Abtauchen mit Kabeljau und Kabelfrau

Abtauchen mit Kabeljau und Kabelfrau

Lesezauber „Ferris wundersame Unterwasserwelt“ in der Bücherei

Normalerweise ist die Bücherei ein Ort der Stille. Nicht so beim Abschlussfest des Lesezaubers. Rund 140 Kinder und einige Erwachsene wollten mit dem Kinderliedermacher Georg Feils alias Ferri dessen „Wundersame Unterwasserwelt“ entdecken. „So voll habe ich es hier noch nie erlebt“, staunte Annette Moschner, Leiterin der Stadtteilbücherei.

Der „Lesezauber“ ist eine gemeinsame Kinderaktion der Stadtbücherei und der Stiftung der Frankfurter Sparkasse. Unter dem Motto „… abtauchen!“ drehte sich in den 16 öffentlichen Bibliotheken und der Fahrbibliothek Frankfurts seit September alles um das große Meer, gefährliche Haie oder kleine Fische. Mit Bilderbüchern, Geschichten und Sachbüchern konnten die kleinen Leserinnen und Leser ab vier Jahren baden gehen, unbekannte Wasserwelten kennen lernen und den Ozean erkunden.

Insgesamt 3219 Kinder haben mitgemacht. Beliebt ist der LeseZauber auch im Kindergarten und der Grundschule: 115 Kitagruppen und 61 Grundschulklassen haben sich beteiligt. Die Kindereinrichtungen und Schulen sind wichtige Partner, denn so erreicht die Aktion auch viele Kinder aus Familien, in denen Vorlesen und Lesen nicht auf der Tagesordnung steht. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Lesesozialisation kann das Projekt erfolgreich aufheben: Mit 1677 Mädchen und 1542 Jungen ist das Verhältnis ausgewogen. Für Astrid Dienst, Projektleiterin bei der Stiftung, steht das langjährige Engagement der Stiftung der Frankfurter Sparkasse im Bereich der Leseförderung außer Frage: „Seit 28 Jahren führt der LeseZauber Kinder in die Welt der Bücher ein. In dieser Zeit habe wir die Aktion immer weiter ausgebaut und freuen uns über die hohen und wachsenden Teilnehmerzahlen. Die Förderung der Bildung und der Lesekompetenz bleibt eine der Kernaufgaben der Stiftung der Frankfurter Sparkasse.“ Auch im nächsten Jahr soll der Herbst deshalb wieder im Zeichen des LeseZaubers stehen. Das diesjährige Motto „… abtauchen!“ kam bei Kindern und Pädagogen gleichermaßen gut an. Für die kleinen Leser gab es viel zu entdecken: Wie tief ist das Meer? Wie kommunizieren Delfine? Mögen Haie Musik? Lesen und Vorlesen, aber auch die kreative Umsetzung der Geschichten stehen im Fokus der Aktion. Neben klassischen Mal- und Bastelaktionen wurden die Geschichten auch per iPad kreativ umgesetzt.

 

Delfin-Mobile und Regenbogenfisch

 

Insgesamt gab es in den Bibliotheken über 150 Veranstaltungen für Kinder und Kindergruppen. In Sindlingen zählte Annette Moschner 106 Teilnehmer. Von den Kindergärten St. Dionysius, St. Kilian und St. Stephan beteiligten sich ganze Gruppen, außerdem eine zweite Klasse aus der Meister-Schule. Lesefreundin Renate Donges-Kaveh griff das Thema ebenfalls auf und bastelte mit Kindern ab vier Jahre im Anschluss ans Vorlesen.

So entstanden vielfältige, schöne Arbeiten: ein Delfin-Mobile, U-Boote, Aquarien, Unterwassermodelle und ein Regenbogenfisch. Für die neun schönsten Werke gab es Buchpreise. Ein Geschenk für alle, die teilnahmen, war Ferris wundersame Unterwasserwelt. Der Kinderliedermacher aus Frankfurt hat das Stück extra für den Frankfurter Lesezauber entwickelt. Beim Abschlussfest in der Sindlinger Stadtteilbücherei hatte es Premiere. Ferri ging mit Kindern und Erwachsenen auf eine musikalische Reise in die Welt unter dem Meeresspiegel. Er verteilte abenteuerliche Instrumente wie Ocean-Drum, Wassertrommel, Meerharfe, Blubberschüssel und Möwenschrei und formte damit ein Unterwasserorchester, das die Lieder begleitete.

Nachdem geklärt war, was man alles zu einem Tauchgang braucht, ging es hinein in die Tiefe. Dort gibt es unglaubliche Dinge und Lebewesen zu entdecken: Kabeljau und Kabelfrau auf Urlaubsreise, Tintenfische, die dichten, was das Zeug hält, tanzende Kaulquappen und singende Haifische. Eine Stunde eintauchen, zuhören, hingucken, mitmachen oder einfach nur staunen: Ein platschnasser Spaß für furchtlose Schnorchler jeder Größe. Und da das Abschlussfest für die Lesezauber-Kinder diesmal extra auf den Nachmittag während der normalen Öffnungszeiten gelegt worden war, hatten auch andere Besucher die Möglichkeit zuzusehen und mitzumachen.Simobla

 

Büchereileiterin Annette Moschner mit Valerie und Pascal vom Kindergarten St. Dionysius; die Kinder gehörten zu den Preisträgern des „Lesezaubers“.Fotos: Michael Sittig

Büchereileiterin Annette Moschner mit Valerie und Pascal vom Kindergarten St. Dionysius; die Kinder gehörten zu den Preisträgern des „Lesezaubers“.Fotos: Michael Sittig

Die originellen Pinguine waren nur eine von vielen schönen Bastelarbeiten im Rahmen des Lesezaubers.

Die originellen Pinguine waren nur eine von vielen schönen Bastelarbeiten im Rahmen des Lesezaubers.