Ein Mantel für den armen Mann

Ein Mantel für den armen Mann

Martinszüge Kindergärten begehen den Ehrentag des Heiligen

Schaukelnde Laternen in der Dunkelheit, geleitet von Fackelträgern und angeführt von St. Martin auf dem Pferd: Der gemeinsame Martinsumzug des katholischen Kindergartens St. Dionysius und des evangelischen Kindergartens zog sich in beeindruckender Länge durch die Huthmacherstraße, den Mainberg hinab und am Mainufer entlang in Richtung Okriftel. Unter der Autobahnbrücke trafen die Spaziergänger auf einen Bettler, der in der Kälte der Novembernacht auf einer Zeitung kauerte. Kirsten Schiffer, Leiterin von St. Dionysius, spielte den armen Mann aus der Martinsgeschichte, mit dem der Heilige nun, umringt von den Kindern mit ihren Laternen und den Eltern, die trotz der Dunkelheit eifrig Handyfotos machten, seinen Mantel teilte. So erlebten sie bildlich, was Gemeindereferentin Claudia Lamargese zuvor auf dem Kirchplatz geschildert hatte. „Wir feiern keinen Laternenumzug, wie feiern den Heiligen Martin. Das war ein toller Mann“, sagte sie und erzählte die Martinsgeschichte. Die dazu passenden Bilder wurden auf die Wand der Kirche projiziert.

Ganz im Sinn des Teilens und Helfens brachten Kinder Päckchen mit Geschenken mit. Der pastorale Raum Höchst, zu dem Sindlingen gehört, beteiligt sich zum zweiten Mal an der Aktion „Weihnachtspäckchen für Kinder in Not.“ Familien spenden dafür Schuhkartons, gefüllt mit Süßigkeiten, Spielzeug und Kleidung. Die Päckchen werden in Krisengebieten verteilt.

Nach dem Erlebnis unter der Brücke zogen alle wieder retour und weiter in Richtung evangelischer Kindergarten. Dort brannte ein Martnisfeuer, an dem es heiße Getränke für alle gab.

Auch in St. Kilian feierte die Kita den Ehrentag des Heiligen. Nach einem Wortgottesdienst, in dem die Hortkinder ein Martinsspiel zeigten, zogen Kindergartenkinder mit selbst gebastelten Laternen hinter St. Martin her. Nach einer großen Runde versammelten sie sich entweder im Freien am Martinsfeuer oder im gemütlich warmen „Kneipchen“ bei heißen Getränken und Martinsgebäck. hn

Ein halber Mantel für den armen Mann: Die berühmte Szene stellten Kirsten Schiffer und Kinder am Mainufer nach.

Ein halber Mantel für den armen Mann: Die berühmte Szene stellten Kirsten Schiffer und Kinder am Mainufer nach.

Gebannt schauten die Kinder an die Wand der Kirche, auf der Bilder aus der Martinsgeschichte gezeigt wurden.

Gebannt schauten die Kinder an die Wand der Kirche, auf der Bilder aus der Martinsgeschichte gezeigt wurden.

 Auch rund um St. Kilian gab es einen Martinszug.

Auch rund um St. Kilian gab es einen Martinszug.