Einfach meisterhaft: das Beste im Westen

Einfach meisterhaft: das Beste im Westen

Dreharbeiten „Mein Stadtteil, meine Heimat“: Stadt Frankfurt veröffentlicht Stadtteilfolge Sindlingen

Sindlingen ist Grün, ist Fachwerk, ist Zusammenhalt. Sindlingern braucht man das natürlich nicht zu erzählen, sie kennen ihren Stadtteil, feiern gemeinsam Feste, pflegen Gärten und Geschichte, engagieren sich wie beispielsweise die Mitglieder des TV 1975 Sindlingen – aber dazu später mehr.

Alle anderen Frankfurter erfahren es nun in der 34. Folge der Serie „Mein Stadtteil, meine Heimat“ des Presse- und Informationsamts der Stadt Frankfurt – seit 20. Juni zu sehen auf http://www.frankfurt.de/stadtteilvideos und dem städtischen youtube-Kanal. Zwei Tage waren die Autorinnen Jana Kremin und Jasmin Raykowski im Westen der Stadt für die Dreharbeiten unterwegs, begleitet von Mario Gesiarz. Der Gründer des Mundart-Rezitationstheaters Rezibabbel, Vorsitzende des Fördervereins Buchstütze und Stoltze-Fan lebt seit 31 Jahren in Sindlingen, nahm sie und nimmt nun die Zuschauer mit Schirm, Charme und Zylinder mit auf einen Spaziergang durch sein Quartier. „Frankfurt ist viel mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Und das wollen wir in unserer Stadtteilserie zeigen“, sagt Nikolaus Münster, Leiter der Presse- und Informationsamts. „Versteckte Ecken, für manchen bisher unentdeckte Kleinode, die Menschen, die einen Stadtteil prägen – Frankfurt hat so viele Facetten. Es lohnt sich, das eigene Viertel zu verlassen und diejenigen zu erkunden, die einem bisher unbekannt waren.“

Wie dereinst der junge Goethe: Mario Gesiarz führt die Besucher des Stadtteil-Videos durch Sindlingen, unter anderem durch den Meister-Park. Foto: pia

Wie dereinst der junge Goethe: Mario Gesiarz führt die Besucher des Stadtteil-Videos durch Sindlingen, unter anderem durch den Meister-Park. Foto: pia

„Unser Stadtteil, der liegt ganz im Weste, und ich zeig‘ Ihne davon des Beste, denn, obwohl sehr abgelegen, gibt’s hier drauße viel zu sehe“, sagt Gesiarz zu Beginn der Stadtteilfolge und spaziert los – an die S-Bahn-Gleise, die Sindlingen in zwei Teile zerschneiden. Nördlich der Bahnlinie die Gartenstadt, nach dem Ersten Weltkrieg gegen die Wohnungsnot errichtet, heute ein grünes, blühendes Idyll. Südlich der Bahnlinie der alte Ortskern mit seinen über 150 denkmalgeschützten Fachwerkhäusern und dem Ranzenbrunnen, um den herum die Sindlinger ihre Feste feiern.

Direkt am Main, hinter stattlichen Bäumen, verbirgt sich der architektonische Geheimtipp des Stadtteils: die Villa Meister. 1902 von der gleichnamigen Industriellen-Familie als Wohnsitz erbaut, werden in ihr seit Jahren Suchtkranke behandelt. Ihr prächtiger Park ist heute wie damals für alle Sindlinger und Frankfurter frei zugänglich. So schreibt es das Testament der Familie – eine meisterhafte Idee.

„Mister Handball“ Volker Walter stand im Mittelpunkt des Drehs in der TVS-Halle, an deren Errichtung er wie viele andere beteiligt war. Foto: Michael Sittig

„Mister Handball“ Volker Walter stand im Mittelpunkt des Drehs in der TVS-Halle, an deren Errichtung er wie viele andere beteiligt war. Foto: Michael Sittig

Ebenso wie der Teamgeist der Mitglieder des TV 1975 Sindlingen. In Eigenleistung haben sie ihre Sporthalle innerhalb von anderthalb Jahren aufgebaut. Heimspiele finden nun endlich da statt, wo der Verein sitzt – in Sindlingen. „Wenn man sich tiefer in den Stadtteil hineinbegibt, zum Beispiel am Vereinsleben teilnimmt, wird es zur Selbstverständlichkeit, dass man zusammen etwas stemmt“, weiß auch Mario Gesiarz. Sindlingen ist eben einfach meisterhaft. pia

Bei der Arbeit: Die Autorinnen des Stadtteilporträts Jana Kremin und Jasmin Raykowski, Kameramann Norman Kriese undTonassistent Jörn Weymar. Foto: Michael Sittig

Bei der Arbeit: Die Autorinnen des Stadtteilporträts Jana Kremin und Jasmin Raykowski, Kameramann Norman Kriese undTonassistent Jörn Weymar. Foto: Michael Sittig