Mangas malen mit Acrylfarben

Stadtteilbücherei

Mangas malen mit Acrylfarben

Jugendliche werden bei einem Workshop zu Comic-Zeichnern

Zack, bum, bäng, ächz – sprachlich gesehen zählen Comics nicht zur Hochliteratur. Trotzdem oder gerade deswegen amüsieren sich viele und vor allem auch junge Leser über die bunten Bildergeschichten, die Sprechblasen, die kräftigen Farben und die meist lustigen Inhalte. Klassiker des Genres wie Asterix, Supermann und Donald Duck haben jedoch Konkurrenz aus dem fernen Osten bekommen. Japanische Comics, so genannte Mangas, laufen ihnen den Rang ab.
Mehrere dieser Figuren mit den Riesenaugen sind derzeit an der Wand im Untergeschoss der Stadtteilbücherei zu sehen. Sie entstanden während eines Comic-Workshops, den die Bücherei, ihr Förderverein und das Quartiersmanagement der Hermann-Brill-Straße gemeinsam organisiert haben. Unter der Anleitung des Malers und Kunstpädagogen Stefan Treusch versuchten sich Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren daran, mit Acrylfarben selbst ein Comic-Bild zu gestalten. Der Leiter des Workshops riet ihnen, es zunächst mit einer Lieblingsfigur aus einer der Geschichten zu versuchen. Kawthar, Marten und Eslam schufen Manga-Porträs, Elias lehnte sich an die bekannte Reihe „One Piece“ an, Lara malte eine ganze Gruppe „Dämon Girls und Boys“ und Aischa eine besonders schwung- und farbenfrohe Szene mit den Buchstaben „Manga“ im Hintergrund. Das ist schon Kunst für Fortgeschrittene. Sie male jeden Tag, außerdem lese sie häufig in der Bücherei Mangas und war auch gleich an dem Workshop interessiert, berichtet Büchereileiterin Annette Moschner. Das habe ihr und einer Freundin so gut gefallen, dass die beiden nun weitermachen und vielleicht sogar eine eigene Geschichte entwickeln wollen.
Acht Teilnehmer hatte der Workshop. Darunter waren regelmäßige Besucher der Bücherei, des Kinder- und Jugendhauses und des evangelischen Jugendclubs Sindlingen. „Alle waren sehr konzentriert bei der Sache“, lobt Annette Moschner. Die fertigen Bilder hängten alle zusammen in der Comic-Ecke im Untergeschoss auf.
Der Bestand dieser Abteilung wird in den nächsten Wochen ausgeweitet. „Wir wollen weitere Comics, Mangas und vor allem Comic-Romane im Stil von ‚Gregs Tagebuch‘ anschaffen“, berichtet Annette Moschner. Infraserv, die Betreiberfirma des Industrieparks Höchst, hatte dem Förderverein „Buchstütze“ der Bücherei dafür im Rahmen ihres Spendenkonzepts Geld zur Verfügung gestellt. Das war für Annette Moschner und Quartiersmanagerin Marja Glage Anlass, den Workshop zu organisieren. Die Kosten übernahm das Quartiersmanagement. hn

Applaus für die jungen Künstler: (von links) Quartiersmanagerin Marja Glage, Büchereileiterin Annette Moschner und Maler Stefan Treusch.

Applaus für die jungen Künstler: (von links) Quartiersmanagerin Marja Glage, Büchereileiterin Annette Moschner und Maler Stefan Treusch.

Drei von acht: (von links) Rikardo, Lara und Aischa haben Bilder im Manga- und Comic-Stil gemalt. Fotos: Michael Sittig

Drei von acht: (von links) Rikardo, Lara und Aischa haben Bilder im Manga- und Comic-Stil gemalt. Fotos: Michael Sittig