Tänze, Reden, Schunkellieder: Seniorenfastnacht lockt Besucher

Arge Sov – Tänze, Reden, Schunkellieder

Seniorenfastnacht lockt sogar Besucher vom anderen Ende der Stadt

Lustig ging es zu bei der Seniorenfastnacht der Arge Sov. Die Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine lud wie jedes Jahr ältere Bürger zu einem fastnachtlichen Nachmittag ins katholische Gemeindehaus St. Dionysius ein. Während die Vereine für den Rahmen und die Bewirtung sorgten, kümmerten sich Fastnachter vom Sindlinger Karnevalverein und aus den Reihen der katholischen Gemeinde ums Programm.
Das litt diesmal allerdings unter der Erkältungswelle. Die „Purzel“, die jüngste Garde des SKV, musste absagen, denn die Hälfte der Kinder war krank. Auch Mary Berk, Vorsitzende des Zeilsheimer Roten Kreuzes und als Büttenrednerin Stammgast, musste passen: Erkältung, Stimme weg. Immerhin konnte sie zuschauen und helfen. Das Zeilsheimer Rote Kreuz leistete den Fahrdienst für Besucher aus Sindlingen-Nord. „Wir haben elf Senioren hergebracht“, hauchte sie heiser. Als allerdings Albrecht Fribolin als „Dalles- und Kerchplatzgucker“ auch das eine oder andere Witzchen auf ihre Kosten machte, konnte sie nicht widersprechen. Das gab die Stimme nicht her.
Die Organisatoren um Andreas Rühmkorf (Vorsitzender Vereinsring), Michael Streubel (Vorstandsvorsitzender Karnevalverein) und Wolfgang Schuhmann (katholische Gemeinde) ließen sich von den Ausfällen nicht aus der Ruhe bringen. Sie stellten das Programm ein wenig um, ließen Alleinunterhalter Lothar Kleber eine Schunkelrunde extra einlegen und fanden mit Pastoralreferentin Claudia Lamargese sogar noch einen spontanen Ersatz für die Bütt‘. Als „Eine Dicke“ hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Elke Streubel und Heike Weil von der SKV-Frauengruppe gaben ebenso spontan das „Prinzenpaar des SKV“. Renate Metz („Die Politik“) und Jupp Riegelbeck („Der Heiratsvermittler“) standen planmäßig am Rednerpult, ebenso die beiden „Tratschweiber“ Monika Schuhmann und Manuela Teske. Zwischendurch zeigten die „Tanzkäfer“ des SKV ihren Schornsteinfegertanz, die „Tanzraketen“ der Gemeinde ihre „Party auf dem Bauernhof“. Das Solo von Tanzmariechen Jana Schröder (zehn Jahre) gefiel den überwiegend kostümierten Besuchern besonders gut, wie der Beifall bewies.
Diesmal waren übrigens nicht nur Sindlinger Senioren zu Gast. Elf Bewohner und sechs Helfer einer Senioreneinrichtung aus Eschersheim und dem Ostend hatten die Fahrt ans andere Ende der Stadt auf sich genommen, um eine richtige Seniorenfastnacht zu erleben. „Wir haben überall nach so etwas gesucht. Schließlich gab uns eine Dame von der Stadt den Tipp, in Sindlingen nachzufragen“, berichtet Stefanie Decker vom sozial-kulturellen Dienst des Franziska-Schervier-Seniorenzentrums. Sie wunderte sich ein wenig darüber, dass eine Seniorenfastnacht im ersten Stock eines Gebäudes gefeiert wird, das keinen Fahrstuhl hat. Da die Organisatoren aber darauf hingewiesen hatten, stellten sich die Besucher darauf ein. Drei Rollstuhlfahrer wurden vom Fahrdienst die Treppe hochgetragen, die anderen schafften den Aufstieg mit Unterstützung der Betreuer. Alle waren vom Programm begeistert. „Es ist schön, die Lieder zu hören, die Musik und die Stimmung“, sagte Stefanie Decker. Außerdem waren die Gäste vom alten Ortskern mit seinen Fachwerkhäusern beeindruckt. hn

Die „Tanzkäfer“ vom Sindlinger Karnevalverein.

Die „Tanzkäfer“ vom Sindlinger Karnevalverein.

„Kaa eifach Sach“: Albrecht Fribolin schilderte die Sindlinger „Christbaumkrise“.

„Kaa eifach Sach“: Albrecht Fribolin schilderte die Sindlinger „Christbaumkrise“.