Endlich wieder mobil
Endlich wieder mobil
Feuerwehr Nach Einbruch fehlte monatelang der Mannschaftsbus
Die Freiwillige Feuerwehr beteiligte sich wie jedes Jahr am Ranzenbrunnenfest. Am Stammplatz in der Huthmacherstraße kümmerten sich Helfer aus Einsatzabteilung und Verein um die Verpflegung der Gäste. Unter anderem brieten sie XXL-Feuerwürste für den großen Hunger. Am Mainufer baute die Jugendfeuerwehr eine Hüpfburg und die beliebte Rollenrutsche auf.
Erleichtert sind die Wehrleute darüber, dass sie für den Transport von Mensch und Material wieder auf ihren Bus zurückgreifen konnten.
Er war nach der unheilvollen Tat dreier Sindlinger in der Nacht zu Freitag, 13. März, schwer beschädigt worden. Drei Männer Anfang 20 waren damals ins Feuerwehrhaus eingebrochen. Sie wüteten darin, dass selbst einsatzerprobten Kräften bei dem Anblick am nächsten Morgen die Sprache wegblieb. Die Einbrecher warfen alles durcheinander, gossen Fett aus der Fritteuse in die Fahrzeughalle, beschädigten den Vereinssschrank von 1932 und Pokale. Als sie genug vom Kaputtmachen hatten, packten sie die Fahnenstange der Vereinsfahne mit der goldenen Messingspitze, Computer und Fahrzeugschlüssel ein und versuchten, ein Löschfahrzeug zu stehlen. Es gelang ihnen nicht, es in Gang zu bringen, deshalb nahmen sie den Mannschaftsbus. Mit dem brachen sie durch das geschlossene Hoftor mit der Folge, dass das Tor zerbrach und die Schiebetür des Busses abfiel. Das Trio fuhr auf die Autobahn Richtung Wiesbaden. Aus unerfindlichen Gründen machten die Männer unterwegs kehrt. Der Bus ohne Tür, der Schlangenlinien fuhr, fiel der Polizei auf. Sie stoppte die Fahrt und nahm die Drei fest.
Für Sven Sommerschuh vom Vorstand des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Sindlingen ist es besonders bitter, dass es sich bei den Tätern um drei Sindlinger handelt. Schön dagegen war, dass fast alle Kameraden am nächsten Tag zum Aufräumen kamen, erzählt er. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Zeilsheim und Unterliederbach boten ebenfalls Hilfe an. „Die haben wir dann auch gerne angenommen“, sagt Sommerschuh. Die befreundeten Wehren liehen den Sindlingern bei Bedarf ihre Busse, so dass Fahrten der Jugendfeuerwehr und zu Lehrgängen möglich waren. Der eigene Bus blieb bis Juli in der Werkstatt. Bis Juli zogen sich auch die diversen Reparaturarbeiten am Gebäude und am Tor hin. Dankbar sind die Feuerwehrleute auch für die Unterstützung durch einen weiteren Sindlinger Verein. Just am Tag nach dem Einbruch wurde die Fahne für eine Veranstaltung gebraucht, aber es fehlte die Stange dazu. „Wir haben beim Turnverein angefragt, der eine ähnlich alte, große Fahne hat, ob sie uns den Halter leihen könnten. Das haben sie ganz selbstverständlich getan“, berichtet Sven Sommerschuh: „Es ist schön, dass die Ortsvereine so zusammenhalten.“ hn