Hausorden für die Helfer

SKV: Hausorden für die Helfer

Einst Persiflage ist das Abzeichen heute Auszeichnung

Orden spielen im Leben eines Narren eine bedeutende Rolle. Die stets liebevoll gestalteten, detailreichen und häufig in Goldfarben gehaltenen Anhänger am farbigen Band belohnen Aktive für ihren Beitrag zu den Prunksitzungen, für ihr Engagement im Verein oder ihre langjährige Zugehörigkeit.
Das ist eigentlich das Gegenteil der ursprünglichen Bedeutung. Die ersten Karnevalsorden nämlich waren eine Persiflage auf die Abzeichen, Schärpen und Brustbänder der Preußen. Kölner Jecken wollten sich gegen die preußische Obrigkeit auflehnen, indem sie mit den Imitaten den Pomp und das militärische Gehabe durch den Kakao zogen. Aus dem Jahr 1824 ist überliefert, dass eine Karnevalsprinzessin bei einem Besuch einen Orden mitbrachte und zum Dank ebenfalls einen Orden bekam, heißt es im Internet-Lexikon Wikipedia, und weiter: „Alte Bilder zeigen bereits Sitzungspräsidenten, die viele Orden übereinander trugen. Heute ist der Orden ein fester Bestandteil des Karnevals geworden und Karnevalisten in den verschiedensten Karnevalshochburgen sehen ihn als Belohnung für ihr Engagement in der närrischen Zeit an.“
Das gilt auch für die Sindlinger. Sie feierten im Januar eigens ein „Ordensfest“, um die Jahres- oder Hausorden zu verleihen. Jahresorden werden für jede Saison neu gestaltet und angefertigt. In diesem Jahr trägt das kleine Schmuckstück das Kampagnenmotto „Die 20er die sind zurück, 90 Jahre Narrenglück“, denn der SKV besteht nunmehr seit 90 Jahren. Büttenredner, Gardetänzerinnen und Gäste erhalten den Orden während der Prunksitzung verliehen. Andere, die an dem Abend nicht im Rampenlicht stehen, etwa Mitglieder des Elferrats, des Ehrensenats und des Vorstands, bekommen ihn beim Ordensfest.
In diesem Jahr waren das vom Vorstand Schatzmeister und Vorsitzender Michael Streubel, Dekorationsleiter Günter Hauff, Schriftführerin Heidi Derstroff, Beisitzer Bernhard Roth und Pressewart Hans-Dieter Heuzeroth. Weitere Exemplare erhielten die Elferräte Christa Hauff, Heike und Klaus-Dieter Weil, Henni Bender, Karl-Heinz und Gabriele Kümmeth, Joschi Czich, Gerhard Krock und Dieter Sänger (Ehrenvorsitzender und Schriftführer des Ehrensenates) sowie die Angehörigen des Ehrensenats Präsident Norbert Dörholt, Vizepräsident Alfons Buschen und Schatzmeisterin Ruth Frischkorn. Außerdem überreichte der Vorstand den Verdienstorden nachträglich an Marcel Nienaber. „Verdienstorden werden normalerweise bei der Saisoneröffnung vergeben. Wenn da jemand verhindert ist, bekommt er ihn dann beim Ordensfest“, erklärt Sitzungspräsident Peter Thalau. Es erfüllt zudem die Funktion eines kleinen Neujahrsempfangs und gibt den Fastnachtsaktiven Gelegenheit, kurz vor Beginn der heißen Phase nochmal in aller Ruhe miteinander zu plaudern. hn