ISF: „Wir sind ein guter Nachbar“

ISF

„Wir sind ein guter Nachbar“

Die internationale Schule am Ortsrand nimmt Anteil am Stadtteil

Vor 20 Jahren hat die „ISF Internationale Schule Frankfurt-Rhein-Main“ den Betrieb aufgenommen. Seit 1998 ist sie am westlichen Sindlinger Ortsrand ansässig. Aus Sicht der Anwohner hat die private Schule kaum Berührungspunkte mit dem Stadtteil. Die ISF selbst jedoch möchte sich künftig stärker öffnen und am Leben um sie herum teil haben.
„Wir sind ein guter Nachbar“, betont Schulleiter Angus Slesser. Er verweist darauf, dass Vereine das Schwimmbad und die Sporthalle nutzen dürfen. Außerdem hat die Schule die Befestigung und Beleuchtung eines von Fußgängern viel genutzten Stichwegs finanziert. Dass der Zubringerverkehr ein Problem insbesondere für die Albert-Blank-Straße darstellt, wollen Verwaltungsleiter Oliver Steer und Geschäftsführerin Marion G. Weiler nicht kleinreden. „Wir tun, was wir können, weisen Eltern regelmäßig darauf hin, dass sie doch lieber über die offizielle Zufahrt „Straße zur Internationalen Schule“ fahren sollen“, betont Steer. Allerdings sei die Schule nicht der einzige Ort, der täglich vom „Taxi Mama“ oder Kleinbussen angefahren werde. Die nahe gelegenen Kitas „Fluggiland“ und „Terminal für Kids“ in der früheren Arche würden täglich von rund 200 Kindern besucht.
Für Sindlingen jedenfalls sei es ein Vorteil, dass die ISF hier ansässig sei, findet Slesser. Rund 950 Kinder aus mehr als 50 Nationen besuchen den Kindergarten und die Stufen Eins bis Zwölf. Sie können sowohl das Abitur als auch das international anerkannte Baccalaureat und weitere Abschlüsse erwerben, die zum Besuch von Hochschulen weltweit berechtigen. Unterrichtssprache ist Englisch, Deutsch wird als erste Fremdsprache ab dem Kindergarten gelehrt. Die ISF ist Teil des Sabis-Netzwerks, eines Verbunds privater Schulen, die alle dem selben Lehrplan folgen. Das ermöglicht Kindern von Familien, die im Ausland leben und arbeiten und vielleicht sogar alle paar Jahre den Einsatzort wechseln, Schulkarrieren ohne Unterbrechungen – ein Zustand, von dem Angestellte in Deutschland, die berufsbedingt das Bundesland wechseln müssen, nur träumen können.
Die Schülerschaft sei sehr gemischt, erklärt Amanda Ife von der Verwaltung. Es gebe Kinder aus wohlhabenden Familien und auch solche, die nicht viel Geld haben. In diesen Fällen zahlt meist der Arbeitgeber das Schulgeld von 12 000 Euro im Jahr für den Kindergarten und bis 19 000 Euro im Jahr für die Schule. Etwa ein Drittel der Kinder seien Deutsche. Den meisten Eltern sei das internationale Klima wichtig. Im Schnitt bleibe ein Schüler zwei bis fünf Jahre an der ISF, die Fluktuation betrage rund 15 Prozent pro Schuljahr. Deshalb gibt es keine durchgängigen Klassen. Stattdessen bilden die Lehrer jedes Jahr neue Gruppen, die sich nach Leistung zusammensetzen.
Schüler und Eltern erhielten eine kontinuierliche Lernkontrolle und regelmäßig ein „Feedback“, damit sie wissen, wo ihre Kinder stehen. Die Schüler selbst werden dazu ermutigt, sich in Arbeitsgemeinschaften, Projekten oder der Organisation von Aktivitäten zu engagieren. So gibt es an dieser echten Ganztagsschule mit Mensa, Cafeteria, Sportanlagen und ausreichend Raum für zusätzliche Angebote Schach, Sport, Privatunterricht, Musik, einen IT-Club, einen Wissenschaftsclub und vieles mehr. Ende März stellten ISF-Schüler Bilder in Hattersheim aus, andere führten ein Schulmusical auf, wieder andere nehmen an Schwimmwettbewerben oder Skifreizeiten teil. „Wir fördern mit diesem ‚Student Life‘ Selbständigkeit und Initiative“, erklärt Amanda Ife. Auch Eltern engagieren sich, organisieren zum Beispiel Feiern für die Kleinen.
Interessenten an der Schule haben jeden Monat an einem „Tag der offenen Tür“ Gelegenheit, sich einer Führung anzuschließen und sich alles zeigen zu lassen.
Sindlinger, die sich die Anlage einmal ansehen möchten, können das am Samstag, 9. Mai, beim Sommerfest tun. hn

Die Internationale Schule Frankfurt-Rhein-Main steht seit 1989 in Sindlingen.

Die Internationale Schule Frankfurt-Rhein-Main steht seit 1989 in Sindlingen.

Idyllisch: Kunstrasenplatz und Laufbahn der ISF grenzen direkt ans Feld und sind bei den Schülern auch außerhalb des Sportunterrichts beliebt.

Idyllisch: Kunstrasenplatz und Laufbahn der ISF grenzen direkt ans Feld und sind bei den Schülern auch außerhalb des Sportunterrichts beliebt.

In den Klassenräumen wird auf Englisch unterrichtet, denn die Schülerschaft ist international. Fotos: Hans-Joachim Schulz

In den Klassenräumen wird auf Englisch unterrichtet, denn die Schülerschaft ist international.
Fotos: Hans-Joachim Schulz

 

Vier für Cambride

Besonders stolz ist die Internationale Schule in Sindlingen auf vier ihrer Absolventen, die es nach Cambridge geschafft haben. Die britische Universität kann jedes Jahr aus Hunderten von Bewerbern auswählen und tut das in einem langen und anspruchsvollen Verfahren. „Meistens schaffen es nur einer oder zwei unserer Absolventen, dort angenommen zu werden“, sagt Amanda Ife von der Verwaltung der ISF. Dieses Jahr erhielten sogar vier Schüler der Abschlussklasse Angebote für Studienplätze an der Cambridge University. Das sei ungewöhnlich viel und eine schöne Bestätigung dafür, dass die Schule ihre Schützlinge sehr gut auf die Abschlüsse vorbereite, findet Amanda Ife. hn