Dank aus dem Römer

Dank aus dem Römer

Ehrung Plakette für Claus Lünzer

Mit der Römerplakette hat sich die Stadt Frankfurt bei Claus Lünzer für sein vieljähriges ehrenamtliches Engagement bedankt. Der Sozialdemokrat, der vor kurzem seinen 71. Geburtstag feierte, ist seit mehr als 40 Jahren in verschiedensten Funktionen tätig.

Als Mitglied von SPD und Arbeiterwohlfahrt arbeitete der Versicherungskaufmann im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Hessen der Selbständigen in der SPD und als stellvertretender Vorsitzender in deren Frankfurter Zweig mit. Im SPD-Ortsverein Sindlingen hatte er schon alle denkbaren Positionen inne, darunter auch die des ersten und zweiten Vorsitzenden. Als stellvertretender Vorsitzender gehört er zum Führungsgremium der Arbeiterwohlfahrt Sindlingen und springt als stellvertretender Stadtbezirksvorsteher von Sindlingen-Süd ein, wenn Dieter Frank verhindert ist. „Ich war 1970 Stadtbezirksvorsteher von Sindlingen-Nord, aber nur kurz“, berichtet Claus Lünzer: „Dann sind wir 100 Meter weiter nach Sindlingen-Süd gezogen und ich musste das Amt abgeben“.

„Ersatz“ fand sich schnell. Seit vielen Jahren unterstützt der Sindlinger den Verein Possev, der Spenden für Rußland sammelt. „In einer Lagerhalle haben wir Rollstühle und weitere Hilfsmittel für Krankenhäuser gesammelt und dann auch hingebracht“, berichtet er. Sogar Russisch hat er gelernt: „Das Land fasziniert mich“, gibt er zu. Der Verein Possev hat ihn zum Dank für seine Hilfe zum Ehrenmitglied ernannt.

Ursprünglich stammt Claus Lünzer aus Schlitz im Vogelsberg. Schon als Kind zog er mit seiner Familie nach Frankfurt. Als junger Mann gründete er am 1. April 1969 eine Allianz-Versicherungsagentur in Sindlingen, zog ein Jahr später auch dorthin. Seinen Wohnort behielt er im Stadtteil, das Büro verlegte er nach Höchst. Das Geschäft florierte. Trotzdem fand Claus Lünzer immer Zeit fürs Ehrenamt. Abends vor dem Fernseher zu sitzen, war für ihn nicht erstrebenswert. „Ein Verein oder eine Gruppe ist ein Stück Heimat. Da fühle ich mich wohl, da konnte ich abschalten vom Beruf“, sagt er. Naturgemäß sei er viel unterwegs gewesen. Seine Familie trug das mit. Ehefrau Gisela Lünzer ist als Sozialbezirksvorsteherin selbst seit Jahrzehnten ehrenamtlich aktiv; dafür erhielt sie bereits 2006 die Römerplakette, 2012 die Ranzenbrunnenauszeichnung und 2013 den Landesehrenbrief.

2008 wechselte Claus Lünzer beruflich in den Ruhestand. 2011 kandidierte er für den Ortsbeirat, dem er seither angehört. „Am Anfang ging das ganz gut. Mittlerweile ist alles ist sehr verbissen“, berichtet er von manchmal zähen Sitzungen im Bolongaropalast. Mit 71 Jahren strebt er keine weitere Amtszeit an, stimmte aber zu, seine Partei mit seinem guten Namen zu unterstützen, indem er auf einem hinteren Platz der Wahlliste rangiert. „Sollte ich durchs Kumulieren und Panaschieren wider Erwarten gewählt werden, werde ich das Amt antreten. Aber ich bezweifle, dass ich es durchhalte“, sagt er ehrlich.

Das Plus an Freizeit, das er ohne die Arbeit im Ortsbeirat gewinnt, will er auf mehrere Arten nutzen. „Ich würde gerne mal wieder Angeln gehen, da kann man so schön entspannen. Und ich möchte mit meiner Frau öfter reisen, wenn sie Zeit hat“, zwinkert er. Auch für andere Ehrenämter ist dann wieder Luft. „Ich werde etwas im Seniorenbereich machen“, sagt Claus Lünzer. hn

Claus Lünzer erhielt die Römerplakette. Foto: Michael Sittig

Claus Lünzer erhielt die Römerplakette. Foto: Michael Sittig