Serie 1225 Jahre Sindlingen: Kriege und Feuer zerstören das Dorf

Serie 1225 Jahre Sindlingen

Kriege und Feuer zerstören das Dorf

Im Jahr 791 nach Christus taucht eine frühe Form des Namens „Sindlingen“ in einer Urkunde auf. Deshalb feiern wir nun das mindestens 1225-jährige Bestehen unseres Dorfes. Interessante Details dieser langen Geschichte lesen Sie in dieser Serie des Heimat- und Geschichtsvereins.

Heute: Teil 3, 17. Jahrhundert

Das 17. Jahrhundert war gekennzeichnet durch den 30-jährigen Krieg (1618–48), der die deutschen Lande arg in Mitleidenschaft zog. Auch unsere Region stand mehrmals im Mittelpunkt des Geschehens, insbesondere die Schlacht bei Höchst (1622) und der Beutezug der Schweden (1631–34) hinterließen verheerende Spuren. Sindlingen zählte wenige Jahre nach Kriegsende nur noch 25 Haushaltungen. Mehr als die Hälfte der Ortsbewohner hatte entweder den Tod gefunden oder die Flucht ergriffen. Damit hatten die Kriegsschrecken aber noch kein Ende gefunden. In den folgenden Jahren suchten die Auswirkungen von 13 weiteren Kriegen unsere Gegend heim. Das Jahrhundert endete für die Sindlinger mit einer dramatischen Feuersbrunst. Ein Soldat, der sich im „Gasthaus zum Adler“ aufhielt, löste mit einer Rakete, die auf das Strohdach des Gasthauses fiel, einen Brand aus, dem 25 Wohnhäuser zum Opfer fielen. Auch das Rathaus wurde ein Raub der Flammen.

Neben Zuschüssen aus Mitteln des Kurfürsten zum Wiederaufbau der Häuser verkaufte die Gemeinde Teile des Haingrabens, der jahrhundertelang die Außengrenze Sindlingens darstellte. Dort durfte jetzt gebaut werden. So entstand eine neue Straße, die wir heute als „Alt Sindlingen“ kennen. DF