Alles was ein Pferd braucht

Alles, was ein Pferd braucht

REITERVEREIN – Vor dem Reiten steht die Grundausbildung – Tag der offenen Stalltür

Alle lieben Felix. Das 21 Jahre alte, dunkelbraune Pony ist der Opa im Stall des Sindlinger Reitervereins. „Fast alle Kinder sind mit ihm ans Reiten herangeführt worden“, sagt Katja Hilbig. Sie moderierte die Vorführungen am „Tag der offenen Stalltür“.
Vor dem Reiten steht bei den Sindlingern der sorgsame Umgang mit dem Pferd. Dafür gibt es den „Pony-Club“. Dort lernen die Kinder, die Pferdchen zu putzen, das Sattelzeug richtig zu verwenden, respektvoll und aufmerksam zu sein und vieles Weitere, was als „Basiswissen Pferd“ vor dem Reiten steht. Natürlich dürfen sie auch aufsitzen und sich eine Runde durch den Meister-Park führen lassen. Aber vor allem geht es um den Umgang mit dem Pferd, haptische Erlebnisse wie das Streicheln oder einfach nur mit Felix und den fünf weiteren Ponys am Mainufer spazieren zu gehen, erklärt Katja Hilbig: „Das ist ein schöner Einstieg für alle, die nicht Voltigieren wollen“.
Die „Volti-Gruppe“ des Reitervereins und anschließend die Turniergruppe gaben mit ihren Vorführungen Einblick in die Kinder- und Jugendausbildung des Vereins. Sie stellten dabei alle zwölf Schulpferde und- ponys vor. Der 1925 gegründete Verein bildet verstärkt Kinder und Jugendliche aus. Trainerin Denise Nube und fünf Übungsleiterinnen geben an sieben Tagen in der Woche Unterricht, berichtet Assistenztrainerin Tanja Seidel. Das Voltigierprogramm und der Ponyclub bieten bereits Kindern ab sieben Jahren die Möglichkeit zur Frühausbildung. 2013 ist der Verein als drittbester Reitverein Hessens für sein Schulpferdekonzept ausgezeichnet worden.
Zum Verweilen am Pfingstsamstag luden nicht nur das historische Ambiente und die Reiterei, sondern auch ein Buffet mit Kaffee und hausgemachtem Kuchen ein. Ein Grillstand mit herzhaften Leckereien rundete das Programm in der idyllischen Anlage ab. Möglich wurde das alles auch dank der Hilfe vieler Eltern, betont Moderatorin Katja Hilbig. Solcher wie Petra Klug aus Eschersheim. „Ich bin eine echte Stallmutter“, sagt sie: Seit ihre Tochter Katharina sechs Jahre alt war, brachte sie sie regelmäßig zur Reitstunde nach Sindlingen. Jetzt ist die Tochter 18 und immer noch dabei, engagiert sich sogar als Übungsleiterin. „Nun kann sie aber selbst herfahren“, freut sich die „Stallmutter“. Trotzdem ist es für sie ausgemachte Sache, an besonderen Tagen weiterhin zu helfen. Kuchen und Getränke ließen die Kinder aber erst mal kalt. Sie zog es nach dem Ende der Vorführungen zum Ponyreiten. Selig ließen sich die Kleinen auf den Rücken der Ponys durch den Park führen. Die übrigen Pferde durften schon in Ruhe auf den Koppeln grasen. Diese Flächen im ehemaligen Gemüsegarten der Villa Meister „sind für uns unverzichtbar. Die Pferde können nicht 24 Stunden im Stall stehen“, sagt zweite Vorsitzende Désirée Appadurai. Deshalb beobachten die Reiterinnen die derzeitige Diskussion um einen möglichen Verkauf von Villa, Park und Reitanlage mit Sorge; es ist möglich, dass der Freilauf für Wohnbebauung freigegeben wird.

Kinder lieben das Ponyreiten im Meister-Park

Kinder lieben das Ponyreiten im Meister-Park

Kinder lieben das Ponyreiten im Meister-Park

Kinder lieben das Ponyreiten im Meister-Park