener Kurhaus.