Category: Juli

Sindlinger Monatsblatt Juli 2015

Sindlinger Monatsblatt Juli 2015

Die Ausgabe Juli 2015 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:

Sindlinger Monatsblatt Juli 2015

Das Sindlinger Monatsblatt ist jetzt bunt

Liebe Leser,
wir treiben’s bunt! Sie halten die erste Ausgabe des Sindlinger Monatsblatts in Farbe und neuer Aufmachung in Händen.
Der Gewerbeverein als Herausgeber freut sich, Ihnen eine Stadtteilzeitung von guter Qualität in frischem, modernem Gewand zu schenken. Am bewährten Inhalt ändert sich nichts. Das Monatsblatt gibt Ihnen weiterhin einen Überblick über möglichst viel von dem, was sich in Sindlingen tut, und lässt Sie in Wort und Bild an den kleinen und großen Ereignissen im Stadtteil teilhaben. Wie gewohnt finden Sie Anschriften und Infos zu den Unternehmen, die sich in und für Sindlingen engagieren. Und das alles frei Haus in den Briefkasten.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihre fhh+g und die Redaktion

Aufgespielt – mitgetanzt – Spaß gehabt

Aufgespielt – mitgetanzt – Spaß gehabt

Musik uff de Gass – Zum zweiten Mal singt und swingt ganz Sindlingen – 17 Gruppen sorgen für Vielfalt
Von Mario Gesiarz

Als „Musik uff de Gass“ zu Ende ging, war es schon dunkel. Doch wenn es nach den Zuhörern gegangen wäre, hätte es ruhig noch länger gehen können. Zum Abschluss des Tages heizten zwei Rockbands tüchtig ein: Zunächst rockte „Downstairs“, gestandene Blues- und Rockmusiker mit einem Sologitarristen der den legendären Song von Ten Years After „Going home“ nachspielte, als sei Alvin Lee selbst nach Sindlingen gekommen. Danach das „Rockorchester“ der Heinrich Böll Schule, sechs ehemalige Schüler und ihr Musiklehrer, drei davon aus Sindlingen. Herrschte jetzt schon beste Stimmung, ließen es zum Schluss dieses musikalisch prallvollen Tages die beiden Bands gemeinsam krachen. Musiker aus zwei Generationen begeisterten die Zuschauer. Da ging die Post endgültig ab im Hof der Kita St. Dionysius – alles war in Bewegung.
„Musik uff de Gass“ ist etwas ganz Besonderes und wieder überraschte die Vielfalt der Darbietungen. Schon zum Auftakt am Kinder- und Jugendhaus zeigte sich das. Mit Trommeln und Fanfaren zogen die „Frankfurter Herolde“, eingerahmt von zwei Fahnenschwenkern, auf den Platz – Musiktradition pur. Es folgten kurze Begrüßungsworte von „Erfinderin“ Inge Gesiarz. Sie machte nochmal auf das Grundprinzip aufmerksam: Alle Beteiligten spielten ohne Gage, alle Gastgeber stellten die Höfe und Plätze kostenlos zur Verfügung. Das Frankfurter Programm Aktive Nachbarschaft und der Caritasverband Frankfurt unterstützen die Veranstaltung. Nach diesem Auftakt präsentierten rund 40 Sängerinnen des Frauenchors Germania ein flottes und internationales Programm, das bis nach Afrika entführte. Zeigte schon der Chor, mit wie viel Spaß verschiedene Generationen miteinander singen können, boten anschließend die Hip-Hopper der „Hinnerhaus-crew“ einen athletischen und jungen Programmpunkt. Altersmäßig und international durchmischt gelang es der Gruppe, viele Anwesende vom Zuschauen zum Mittanzen zu bewegen.
Bunt ging es weiter. Vor der Kita St. Kilian tanzten die „Firestars“, die große Garde des Sindlinger Karnevalvereins, einen farbenfrohen Tanz „Zirkus“ mit artistischen Elementen. Es folgte fetzige Musik von „Fellblech“. Arrangements bekannter Rock- und Blues-Titel wurden gespielt auf Blechinstrumenten vom Saxophon bis zur Tuba, unterstützt von Trommel und Bongo.
Im Hof von Elektrobau Schmitt tanzten die Firestars ein weiteres Mal, gefolgt vom eindrucksvollen Klangkörper des Germania-Männerchores. Junge Frauen und gestandene Herren – auch diese Mischung war gelungen.
Parallel dazu genossen Zuschauer im lauschigen Garten der Awo-Vorsitzenden Friedel Frankenberger Gesang und Klavier von „Das Musikpräsent“ alias Tina Anderson und Wolfgang Hinzmann und vom „Duo Himmelblau“, Manfred Mohr und Georg Grünfelder.

Hip-Hop zu Folk-Musik und Schottisch für alle

Nächster Ort – Huthmacherstraße. Nach einem schwungvollen Konzert der sechs Musiker des Harmonika-Orchesters ging es mit Folk von „Rovin‘ Folk“ (Ur-Schlendrian Ali Schmidt und seine Frau Claudia) vor der katholischen Kirche weiter. Bretonische Lieder und Songs in Frankfurter Mundart wechselten sich launig ab. Fast symbolisch ein Bild am Rand: Vier Buben im Kindergartenalter versuchten sich zu den bretonischen Klängen im Hip-Hop-Tanz, zur Freude der zahlreichen Zuschauer, die munter mitwippten und mit den Fingern schnippten. Doch das reichte bald nicht mehr. Der „Frankfurt Scottish Country Dance Club“ zeigte schwungvolle schottische Traditionstänze. Danach war auch hier Mitmachen angesagt. Einige Dutzend Zuschauer ließen sich mitreißen und tanzten gemeinsam schottisch. Danach zog es die Zuschauer in den Hof der Kita zu den Rockkonzerten. Ergänzt wurde das Programm vom Kindertheater „Robbi, Tobbi und das FlieWa Tüüt“ auf dem Abenteuerspielplatz, Udo-Lindenberg-Double Uwe Tatusch in der Ladenzeile in Sindlingen-Nord und dem Kinder-Fußballturnier auf dem Bolzplatz. Hier tanzte auch nochmal die „Hinnerhauscrew“.
Eine Gemeinsamkeit wurde bei allen Akteuren sichtbar: Die Lust, sich zu präsentieren, die Freude, für die Sindlinger zu spielen und zu tanzen. Dankeschön!

Das macht Laune: Der Frankfurt Scottish  Country Dance Club ließ die Röcke und Kilts fliegen.

Das macht Laune: Der Frankfurt Scottish Country Dance Club ließ die Röcke und Kilts fliegen.

Artistisch: Die Hip-Hopper der Hinnerhaus-Crew.

Artistisch: Die Hip-Hopper der Hinnerhaus-Crew.

Folk vom Feinsten: Ex-Schlendrian Ali Schmidt.

Folk vom Feinsten: Ex-Schlendrian Ali Schmidt.

Viel Vergnügen wünschte Initiatorin Inge Gesiarz.

Viel Vergnügen wünschte Initiatorin Inge Gesiarz.

Gesang zum Klavier: Tina Anderson von "Das Musikpräsent"

Gesang zum Klavier: Tina Anderson von „Das Musikpräsent“

Hip-Hop zu schottischer Musik versuchten diese Jungen

Hip-Hop zu schottischer Musik versuchten diese Jungen

"Zirkus" heißt der tolle Schautanz der Garde "Firestars"

„Zirkus“ heißt der tolle Schautanz der Garde „Firestars“

Bruni Möbes freut sich über die Karte mit den Auftrittsorten

Bruni Möbes freut sich über die Karte mit den Auftrittsorten

Das Harmonika Orchester spielte in der Huthmacherstraße

Das Harmonika Orchester spielte in der Huthmacherstraße

Der Germania Männerchor

Der Germania Männerchor

"FellBlech"

„FellBlech“

Die "Hinterhaus Crew" und das Publikum tanzen.

Die „Hinterhaus Crew“ und das Publikum tanzen.

Die "Hinterhaus Crew" und das Publikum tanzen.

Die „Hinterhaus Crew“ und das Publikum tanzen.

Rock zum Abschluss gab's im Hof des Kindergartens St. Dionysius

Rock zum Abschluss gab’s im Hof des Kindergartens St. Dionysius

Termine – Juli 2015

Termine – Juli 2015

Gemeindefest
Zum Gemeindefest lädt die evangelische Gemeinde am Sonntag, 5. Juli, ein. Es beginnt um 14 Uhr mit einem Familiengottesdienst. Danach gibt es Kaffee und Kuchen, Speisen und Getränke, Spiele für Kinder und Jugendliche sowie ein Märchenspiel der Theatergruppe im Sommergarten am Gemeindehaus (Gustavsallee).

Eine-Welt-Verkauf
Fair gehandelten Kaffee, Kakao und Honig bietet das Team vom Eine-Welt-Verkauf der katholischen Gemeinde am Sonntag, 12. Juli, im Gemeindehaus St. Dionysius in der Huthmacherstraße an. Der Gottesdienst findet bereits um 9.15 Uhr statt, der Eine-Welt-Verkauf ab etwa 10.30 Uhr.

Zumba-Sommer-Party
Am Samstag,18. Juli, ist Zumba-Sommer-Party in der Sporthalle des TV Sindlingen, Mockstädter Straße 12. Von 18 bis 21 Uhr heizen die Instruktoren Jane Brasil und Giusy Rizzo aus Sindlingen sowie Vladimir Geronimo aus Berlin, der schon bei unzähligen Zumba-Partys in Europa auftrat, den Bewegungsfreudigen ein. Eintrittskarten kosten im Vorverkauf 12, an der Abendkasse 15 Euro. Schüler und Studenten zahlen 7 Euro. Karten im Vorverkauf gibt es bei Giusy Rizzo, Telefon 0177 7 13 76 42 und Josef Schmid, 0152 04 72 32 09.

Auf der Glückswiese
Zu Sommerfest und Tag der offenen Tür auf der Sindlinger „Glückswiese“ lädt Familie Müller ein. Am Samstag, 25. Juli, von 11 bis 18 Uhr sind Kunden des landwirtschaftlichen Betriebs mit ihren Familien, alle Interessenten und Tierfreunde auf die Wiese an der Okrifteler Straße (hinter der Unterführung links) eingeladen. Kinder können Ponyreiten oder Traktorfahrten, außerdem gibt es einen Infostand über den vom Aussterben bedrohten Feldhamster sowie einen Infostand des Tierschutzvereins Flörsheim mit Kaffee und Milchalternativen.

Ferienspiele
Die Ferienspiele des Kinder- und Jugendhauses auf dem Abenteuerspielplatz beginnen am Montag, 27. Juli. Bei einem Familienfest am Freitag, 31. Juli, können Eltern, Geschwister und Freunde von 16 bis 19 Uhr selbst sehen, was die Kinder in der Woche alles gemacht haben.

Konfirmation 2015

Konfirmanden 2015

13 Jugendliche gingen in diesem Jahr in Sindlingen zur Konfirmation:

Die Konfirmanten 2015

Die Konfirmanten 2015

(vorne, von links) Jessica Rudert, Katarina Plotnikow, Kristina Keller, Sophie Schwarz, Sarah Neuberger, Nicole Preis, (hinten, von links) Adrian Brunnhöfer, Armin Scacchetti, Björn Hellmann, Jannis Pawlik, Nils Fischer, Leon Hottinger und Julia Brand. Begleitet wurden sie von Pfarrer Ulrich Vorländer (links) und Vikar Konstantin Sacher (rechts). Der neue Konfirmandenjahrgang ist erstmals im Juni zusammen gekommen. Er wird vom 11. bis 13. September auf Konfirmandenfreizeit gehen und am Sonntag, 5. Juni 2016, konfirmiert werden.

Kreisel-Umbau in den Ferien

Kreisel-Umbau in den Ferien

In den nächsten Jahren sollen die unsäglich schlechten Straßen von Sindlingen und Zeilsheim nach Höchst repariert werden. Den Anfang macht der Kreisel.
Mit seinem Umbau soll zu Beginn der hessischen Sommerferien Ende Juli diesen Jahres begonnen werden, teilen CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin und CDU-Landtagsabgeordneter Uwe Serke mit. Nachdem der für das Frühjahr angekündigte Beginn der dringend nötigen Sanierung auf sich warten ließ, hatte Fribolin bei Serke nachgefragt. Der wiederum hakte beim hessischen Verkehrsminister nach. Zur Zeit werde die Bauvorbereitung durchgeführt, erfuhr er. Um die Verkehrsbeeinträchtigungen während der Umbaumaßnahme möglichst gering zu halten, sollen sie vornehmlich während der Ferien erfolgen. Es sei eine Bauzeit von etwa acht Wochen vorgesehen. Die Silostraße, eine üble Schlaglochpiste, soll bis 2016 erneuert werden. Die Holperstrecke Höchster Farbenstraße kommt ebenfalls an die Reihe. Ihre Grunderneuerung für 1,3 Millionen Euro ist in einer so genannten „Sanierungsoffensive für den Landstraßenbau 2016 bis 2022“ enthalten.
Seit 1999 wurden die Mittel für den Landesstraßenbau hessenweit von 27 Millionen Euro auf rund 90 bis 100 Millionen Euro im Jahr gesteigert, teilt Serke weiter mit. Nun werden in den Jahren 2016 bis 2022 für rund 415 Millionen Euro 289 Fahrbahnen saniert, 108 Brücken instand gesetzt oder erneuert sowie 123 Um- und Ausbaumaßnahmen vorgenommen. Neben 60 neuen Radwegen seien zudem 17 Maßnahmen für die Verkehrssicherheit vorgesehen.

Holla, der Schlau!

Holla, der Schlau!

GV Germania – Jubiläumskonzert eines harmonischen Klangkörpers

„Holla, der Schlaud. Ein scharfes Bürschchen. Jung, talentiert und hoch motiviert mit der Philosophie: Ich zeig’s der ganzen Welt“. So schilderte Jochen Dollase, wie er Chorleiter Hans Schlaud vor 40 Jahren erlebte. Gerade 18 geworden, stieß der heutige Vorsitzende damals zum Männerchor Germania.
Da war Hans Schlaud schon zehn Jahre Chorleiter in Sindlingen. Die damit insgesamt 50 gemeinsamen Jahre würdigten Chor und Leiter mit einem Chor- und Solistenkonzert im Höchster Bikuz. Dabei zogen sie alle Register ihres Könnens. Stücke aus den Anfangstagen, neue Stücke, Werke aus Klassik und Oper, Volkslieder, Schlager und englische Lieder versprachen ein abendfüllendes Programm und verlangten den Sängern Stehvermögen ab. Denn bevor sie mit Edvard Griegs „Landerkennung“ begannen, rief Moderator Ralf Pittich von der Sängervereinigung Hausen (ebenfalls ein Schlaud-Chor) drei Redner auf die Bühne.
Axel Wintermeyer, Chef der hessischen Staatskanzlei, würdigte Hans Schlaud für seine „Kompetenz, sein pädagogisches Gespür und seine Leidenschaft“. Er habe als Ausbilder, Juror und Chorleiter unzählige Konzerte gegeben, ungezählte Preise gewonnen und die Chor- und Kulturlandschaft Hessens geprägt. „Sie haben Menschen bewegt und begeistert und Spuren hinterlassen“, sagte er, „ganz persönlich auch bei mir“. Als Junge hatte Wintermeyer vor 46 Jahren Klavierunterricht bei Hans Schlaud.
Peter Wimmers, Vorsitzender des Sängerkreises Frankfurt, lobte den „harmonischen Klangkörper auf höchstem Niveau“, den die Germania unter Schlauds Leitung bilde. Germania-Vorsitzender Jochen Dollase sagte: 50 Jahre, das sind rund 5000 Stunden „gemeinsam lachen, fluchen, büffeln, schimpfen, schwitzen, Schüttelfrost, beben, bangen, ochsen und immer und immer wieder bis zum Stimmbruch… Und dann stehst Du beim Wettstreit auf der Bühne und alles ist plötzlich weg. Lampenfieber, nasse Hände, feuchtes Hemd…“
Wenn die Männer auch beim Jubiläumskonzert Lampenfieber hatten, haben sie es gut verborgen. Dazu trug sicher auch Hans Schlaud mit seiner launigen Ansprache bei. „Der Hauptdank geht an meine lieben Sänger und Freunde“, sagte er nach all den Würdigungen: „Wir sind schon so lange zusammen und ich fühle mich so wohl hier, ich will gerne noch lange weitermachen“, sagte der Siebzigjährige. „Viele von ihnen haben nie einen anderen Leiter erlebt, kennen nur mich, haben keinen Vergleich – und das ist vielleicht ganz gut so!“, scherzte Schlaud. Nach einer Dreiviertelstunde Ansprachen setzte er sich ans Klavier, gab ein Zeichen und los ging’s. Abwechselnd mit dem Chor und dann auch mit ihm gemeinsam trat Sopranistin Hanna Ramminger auf. Werke von Richard Strauss und Franz Schubert (Hans Schlauds Lieblingskomponist für Männerchorgesang), viel Verdi und im zweiten Teil eine ansprechende Mischung verschiedenster Stilrichtungen und Kompositionen gaben den etwa 300 Zuhörern einen Überblick über die vergangenen 50 Jahre. Als Solisten waren Willi Stappert und Markus Krämer in „Niemals vergess ich den Tag“ von Rudolf Desch sowie Patrick Stappert und Ulrich Schlereth in „Set Down Servant“ von Robert Shaw zu hören.
Und dann? „Ein Grinsen huscht über sein Gesicht, Mundwinkel ziehen sich freundlich und breit, Daumen hoch, Publikum tobt immer noch, alles gut …“, beschrieb Jochen Dollase das Gefühl nach einem Auftritt im Wettbewerb. Das Warten auf die Wertung und dann die Erlösung: „Geschafft, alle ersten Preise und Dirigentenpreis, hat sich die Tortur doch gelohnt, Hurra und rote Köpfe, grinsende Gesichter, Umarmungen, Glück pur…

Hans Schlau und der Männerchor Germania feierten ihre gemeinsamen 50 Jahre mit einem musikalischen Rundumschlag

Hans Schlau und der Männerchor Germania feierten ihre gemeinsamen 50 Jahre mit einem musikalischen Rundumschlag

Hans Schlau und der Männerchor Germania feierten ihre gemeinsamen 50 Jahre mit einem musikalischen Rundumschlag

Hans Schlau und der Männerchor Germania feierten ihre gemeinsamen 50 Jahre mit einem musikalischen Rundumschlag

Germania Männerchor beim Konzert

Germania Männerchor beim Konzert

Germania Männerchor beim Konzert

Germania Männerchor beim Konzert

Viel Lob für das Provisorium

Viel Lob für das Provisorium

Ludwig-Weber-Schule – Beim Schulfest schauen sich die Eltern den Ersatzbau an

In seiner Zeit als Vorsitzender des Elternbeirats ist die Ludwig-Weber-Schule einen entscheidenden Schritt voran gekommen: Roland Haschke und seine Mitstreiter haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um der Grundschule zu einem neuen Gebäude zu verhelfen. Mit Schuljahresende wechselt Haschkes Tochter Pia an eine weiterführende Schule. Damit endet auch sein Engagement im Elternbeirat. Und deshalb wurde Roland Haschke zu Beginn des Schulfests mit herzlichen Worten verabschiedet.
Das Schulfest unter dem Motto „Jahrmarkt“ war bunt und abwechslungsreich wie immer. Die Kinder schossen mit Wasserpistolen Tischtennisbälle von Flaschen, übten jonglieren, fegten über einen „Schrubberparcours“ oder ließen sich mit Henna Verzierungen aufmalen. Manches war schwierig. Um eine Erbse, die aus einem Röhrchen rollt, mit dem Hammer zu treffen, braucht es neben rascher Reaktion auch ein Quäntchen Glück. An jeder Station erhielten die Kinder einen Stempel, für die ausgefüllte Stempelkarte am Ende einen gasgefüllten Luftballon. Das Kinder- und Jugendhaus, die Kinderzentren Hermann-Küster- und Pfingstbornstraße sowie die Kita St. Kilian beteiligten sich ebenfalls mit Spiel- und Bastelangeboten. Beim Arbeiter-Samariter-Bund durften Neugierige das Innere eines Rettungswagens besichtigen, Verbände wickeln oder den Liegekomfort der Trage testen. „Wir wollen den Kindern zeigen, dass sie keine Angst haben müssen“, erklärten Thomas Rippert und Barbara Schweitzer vom ASB. Die Sindlinger Jugendfeuerwehr steuerte mit Rollenrutsche, Kistenstapeln und Hüpfburg gleich drei stark frequentierte Spielstätten bei. „Wir machen damit auch ein bisschen Werbung für uns“, sagte Jugendwart Stefan Ade. Gleiches gilt für die Purzelgarde des Karnevalvereins. Als kesse Bienchen zeigten die Mädchen einen schönen Schautanz.
Eltern hatten die Möglichkeit, das rot gestrichene Ersatzgebäude der Schule mit der behindertengerechten Rampe zu besichtigen. Gegenüber dem alten Betonbau ist es „keine Verschlechterung, allenfalls von der Fläche her“, sagt Leiterin Fatima Oturak-Pieknik.
„Damit kann man gut leben“, findet auch Claus Hoß vom Elternbeirat: „Auf jeden Fall besser als Container“.
Und auch besser als der marode Altbau, in dem ständig Deckenplatten herabfielen. Nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen schaffte es die Schulgemeinde vergangenes Jahr auf Platz Eins der städtischen Schulsanierungsliste. „Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagt Elternbeiratsvorsitzender Roland Haschke: „Wir haben Druck gemacht, und das hat etwas gebracht“. Er erinnert an eine Unterschriftenaktion, einen „Runden Tisch“ und den „Rathaussturm“, als Eltern und Schüler vor dem Römer demonstrierten und der Schuldezernentin ihre Forderung nach Erneuerung der Schule überbrachten. Sogar ein eigenes Schadstoffgutachten ließen sie anfertigen, bemühten das Arbeitsrecht und einen Anwalt. „Wir haben alle Register gezogen“, sagt Claus Hoß. Und plötzlich ging alles ganz schnell. Jetzt steht das Provisorium und alle sind zufrieden. „Super. Ich bin total begeistert“, erklärt Mutter Najat Allouch: „Für mich könnte es so bleiben“. „Das ist völlig in Ordnung, sehr gut“, findet auch Vater Benaissa Oumina: „Die Räume sind angenehm und gut ausgestattet. Besser als die alte Schule“. Trotzdem ist das Holzhaus nur eine Übergangslösung. Die Pläne für einen Neubau wurden vor kurzem vorgestellt. Den Architektenwettbewerb gewann das Büro Behnisch aus Stuttgart. „Die Schulleitung war gut involviert“, berichtet Fatima Oturak-Pieknik. Sie formulierte, was gebraucht wird, und war in die Auswahl der eingereichten Entwürfe einbezogen. „Ich bin von der Planung überzeugt“, sagt die Schulleiterin. 2018 soll der Neubau fertig werden.
Zuvor muss der asbestbelastete Altbau abgerissen werden. Wie die Baustellenzufahrt aussehen soll, ist noch offen – die Laster durchs Wohngebiet zu führen, ist sicher keine gute Idee. „Das wird kein Spaß“, schwant es Claus Hoß.

Schicke Henna-Tattoos ließen sich die Kinder aufmalen.

Schicke Henna-Tattoos ließen sich die Kinder aufmalen.

Mit Wasserpistolen versuchten die Kinder, die Tischtennisbälle von den Flaschen zu feuern.

Mit Wasserpistolen versuchten die Kinder, die Tischtennisbälle von den Flaschen zu feuern.

Mit bunten Tüchern übten die Kinder am Stand der Kindertagesstätten jonglieren.

Mit bunten Tüchern übten die Kinder am Stand der Kindertagesstätten jonglieren.

Die Feuerwehr veranstaltete Kistenklettern.

Die Feuerwehr veranstaltete Kistenklettern.


Entwurf ausgewählt

Neubau – Architektenwettbewerb entschieden

Erst etwas mehr als 40 Jahre alt ist die Ludwig-Weber-Schule, aber ihr marodes Betongebäude gilt als nicht mehr sanierungsfähig. Deshalb richtete die Stadt einen Architektenwettbewerb für einen Neubau aus.
Vorgabe: Es soll eine Grundschule mit Ganztagesbetreuung und einer Turnhalle gebaut werden, mit einer Bruttogeschossfläche von 5000 Quadratmetern und einer Erweiterungsoption auf dem Schulgelände.
174 Architekturbüros aus ganz Europa bewarben sich um die Teilnahme. Ein Auswahlgremium ließ 25von ihnen zu, von denen letzlich 22 einen Vorschlag einreichten.
Als besten Entwurf kürte das Gremium die Arbeit des Büros Behnisch aus Stuttgart. Sie zeigt ein terrassiertes Schulgebäude mit großzügigem Außenbereich. Der Neubau sei eindeutig als Grundschule erkennbar und wirke identitätsstiftend. Die Schule habe das Potential zum nachhaltigen „Wohlfühlort“ für Schüler und Pädagogen, lobte das Gremium.

Ausguss weg: Wer kann helfen?

Ausguss weg: Wer kann helfen?

2016 begeht Sindlingen seine 1225-Jahrfeier. Da wäre es doch schön, wenn der denkmalgeschützte Pumpenbrunnen aus Sandstein, der vor der Kirche St. Dionysius in der Huthmacherstraße steht, komplett wäre, meint CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin. Dem Brunnen wurde vor einiger Zeit die metallene Ausgusszotte entwendet.
Fribolin bat das Kulturamt, sie zu ersetzen. Das ist gar nicht so einfach, zeigt sich nun, denn für einen originalgetreuen Nachbau fehlt eine Vorlage. Anscheinend weiß niemand, wie der Ausguss im Detail aussah. Fotos, die der Geschichtsverein zur Verfügung stellte, sind zu ungenau.
Deshalb bitten Kulturamt und Albrecht Fribolin die Bürger um Hilfe. Wer ein Foto oder eine Beschreibung hat, wird gebeten, sie als Vorlage zur Verfügung zu stellen. Hinweise erbittet Albrecht Fribolin unter der Nummer 37 27 67.

Regieren im Atomkrieg

Regieren im Atomkrieg

Geschichtsverein – Sindlinger besuchen ehemals geheimen Bunker

Rotierendes Rotlicht zuckt, lautes Motorengeräusch mit akustischen Warnsignalen lässt die Besucher aufhorchen; mit dumpfem Getöse schiebt sich eine meterhohe, 25 Tonnen schwere Betontüre quer durch die Tunnelröhre und riegelt sie hermetisch gegen die Außenwelt ab. Hydraulischer Druck presst die Tür gegen das Gummipolster und verhindert so jegliches Einströmen von frischer Luft.
Mit offenen Mündern bestaunten die Sindlinger Besucher das Schauspiel. Sie hatten die fast dreistündige Anfahrt zum ehemals geheimen Regierungsbunker bei Bad Neuenahr-Ahrweiler in Kauf genommen, um auf Einladung des Sindlinger Geschichtsvereins näher zu ergründen, wie die Bundesrepublik in einem Krisen- oder gar Kriegsfall weiterregiert worden wäre. Jetzt wurden sie gefühlt Teil dieser Planung.

Büros und Betten für 3000 Mitarbeiter des Bundes

Dazu gehörte das oben geschilderte Szenario. In einem Kriegsfall wären circa 3000 Mitarbeiter des Bundes (übrigens ohne Familienangehörige), der Bundespräsident, der Bundeskanzler, der Präsident des Verfassungsgerichts, Abgeordnete und Mitarbeiter der Regierung in die 897 Büro- und 936 Schlafräume eingezogen, um von hier aus für 30 Tage eine Notverwaltung des Bundes sicherzustellen.
110 Meter unter dem Gebirgsfels ist zwischen 1960 und 1972 eine über 17 Kilometer lange, unterirdische „Beton-Stadt“ mit eigener Infrakstruktur entstanden. Sie besaß eine Trinkwasserversorgung aus zwei eigenen Tiefbrunnen, eigene Stromerzeuger, Luftfilter für die Frischluftversorgung und Vorräte sowie Küchen, Lazarett, Zahnarzt, der zur Not den Bohrer auch per Fußbrett hätte bedienen können, Friseur, Feuerwehr, Fernsehstudio für Ansprachen und so weiter. Damit sollte im Verteidigungsfall sichergestellt werden, dass die Bundesrepublik Deutschland auch in einem Atomkrieg weiterhin regiert und die Bundeswehr geführt werden konnte.
Nach dem Passieren der schweren Tore hätten die Mitarbeiter zunächst eine Entgiftungsanlage passieren müssen. Badezusätze aus Ameisen-, Zitronen- und etwas Salzsäure sollten die radioaktiv verseuchte Haut reinigen. Kleine Elektroflitzer oder Zweiräder, für die sogar eigene Fahrradabstellhallen gebaut worden waren, sorgten für die Mobilität der Bunkerbewohner. Übernachtet hätten sie in Etagenbetten. Nur für Bundespräsident und Kanzler war jeweils ein eigenes, gerade einmal zehn Quadratmeter großes Zimmer reserviert. Für Stromausfälle bunkerte die Regierung 10 000 Kerzen.

30 Tage Schotten dicht: Übung für den Ernstfall

Im Regierungsbunker wurden alle zwei Jahre Übungen abgehalten, bei denen das Personal manchmal bis zu 30 Tage im hermetischen Betrieb arbeitete. Es simulierte beispielsweise den Vorgang der Gesetzgebung mit einem Notparlament von 22 Mitgliedern, und auch ein übungsweise vorhandener Bundeskanzler (Bundeskanzler-Üb) sowie ein Bundespräsident fehlten nicht. Erstmals genutzt wurde der Bunker im Oktober 1966 bei einer Nato-Stabsrahmenübung und zum letzten Mal bei der Übung Wintex/Cimex im März 1989.
Zwar können die Besucher heute nur noch etwa 200 Meter der Anlage besichtigen, aber die Sindlinger bekamen durch die Führer einen informativen Eindruck in die geheime Planung der Regierung. Am Ende waren sich alle einig, dass man froh war, dass es nicht zum Ernstfall gekommen ist. Jedenfalls bot das Gesehene genug Gesprächsstoff für das gemeinsame Abendessen im Gelbachtal.df